Joe Biden wirft sein Logo in den Ring
Die Präsidentschaftskandidatur Joe Bidens war lange erwartet worden. In einem Video auf YouTube hat der ehemalige Vizepräsident nun offiziell seine Kandidatur verkündet. Neben seinem Hut wirft Biden auch ein Logo in den Ring, das im Rahmen der Wahlkampagne fortan um Aufmerksamkeit werben wird.
Mittlerweile ist es im US-Wahlkampf üblich, dass US-Präsidentschaftskandidaten mit der Verkündung ihrer Kandidatur auch ein entsprechendes Logo mit im Gepäck haben – Joe Biden macht diesbezüglich keine Ausnahme. Im Zuge seiner offiziellen Verkündung via Videobotschaft wurde Ende letzter Woche von seinem Wahlkampfteam ein neues, kreisrundes und in den US-Nationalfarben gehaltenes Signet veröffentlicht.

Das „JOE“-Logo weckt aufgrund der kreisrunden Form unweigerlich Assoziationen zum Kampagnenlogo, mit dem Barack Obama 2008 den Wahlkampf bestritt. Dabei ist Bidens Signet weniger auf der visuellen Ebene abgekupfert als vielmehr Ausdruck der Anlehnung in Bezug auf die politischen Inhalte, für die Obama und für die auch Biden steht. Die kreisrunde Form sichert zugleich deshalb Aufmerksamkeit, da es im Rahmen der zahlreichen Präsidentschaftskandidaturen das einzige kreisrunde Signet ist.
Dass Biden mit seinen 76 Jahren nicht mehr der Allerjüngste ist, ist dem poppig wirkenden Logo nicht anzusehen. Kandidaten wie Kamala Harris, Pete Buttigieg oder Beto O’Rourke sind allesamt deutlich jünger und haben von daher eigentlich die besseren Voraussetzungen, um Aufbruchsstimmung und Dynamik zu verbreiten. Lediglich Bernie Sanders ist mit seinen 77 Jahren noch älter. Dann schon wenigstens ein frischer und jugendlich wirkender Markenauftritt samt Logo, könnten sich Bidens Wahlkampfmanager gedacht haben. Die vielfältigen Reaktionen, die das Logo seit der Veröffentlichung im Netz hervorruft, scheinen ihnen recht zu geben. Allerdings fragen sich viele Nutzer auch im Umfeld von Social Media: Wer ist „Jo“?
Tatsächlich entsteht bei flüchtiger Betrachtung der Eindruck, als stünde auf den Buttons und Stickern der Biden-Kampagne „JO 2020“. Der entsprechende Hashtag #JO2020, bis dato (in Französisch) mit den Olympischen Sommerspielen konnotiert, spuckt seit Ende letzter Woche nun zahlreiche Persiflagen und Parodien des Signets hervor. Dem Wahlkampfteam von Biden dürfte es nur recht sein, dass sich die Netzgemeinde mit der Kandidatur Joe Bidens beschäftigt.
Logos anderer Präsidentschaftskandidaten
- Bernie Sanders 2020 Logo
- Beto O’Rourke 2020 Presidential Campaign Logo
- Cory Booker 2020 Logo
- Kamala Harris 2020 Presidential Campaign Logo
- Julian Castro 2020 Presidential Campaign Logo
- Pete Buttigieg Campaign Logo
Mediengalerie
- Joe Biden President Logo
- Joe Biden President Logo
- Joe Biden Instagram
- Joe Biden YouTube
- Joe Biden Campaign – Button, Sticker, Quelle: joebiden.com
- Totes for Joe, Quelle: joebiden.com



















Wieso ist “bid” negativ besetzt im Englischen? Es heißt doch sogar “presidential bid” (im Sinne von Präsidentschaftskandidatur)?
Langweiliges Logo, zu kräftiges Blau, keine Dynamik. Mit dem Nachnamen klappt das stilisierte E ganz gut, weil der Name Biden deutlich bekannter ist als der der Konkurrenz. Jo funktioniert dagegen gar nicht.
Sehr gut gefällt mir das Logo von Julián Castro. Seriös, kraftvoll und frisch, die mexikanische Herkunft des Namens, die er auch in Interviews betont, wird durch den farblich hervorgehobenen Akzent schön verdeutlicht – sein Alleinstellungsmerkmal transportiert das Logo durch dieses kleine Detail. Auch Castros Website gefällt mir sehr gut. Das ist für mich gestalterisch die beste Kampagne (in den Umfragen zieht sie dagegen offenbar nicht so).
Betos Logo finde ich nicht so gut, es erinnert mich eher an eine Schuhmarke (Converse). Die Website finde ich dagegen ziemlich gut. Schwarz ist mutig, aber bei ihm geht es eben auch um seine Coolnes, der Auftritt passt zu ihm. Da Beto O’Rourke selber ein erfolgreiches Webdesign-Unternehmen gegründet hat, darf man da natürlich auch höhere Maßstäbe anlegen als bei der Konkurrenz.
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