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Kanton Obwalden erhält neues Wappen

Kanton Obwalden Wappen, Quelle: Kanton Obwalden
Kanton Obwalden Wappen, Quelle: Kanton Obwalden

Im Zusammenhang mit der Umstellung des Erscheinungsbildes der Stadt Erfurt, bei dem das Stadtwappen einem neuen Stadtlogo wich, ist das bereits Anfang des Jahres eingeführte modifizierte Wappen des Kantons Obwalden recht interessant.

Hier wird aufgezeigt, dass ein neues Design nicht eine Abkehr von allem Bestehenden bedeutet. Ein gutes Redesign ist das genaue Gegenteil. Es nutzt die bestehenden Standards, um sie in eine Formensprache zu überführen, der man in der Gegenwart eine zeitgemäße und moderne Anmutung attestieren kann.

Kanton Obwalden Logo, Quelle: Kanton Obwalden
Kanton Obwalden Logo, Quelle: Kanton Obwalden

Eher selten geworden ist eine Aussage wie von Landschreiber* Urs Wallimann:”Wir wollten kein fantasievolles Logo.” Das muss sich erst mal setzen. In Zeiten, in denen offenbar städtische Marketinggesellschaften sich einem gestiegenen Wettbewerbsdruck aus…

Achim Schaffrinna

Achim Schaffrinna ist Designer und Autor. Hier im Design Tagebuch, 2006 von mir gegründet, schreibe ich über die Themen Corporate Identity und Markendesign. Ich konzipiere und entwerfe Kommunikationsdesign-Lösungen und unterstütze Unternehmen innerhalb von Designprozessen. Designanalyse ist Teil meiner Arbeit. Kontakt aufnehmen.

Dieser Beitrag hat 38 Kommentare

  1. Sagt mir sehr zu, das Redesign! Das “Wir wollten kein fantasievolles Logo.“ hat es echt in sich. Da versteht mal einer, dass die Buzzwords Kreativität, Innovation und Dynamik auch gemeinsam noch keine Markenidentität ergeben.

    Interessant finde ich die starke Anlehnung an das Logosystem der Eidgenossenschaft, wie du, Achim, sie nochmal so schön herausgestellt hast. An sich eine hervorragende Idee, störe ich mich ein wenig daran, dass Obwalden nun vermutlich alleine dasteht mit dieser Verwandtschaft. Ob da andere Kantone nachziehen werden?

    @Tobi (11):

    @Dennis: Du hast zwar Recht, aber ich denke, diese heraldischen Regeln sind ohnehin verflossen. Schwarz-Rot-Gold verstößt auch gegen die Regel „zwischen zwei Farben muss ein Metall“, aber niemand würde die Fahne nun auf ein korrektes Schwarz-Gold-Rot ändern wollen…

    “Niemand”?! Nicht ganz richtig! Was keiner wagt, hat Adidas längst durchgezogen. Die ARD hat sich auch mal an einer Überarbeitung versucht – die Regeln aber leider wieder fehlinterpretiert … *g*

  2. In Zeiten, in denen offenbar städtische Marketinggesellschaften sich einem gestiegenen Wettbewerbsdruck ausgesetzt sehen und deshalb das Erscheinungsbild ihrer Stadt zuweilen auf den Kopf stellen, ist so ein bodenständiges und überraschend offenes Bekenntnis schon bemerkenswert

    Ich persönlich finde ja auch, dass Redesigns der Erscheinungsbilder von Kantonen, Städten, Bundesländern etc. eher immer so “vorsichtig” – besser umsichtig – gehandhabt werden sollten. Es sind schließlich keine Firmen mit eng umgrenzten Produktrahmen, sondern Orte mit ganz verschiedenen Facetten, wo ganz verschiedene Menschen leben. Das kann man m.E. gar nicht in einem Logo unterbringen. Allein die Stadtviertel sind ja zum Teil ganz unterschiedlich geprägt. Und Alleinstellungsmerkmale lassen sich mitunter nur schwer finden. Hinzu kommt, dass damit auch die Stadtverwaltung kommunizieren muss: mit dem hier kann ich mir das gut vorstellen, wie das Amtsblatt es ja auch erahnen lässt. Eine offene und freundliche Kommunikation erreicht man ja – wenn man will – schon über eine gute Gestaltung der verschiedenen Medien. Auf einem Bußgeldbescheid wegen einer Ordnungswidrigkeit kann ich mir ein Logo wie aus Erfurt aber eher schlecht vorstellen.

    Und letztlich: wenn ich für meinen Urlaub eine Stadt (oder Region) suche, dann schaue ich nach den Sehenswürdigkeiten, nach dem Kulturangebot, nach Freizeitangeboten, nach den Kostenfaktoren und nach dem für mich relevanten “Erholungswert” der Stadt und der Umgebung. Handwerklich gute Medien und freundliche Aufmachung helfen mir dabei. Meine Entscheidung fälle ich aber nicht danach, weil irgendein Logo mir sagen will “Hey, komm zu uns: wir sind einzigartig und cool”. Beim Umzug wegen einer neuen Arbeitsstelle ist das letzt genannte noch mehr außen vor.

  3. In neuer Frische spiegelt sich die Vergangenheit im Lichte der Zukunft. Ein sehr gelungenes Redesign, dass zeigt das Linien die etwas begrenzen nicht nur unansehnlich, irrational sondern auch unangebracht sind.

  4. Ich persönlich finde das rot nicht so schlecht wie einige Vorredner. Das vorherige Rot hatte einen etwas wärmeren Charakter, das neue hat ein klein wenig mehr Signalcharakter. Kommt halt drauf an, welchen Schwerpunkt man in der eigenen Kommunikation setzen möchte. Zur Formensprache – und auch insbesondere in Kombination mit der Typografie – finde ich das neue Rot sehr passend. Die minimale Korrektur am Wappen bringt für mich – trotz der vielen Kreisformen – eine gewisse Geradlinigkeit mit sich, die sich trotz allem gut genug vom alten Wappen abhebt, ohne dessen generellen Inhalt und Charme vermissen zu lassen.

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