Seit vorgestern erscheint die Webpräsenz der Langenscheidt Verlagsgruppe im neuen Gewand.
Zum Design
Was ich als erstes vermisse, ist die wohltuende Funktion der blauen Akzentfarbe. Mehr Gelb hat nur noch Yellostrom. Man ist tatsächlich zeitgleich mit dem Start der dritten Stromberg-Staffel live gegangen, um die Verkaufszahlen einer kleinen Lektüre anzukurbeln. Strombergs Glatze tröstet alle, die das Langenscheidt-Logo vielleicht einmal in einem Web2.0-Look gesehen hätten, denn sie glänzt in Bestform.
Navigation
Im oberen Drittel wird man von einer 4-stufigen Treppe begrüßt, die über die gesamte Horizontale im Content verläuft. Erster Eindruck hierzu: ganz schön viel Platz verschenkt. Mit jedem Klick erschließt sich dann aber die Logik, denn jede Stufe steht für eine Ebene. Im aufgeklappten Zustand stellt diese Navigation das Optimum an Nutzerfreundlichkeit dar, denn die Position innerhalb der Website kann besser nicht abgelesen werden. Blaue Highlights, eine dezent aber gekonnt gesetzte Reiter-Optik gepaart mit den 4 Stufen bilden eine optimale, weil intuitive Hauptnavigation. Allein der “verschenkte” bzw. reservierte Platz für die Navigation vor allem auf der Startseite ist eine Sache, die vielleicht nicht jeder bereit wäre in Kauf zu nehmen.
Was ist sonst anders?
Aus “Aktuelles” wird “Presse” und den Begriff “Produkte” sucht man vergeblich, was zur Folge hat, dass man kurz zögert bevor man im horizontalen Menü z.B. auf “Spanisch” klickt, in der Hoffnung dort fündig zu werden. Standardmäßig würde man hier eher eine Sprachumschaltung vermuten, als das Aufklappen einer zweiten Produktebene. Wer sich “traut” wird mit einer gut funktionierenden Navigation belohnt. Die ehemals zentral positionierten alternativen Einstiegsmöglichkeiten wurden gestrichen, was ich ebenfalls schade finde. Auch die Online-Wörterbücher sucht man (bislang) vergebens :( Dafür wurden die Shop-Funktionalitäten verbessert. So gibt es nun PDF- und “300dpi-Ansichten”.
Fazit
Punkten kann der neue Auftritt mit einem guten Navigationskonzept und dem sehr klaren und einfachen Bestellprozess. Weniger gut gefallen die lieblosen Banner samt “Ticker-Effekt” und die Tatsache, dass das Gelb ohne echte Akzentfarbe auskommen muss.
Verantwortlich für den neuen Auftritt ist Wirt & Horn Informationssysteme.
- www.langenscheidt.de
Danke an Sebastian für den Hinweis.
Interessante Analyse.
Aber: Mir scheint das Navigationskonzept zu wenig ausgereift. Die “ºTreppe“¹ mag ich persönlich sehr, weil, wie Sie schon sagen, im aufgeklappten Zustand wunderbar übersichtlich. Die Navigation in der linken Spalte dagegen funktioniert nur sehr holprig. Nimmt man zum Beispiel den Punkt “ºLehrer“¹, verschwinden die anderen Punkte, stattdessen stehen dort Unterpunkte zu “ºLehrer“¹. Andere Hauptpunkte dieses Menüs bleiben jedoch bestehen. ??? Viel zu verwirrend!
Zur neuen Navigation kann ich Langenscheidt nur gratulieren. Die finde ich sehr gelungen. Statt der “merkwürdigen” Streifen, die ein bisschen an einen schlecht komprimierten Verlauf erinnern, hätte man an der Stelle auch einen auflockernden Weißraum einbinden können. Die Streifen werden dann erst bei Weiterklicken angezeigt
Das Blau als Kontrast vermisse ich auch. Gelb in solchen Mengen … mmmh.
Hmm, also irgendwie kann ich eure Begeisterung für die Navigation nicht teilen. Ich dachte die ganze Zeit, die Punkte oben wären eine Sprachumschaltung. Da ist es nun mal üblich, im Metabereich. Irgendwann habe ich dann aus Neugierde draufgeklickt und “huch, da ist ja was”. Die Navigation links ist wesentlich prominenter, schon alleine wegen der Schriftgröße und klaren Unterteilung. Weiterhin funktioniert die Hauptnavigation nur dann, wenn man sie auch von der Startseite aus bedient hat. Quereinsteiger (z.B. per Bookmark) werden ihre Schwierigkeiten haben, sich direkt zu orientieren. Helfen würde hier eine stärkere Versinnbildlichung der Hierarchie, denn die weißen Linien sind dafür zu dünn und können schnell übersehen werden. Hübsch und innovativ ist die Navigation schon, nur sie funktioniert leider nicht auf dem ersten Blick, und das ist fatal.
Das ganze lässt sich aber mit einigen Kniffen beheben, und da ich nicht einfach nur besserwisserisch herum philosophieren möchte, habe ich das ganze mal praktisch ausprobiert:
https://www.parasight.de/stuff/langenscheidt_optimiert_1.jpg
Die oberste Ebene ist eine Schrift größer, die Unterebenen werden der Hierarchie nach kleiner. Mein Layout ist skizzenhaft anzusehen, auf exakte Abmessungen bin ich nicht eingegangen. Der Hinweis “Unsere Produkte” sorgt dafür, dass die Hauptnavigation gar nicht mehr übersehen werden kann.
Hier das ganze im aufgeklappten Zustand:
https://www.parasight.de/stuff/langenscheidt_optimiert_2.jpg
Eventuell funktioniert das ganze auch ohne Hinweis, um unser aller Designerherz ein wenig zu schonen:
https://www.parasight.de/stuff/langenscheidt_optimiert_3.jpg
;)
Die Navigation macht den selben Eindruck wie vorher und ist meiner Meinung nach schneller zu begreifen. Ich würde gerne eure Meinungen dazu hören! :)
@Jerome: Ja, deine Versionen sind allesamt definitiv meilenweit besser. Ohne den Hinweis siehts allerdings tatsächtlich etwas frischer aus. Vielleicht könnte man auch mit Großbuchstaben herumexperimentieren, um hervorzuheben, wie wichtig diese Navigationsebene ist.
Am besten wäre es jedoch meiner Meinung, auf der Startseite grafische Features zu den einzelnen Sprachen anzulegen. Denn egal wie mans in der Leiste oben typografisch löst: ich glaube, man wird beim ersten Besuch nie die Relevanz der Links direkt erkennen.