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Ein knackiges Markengesicht für Volkswagen

Designsprache Volkswagen Scirocco

Mit der Neuauflage des Scirocco geht Volkswagen im Design neue Wege. Was sind die neuen auffälligen Änderungen in der Formensprache? Marc Lichte, Leiter Exterieur Entwurf, beschreibt die Kernpunkte des Designs des neuen Scirocco, der am 29. August auf den Markt kommen wird in einem Video (siehe unten). Im Kurzinterview der Hannoverschen Allgemeinen vom 21.06.2008 sagte er zudem: „Die Frontpartie, so viel kann ich verraten, zeigt die zukünftige Designsprache von Volkswagen.“

Auffällige Änderungen, die das Design des neuen Scirocco aufweist:

Das Markenzeichen befindet sich nicht mehr eingelassen im Kühlergrill sondern sitzt auf der Haube, also mit einem rein flächigem Untergrund. Letztgenannte Charakteristik findet sich zum Beispiel auch bei allen Renault-Modellen. Einzig der New Beetle zeigt dieses Stilelement in der aktuellen VW-Modellpalette.

Statt Chrom-Inlay und trapezförmig nach unten sich verjüngende Linien, wie sie bei nahezu allen VW-eigenen PKW-Modellen Usus sind, wird die Frontpartie des Scirocco erstmalig durch horizontal verlaufende Linien geprägt. Die Linienform in der unteren Frontpartie zitiert nur noch sehr dezent das alte Gesicht.

Ein zu stark ausgeprägtes Markendesign bei Automobilen wirkt wie ein Korsett, das nicht jedem passt. Was beim Kleinwagen funktioniert, kann bei einer Limousine, um bei der Metapher zu bleiben, in die Hose gehen. Und das geht es auch in vielen Fällen. Wenn, wie beim Phaeton, nicht nur markentypische Grundwerte aufgegeben werden (das Auto für Alle) sondern auch noch die Gestaltung sich von Klein- oder Mittelklassewagen mehr oder minder ableitet, hat ein Produkt, dass eine grundsätzlich andere Zielgruppe ansprechen soll keine Chance erfolgreich zu sein. Zu stark ist der Bruch mit dem, wofür die Marke steht. Unterschiedliche Zielgruppen dürfen erwarten auch unterschiedliche Designlösungen angeboten zu bekommen, wohlgemerkt innerhalb einer Marke. Zweifellos ist das Design eines Automobils immer ein Spagat zwischen der Treue zum Markendesign und der Chance auf eine eigene Identität, auf ein eigenes Gesicht. In den letzten Jahren lässt sich in der Automobilbranche jedoch eher ein Hang zur Konformität feststellen, denn ein Mut zur Diversität.

Rückbesinnung auf den Namen

Der Sportwagen für Alle, wie der Scirocco von Volkswagen angepriesen wird, ist quasi die Rückbesinnung auf das, was die Marke Volkswagen ausmacht und wie sie bei den Menschen von je her verstanden wurde, wie sie verstanden wird und wie sie auch in weiter Zukunft verstanden werden wird. Man kann mit einem neuen Autosegment den Kern der Marke nicht ändern. Das Portfolio kann man durch ein Vorzeige- und Prestigemodell, wie der Phaeton eines war, zwar aufhübschen, so hat man für Großveranstaltungen nette Fahrzeuge, mit denen die Prominenz dann vorfahren kann. Die Medienwirksamkeit solcher Inszenierungen verpufft aber schon nach wenigen Wochen. Am Image der Marke ändert sich dadurch so gut wie nichts.

An der Erwartungshaltung der Menschen in Bezug auf die Marke Volkswagen wird sich vermutlich nie etwas ändern. Weder Geländewagen noch Nobelkarosse noch Rennauto kann die Marke ernsthaft sein. Wer meint, es findet sich für jedes Produkt, wenn nur das eigene Markenzeichen vorne drauf gepappt ist, eine Nische ein Markt, der liegt falsch. Nur wenn das neue Produkt glaubhaft die Markenidentität annimmt, wenn es nachweislich die Werte einer Marke verkörpert und es vom Kunden als authentisch eingestuft wird, hat es eine Chance angenommen zu werden.

In einer Zeit, wo es von jedem Produkt mindestens zehn Konkurrenzprodukte gibt, kann man doch nur bestehen, wenn neben einer vorausgesetzten guten Qualität auch die Marke authentisch erscheint. Marc Licht hat im Video-Interview die Aufgabe definiert: „Es galt den sportlichsten Volkswagen zu gestalten, den es jemals gab […] ohne dabei die Werte eines Volkswagen zu vernachlässigen“. Als “Sportwagen” für Alle, ist das neue Modell ein klares Bekenntnis hinsichtlich des traditionellen Markenverständnisses von Volkswagen. Es könnte gelingen.

  • www.volkswagen.de/scirocco

Dieser Beitrag hat 28 Kommentare

  1. Auf den Bild oben sieht der Wagen verdammt gut aus. Das Logo würde ich in die Haube einstanzen/prägen ohne Chrome, also in Wagenfarbe lassen.
    Assoziationen:
    Ninjatunes Records (Frontparty hat was vom Logo)
    Chris Cunningham/Björk “All is full of Love” Video, ich denke das Chris Cunningham einer der Macher/Initiatoren des Porzellanweiß Trend ist, was man super an diesem Video sehen kann.

  2. Amüsant finde ich vorallem den Floskel-Tanz von Marc Lichte. Hat der noch nicht vor einer Kamera gestanden? Falls nicht, war dass einfach das falsche Format für ihn.

  3. noch ein sportwagen, brauchen wir den wirklich? hätte von VW lieber ein modernes autokonzept für ein energie- und benzinsparendes auto erhofft. stellt euch vor es gäbe eine art VW-smart auto welches mit wasser fährt? wäre technisch machbar, nur leider traut sich kaum jemand das zu machen…

  4. @Semikolonne: Mal abgesehen, dass es wohl fertigungstechnisch ein Problem sein könnte das Logo in die Haube zu imprägnieren, der Porzellan Weiß Trend ist im Kommen würde ich auch so sehen.

    Nur wer hat’s erfunden? Cunningham? Oder eher Apple, NASA (Space Shuttles), Stanley Kubrick (2001 / AI), George Lucas (imperiale Star Trooper), Panton? Ist eine Frage der Rezeptionsästhetik.

  5. Ich sag mal so: Wer braucht so ein Auto? Hausfrauen mit reichem Mann? Leute, die von Beruf Tochter oder Sohn sind? So ein Auto macht momentan keinen Sinn.

    Anstatt hier groß einen auf dicke Hose machen mit “Ach, wir haben ja jetzt eine neue Designsprache” usw. sollten die Automobilkonzenre doch lieber mal Alternative Energien für sich entdecken. Vielleicht geht das Geschäft dann besser voran…

  6. @bodypainter
    Man soll ja nicht ausschließen, dass große Teile der Physik noch einmal umgeschrieben werden müssen. Aber vorerst sind die paar Wasserauto-Prototypen weltweit schlicht Leuteverdummung. Wasser hat die unangenehmen Eigenschaften, einerseits im Naturzustand so gar nicht als Brennstoff zu taugen und sich andererseits hartnäckig zu weigern, sich die Wasserstoffatome abtrennen zu lassen. Da muss man mehr Energie zugeben, als man dann an Wasserstoff-Brennstoff gewinnt. Da nützen alle Verschwörungstheorien nichts.

    Die zuletzt durch’s Dorf gejagte Sau war das japanische Genepax-Teil. Da kippt man zwar Wasser rein, aber der eigentliche Energieträger sind wohl Metallhydride, die die chemische Abspaltung des Wasserstoffs ermöglichen.

  7. Der IROC sah echt viel “cooler” aus. Aber so ist das eben mit Designstudien: am Ende rennt das Design des Serienmodells wieder zurück zu Mami. In diesem Fall war Mami wohl ein 78er Mitsubishi Colt.

  8. Die Lösung ist einfach und bekannt! Klar, entgegen der Feindpropaganda und der Seperatisten, die Lösung ist das Atom!

    Das macht ne Menge klar. Man beachte das Atom-U-Boot, das wenn es nicht Kursk heißt nahezu für immer Energie hat und sich die eigene Luft sogar reinigen könnte. Mikroreaktoren wären es. So gefährlich es jetzt klingen mag, aber man denke mal an die Möglichkeit nie wieder auftanken zu müssen. Stets ein voller Tank. Stets oder Generationslang die selbe Leistung unter der Haube?

    Wasser schlecht als Brennstoff? War klar, brennt halt schlechter als alles andere eigentlich. Aber auch Raps- und Diesel und was weiß ich für ein Gerinsel ist nicht viel besser. Die Hoffnung liegt bei Wasser als Treibstoff aber vor allem in einem: Emissionsfreiheit und Nachhaltigkeit! Woher kommt die Energie, letztlich dreht sich alles wieder im Kreis. Kohle oder Öl verknappen lassen oder an den zu schwachen natürlichen Energiequellen Wind, Wasser, Wärme scheitern? Es führt wieder zu Atomstrom! Die Kraftwerke sowie die Konservierung der Energie in Batterien sollten verbessert werden.

    Elektrizität ist das Öl der Welt, das man mit dem Verstand und nicht durch die Zeit entstehen lassen kann.

  9. Rückwärts fahren soll damit Selbstmord sein :D
    Habs neulich in nem Test gesehen
    Ohne Parkassistent ist es angeblich sehr schwer… das nenn ich Alltagstauglich

    Ich glaub kaum das man den so oft auf der Straße sehen wird.

Kommentare sind geschlossen.

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