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Lässt sich die Qualität eines Logos messen?

Qualitätsgarantie für Logo-Design?

Felicitas Knapp hat sich im Rahmen ihrer Bachelorarbeit an der Westfälischen Hochschule eingehend mit der Frage beschäftigt, ob sich die Qualität eines Logos auf Basis eines Kriterienkatalogs messen lässt. Knapp, die im Fachbereich Journalismus und Mediengestaltung studiert hat, ist davon überzeugt, dass der von ihr entwickelte Evaluationsbogen viele Vorteile sowohl für Gestalter wie auch für Unternehmen mit sich bringt. Mittlerweile ist ihre Arbeit in Buchform erschienen. Für dt-Leser steht ein Gratisexemplar bereit.

Wann ist ein Logo gut?

Wie wir wissen ist laut Kurt Weidemann ein Logo dann gut, wenn man es mit dem großen Zeh in den Sand kratzen kann (siehe Zitate über Design). Womit auch schon die Notwendigkeit zur Reduktion als ein wesentliches Kriterium benannt wäre. Anwendbarkeit und Reproduzierfähigkeit sind weitere leicht objektivierbare Kriterien, die eine faire und nachvollziehbare Bewertung hinsichtlich der Qualität eines Logos ermöglichen. Anderseits bringt es das individuelle ästhetische Empfinden von Menschen mit sich, dass Logos höchst unterschiedlich bewertet werden.

Das von Knapp erarbeitete „Evaluationsinstrumentarium zur Qualitätsprüfung eines Logos“ kann im Rahmen der Entwurfsphase potenzielle Schwächen oder Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen, so die Autorin. Designer und Agenturen, die den Logo-Evaluationsbogen einsetzen, können gegenüber Kunden und Auftraggebern die Qualität der Entwurfsarbeit nachweislich aufzeigen. Eine Garantie für gutes Logodesign gibt es nicht. Wer allerdings Kriterien wie Anwendbarkeit, Einzigartigkeit, Verständlichkeit u.a. in seiner Beurteilung berücksichtigt, wird garantiert zu einer Bewertung gelangen, die weit über ein „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“ hinausgeht.

Erschienen ist das Buch bei Steinbeis-Edition (Detailseite zum Buch). Ich hatte die Freude, das Evaluationsinstrumentarium bereits im Rahmen der, wie ich meine, bemerkenswerten Bachelor-Thesis als Zweitprüfer kennenzulernen. Den im Buch beschriebenen Evaluationsbogen gibt es unter LogoStrator (logostrator.de) in Form einer Excel-Datei als Download.

Verlosung

Auf dt-Leser wartet ein Gratis-Exemplar. Wer bis zum 14. Juli als Kommentar die folgende Frage beantwortet, nimmt an der Verlosung teil: Wann ist deiner Meinung nach ein Logo gut? Was braucht es, damit es funktioniert?

Dieser Beitrag hat 143 Kommentare

  1. Ui, ich auch:
    Ein Logo fungiert als Zeichen für die Organisation oder Firma die es repräsentiert. Können Betrachter diese Zeichen schnell und einfach erlernen und damit decodieren, sei es aufgrund der öffentlichen Präsenz oder naheliegender Assoziation, ist es ein im Sinne der Funktion “gutes” Logo. Wenn das Zeichen dann über diese referentielle Funktion hinaus noch auf ästhetischer Ebene zu überzeugen weiss, sind alle glücklich.

  2. Ein gutes Logo ist logisch!
    Das trifft sowohl auf die simple als auch abstrakte Gestaltung,
    seine verständlich transportierte Botschaft
    und – technisch gesehen – auf die Möglichkeit es in vers. Medien zu reproduzieren zu.

  3. Einfach und klar, wiedererkennbar und passend zur Marke.

    Im Design-Studium (als letzter Jahrgang bei Prof. Klaus Grözinger an der HBK Braunschweig) haben wir es so gelernt, daß wir in der Lage sind, Logos zu entwickeln, die praktisch auch noch auf der Fläche einer Stiftkappe bestehen würden. Auch wenn das Studium einige Zeit her ist und sich Hilfsmaterialien/techniken weiterentwickeln, diese Grundlagen wirken nach.

  4. Ein gutes Logo ist so einprägsam, dass man es mit dem großen Zeh in den Sand malen kann.

  5. Ein gutes Logo muss für mich eine klare Linie aufweisen, auf das wesentliche reduziert sein, nicht nur in Farbe, sondern auch in negativ und einfarbig funktionieren. Es sollte mit dem Produkt oder der Firma harmonisieren und eine hohe Wiedererkennung besitzen :)

  6. Für mich hat ein Logo im besten Fall zwei Wirkungsebenen: vordergründig und schnell, hintergründig und nachhaltig.

  7. Ich finde die Idee eine Bachelor-Arbeit über die mögliche Objektivierbarkeit von Logo-Design zu schreiben eine gute Entscheidung. Denn es übt sowohl den Blick auf die Sache als auch den Blick auf den Kontext in dem sich der Designer bewegt.
    Ich halte es allerdings nicht für eine gute Idee daraus ein Buch zu machen, denn dafür gibt es eindeutig schon zu viele Abhandlungen zu diesem Thema und zu viele Meister, die sich dazu geäußert haben. Am Schluss bleibt eine idealistische überhöhte Diskussion, die nur zeigt, dass jeder recht hat und eine generische Liste an Kriterien, die dieses beweisen.

    Es gibt wirklich genügend Beispiele, die zeigen, dass erfolgreiche Marken mit ihren Logos die genannten Kriterien nicht erfüllen. Sei es weil die Logos nur einen Name illustrieren (Shell), obwohl der Name mit dem Geschäftszweck oder-Modell nichts (mehr) zu tun haben.
    Das gleich gilt wohl auch für Adidas, das ähnlich generisch ist wie K-Swiss, aber immerhin um zwei Streifen reduzierter ist. Nur das Thema der Marke wird bei beiden nicht besonders klar
    transportiert.
    Die Einfachheit die Weidemann – sehr plakativ mit seinem Zeh-Zitat – einfordert ist meines Erachtens nach auf die Logo-Idee beschränkt, nicht auf die grafische Ausführung, denn dann würden sich viele sehr gute Logos verbieten, z.B. die Schlüssel der UBS oder Nestle. Und auch Coca-Cola schneidet da nicht besonders gut ab.
    Lässt man allerdings die genaue Ausführung einer Schreibschrift außer Acht und würde es nur auf die Idee reduzieren wäre Milka und Coca-Cola schnell sehr gleich. Also kommt es wohl doch auf die grafische Details und Ausführungen an. Und diese sind dann mit den genannten Kriterien wieder nicht greifbar.
    Das ein Logo keine Verläufe (weil nicht praktikabel, nicht reduziert etc.) enthalten darf ist der nächste Wahnsinn, der die Vergangenheit glorifiziert denn z.B. leben rein digitale Marken gerade von der Möglichkeit durch eher (Screen)Design artige Logos sich von der Old-Ecomy zu differenzieren.

    Zuletzt fehlt in der Diskussion der Aspekt der Gewöhnung und des Kontextes. Würde jemand vier gleichmäßig in einander verschobene Ringe als kreativ, prägnant, verständlich und mit hohem Informationswert beschreiben? Nein? Und wenn Audi als Name drunter steht? Immer noch nicht?
    Eben erst wenn man weiß was Audi macht und die vier Ringe ohne Vorwissen z.B. als vier Reifen oder als ein Kreis in Bewegung assoziiert werden kann.

    Also ich finde ein Logo ist dann gut, wenn es am Ende eines Prozesses für die Beteiligten richtig ist, ob es sich gut anfühlt, das richtige sagt, das richtige meint, das richtige möchte ist doch jedes mal anders. Und ob es dann irgendwann ein erfolgreiches (im Sinne bekanntes) Logo wird, zeigt die Zeit, die Güte des Produkts und das entsprechende Budget. Das führt dann vielleicht auch zu den von der Autorin genannten Neutralität, das zu einem lernbaren Symbol werden kann. Das Beispiel Leverkusen ist allerdings seht albern gewählt, nur nebenbei.

    In diesem Sinne: geht raus, es ist schönes Wetter

  8. WANN IST EIN LOGO GUT?
    Ein Logo ist gut, wenn es auf den ersten Blick – einprägsam, unverwechselbar und dadurch unvergesslich – die dazugehörende Firma erklärt. Mit einem einprägsames Firmenlogo werden leichter lukrative, bleibende Geschäftsbeziehungen erschaffen. Ziel eines guten Logos, einer guten Marke, ist die Positionierung am Markt. Durch strategisches, einprägsames Grafikdesign – Branding.

    WAS BRAUCHT ES, DAMIT ES FUNKTIONIERT?
    Zuerst ist die Idee. Schrittweise wird entwickelt, indem Farbe, Typographie und frische, lebendige Bilder sich zum neuen Gestaltungs-Konzept, der Corporate Identity verbinden. Resultat ist eine innovative Synergie, die einen glaubwürdigen, Vertrauen erweckenden und immer individuellen Auftritt in der Öffentlichkeit gewährleistet.

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