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Kufstein erhält neues Erscheinungsbild

Kufstein erobert Logo
Kufstein erobert Logo Quelle: Stadt Kufstein

Kufstein, nach Innsbruck zweitgrößte Stadt des Bundeslandes Tirol, erhält ein neues Corporate Design. Das neue Erscheinungsbild soll, wie es in der Pressemeldung heißt, „werbetechnisch künftig für Aufschwung sorgen und jene Identitätsmerkmale kommunikativ zusammenfassen, die den Markenkern der Stadt am grünen Inn ausmachen.“

Für Bürgermeister Martin Krumschnabel ist das neue Erscheinungsbild, das Ende November vorgestellt wurde, ein Meilenstein. Mit der Neuausrichtung des städtischen Marketings sei man anderen Städten voraus. Tourismusverband, Kaufmannschaft, Stadtgemeinde und Kultureinrichtungen wurden zu einer Marketinggruppe formiert, alle mit dem Ziel, den Standort Kufstein noch effizienter zu vermarkten. Krumschnabel ist der Auffassung, kreativen Leuten müsse man die lange Leine lassen.

Kufstein Logo – vorher und nachher

Das neue Stadtlogo, ein schwarzes Versal-K, wird die seit Anfang 2007 genutzte rote Kachel in allen Medien ersetzen. Sowohl die K-Bildmarke wie auch der Stadtname ist in einer markanten Slab-Serife gesetzt, der Rum von Trine Rask. Ähnlich kernig ist mit „Kufstein erobert“ auch der neue Claim. Im Design und der Werbung maskiert das Versal-K Fotografien mit jeweils zum Kontext passenden Motiven. Emanuel Präauer, strategischer Leiter des Stadtmarketings Kufstein, beschreibt das K wie folgt: „Das „K“ symbolisiert den physikalischen Teil der Stadt Kufstein, die Infrastruktur mit den Gebäuden, Straßen und Plätzen und mutet von der Gestaltung ein bisschen wie die Festung an“.

Ein spannendes, für eine Kommune durchaus ungewöhnliches wenn nicht gar mutiges Konzept, das Aufmerksamkeit stiftet, ohne sich dabei effekthascherisch in den Vordergrund zu spielen. Die markante Form der K-Bild- respektive Typomarke ist deutlich eigenständiger als die bislang verwendete rote Kachel, an denen es gerade in Österreich/Tirol nicht eben mangelt. Insbesondere in Kombination mit Fotos eine Form, die sich rasch einprägt. Bemerkenswert im Markenkonzept: „Sturheit“ wird neben etwa „Einzigartigkeit“, „Stolz“, „Natur“, „Kultur“ und „Weltoffenheit“ als eine der wesentlichen Eigenschaften der Stadt bzw. deren Bewohner benannt. So sympathisch und optisch ansprechend war Sturheit wohl noch nie.

Derzeit werden verschiedenste Medien auf das neue Corporate Design umgestellt. Das Stadtportal kufstein.gv.at soll in den ersten Monaten des kommenden Jahres umfassend relauncht werden. Nutzer, die derzeit kufstein.at aufrufen, bekommen schon einmal einen Vorgeschmack auf das neue Design.

Verantwortlich für die Kreation zeichne der Designer Stefan Brigola und der Texter Andree Bock.

Kufstein Corporate Design

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Dieser Beitrag hat 30 Kommentare

  1. Ich finde dem neuen Erscheinungsbild fehlt es an Eigenständigkeit. Die Kombination von groß gespieltem Initial mit Wortmarke und Ort erinnert wie schon vor mir erwähnt an eine beliebige Modemarke, könnte aber auch Alkoholmarke oder sonstige Konsumgüter darstellen. Der Umgang mit dem neuen Design hingegen ist allerdings gelungen.

    Fragwürdiger hingegen ist meines Erachtens nach die Wahl der Schrift. Slabs erfreuen sich ja großer Beliebtheit und könnten auch zu Kufstein passen, jedoch ist die Schrift aus gestalterischer Sicht handwerklich nicht gut ausgearbeitet “” es sei denn es ist eine bewusste Entscheidung und sie soll eben diese Wirkung ausstrahlen. Der mittlere Arm des Versal E und des Versal F und H sitzen zu weit unten bzw. wohl fast in der mathematischen Mitte. Dann ist das Versal S nicht gleichmäßig optisch ausgeglichen, so dass es wirkt, als es stünde es Kopf. Darüber hinaus erscheinen mir die Serifen an Versal E F nicht stark genug um die Wucht der Formen aufzugreifen und einen Kontrapunkt zu bilden.
    In Anbetracht der Tatsache, dass die Schrift von Village vertrieben wird eigentlich schade.

  2. Ich mag es. Meiner Meinung nach bietet die Schlichtheit viel Freiraum für die Anwendung.

    Leider ist das Bild mit den Menschen in meinen Augen gleich eher ein Negativbeispiel, auf der Homepage gefallen mir im direkten Vergleich die Naturaufnahme und der Kupferstich(?) sehr viel besser. Die Unterzeile “EROBERT” ist mir etwas zu wuchtig, “erobert […]” wirkt meiner Meinung nach in Minuskeln eleganter. Ich hätte es auch schön gefunden, wenn das alternative “K” durchgängig Verwendung finden würde.

    Ich bin gespannt auf weitere Anwendungsbeispiele, die Basis halte ich (trotz aller Kritik) für gelungen.

    1. Die Basis? Was für eine Basis? Die Darstellung eines Großbuchstaben, in diesem Fall das »K«, dass die ganze Komplexität des Corporate Designs auf seinen breiten Salb-Serif Schultern tragen darf … Da hat man es sich als Gestalter relativ einfach gemacht. »Kufstein, das sind wir alle«, ergo »Alles oder nichts«? Getoppt wird das Ganze noch durch eine DNA-Helix. »DNA, das sind wir alle« :-)

      Anton Stankowski lehrte uns: »zu vereinfachen, zu versachlichen und zu vermenschlichen«. Ich sehe keine Vereinfachung, keine Versachlichung und auch keine Vermenschlichung. Wenn Sich die Bevölkerung von Kufstein auf ein »K« reduzieren lässt und sich derart emotionslos darstellen lässt, dann will ich nicht wissen was hier erobert wird. Ich nehme an mein Entschluss nicht nach Kufstein zu fahren.

      1. Wo ist die Gestaltung denn NICHT vereinfacht? Ein einzelnes „K“, das für Kufstein steht, ist bereits eine starke Vereinfachung. Die allermeisten(!) Städte nutzen zusätzlich zur Wortmarke (+Claim) meist noch ein Bildelement. Platitüdenhafte, nichtssagende Stadt-Land-Fluss-Komposita, Bauwerksilhouetten, Wappen oder wappenähnliche Zeichen oder andere Formen, die in Richtung illustrativer Darstellung gehen. Nichts von alledem in Kufstein.

        Wo ist die Gestaltung denn NICHT versachlicht? Der Verzicht von schmückendem Beiwerk, die Konzentration aufs Typographische ist so offensichtlich, dass sich dies auch Nicht-Designern erschließt.

        Wo ist die Gestaltung denn NICHT vermenschlicht? Zeigt man Menschen wie sie sind, heißt es, die Abbildung sei emotionslos. Würde man allesamt lächelnde Bürger zeigen, hieße es womöglich die Fröhlichkeit wirke aufgesetzt und künstlich. Ich denke nicht, dass man von einem einzelnen Motiv ausgehen sollte. Was zählt, ist der Gesamteindruck der Bildsprache.
        Abgesehen davon: „Nah an den Menschen“ heißt für mich unter anderem auch, technologisch auf der Höhe der Zeit zu sein, damit Bürger mit dem Smartphone, dem Tablet oder dem PC in Kontakt mit den Behörden treten können. Die aktuellen dem eigentlichen Stadtportal vorgeschalteten Seiten vermitteln jedenfalls eine solche Nähe. Logisch, dass das in Vorbereitung befindliche Stadtportal der gleichen Prämisse folgend umgesetzt werden sollte.

        Übrigens … wens interessiert. Meine allererste Assoziation war Braufactum. Zentrischer Aufbau, Slab-Serife, dreizeilig, schwarzweiß…

      2. Ernsthaft Achim? Schlimm genug, dass solche belanglosen Beispiele im designtagebuch vorgestellt werden, sie werden auch noch floskelhaft von dir verteidigt …

        Vereinfachung mit banaler Reduktion zu vergleichen und dann auch noch im selben Moment mit versachlichung zu vermischen entbehrt jegliches gestaltungsverständnis.

        Wo das ganze nicht vermenschlicht sei? Also entweder bist du schon in weihnachtsstimmung oder blind … Die gestaltung ist so emotionslos wie gesichtslos. nah am Menschen hat übrigens nichts mit Vermenschlichung von gestaltung zu tun. Ich empfehle dir dies nochmal in visuelle Kommunikation nachzulesen. In diesem Sinne: Kufstein erobert sich selbst.

        1. Floskeln, wo Argumente gefragt sind. Irrelevante weil belanglos und abschweifende Mutmaßungen, dort wo Überzeugung und ein echter Widerspruch gefragt sind. Wiederholungen, dort wo es Stichhaltigkeit erfordert. Eine Reaktion, die auf die Sache zielte, anstatt auf den Verfasser, wäre hilfreicher. Womöglich hat Dich Stankowski inspiriert. Ein tieferes Gestaltungsverständnis vermitteln Deine Beiträge allerdings nicht.

  3. Beliebig, ohne jegliche Aussage und dabei noch ein schrecklicher Umgang mit Typo.

    Das Versal-K mit Stadtnamen, so wie es in der ersten Darstellung gezeigt ist, könnte auch auf einem schlecht gestalteten Etikett einer Weinflasche stehen, oder auch die Marke irgendeines beliebigen Hotels sein, etc..

    Auf der Homepage von Andree Bock, dem Texter und Mitverantwortlichen diese Fehlschlags wird Stefan und Maria Craemer mit “Man hat entweder gut Ergebnisse – oder gute Begründungen” zitiert. Hier gibt es leider nicht mal eine schlüssige Begründung.

    1. Hallo David,

      stimmt, dass das so auf meiner Seite steht, denn neben meiner Tätigkeit als Texter/Konzeptioner arbeite ich auch Businesscoach.

      Viele Grüße,
      Andree

  4. * “Sturheit” als zugrundeliegender Charakterzug der Stadt, stellt leider kein ausreichendes Fundament für ein solches Erscheinungsbild dar. Wenn diese Gestaltung dann auch noch alle mögliche Eigenheiten und Aspekte von Kufstein zum Ausdruck bringen soll, sich dabei aber derart zerstreut, dass sich so gut wie keine Spur von Bedeutung mehr in der Marke hält, die Erscheinung also vollkommen beliebig wird, dann ist die Gestaltung leider fehlgeschlagen.
    Da hilft es dann auch nichts, dass die Farbe rot vermieden wurde und keine verkitschten Landschaften gezeigt werden.

  5. Finde ich richtig geil! Ein Buchstabe wie eine Burg. Die rotzige Slab-Serife geht runter wie Öl – gefällt mir sehr gut. Was Stefan Brigola hier schreibt finde ich interessant. Scheint sich jemand Gedanken gemacht zu habe – wie man am Ergebnis sieht. Gleichwohl scheint es auch einen dankbaren Auftraggeber gegeben zuhaben.

    Gruß Philipp

  6. Ich find’s toll. Endlich mal kein Tourismus-Logo mit 08/15-Berg-und-Tal-Knallbunt-Optik, das sich irgendwo zwischen asiatischer Fluglinie und Olympia 20xx einreiht.

  7. Ich dachte auch erst – “boah – schwarz und klotzig”.
    Aber es kommt eben darauf an was man draus macht und nicht an was es einen “erinnert”.
    Es ist eben auch stark und selbstbewusst und im guten Sinne eigenartig – in seiner Art recht eigen.
    So etwas hat dann auch mal die Chance zur Marke zu werden.

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