Die Modemarke KENZO, 1970 vom japanischen Modedesigner KenzÅ Takada in Paris gegründet, präsentiert sich seit wenigen Tagen mit neuem Logo. Die Überarbeitung des Logos übernahm der neue Chefdesigner höchstpersönlich.
Für KENZO, das seit 1993 Teil des französischen Luxusgüterkonzern LVMH ist, beginne mit der Ernennung des Portugiesen Felipe Oliveira Baptista zum Creative Director ein neues Kapitel, wie das Unternehmen in der offiziellen Pressemeldung mitteilt. Baptista, der von 2010 bis 2018 Chefdesigner bei Lacoste war, kam Ende Juni 2019 zu KENZO, wo er das Duo Carol Lim und Humberto Leon nach acht Jahren ablöste. Auch unter Baptista bleibe die Seele der Marke KENZO „enthusiastisch, nomadisch und weltoffen“.
Auszug der Pressemeldung
Breathing fresh energy into KENZO’s legacy, the updated brand logo features a new graphic, contributing to the very signature of each collection. The KENZO logo, designed as a construction game, becomes a crucial part of the brand’s visual identity, as its ability to be transformed leaves room for creative expression.

Entgegen dem gerade in der Modebranche vorherrschenden Trend hin zu schlichten respektive einfallslosen serifenlosen Wortmarken, siehe Balmain, Burberry, Saint Laurent Paris, u.v.a., bleibt die Typographie von KENZO eigenständig, um nicht zu sagen eigenwillig. Die Buchstaben wirken, als seien sie wie bei einem Konstruktionsspiel aus einzelnen Segmenten zusammengesetzt worden. Die Fähigkeit der Marke, sich zu wandeln, werde so visuell zum Ausdruck gebracht.
Kommentar
Die neue Wortmarke ist kantig, sperrig, ja vielleicht sogar etwas ungelenk, und deshalb gefällt sie mir so gut. Ein Logo darf meines Erachtens gerne Ecken und Kanten haben und eigenwillig sein. Ästhetik ist bei der Logogestaltung von nachrangiger Bedeutung. Wichtiger sind Prägnanz, Einzigartigkeit und Memorierbarkeit. All das bringt das neue KENZO-Logo mit. Die wie aus Bauklötzen zusammengesetzt wirkende Wortmarke vermittelt Unangepasstheit und verleiht der Marke eine spielerische Note.
Das gerade einmal 2-sekündige Video, das im Zuge der Einführung des Logos vom Unternehmen veröffentlicht wurde (siehe unten), ist freilich ein Witz. Hier hätte sich das Haus lieber externe Unterstützung einholen sollen, um für eine professionelle Inszenierung der Marke im Bereich Bewegtbild zu sorgen. Denn eigentlich ist die Wortmarke prädestiniert dafür, es in animierter Form aufzubereiten.
Mediengalerie
Weiterführende Links
Edit 22.01.2020: Drei Fotos, bei denen ein älteres Logo zu sehen gewesen ist, wurden entfernt.
Schuster bleib bei deinen Leisten! Mode ist Mode und Grafik, Grafik…
Einfach nur auf Grund des Fakts, dass offensichtlich keiner damit zufrieden ist und es viel zu chaotisch und alles andere als perfekt ist – finde ich es perfekt.
Es spiegelt den wilden rebellierenden Charakter einer modernen Modemarke wohl mehr ungewollt als gewollt wieder. Just amazing.
Peace out