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Kunstmuseen Krefeld vereint unter neuer visueller Identität

Kunstmuseen Krefeld Logo, Quelle: Stadt Krefeld
Kunstmuseen Krefeld Logo, Quelle: Stadt Krefeld

Kunstmuseen Krefeld Logo, Quelle: Stadt Krefeld

Die Kunstmuseen Krefeld, ein Verbund aus drei Häusern, die sich in erster Linie moderner und zeitgenössischer Kunst widmen, haben eine neue visuelle Identität erhalten. Ziel sei es gewesen, die drei Häuser (Kaiser-Wilhelm-Museum, Haus Lange und Haus Esters) in eine Verbindung zu bringen.

Anlass für die Entwicklung der neuen visuellen Identität ist die neue programmatische Ausrichtung der Kunstmuseen, deren Leitung Katia Baudin im September 2016 übernommen hatte. Nach einem längeren Auswahlprozess, in dem sich letztlich die niederländischen Grafikdesignern Mevis & van Deursen mit ihrem Konzept unter 30 europäischen Büros durchsetzen konnten, erfolgten im anschießenden mehrmonatigen Designprozess die finalen Entwurfsarbeiten. Herausgekommen ist „etwas ganz, ganz anderes, was man sonst in Deutschland sieht”, ist Baudin überzeugt.

Auszug der Pressemeldung

„Für die Kunstmuseen Krefeld ist dieser Schritt eine Selbstverständlichkeit. Denn Grafikde- sign gehört zu unserer DNA. Von Anfang an war das Kaiser Wilhelm Museum im Geiste der Reformbewegung ein starker Verfechter von graphischer Gestaltung. Peter Behrens, Johan Thorn Prikker, Henry Van der Velde und Otto Eckmann sind einige der international bedeutenden Gestalter, die vom Gründungsdirektor Deneken Aufträge erhielten“, sagt die Museumsdirektorin Katia Baudin. Insofern ist die neue visuelle Identität der Kunstmuseen Krefeld ein engagiertes Plädoyer für Grafikdesign. Sie soll dazu beitragen, das einheitliche Gesicht. der Kunstmuseen Krefeld – mit ihren drei Orten und spartenübergreifendem Arbeiten – zu stärken und den experimentierfreudigen Geist der Häuser widerzuspiegeln.

Kunstmuseen Krefeld Logo – vorher und nachher
Kunstmuseen Krefeld Logo – vorher und nachher

Auf Basis der Monogramme des Kaiser-Wilhelm-Museums (KWM) sowie der Museen Haus Lange (HL) und Haus Esters (HE) wurde eine Bildmarke aus den Buchstaben der drei Spielstätten gestaltet, die ineinander und miteinander verwoben sind. Armand Mevis und Linda van Deursen, die unter anderem für das Corporate Design des Stedelijk Museums in Amsterdam und die Documenta in Kassel/Athen verantwortlich zeichnen, berufen sich bei ihrem Entwurf auf die Historie der Kunstmuseen, an das erste Logo des Kaiser-Wilhelm-Museums von Otto Eckmann, aber auch an die reichhaltige Textilgeschichte der Stadt Krefeld.

Kommentar

„KWMHLHE” – in Großbuchstaben gesetzt, und doch viel mehr als bloße Schriftzeichen. Eine Zeichensprache, die vielfältige Assoziationen erlaubt und dabei eine einprägsame, wiedererkennbare Identität stiftet. Welch krasser Gegensatz zu den gesichtslosen, auf Einheitslook getrimmten Wortmarken, wie man sie in den letzten Jahren besonders in der Modewelt, aber auch im Kultursektor antrifft (siehe Museum Angewandte Kunst Frankfurt). Das neue Logo der Kunstmuseen Krefeld ist in der Tat anders, auf wohltuende Weise. Die im Vergleich zum Vorgänger kompaktere Form verbessert zudem die Handhabe.

Kaputt!

Kunstmuseen Krefeld – Website
Kunstmuseen Krefeld – Website

So groß die Freude über die gelungene Logogestaltung, so enttäuschend ist, wie sich die Kunstmuseen Krefeld im Umfeld der digitalen Medien präsentieren. Ein Webauftritt (kunstmuseenkrefeld.de), der sich anfühlt wie ein Tritt in den Allerwertesten. Brutalismus-Webdesign vom Feinsten. Wer als Museums- und Ausstellungsinteressierter nach Informationen sucht, muss sich damit herumschlagen, nervige Layer wegzuklicken. Die Bedürfnisse der Nutzer wurden sträflich missachtet. Mit Design hat ein solches Interface nichts gemein. Unter Firefox (Mac) gibt es zudem gravierende Darstellungsprobleme im Bereich der Formatierung (Screenshot). Schlimm.

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Dieser Beitrag hat 36 Kommentare

  1. Interessanter, funktionaler Ansatz, auch wenn sich das Zeichen mit dem Fußzeh in den Sand eher etwas aufwändiger kratzt …  ;-) Auf jeden Fall mutig und belebend.

  2. Hach, wie wunderbar. Irgendwie schade, dass man für so schönes, radikales, zeitgemäßes Grafikdesign wieder auf “Ressourcen” hinter der Landesgrenze zurückgreifen muss. Ich finde das Statement der Direktorin Katia Baudin sehr glaubhaft. Man hat etwas Mutiges gesucht und gefunden, den Gestaltern Freiraum gegeben und das spiegelt sich im Ergebnis wieder. Erfrischend, prägnant, künstlerisch… alles was gute “Kulturgestaltung” braucht. Im übrigen finde ich die Website eigentlich recht gelungen und gut in’s Gesamtbild passend.

  3. Gefällt mir sehr gut. Wie ein Kunstwerk das man länger beobachtet und gerne wirken lässt.
    Es ist nicht nur als Logo außerordentlich wiedererkennbar, sondern zusätzlich auch als adaptives Konzept beim Programm sehr interessant. (schaue hier vorwiegend auf die “2019”)

    Wenn die Website beim anschauen nicht so fürchterlich wehtun würde, wäre ich rundum positiv überrascht.

  4. Auch wenn das hier eine Kunstform ist, ist es nicht mein Geschmack. Ich mag klare Linien (Linien hat es ja) aber dann bitte nicht über- und durcheinander. Ein Anhaltspunkt fürs Auge fehlt. Hier werde ich bei dem Versuch beinahe verrückt, aus dem Wirrwar an Buchstaben ein Wort herauslesen zu wollen… Ich scheitere hier.

  5. Zur Website: Der Layer nervt definitiv. Wenn er nur beim erstmaligen Seitenaufruf angezeigt worden wäre, hätte ich das noch akzeptieren können. Aber dass er auch bei jedem Seitenwechsel (von “ausstellungen” zu “programm” usw.) wieder angezeigt wird, ist eine Zumutung.
    Ob das so rechtssicher ist, sei auch noch dahingestellt, schließlich verdeckt der Layer die Links zu Impressum und Datenschutz.

    Die partielle/inkonsequente Kleinschreibung in einer serifenlosen Type in Vollschwarz auf Vollweiß ist so… 1972. Gähn. Wie innovativ. (Es ist tatsächlich ein kommerzieller Webfont, die AG Book BQ regular, und nicht etwa die Arial o.ä.)

    Das Logo? Nun ja. Einprägsam und radikal ist es, selbsterklärend ist es nicht. Könnte aber auch für ein Architekturbüro stehen. Man kann’s ja nicht lesen, deshalb weiß der Nicht-Krefelder nicht, was es mit den wirren Strichen auf sich hat.

  6. Scheint in Mode zu kommen alles brachial zusammen zu stauchen und zu komprimieren. Auf Teufel komm raus. Macht dann auch das Feedback einfacher. Kann man auch mal kurz und knapp Antwort geben.

    Kann damit nix anfangen ausser das es “radikal” und “etwas anders ist”. Für mich eher lieblos hingeschrubbt. Zum Webauftritt muss man nix sagen. Brutal schlecht. Auf allen “Ebenen”.

    KWMHLHE
    XYZ 0815
    YOLO
    :)

  7. Kunst provoziert heutzutage, sie kommuniziert nicht, sie erklärt nicht.
    Das ist mit diesem Brute Art Schriftzug geschafft worden.

    Mögen muss man das nicht. Ist auch nicht das Ziel.

  8. wenn neo-hipster bernd-klaus eine kleine stiefschwester mit adhs und asperger bekommt…

    1. Die Druckerzeugnisse geben ja eigentlich das gleiche, “rohe”, “brutalistische” Erscheinungsbild ab, wie die Website. Bei Drucksachen fällt uns das komischerweise aber nicht auf, da ist es einfach eine klare, zurückgenommene Gestaltung. Im Web denken wir da fehlt was. Interessant. Ich denke dass ist eine Frage der Zeit, denn momentan verbinden das viele Leute einfach noch mit den Anfängen des Internets, wo dieser “Brutalismus” weniger gewollt, als technisch bedingt war. Nun traut man sich auch im Netz wieder zu Helvetica und “einfacher” Formatierung. Ich glaube in ein paar Jahren sieht man das mit anderen Augen und die “CSS fehlt” Assoziation wird weichen.

      1. Das meine ich nicht.

        Ich meine, dass viele Kunstsites so aussehen.

        Ein Art Uniformismus von Art Brute. Alle solchen Sites sehen doch im Grunde gleich aus:
        Klobige Schwarztypo, Riesentypo, auseinandergezerrte Weißräume, Bilder verstreut wie von einem Riesen in die Landschaft geschmissen.
        Das meine ich, da habe ich déjà vus, man macht das halt so.
        Sie, die Macher, denken, es ist was Besonderes, aber es ist nichts Besonders, nicht unique, nicht Kunst. Austauschbare Kunstsites.

        Kunst sollte schon unique sein.

  9. Die feinen Unterbrechungen in dem Logo hätte man konsequenterweise auch weglassen können, wenn in allen Anwendungen sowieso darauf verzichtet wird, oder?

    Ansonsten finde ich es super.

Kommentare sind geschlossen.

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