Im Zusammenhang mit der Umstellung des Erscheinungsbildes der Stadt Erfurt, bei dem das Stadtwappen einem neuen Stadtlogo wich, ist das bereits Anfang des Jahres eingeführte modifizierte Wappen des Kantons Obwalden recht interessant.
Hier wird aufgezeigt, dass ein neues Design nicht eine Abkehr von allem Bestehenden bedeutet. Ein gutes Redesign ist das genaue Gegenteil. Es nutzt die bestehenden Standards, um sie in eine Formensprache zu überführen, der man in der Gegenwart eine zeitgemäße und moderne Anmutung attestieren kann.
Kanton Obwalden Logo, Quelle: Kanton Obwalden
Eher selten geworden ist eine Aussage wie von Landschreiber* Urs Wallimann:”Wir wollten kein fantasievolles Logo.” Das muss sich erst mal setzen. In Zeiten, in denen offenbar städtische Marketinggesellschaften sich einem gestiegenen Wettbewerbsdruck aus…
Im Zusammenhang mit der Umstellung des Erscheinungsbildes der Stadt Erfurt, bei dem das Stadtwappen einem neuen Stadtlogo wich, ist das bereits Anfang des Jahres eingeführte modifizierte Wappen des Kantons Obwalden recht interessant.
Hier wird aufgezeigt, dass ein neues Design nicht eine Abkehr von allem Bestehenden bedeutet. Ein gutes Redesign ist das genaue Gegenteil. Es nutzt die bestehenden Standards, um sie in eine Formensprache zu überführen, der man in der Gegenwart eine zeitgemäße und moderne Anmutung attestieren kann.
Kanton Obwalden Logo, Quelle: Kanton Obwalden
Eher selten geworden ist eine Aussage wie von Landschreiber* Urs Wallimann:”Wir wollten kein fantasievolles Logo.” Das muss sich erst mal setzen. In Zeiten, in denen offenbar städtische Marketinggesellschaften sich einem gestiegenen Wettbewerbsdruck aus…
Achim Schaffrinna ist Designer und Autor. Hier im Design Tagebuch, 2006 von mir gegründet, schreibe ich über die Themen Corporate Identity und Markendesign. Ich konzipiere und entwerfe Kommunikationsdesign-Lösungen und unterstütze Unternehmen innerhalb von Designprozessen. Designanalyse ist Teil meiner Arbeit. Kontakt aufnehmen.
Obwalden ist ein konservativer Kanton, der als «Neinsager» bekannt ist und vor allem politischen und gesellschaftlichen Öffnungstendenzen scharf ablehnend gegenübersteht und mit seinem jeweils fünf ablehnenden Standesstimmen bei Volksabstimmungen trotz der geringen Bevölkerungszahl schon manche eidgenössische Vorlage verwerfen half.
Mich erstaunt die Aussage “Wir wollten kein fantasievolles Logo” also nicht. :-) Dennoch eine gelungene Weiterentwicklung, wie ich finde.
Ich habe eine Zeit lang selber in Luzern als Grafiker gearbeitet – das Atelier Steinemann hatte damals (1999) gerade das neue Corporate Design der Stadt Luzern im Auftrag. Der Vorschlag für Luzern ist sehr modern und nimmt nur noch farblich Bezug zum Kanton (https://www.stadtluzern.ch/default.aspx?pageid=2254).
Es war aber schon auffällig, dass Corporate Design für Städte und Gemeinden dort einen wesentlich höheren Stellenwert hatte als in Deutschland. Mein persönlicher Eindruck war und ist der, dass man hierzulande gestalterisch etwas aufzuholen hat. Der allgemeine Kostendruck, der auf den Städten und Gemeinden lastet, ist immer wieder Grund genug, auf Wettbewerbe auszuweichen, um aus einem reichhaltigen Angebot das “Gefällige” herauszuloben, um dann letzten Endes doch den “günstigen” Vorschlag zu nehmen.
Das hier gezeigte Beispiel bestätigt mich in der Hinsicht, dass man in der Schweiz zum einen mehr Wert auf Gestaltung legt und zum anderen hier auch auf Profis setzt, die wiederum nicht an einem “coolen”, sondern an einem zeitgemäßen Signet arbeiten und dabei historische Wurzeln respektieren.
Ich finde es schade, dass gerade Kommentar #33 als besonders konstruktiv ausgezeichnet wird. Der Kanton mag ja gemeinhin als Verfechter einer politisch und gesellschaftlich offenen Schweiz bekannt sein, auch Obwalden als konservativ zu bezeichnen find ich ok, auch wenn der Begriff meiner Meinung nach eher unvorsichtig gewaehlt wurde.
Leider verstehe ich aber nicht ganz, was mit fuenf Standesstimmen gemeint ist. Ich hab im Unterricht gelernt, dass Obwalden eine halbe Standesstimme von insgesamt 23 hat, die Moeglichkeiten um Vorlagen verwerfen zu helfen, sind folglich ziemlich begrenzt. Auch ein kurzer Blick in die Wikipedia zeigt, dass seit 1866 gerade mal 8 Vorlagen trotz Volksmehr am Staendemehr scheiterten.
Um eine Diskussion ueber den Sinn/Unsinn von Foederalismus loszutreten, ist das Redesign eines Kantonswappens eher ungeeignet.
[…] Wydawać by siÄ™ mogÅ‚o że w temacie herbów nic wÅ‚aÅ›ciwie siÄ™ nie dzieje, poza wprowadzeniem zupeÅ‚nie nowego, a czasem powrotem do starego, jak WrocÅ‚aw. Nic bardziej mylnego. Oprócz totalnych zmian bywajÄ… i odÅ›wieżenia. Znakomity przykÅ‚ad takiego odÅ›wieżenia herbu szwajcarskiego kantonu Obwalden, zresztÄ… bardzo udanego, prezentuje Design Tagebuch. […]
[…] Obwalden: 2009 gab sich der Kanton Obwalden ein neues Erscheinungsbild. Der damalige Landschreiber umriss in der «Neuen Obwaldner Zeitung» die Ausgangslage so: «Wir wollten kein fantasievolles Logo». Ein innovatives Design-Briefing sieht anders aus. Immerhin hat man sich getraut, nicht die klassische Wappenform zu verwenden und hat den Schlüssel leicht modernisiert. Für den Schriftzug hat man dann Frutiger genommen, einen Schweizer Klassiker. Um Kosten zu sparen, sind die Obwaldner sehr trickreich vorgegangen: Man hat von der Anmutung her das Logo und das CI der Eidgenossenschaft kopiert. Nochmals Urs Wallimann: «So konnten wir uns das Schreiben von über hundert Seiten Corporate-Design-Vorschriften sparen». Damit musste man lediglich 10’000 Franken in die Hand nehmen – Pragmatismus nach Obwalnder Art. Immerhin reichte dies, damit es das neue Obwaldner Logo sogar auf irgendwelche deutschen… […]
Wir verwenden Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wir tun dies, um das Browsing-Erlebnis zu verbessern und um (nicht) personalisierte Werbung anzuzeigen. Wenn du nicht zustimmst oder die Zustimmung widerrufst, kann dies bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigen.
Klicke unten, um dem oben Gesagten zuzustimmen oder eine detaillierte Auswahl zu treffen. Deine Auswahl wird nur auf dieser Seite angewendet. Du kannst deine Einstellungen jederzeit ändern, einschließlich des Widerrufs deiner Einwilligung, indem du die Schaltflächen in der Cookie-Richtlinie verwendest oder auf die Schaltfläche "Einwilligung verwalten" am unteren Bildschirmrand klickst.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Obwalden ist ein konservativer Kanton, der als «Neinsager» bekannt ist und vor allem politischen und gesellschaftlichen Öffnungstendenzen scharf ablehnend gegenübersteht und mit seinem jeweils fünf ablehnenden Standesstimmen bei Volksabstimmungen trotz der geringen Bevölkerungszahl schon manche eidgenössische Vorlage verwerfen half.
Mich erstaunt die Aussage “Wir wollten kein fantasievolles Logo” also nicht. :-) Dennoch eine gelungene Weiterentwicklung, wie ich finde.
Ich habe eine Zeit lang selber in Luzern als Grafiker gearbeitet – das Atelier Steinemann hatte damals (1999) gerade das neue Corporate Design der Stadt Luzern im Auftrag. Der Vorschlag für Luzern ist sehr modern und nimmt nur noch farblich Bezug zum Kanton (https://www.stadtluzern.ch/default.aspx?pageid=2254).
Es war aber schon auffällig, dass Corporate Design für Städte und Gemeinden dort einen wesentlich höheren Stellenwert hatte als in Deutschland. Mein persönlicher Eindruck war und ist der, dass man hierzulande gestalterisch etwas aufzuholen hat. Der allgemeine Kostendruck, der auf den Städten und Gemeinden lastet, ist immer wieder Grund genug, auf Wettbewerbe auszuweichen, um aus einem reichhaltigen Angebot das “Gefällige” herauszuloben, um dann letzten Endes doch den “günstigen” Vorschlag zu nehmen.
Das hier gezeigte Beispiel bestätigt mich in der Hinsicht, dass man in der Schweiz zum einen mehr Wert auf Gestaltung legt und zum anderen hier auch auf Profis setzt, die wiederum nicht an einem “coolen”, sondern an einem zeitgemäßen Signet arbeiten und dabei historische Wurzeln respektieren.
Gelungen! Und ein Grüzi in die Schweiz!
Bravo Schweiz. Ihr könnt auch mal auf ne Outline verzichten. Bei der Commerzbank wurde sie extra grad eingeführt….
Ich finde es schade, dass gerade Kommentar #33 als besonders konstruktiv ausgezeichnet wird. Der Kanton mag ja gemeinhin als Verfechter einer politisch und gesellschaftlich offenen Schweiz bekannt sein, auch Obwalden als konservativ zu bezeichnen find ich ok, auch wenn der Begriff meiner Meinung nach eher unvorsichtig gewaehlt wurde.
Leider verstehe ich aber nicht ganz, was mit fuenf Standesstimmen gemeint ist. Ich hab im Unterricht gelernt, dass Obwalden eine halbe Standesstimme von insgesamt 23 hat, die Moeglichkeiten um Vorlagen verwerfen zu helfen, sind folglich ziemlich begrenzt. Auch ein kurzer Blick in die Wikipedia zeigt, dass seit 1866 gerade mal 8 Vorlagen trotz Volksmehr am Staendemehr scheiterten.
Um eine Diskussion ueber den Sinn/Unsinn von Foederalismus loszutreten, ist das Redesign eines Kantonswappens eher ungeeignet.
[…] Wydawać by siÄ™ mogÅ‚o że w temacie herbów nic wÅ‚aÅ›ciwie siÄ™ nie dzieje, poza wprowadzeniem zupeÅ‚nie nowego, a czasem powrotem do starego, jak WrocÅ‚aw. Nic bardziej mylnego. Oprócz totalnych zmian bywajÄ… i odÅ›wieżenia. Znakomity przykÅ‚ad takiego odÅ›wieżenia herbu szwajcarskiego kantonu Obwalden, zresztÄ… bardzo udanego, prezentuje Design Tagebuch. […]
[…] Obwalden: 2009 gab sich der Kanton Obwalden ein neues Erscheinungsbild. Der damalige Landschreiber umriss in der «Neuen Obwaldner Zeitung» die Ausgangslage so: «Wir wollten kein fantasievolles Logo». Ein innovatives Design-Briefing sieht anders aus. Immerhin hat man sich getraut, nicht die klassische Wappenform zu verwenden und hat den Schlüssel leicht modernisiert. Für den Schriftzug hat man dann Frutiger genommen, einen Schweizer Klassiker. Um Kosten zu sparen, sind die Obwaldner sehr trickreich vorgegangen: Man hat von der Anmutung her das Logo und das CI der Eidgenossenschaft kopiert. Nochmals Urs Wallimann: «So konnten wir uns das Schreiben von über hundert Seiten Corporate-Design-Vorschriften sparen». Damit musste man lediglich 10’000 Franken in die Hand nehmen – Pragmatismus nach Obwalnder Art. Immerhin reichte dies, damit es das neue Obwaldner Logo sogar auf irgendwelche deutschen… […]