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Ja oder Nein? Die Kampagnenmotive zur Volksabstimmung „Stuttgart 21“ im Vergleich

Stuttgart Volksabstimmung S21 Kampagne

Stuttgart Volksabstimmung S21 Kampagne

Am 27. November 2011 findet in Baden-Württemberg die Volksabstimmung bezüglich „Stuttgarter 21“ statt, der Neuordnung des Eisenbahnknotens Stuttgart. Es ist dies erste Volksabstimmung in der Geschichte des Landes. Argumente für und gegen Stuttgart 21 wurden wieder und wieder ausgeführt, alles wurde gesagt, was zu sagen ist. Mit der Bürgerbefragung erreicht das von unzähligen Protesten begleitete Projekt seinen vorläufigen Höhepunkt, nun soll abgestimmt werden. Seit einigen Tagen hängen landesweit die Wahlplakate von S21-Befürwortern und -Gegnern. Wie sehen die Plakate aus, mit denen beide Lager auf Stimmenfang gehen? Im dt werden die Kampagnen vorgestellt und es kann schon heute abgestimmt werden.

Manchmal ist es in der Politik wie mit Design – das Argument respektive das Produkt will gut verpackt sein. Beim Mitnehmen der Bürger ist nicht nur entscheidend, was gesagt wird, sondern auch wie es kommuniziert, wie es transportiert wird. Wahlplakate sind hier ein wunderbares Instrument, sofern man es denn für sich zu nutzen weiß.

Plakate der S21-Befürworter

Stuttgart Volksabstimmung S21 Plakat

Die S21-Befürworter setzen bei ihren Motiven ganz auf die Kraft der Signalfarbe Rot. Die auf den Plakaten abgebildeten Personen unterschiedlichen Alters konfrontieren den Betrachter jeweils mit einer Fragestellung, etwa „Wut statt Mut?“, und geben hierzu mit „Wir sind doch nicht blöd!“, auch gleich die Antwort. Jede Person trägt auf der Brust eine Plakette auf der steht: „Für Stuttgart 21“. Im Fußbereich wird die Aussage „Nein zum Kündigungsgesetz“ einem Kreuzchen nachgestellt.

Sowohl gestalterisch wie auch inhaltlich bedienen sich die Plakate der gleichen marktschreierischen Mittel, wie sie auch die Elektrokette Mediamarkt einsetzt, dessen Slogan kurzer Hand „adaptiert“ wurde. Markenrechtlich bewegen sich die Verantwortlichen auf dünnem Eis, denn „Ich bin doch nicht blöd“ ist eine im Markenregister eingetragene Marke und genießt damit Schutzrechte, die von der Media-Saturn-Holding als Inhaber geltend gemacht werden könnten. Aber lassen wir die das Thema mal außen vor.

Wer gute Argumente hat, braucht eigentlich nicht zu schreien. Die Befürworter tun es dennoch, denn die Plakate sind in ihrer Machart laut, angriffslustig und sprachlich eher polemisch statt ruhig und sachlich angelegt. Tatsächlich kann man eine gewisse Ähnlichkeit mit Plakaten der NPD nicht bestreiten. Die Gegenüberstellung wird übrigens auf der Facebook-Fanpage der S21-Befürworter thematisiert, womit offenbar dem gegnerischen Lager der Wind aus den Segeln genommen werden soll. So abwegig ist die visuelle Nähe jedoch nicht, wie auch der Blick auf die Plakate zur Landtagswahl 2011 DER LINKE zeigt. Selbst wer diese Ähnlichkeit verneint, wird die fehlende gestalterische Qualität auch in Bezug auf die Freistellung der Personen bemerken. Insbesondere die Haare im Motiv 1 „Typ Sekretärin“ sind handwerklich wenig überzeugend freigestellt. Egal wie irrelevant diese Detailanmerkungen für die Meisten sein mögen, vom Grundtenor wirken die Plakate unsympathisch.

Plakate der S21-Gegner

Stuttgart Volksabstimmung S21 Kampagnenmotiv

Die Plakate der S21-Gegner sind vielfarbig und nutzen allesamt eine ausgestanzte Form des Wortes „JA“, in der jeweils auf den zugehörigen Slogan abgestimmte Collagen enthalten sind. Dank großzügiger Abstände und Freiflächen wirken die Plakate aufgeräumt. Die Farbigkeit lässt sie freundlich, angenehm, ja geradezu weich erscheinen, womit sich sich von den Vogel-zeig-Motiven der S21-Gegner deutlich unterscheiden, inhaltlich wie optisch.

Ganz bewusst wurden warme Farben ausgewählt, damit die Plakate bei den Menschen bestmöglich rüber kommen. Die kalten Farben Grün und Blau etwa wurden Dank hohem Gelb- beziehungsweise Rot-Anteil zu warmen Tönen angemischt. Dank Farb- und Motivauswahl (Bäume, Demo, Anti-Atomkraft, etc.) lassen sich die Plakate recht eindeutig der Partei des amtierenden Ministerpräsidenten des Landes, Winfried Kretschmann, zuordnen. Zudem gestattet das Konzept der Farben- und Themenvielfalt eine an den Bedürfnissen der Menschen orientierten, breit gefächerten Zielgruppenansprache. Eine Bedürfnisorientierung, die man bei Aussagen wie „Milliarden-Strafe beim Ausstieg?“ der S21-Befürworter-Kampagne nicht wirklich attestieren kann.

Ob die Plakate dazu beitragen, die nötige Mehrheit für den Ausstieg aus Stuttgart 21 zu erzwingen, steht freilich auf einem anderen Blatt. Dazu müsste man wissen, wie groß der Anteil der noch Unentschlossenen ist, die mittels Wahlwerbespots und -Plakaten bis zum Zeitpunkt der Abstimmung noch überzeugen lassen.

Sag ich ja, sag ich nein?

Die erste Volksabstimmung Baden-Württembergs ist auch deshalb so interessant, weil wieder einmal sehr schön vor Augen geführt wird, wie sehr sich die Sprache der Politik von der des Volkes entfernt hat. Zu Tausenden demonstrierten die Bürger auf den Straßen Stuttgarts und hielten dabei Transparente in die Höhe auf denen stand: „Schluss jetzt! – Wir stoppen Stuttgart 21″ oder „Stuttgart 21 sofort stoppen!”. Ortsausgangsschilder Stuttgarts mit rot durchgestrichenem Stadtnamen wurden zu einer Art Metapher für den Ausstieg. Wenn wir etwas unterbinden und stoppen wollen, sagen wir „Nein!“. Dementsprechend war das Gegenmotto der S21-Befürworter wiederum „Ja zu Stuttgart 21″.

Als böte die gesamte Entwicklung rund um den Neubau des Stuttgarter Bahnhofs nicht schon genug Absurditäten und Kuriositäten, müssen nun die Nein-Sager, also die Gegner von Stuttgart 21, mit „Ja“ abstimmen. Umgekehrt müssen die Befürworter des Bahnhofprojekts mit „Nein“ stimmen. Das ist so irrwitzig, dass es jedem Linguisten Freudentränen in die Augen treiben müsste. Der amtliche Stimmzettel zur Volksabstimmung ist Beamtendeutsch in Reinkultur! Trotz vieler Worte bleibt er unverständlich und nichtssagend. Auch die schlimme Typographie trägt zum Unverständnis der Fragestellung bei, denn Blocksatz und Spaltenmaß erzeugen viel zu große Wortabstände, wodurch die Lesbarkeit erschwert wird.

Die Krux ist zudem, dass der Stimmzettel nicht abfragt, ob Stuttgart 21 weiter gebaut werden soll, sondern, ob bestehende Verträge mit den beteiligten Bauunternehmen, gekündigt werden sollen, um das einmal etwas abgekürzt zu formulieren. Bürger, die Stuttgart 21 stoppen möchten und damit die Forderung DER LINKE und die der GRÜNEN unterstützen, stimmen also: „Ja, ich bin dafür, dass die Verträge gekündigt werden sollen“. Umgekehrt stimmen diejenigen, die das Projekt fortgesetzt sehen möchten, und dazu zählen auch CDU und SPD, mit: „Nein, ich möchte nicht, dass Verträge gekündigt und damit Stuttgart 21 gestoppt werden.”

Der Text des Stimmzettels mag rein juristisch korrekt sein, dennoch ist er um die Ecke und an den Bürgern vorbei gedacht, die sich bei der Abstimmung nun mit einem „Kündigungsgesetz“ konfrontiert sehen, das sie doch bislang für eine gute Sache hielten, sichert es doch ihren Arbeitsplatz. Und nun sollen sie gegen ein Kündigungsgesetz stimmen? Ich bezweifle stark, dass tatsächlich jeder Wahlberechtigte in diesem Zusammenhang „Kündigungsgesetz“ richtig interpretiert und den Bezug zu den besagten Bauunternehmen-Verträgen herstellt. Die S21-Befürworter zweckendfremden diesen im allgemeinen Sprachgebrauch fest verankerten Ausdruck und müssen dadurch befürchten, dass nicht wenige Bürger ihre Plakate missverstehen. „Ja zu Sparsamkeit“ ist weniger anfällig für Fehlinterpretationen.

Abstimmen!

Die dt-Leser sind aufgerufen, ihre Meinung zu den beiden Kampagnen kund zu tun. Zunächst einmal kann über die Qualität der Motive abgestimmt werden, politisch neutral wenn möglich. Für Wahlberechtigte aus Baden-Württemberg sicherlich nicht ganz einfach, aber lassen wir es auf einen Versuch ankommen. Abgefragt wird ganz bewusst nicht nach der schöneren, sondern der erfolgsversprechenderen Kampagne, was ja durchaus zwei Paar Stiefel sind. Und natürlich darf bei dieser Abstimmung auch gerne meine persönliche Einschätzung zu den beiden Kampagnen, die ich im Artikel nicht ganz verbergen konnte, ausgeblendet werden.

Welche Plakatkampagne ist besser und erfolgsversprechender?

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Und nun machen wir noch die Probe aufs Exempel und stellen die Frage, die es bei der Volksabstimmung am 27. November zu beantworten gilt, natürlich mit dem genauen Wortlaut.

Stimmen Sie der Gesetzesvorlage ,Gesetz über die Ausübung von Kündigungsrechten bei den vertraglichen Vereinbarungen für das Bahnprojekt Stuttgart 21 (S21-Kündigungsgesetz)' zu?

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Hinweis: „Mit “Ja” stimmen Sie für die Verpflichtung der Landesregierung, Kündigungsrechte zur Auflösung der vertraglichen Vereinbarungen mit Finanzierungspflichten des Landes bezüglich des Bahnprojekts Stuttgart 21 auszuüben.“

„Mit “Nein” stimmen Sie gegen die Verpflichtung der Landesregierung, Kündigungsrechte zur Auflösung der vertraglichen Vereinbarungen mit Finanzierungspflichten des Landes bezüglich des Bahnprojekts Stuttgart 21 auszuüben.“

Update 09.07.2012: Dieser Tage erhielt ich eine Mail der IG Bürger mit folgendem Inhalt: „Das angegebene Bild ist Gegenstand eines Vergleichs, den die IG Bürger mit dem Fotografen der abgebildeten Person geschlossen hat. Auflage dieses Vergleichs ist es, Sie zu informieren, dass hier möglicherweise eine Urheberrechtsverletzung vorliegt, die IG Bürger sich im Einvernehmen mit dem Fotografen im Vergleich darauf geeinigt hat, das Plakat und Bilder des Plakats nicht mehr zu verwenden und sie aufzufordern, das Bild von Ihrer Webpräsenz zu entfernen. Der Anwalt des Fotografen hat gegenüber der IG Bürger nachdrücklich klar gemacht, dass er im Namen seines Mandantens möglicherweise rechtliche Schritte gegen Sie vornehmen wird, sollte das Bild auf Ihrer Webpräsenz verbleiben. Mit diesem Scheiben kommen wir dieser Informationspflicht nach, so dass im weiteren Verlauf keine Regressforderungen gegenüber der IG Bürger geltend gemacht werden können.“ Dementsprechend habe ich die besagten Abbildungen der Plakate entfernt.

Dieser Beitrag hat 85 Kommentare

  1. Ich selbst bin ja ein Befürworter des Projekts und finde es daher schade, dass man grafisch gesehen den Gegnern schön in die Karten spielt. Man könnte fast meinen, das sind Plakate der NPD und wäre schon aus diesem Grund geneigt, lieber “JA” anzukreuzen.

  2. Es wäre weniger tendenziös gewesen auf Befürworterseite die Plakate des landesweiten Befürworterbündnisses zu wählen (s. prostuttgart-21.de)

  3. Was ich bemerkenswert finde:
    Die Gegner haben das “Ja” für sich gepachtet, obwohl sie ja dagegen sind. Das ist hochraffiniert, denn “Ja” ist mit Abstand die Botschaft, die am besten ankommt und am leichtesten zu kommunizieren.

    Ich wusste nach der ersten Plakatreihe nicht so recht, wogegen die Vogelzeiger denn eigentlich waren. Erst auf den zweiten Blick hab ichs kapiert: Die sind ja FÜR den Bahnhof!
    Damit schießt sich die Kampagne gleich zweimal ins Knie: Einmal mit der aggressiven, unsympathischen Optik und einmal mit der verdrehten Botschaft.
    Nein! Äh, ja. Ja, was jetzt?

  4. Die Formulierungen auf dem Stimmzettel sind schon echt heftig und gehen in der Tat am Sprachempfinden vieler Bürger vorbei. :( Ganz ohne Arroganz möchte ich jetzt schon prophezeien, dass viele Nichtjuristen damit echt überfordert sein werden. :(

  5. Zu Kirstens Kommentar:

    Sehe ich genauso! Gilt aber für beide Kampagnen – bei den Befürwortern nur stärker.
    Diese Kampagne bedient sich zu allem Überfluss auch noch auf das peinlichste bei der mittlerweile ausgelutschten Mediamarkt Kampagne, was das Ganze noch billiger, unprofessioneller und unsympathischer wirken lässt.

    “Was wollen die mir jetzt eigentlich aufschwätzen???” – ist das Einzige was mir beim ersten und auch zweiten Betrachten einfällt, zumal die Botschaft auch noch elend unklar vermittelt wird.
    Ich denke man wird bei der Abstimmung eine Quote von mindestens 30% “Falschankreuzern” haben, da sie nicht kapiert haben für oder gegen was gerade gestimmt wird. Ja für ein Nein und Nein für das Ja… Aus meiner Sicht sowohl kommunikativ, als auch konzeoptionell ein Totalausfall.

  6. Bin schon gespannt, wer alles die Abstimmung anfechtet, da der Stimmzettel ja verwirrender nicht sein könnte. Sogar in den Hinweisen steht nicht, dass man für oder gegen den Bahnhof ist, sondern nur wiederholt für was man abstimmt.

  7. “Media Markt – Ich bin doch nicht blöd!”

    Ich bin für S21, aber die Plakate sind grauenhaft! Die Farbe, der Claim “Wir sind doch nicht blöd”, die Perspektive der Fotos. Auf dem ersten Blick denkt man echt, dass man wird für blöd verkauft. Und irgendwie sind die Leute auf den Plakaten sehr schlecht freigestellt o_O Ist echt schade…
    In der Sache mit dem Vogel gebe ich Kirsten total recht

    In Sachen Plakat liegen die Gegner weit vorne, dieses große, offene JA mit den Bildern darin.

  8. Hallo Achim, da hast du dir ja leider die schlimmste “Pro”-Kampagne ausgesucht.
    Ich vermisse in deinem Bericht ein wenig den Hinweiß, dass dies nur jeweils “eine” Kampagne von “vielen” sind, die sich von tausenden Organisationen im Umlauf befinden.

    Ich muss allerdings zugeben, das diese Befürworte-Kampagne konzeptionell und gestalterisch leider das absolute Gegenteil davon bezweckt, was es sollte: dazu ermuntern, für S21, mit “Nein” zu stimmen.

    Hier z.B. eine weitere Kampagne der Befürworter: https://www.prostuttgart-21.de/index.php/downloads.html

    Hier z.B. eine weitere Kampagne der Gegner: https://infooffensive.de/ja-zum-ausstieg/

  9. Die werden sich das doch gut überlegt haben, oder nicht? Und warum dann dieses Ergebnis?
    Die Pro-S21-Kampagne ist doch viel mehr das Bild eines Protests (es wurde schon die NPD genannt, die Ähnlichkeit ist wirklich frappierend), als die “JA”-Plakate der eigentlichen Protestierer! Diese wiederum wirken eher wie die “wohlgemeinte” hochprofessionelle Hirnwäsche-Therapie derer, die viel Geld dafür ausgeben können, meint DB und die anderen beteiligten Unternehmen.

    Irgendwie wirken beide inhaltlich wie ein Schnellschuss, der bei den Beführwortern direkt ins Knie geht, bei den Gegner zumindest dafür sorgen könnte, dass der ein oder andere Beführworter sich unabsichtlich auf deren Seite schlägt. Da darf man sich schon wundern, oder?

    Gestalterisch ist für meinen Geschmack die “JA”-Kampagne gelungener, wenn auch nicht ganz konsistent, da sich er Schatten der ausgestanzten Form auf dem farbigen Hintergrund schlägt und nicht, wie es logischer wäre, auf die Bildmotive IN den Buchstaben.

  10. Schlimm, ganz schlimm! Wieso muss ich “Ja” sagen, wenn ich “Nein” meine – und umgekehrt. Wenn ich nur nach den Plakaten urteilen sollte, würde ich ganz klar das in meinen Augen sympatischere wählen, also das der “Ja”-Sager. Und überhaupt: “Nein zum Kündigungsgesetz” habe ich erst ganz woanders hin verortet… das schöne viele Geld, was da (wieder) verbrannt wird…

  11. “Stimmen Sie der Gesetzesvorlage ,Gesetz über die Ausübung von Kündigungsrechten bei den vertraglichen Vereinbarungen für das Bahnprojekt Stuttgart 21 (S21-Kündigungsgesetz)’ zu?”

    Bin ich eigentlich der einzige der hier ins Stolpern gerät? Um diese Frage nämlich zu beantworten, muss man doch wissen wie das Gesetz selber genau formuliert ist, also in positiver oder negativer Logik oder sehe ich das falsch?
    Wenn man sich ein bisschen informiert weiss man wie es gemeint ist, aber jemand der sich damit nicht beschäftigt hat im Vorfeld, hat doch hier Probleme (und man muss nicht mal dumm dazu sein.).

    Am sinnvollsten wäre wohl gewesen: 2 Kästchen mit 1xProS21, 1xGegenS21. und 1x ankreuzen ist nur erlaubt

    Ich bin übrigens Pro S21. Die hier gezeigten Plakate beider Parteien sind meiner Meinung nach nicht sonderlich gelungen.

  12. “Markenrechtlich bewegen sich die Verantwortlichen auf dünnem Eis, denn „Ich bin doch nicht blöd“ ist eine im Markenregister eingetragene Marke und genießt damit Schutzrechte, die von der Media-Saturn-Holding als Inhaber geltend gemacht werden könnten.”

    Nein, könnten sie nicht, da die Handlung nicht im “geschäftlichen Verkehr” (§ 14 II MarkenG) erfolgt ist, sondern im Rahmen einer politischen Diskussion. Der BGH dazu: “Nicht erfaßt [vom geschäftlichen Verkehr] werden […] rein private, wissenschaftliche, politische und amtliche Handlungen.”

    BGH, Urteil vom 13. 11. 2003 – I ZR 103/01 – GeDIOS (Lexetius.com/2003,3272 [2004/3/27])

  13. Yep, ich oute mich mal als Gegner. Wobei das für die Plakate wohl relativ egal sein sollte, oder? Ach nein, stimmt, hier wird ja in den Kommentaren noch auf viele weitere Kampagnen hingewiesen. Das werde ich vermeiden. Der Bahnhof steht in Stuttgart. Die oben gezeigten Plakate hängen in Stuttgart. Punkt. Aus.

    Jetzt gehen wir mal auf die Optik ein. Ach obwohl, lieber doch nicht, sonst heisst es ich ergreife Partei. Obwohl, doch: natürlich gebe ich vielen hier recht. Dass Gegner mit “Ja” und Befürworter mit “Nein” stimmen müssen ist verwirrend, war aber gesetzlich nicht anders machbar. Nun gut, jetzt muss sich eben die Befürworterseite mit “Nein” herumschlagen und das fällt sichtlich schwer. Im Artikel ist es wunderbar formuliert: wieso so agressiv, wenn man das Projekt für sinnvoll hält? Das rot macht mich total irre, sorry.

    Die “Ja” Plakate der Gegner sind ein wenig besser, aber auch nicht ideal. Ich finde es dennoch bemerkenswert, dass sich ausgerechnet die Gegner mit diesem weichen Farbspektrum platzieren. Wo sie doch ständig die Störenfriede in der Stadt sind, oder? Sorry, dass ich da etwas ausufere, aber die Befürworter können einfach nichts als unendlich viel Kohle in die ganze Werbemaschinerie pumpen. Das ist alles. Diese Media Markt Nummer ist peinlich. Aber vielleicht gibt es ja den Bahnhof am Ende zum Schnäppchenpreis und dies war der Grund für diese “Wir sind doch nicht blöd” Plakate.

    Unabhängig davon bleibt zu sagen: das Quorum wird nicht erreicht. Die Gegner haben mehr Stimmen, der Bahnhof wird gebaut und die Proteste gehen weiter. Dafür so viel Geld in die Hand zu nehmen nenne ich gewagt.

  14. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Die hier aufgeführten Vergleiche belegen aber meinen Verdacht – bei einem Blick ins Impressum etc….. – der Schreiber ist bekennender S21-Gegner – alleine schon deshalb ist dieser Beitrag wertlos.

    Eine Nähe der Befürwroterplakate zur NPD herzustellen, entbehrt jeder Grundlage und grenzt fast an bewusste Diffamierung. Denn wer so etwas schreibt, betreibt Manipulation. So: und jetzt bitte nicht an einen rosa Elefanten denken.

    Also zusammengfasst – netter Versuch einer Pseudoneutralen Kampagnenbetrachtung aber doch nur wieder die übliche Gehrinwäscheversusche der Kein-S21-Fanatiker.

  15. Die Kampagne der Befürworter verspricht vor allem für eines Erfolg: für die Klage der Firma media-markt wegen Plagiats. Wie ich höre, ist die Rechtsabteilung von media-markt bereits tätig. Leider konnten die Befürworter bislang noch nie mit etwas eigenem aufwarten, sämtliche Kampagnen, Buttons, Plakate waren irgendwie von irgendwas abgekupfert.

    Die Kampgagne der Obenbleiber finde ich freundlich und ansprechend. Dazu kann ich nur JA! sagen.

  16. @hoschi: als Gegnerin bin ich es gewohnt, schlecht informierte Befürworter aufzuklären: das Gesetz ist im Wortlaut auf der Rückseite Deiner Wahlbenachrichtigung abgedruckt und es wird auch auf dem Wahlschein selbst zu lesen sein.

    Vielleicht besorgst du dir noch mehr Infos und stimmst dann konsequenterweise als gut Informierter mit JA. :)

  17. “Kessel-TV bot und bietet zum Thema S21 übrigens umfangreiche Berichterstattung”

    Nichts gegen die guten Leute von Kessel.tv, aber mit S21 hat diese Seite sehr wenig zu tun.

  18. @Schwabe: Magst Du mal was konstruktives beitragen?

    Ich habe auch mal im Impressum nachgesehen … woher nimmst Du die Annahme, dass der Verfasser dieses Artikels S21-Gegner sei?

    Alle Gestalter sprechen mit Ihrer Arbeit eine grafische Sprache. Die kann unterschiedlicher Herkunft sein, doch gibt es zahlreiche “Worte” die mit relativ eindeutigen Bedeutungen belegt sind. So ist die Farbkombination rot-weiss-schwarz (vorallem in der gesehenen Aufmachung) meines Erachtens nach klar belegt: Die Assoziation zu gewissen Kreisen kann in unserer Kultur eigentlich keiner leugnen. Oder täusche ich mich?
    Klar, die Verwendung der drei Farben allein macht noch lange kein NPD-Plakat, aber in Kombination mit diesem Wording und der Bildsprache … Oder denkst Du da ganz anders?

    Ein “Fuck” werden Dir sicher die wenigsten auf diesem Planeten als freundliche Begrüßungsformel auslegen, selbst wenn sie kein englisch sprechen.

  19. bei einem Blick ins Impressum etc….. – der Schreiber ist bekennender S21-Gegner

    Aha! Im Impressum stets! … Der Irrwitz nimmt kein Ende. Während ich im Artikel keinen Zweifel über meine persönliche Präferenz in Bezug auf die Gestaltung der Plakate habe aufkommen lassen, bin ich tatsächlich bei der Frage nach der Zukunft von Stuttgart 21 vollkommen neutral bzw. unbeleckt, weil ich schlichtweg nicht genug Hintergrundinfos habe, um dafür oder dagegen sein zu können. Natürlich bin ich auf das Wahlergebnis gespannt, mir ist es jedoch gleich, wie die Wahl ausgeht, insofern finde ich es sehr drollig, was man so in einen Artikeltext und gar in ein Impressum hinein interpretieren kann. Sagenhaft …tsss

    Und putte, den Wortlaut bitte nicht so wörtlich nehmen. Ich wollte mich auf diese Weise lediglich bei Martin von Kessel.tv revanchieren, der mich auf das Thema angespitzt hat. Herzlich gerne sei auch http://www.fluegel.tv im Zusammenhang mit der Berichterstattung über S21 genannt.

  20. Antworten die S21-Gegner auf die MediaMarkt-Kampagne der Pro-ler jetzt mit “Schluß mit dem Preis-Irrsin”? Hier würde es sogar passen… (anders als bei MediaMarkt).

  21. Hinweis: „Mit “Ja“ stimmen Sie für die Verpflichtung der Landesregierung, Kündigungsrechte zur Auflösung der vertraglichen Vereinbarungen mit Finanzierungspflichten des Landes bezüglich des Bahnprojekts Stuttgart 21 auszuüben.“

    „Mit “Nein“ stimmen Sie gegen die Verpflichtung der Landesregierung, Kündigungsrechte zur Auflösung der vertraglichen Vereinbarungen mit Finanzierungspflichten des Landes bezüglich des Bahnprojekts Stuttgart 21 auszuüben.“

    Ich muss nochmal: Mich entsetzt diese Formulierung. Wie weit weg vom Volk ist das denn???

  22. 1. Der Kombination Schwarz, Weiß und Rot grundsätzlich eine gewissen Nähe zum rechten Spektrum zuzuschreiben halte ich für recht abenteuerlich. Alleine die Tatsache dass die gegenüberliegende Seite der politischen Orientierung (Die Linke) in ähnlicher Weise kommuniziert und sie sich dabei in bester Gesellschaft der Boulevard Journaille und nahezu jeder mittel-aggressiven Werbekampagne (Mediamarkt) findet, sollte doch Grund genug sein das Farbthema nicht mit dem Inhalt sondern mit der Darreichung zu verbinden. Diese Kombination wirkt bei entsprechender Gestaltung laut und aggressiv, deswegen wurde sie ausgewählt.
    2. Der amtliche Stimmzettel lässt mich wieder mal an unserem Bürokratie-Apparat verzweifeln – es ist mir unbegreiflich warum hier dem Bürger in allerfeinstem Beamtendeutsch die Abstimmung über eine Gesetzesvorlage abverlangt wird – der Bürger will oder will nicht einen Bahnhof – für die nötigen Rahmenbedingungen haben wir doch gewählte Vertreter. Oder ist das völlig normal und mein Demokratieverständnis auf Schlecker-Kunden-Niveau?

  23. An alle, die sich an der “Ja/Nein”-Verwirrung stören: Stimmt, das ist sehr unglücklich. Aber ohne diese “von hinten durch die Brust ins Auge”-Lösung würde es gar keine Volksbefragung geben. Das Land selbst kann nämlich nicht über den Weiterbau oder Stopp des Projekts entscheiden, nur über die dafür bewilligten (und vertraglich vereinbarten) Landesmittel.

    Deshalb hat die grün-rote Koalition das Kündigungsgesetz eingebracht, über das jetzt abgestimmt werden kann. Keine sehr elegante Lösung, aber offenbar leider die einzig mögliche, um überhaupt über etwas in Sachen S21 abstimmen zu können.

  24. Zur Ja/Nein-Verwirrung: Geltende Rechtslage ist, dass Stuttgart 21 gebaut wird, und das Land dafür Geld zahlt. Die neue Landesregierung legt ein Gesetz vor, welches die Finanzierung von S21 durch das Land beenden soll. Deshalb müssen die S21-Gegner (=K21-Befürworter) mit JA und die S21-Befürworter (=K21-Gegner) mit NEIN stimmen.

    Niemand ist glücklich damit, aber anders ging es eben nicht.

  25. Ich mag es nicht, wenn mir jemand den Vogel zeigt. Die PRO-Plakate sind billige Dummenfängerei und zudem schlecht geguttenbergt. Typisches Beispiel für die Raabisierung bzw. Infantilisierung auch politischer Wahlkampagnen. Ich denke, daß der mündige Bürger nie so doof sein wird, wie es sich manche Figuren auf der PRO-Seite wünschen. À la tumbes Stimmvieh, das man ungestraft belügen darf. Die Zeiten sind vorbei. Endgültig.

  26. Entweder ist ein Text zu kompliziert oder zu lang, so scheint’s.
    Nachdem der Text für die Volksabstimmung vielen mündigen Bürgern zu kompliziert zu sein scheint – was mich wiederum entsetzt -, habe ich hier eine Langfassung anzubieten:

    Mit „Ja“ stimmen Sie dafür, dass die Landesregierung zu etwas verpflichtet wird.
    Zu was verpflichtet? – Zu einer Kündigung, also zu der Ausübung von Kündigungsrechten. Sie stimmen mit „Ja“ dafür, dass die Landesregierung kündigen muss.
    Warum kündigen? – Es soll mit der Kündigung etwas aufgelöst werden.
    Was soll aufgelöst werden? – Verträge, vertragliche Vereinbarungen.
    Was für Vereinbarungen? – Verträge, die das Land unter anderem dazu verpflichten, etwas zu finanzieren.
    Was zu finanzieren? – Das Bahnprojekt Stuttgart 21.

    Mit „Nein“ stimmen Sie dagegen, dass die Landesregierung zu etwas verpflichtet wird.
    Zu was verpflichtet? – Zu einer Kündigung, also zu der Ausübung von Kündigungsrechten. Sie stimmen mit „Nein“ dagegen, dass die Landesregierung kündigen muss. Vereinfacht ausgedrückt: Wenn Sie und die meisten anderen mit „Nein“ stimmen, muss die Landesregierung nicht kündigen..
    Warum kündigen? – Es soll mit der Kündigung etwas aufgelöst werden.
    Was soll aufgelöst werden? – Verträge, vertragliche Vereinbarungen.
    Was für Vereinbarungen? – Verträge, die das Land unter anderem dazu verpflichten, etwas zu finanzieren.
    Was zu finanzieren? – Das Bahnprojekt Stuttgart 21..

    Besser so? Oder jetzt zu lang?

  27. „2. Der amtliche Stimmzettel lässt mich wieder mal an unserem Bürokratie-Apparat verzweifeln – es ist mir unbegreiflich warum hier dem Bürger in allerfeinstem Beamtendeutsch die Abstimmung über eine Gesetzesvorlage abverlangt wird – […]?“

    Wenn jemand darüber abstimmen will, wie Milliarden ausgegeben, oder nicht ausgegeben werden, sollte zumindest über das intelektuelle Vermögen vefügen, den Stimmzettel zu lesen.
    Seit den 90er Jahren haben die Damen und Herren Repräsentanten für den Neubau des Stuttgarter-Bahnhofes gearbeitet, und wurden wieder und wieder und wieder gewählt.
    Natürlich wäre es besser, den Stimmzettel so einfach, klar und verständlich zu formulieren und zu gestalten, wie es rechtlich nur möglich ist.
    „Mehr direkte Demokratie“ bedeutet aber gerade auch: mehr undankbare, langweilige und hässliche Details.
    Man kann bei Wahlen aller 3 Jahre einen großen Federstrich tun, und darauf vertrauen, dass die Repräsentanten das schon richtig detailieren werden. Dann muss man aber in Kauf nehmen, dass sie einen Bahnhof hinbauen, wo man ihn nicht möchte oder Gebühren erheben, die man nicht für gerecht hält oder Technologien fördern, die man zu gefährlich findet.

    Man kann natürlich die Details einer Regierung anvertrauen, aber dann muss man auch darauf verzichten, bei jedem Detail, dass einem nicht gefällt, auf den großen roten Veto-Knopf zu hauen.

    Um ein Flugzeug zu fliegen, müssen viele Entscheidungen getroffen werden. Jeder der tausend Schalter im Cockpit ist eine solche Entscheidung. Man kann diese Entscheidungen, einem Piloten überlassen, muss ihm dafür aber sein Leben anvertrauen. Man kann die Entscheidungen auch selber treffen., muss dafür aber die Funktion jedes einzelnen der tausend Schalter im Cockpit erlernen.

    Auf deutsch gesagt: wer zu blöd ist, zweimal um die Ecke zu denken, sollte einfach nicht darüber abstimmen, wie Milliarden ausgegeben werden.

  28. Die Werbekampagne der S21-Befürworter spiegelt ja im Grunde das gesamte Projekt S21 eindrucksvoll wieder: Niveaulos. Einfallslos. Nutzlos – aber … Hauptsache teuer !
    Es hat BILD-Niveau und eine ganz klare Ansage, wofür man die Angesprochenen hält : Blöd .

    Das beamtendeutsch ist für alle BürgerInnen gleich – insofern ist es (egal ob für oder gegen den Ausstieg ) für den Einen einfacher,für den anderen eben schwerer verständlich. Es hat natürlich einen Vorteil : Man beschäftigt sich mit der Volksabstimmung !

    JA zum Ausstieg !

  29. bezeichnend für die Kampagne der Pro S21 Gemeinschaften ist insgesamt, dass das Hauptargument “Angst” ist. Angst vor Theorien, deren Ergebnis wir wohl nie erfahren werden. Die farbliche Nähe zur NPD bzw die optische Nähe der IG Bürger zu Wahlplakaten von “Die Linke” finde ich ganz schön irritierend. War der Mediamarkt Hauptsponsor der Pro-Fraktion? Nicht nur die Worte, auch die Farben sind gleich.
    Auf Seite der JA-Sager finde ich geradezu paradox, dass die “Dagegner” jetzt JA sagen müssen. Farblich würde ich sagen, sind die Plakate Geschmacksache, inhaltlich kreativ, optisch gut überschaubar.

    Fazit unabhängig von den Plakaten: Angst war noch nie ein guter Ratgeber.

  30. “Randale statt Demokratie?”. Das ist ne Frechheit. Erinnert peinlich an die unsägliche “Freiheit statt Sozialismus”- Kampagnen. Damals. Ich hab die Schnauze voll, mich von irgendwelchen selbsternannten PROlizisten und PROlitessen der IG Bürgerdingens und Konsorten ständig als Bürger denunzieren und beleidigen zu lassen. Das ist einfach widerlich und anstandslos.

  31. Die Befürworter haben doch öffentlich erklärt, sie wollten im Wahl-, äh, Volksentscheidkampf auf Emotionen setzen. “Randale statt Demokratie? – ich bin doch nicht blöd” trifft’s doch auf den Punkt, also auf diesen, auf den Emotionspunkt.
    Wer weiß schon so genau, dass “Randale” nicht stattfindet – jedenfalls nicht seitens der Kopfbahnhofbefürworter?
    Wer weiß überhaupt schon so genau, was Randale eigentlich ist? Trillerpfeifen montags? Stauverursachung durch Demos? Dass jemand im Schlossgarten einen Hund nicht anleint? Gewaltausübung gegen Gitter, indem man sie zur Seite räumt? – Was nach Unordnung riecht, wird leicht unter Randale verbucht von einigen Menschen.
    Es war übrigens genau Heiner Geißler, der die unsägliche “Freiheit statt Sozialismus”-Kampagne von 1976 nicht nur mitgetragen hat, sondern sie auch erst vor kurzem, ich glaube in 2010, in einem SWR1-Leute-Interview als aus der damaligen Sicht richtig verteidigt hat. Heiner Geißler, ja genau der, der Schlichter.

  32. 1976 – 2011. Macht nach Adam- Riese wieviel Jahre. 35 Jahre. Was für ein Mist, daß heut noch HG persönlich vorzuhalten. Das war damals halt so. Ich hab das selbst erlebt. Und heut sind wir wieder auf ähnlich bedauerlichem Niveau.

  33. Sorry, ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen, dass das mit dem Ja/Nein zum Ausstiegssgesetz zu schwierig sein soll. Bitte, die Leute, die wahlberechtigt sind, dürfen auch Verträge unterschreiben, die oft wesentlich schwieriger formuliert sind. Meine Mutter, eher politisch uninteressiert und keine “native Deutschsprecherin”, hat es gleich kapiert, “Gell ich muss Ja ankreuzen” (sie ist gegen S21).
    Ich denke, dass Leute, die das nicht verstehen, sowieso eher Nicht- oder NPD-Wähler sein dürften.

    Bisher habe ich hier in Stuttgart noch gar keine Befürworterplakate gesehen. Ich freue mich schon auf die Vogelzeigplakate. Ich stelle mir das total komisch vor, wenn man durch die Straße läuft und überall einen Vogel gezeigt bekommt. Wenn die es überhaupt schaffen, welche aufzuhängen. Ich habe nicht den Eindruck, dass es sich bei den organisierten Befürwortern um eine große Gruppe handelt.

    Übrigens ist dieses Vogelzeigen ja eher eine primitive kommunikative Handlung und wiederspricht somit der Botschaft “Wir sind doch nicht blöd”. Zudem sieht die Bürotante auf dem Plakat auch nicht besonders helle aus. Ich schätze mal, das Bild stammt von einer nineties royalty-free Billig-CD.

  34. @christoph: Ist also dein Umkehrschluss jemanden, der nicht imstande ist den Sinn der Texte auf dem Stimmzettel zu verstehen von der demokratischen Entscheidungsfindung auszuschliessen?
    Meinst du nicht es wäre die Pflicht der Behörden die zur Wahl stehenden Optionen eindeutig und umissverständlich zu kennzeichnen, und zwar so das Sie vom Volk, also dem kleinsten gemeinsamen Nenner, zu verstehen sind?
    Faktisch wird jeder, der zur Wahl geht wissen was er zu tun hat da das Thema zu groß und zu publik ist, von daher ist da eine relativ theoretische Diskussion. Trotzdem:

    Es muss (!) möglich sein einen juristisch wasserdichten Text so zu formulieren, dass klar wird, was damit gemeint ist. Klar in dem Sinne, das ich ohne Vorwissen oder Hintergrundinformation alleine mit der Textinformation in der Lage bin zu entscheiden welche der Optionen meiner Motivation zur Wahl zu gehen gerecht wird.
    Ich gebe zu dass ich große Schwierigkeiten habe den Text zu lesen und zu verstehen – wahrscheinlich würde ich am Ende schon zum Ziel kommen, aber letztlich mit Zweifeln und vor allem mit ungutem Gefühl. Schlechte Texte sind wie schlechtes Design – am Menschen vorbei und somit von Übel.

  35. Wenn die Kampagne der Befürworter absichtlich aggressiv ist, und die der Gegner fortschrittlich wirkt, gibt uns das dann auch Rückschlüsse auf die Zielgruppe? Hält man bei den Befürwortern in den eigenen Lagern die Wählerschaft für so geistig minderbemittelt, dass man diese Kampagne fahren muss?

    Und was bedeutet das im Umkehrschluss: Dass in den Augen der Befürworter die mehr informierten Menschen sowieso schon überzeugt sind? Oder dass informierte Menschen sowieso nicht von S21 überzeugt werden können?

    Die Kampagne der S21-Befürworter hätte jedenfalls jeder meiner Kommilitonen besser hingekriegt.

  36. Soso, der allseitsbekannte und sogar auf Facebook von der Gegnerschaft verschmähte Anti-Befürworter-Hetzer *** treibt jetzt hier sein Unwesen. Auf Dauer hat sein faschistoides Gedankengut und seine nicht vorhandene Fähigkeit mit der kleinsten Prise Populismus, wenn diese nicht aus der Wutbürgerecke kommt, keiner mehr ertragen.
    Heiner Geißler hat es ja in der Stresstestpräsentation gesagt, der Wahlkampf zur VA wird hässlich, das haben wir aber primär “Bürgern” wie *** zu verdanken, die versuchen das auf eine persönliche Ebene zu heben und andere Personen direkt zu diskreditieren.

    ************************
    dt-Anmerkung
    Den Namen habe ich entfernt und mit *** ersetzt. Versuche, Personen zu diffamieren, sollte man hier bitte unterlassen.
    ************************

  37. Aha, stehe ich also nicht allein mit meiner verblüfften Ratlosigkeit, als ich gestern den Stimmzettel studierte… aber das wird ja bis zum Termin wohl (hoffentlich…) noch allen klar werden, was was bedeutet, auch wenn sie keine Juristen sind. Aber den Oberhammer finde ich das Bahnhof-Befürworter-Plakat mit “Randale statt Demokratie”. Der Ober-Randalierer war ja wohl Babyface Mappus, der allen mal zeigen wollte, wer Herr im Haus ist! Babyface Mappus, der Machtmensch! Das sind mir so Demokraten, die es undemokratisch finden, wenn jemand anderer Meinung ist! Also, gut für die Bahnhofsgegner, so idiotische Plakate werben nämlich für sie!

  38. https://prostuttgart-21.de/

    Schade, dass nicht sorgfältig recherchiert wurde. Die gezeigte Kampagne lässt die Befürworter wirklich nicht gut aussehen.
    Da verweise ich doch auf die schon mehrfach angesprochene “pro stuttgart-21”-Kampagne, die mir wesentlich seriöser rüberkommt. Und vom Design her sicher schöner ist…

  39. Ach wie süss mal wieder, da pickt ein offensichtlicher Symapthisant der Gegner unter dem Deckmantel einer ‘neutralen’ Designerkritik sich die smootheste Kampagne der S21-Gegner und die aggressivste der Befürworter heraus und unterstreicht dann dazu auch noch heftig Ideenklau, ja, suggeriert gar geistige Nähe zur NPD!?
    Warum zeigt er denn hier nicht die eindeutig nicht nur aggressiven sondern ausgesprochen beleidigenden Plakate, welche man zuhauf um den Bahnhof findet der Gegner und die smoothen Beispiele der Kampagne FuerStuttgart21? zB “Lügenpack. Sagt Ja zum Sturz!”

    Mannmannmann, was für ein ‘Niveau’ – und so etwas schreit nach ‘wahrer’ Demokratie, jedoch dabei selbst mitten im Versuch, das Volk zu verarschen (NEIN stimmen zu müssen, wenn man FÜR S21 ist!?), nur um die eigene Sicht der Dinge um jeden Preis durchzudrücken…

    Es zeigt sich mal wieder: Wer mit dem Finger auf einen anderen zeigt – zeigt zugleich mit dreien auf sich selbst. Probierts aus, streckt mal den Finger aus!

  40. Wie bei der “verdrehten” Abstimmung, wo man mit Nein dafür und mit Ja dagegen, so finde ich die Absicht/Wirkung der Plakate “verdreht”. Die Gegner, die bisher stark auf Emotionen setzten, gehen mit blassen, recht emotionslosen Plakaten in den “Wahlkampf”. Die Befürworter hingegen, bisher ehern zurückhaltend, setzen nun – recht plump – auf Emotionen. Passt irgendwie in diese absurde Geschichte im Ländle um einen Bahnhof.

    Zum Plakat der S21-Gegner “Ja zum Schutz von Umwelt und Bahnhof” möchte ich noch auf diesen amüsanten Beitrag hinweisen.

  41. suggeriert gar geistige Nähe zur NPD!?

    Bitte genau lesen. Die Nähe ist visueller Natur und bezieht sich auf die Gestaltung und den Aufbau, die immer dann von Menschen verleugnet wird, wenn diese befürchten, dass eine inhaltliche oder „geistige“ Nähe zum rechtsradikalen Spektrum unterstellt würde, was jedoch nicht erfolgt ist.
    Und da von Ihnen, Herr Braun, offenbar auch die Kommentare lediglich überflogen wurden, sei noch einmal der Verweis auf diese Äußerung von mir erwähnt, in der ich meine Haltung zu Stuttgart 21 verdeutliche.

    Ja es ist richtig – in diesem Artikel werden nicht alle Kampagnen vorgestellt, sondern lediglich zwei. Ich habe keine Möglichkeit, mir vor Ort genau anzuschauen, welches nun die am meisten plakatierten Motive sind, um diese dann vorzustellen, und so habe ich die Motive und Kampagnen ausgewählt, die mir auf den Bildschirm gekommen sind. So einfach ist das. Sicherlich hätte ich im Artikel auf die weiteren Kampagnen hinweisen können, zumindest mittels Link. So hätte sich das ein oder andere Missverständnis vermeiden lassen.

    Der Umstand, dass beide Seiten nicht im Stande gewesen sind, jeweils nur mit einer Kampagne aufzutreten, ist doch bezeichnend für die gesamte Entwicklung.

  42. Klar, es mutet schon etwas absurd an, dass man gegen S21 mit “ja” stimmen muss und umgekehrt. Rein rechtlich geht es aber anders nicht: in allen mir bekannten Gesetzen, die Bürger-/Volksbegehren oder -befragungen und ähnliches regeln, ist es nun einmal so, dass “die begehrte Sachentscheidung mit dem Votum ‘ja’ unterstützt wird”, um es mal jurisitisch auszudrücken. Abgestimmt wird eben über die Kündigung. Mit Nein-Stimmen kann man nun einmal im politischen System der BRD keine Entscheidungen fällen, was ich durchaus auch nachvollziehbar finde. Und: eine umgekehrte Fragestellung hätte entsprechend auch keine Konsequenzen, denn S21 ist ja bereits vom Parlament abgesegnet.
    Die Frage wäre, ob die Gegner_innen von S21 ihre Gegnerschaft nicht trotzdem auf den Plakaten stärker hätten zum Ausdruck bringen können.

  43. Wenn ich nur aufgrund der Kampagnenmotive entscheiden müsste, wäre ich S21 Gegner! Die Befürworter-Kampagne ist ja nicht sonderlich schön geworden.. nunja, aus politischer Sicht bin ich dennoch ganz klarer Befürworter!

  44. sorry, aber ich finde beide kampganen nicht gut…das JA/NEIN-problem betrifft beide, das NPD-problem die einen, dafür sehen die bunten aus wie fürs edeka-schaufenster…leider kann man bei der abstimmung das aber nicht kundtun…da wäre dann wieder ein neues JA/NEIN-problem :)

  45. @Kirsten und überhaupt:
    Endlich mal sind die Kategorien richtig:
    JA für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik (und mehr Bürgerbeteiligung)
    NEIN dürfen die ankreuzen, die verbohrt an einem veralteten Konzept festhalten, weil’s irgendwann mal irgendwer für ein gute Idee hielt.

    Ich zum Beispiel bin schon lange ein Bahnhofsbefürworter. Bahnhofsgegner sind doch die, die den Bahnhof abreissen wollen.

  46. Hallo Design-Tagebuch,
    könntet ihr vielleicht unterstriche unter Eure Links machen? Rote Schrift auf weißem Hintergrund ist für Rot-Grün-Blinde nicht von schwarzem Text auf weißem Hintergrund zu unterscheiden. So entgehen mir, und ca. 7% der männlichen Bevölkerung, ein Großteil der Links hier.
    Bis dann.

  47. Danke für die treffliche Analyse. Was mir inhaltlich am sauersten bei der Befürworter-Kampagne aufstößt ist die Beschränkung auf die beiden Paradedisziplinen a) das Verunglimpfen der S21-Gegner bzw. deren suggerierte Geisteshaltung (Randale/ Wut/ Blöd) und b) das Wiederholen luftleerer Worthülsen und Allgemeinplätze (allen voran die “Strafe”, die weder im Wortsinn eine Strafe ist, noch in der Höhe verifiziert und belegt). Wenn S21 in der Außendarstellung ein Bahnhofsprojekt sein soll – was es ja bekanntlich nicht ist, aber die Projektbetreiber haben noch immer die Chuzpe, so zu tun als ob – wäre es aus meiner Sicht viel naheliegender gewesen, mit Bahnmotiven, Reisenden etc. zu arbeiten.

    Was sagt uns die Substanzlosigkeit der Aussagen in Verbindung mit der Bildzeitungs/ MediaMarkt/ NPD-Optik über die anvisierte Zielgruppe? Dass ihr intellektuell nicht besonders viel zugetraut wird, mindestens. Immerhin ist die Strategie konsequent. Man macht damit weiter, die Bürger für dumm zu verkaufen und gleichzeitig dreist zu proklamieren, man hätte die besseren Argumente. Ja wo sind sie denn?? Auf den Plakaten jedenfalls nicht. Die Worte Zukunft, Arbeitsplätze, Fortschritt und Demokratie liest jeder gern. Aber was hat das mit S21 zu tun? Genau: Nichts, null, niente, nada.

  48. Zur unterirdischen Gestaltung der Proler-Plakate kann man als U-Bahnhofgegner nur gratulieren.

    Aber da wächst nur zusammen, was zusammen gehört – die gestalterischen Defizite mit den zivilisatorischen. Ob nun beispielsweise der Autor aufgrund seines Impressums (was steht denn da nur drin?) als “bekennender S21-Gegner” und der Beitrag – der sich jeglicher Wertung des Bauprojekts enthält und ausschließlich auf die Gestaltung Bezug nimmt – als “wertlos” bezeichnet werden oder ob jemand, der sich selbst, wohl aus Versehen, “Unerbittlicher Hetzer” nennt, seinem selbst gewählten Namen alle ‘Ehre’ macht: _Das_ ist die Zielgruppe. Man kann der Agentur also zumindest nicht vorwerfen, die ZG aus den Augen verloren zu haben. ;)

    Dass es verschiedene Kampagnen gibt, liegt übrigens auf beiden Seiten in der Natur der Sache: Bei den Gegnern gibt es zwar ein Bündnis, aber keine zentrale Führung; bei den Befürwortern soll genau dieser Eindruck (weiter) vermittelt werden – Astroturf lässt grüßen.

  49. Die Umfrage ist nicht sachgerecht. Weil man KLARSTELLEN müsste, dass die Frage NICHT lautet, welche Kampagne einem besser gefällt, sondern welche wohl mehr Menschen dazu bringt der innewohnenden Intention zu folgen. Und unter diesem Aspekt (“Ich bin ja nicht blöd …” als Nachahmung von Mediamarkt) muss man sich klar machen, dass Mediamarkt mit seiner Kampagne eben extrem erfolgreich war.
    Bei der Kampagne der S21-Gegner ist dagegen sofort die Handschrift früherer (Wahl-) Kampagnen der Grünen sichtbar und das verzweifelte Gutmenschentum und ach’, wir haben uns alle lieb. Es kommt aber gar nicht darauf an ob man, ob wir S21-Gegner Recht HABEN, sondern darauf, dass wir Recht BEKOMMEN. Einzig das (Abstimmungs-) Ergebnis ist relevant – sonst nichts! In Schönheit sterben gehört ins Ballett ins Große Haus (in Stuttgart) – nicht aber in Werbekampagnen wenn’s um das Existenzrecht von Bonatzbahnhof und Schlossgarten und dem Recht der Bürger selbst über ihren Bahnhof und ihre Stadt zu entscheiden, geht.

  50. welche Kampagne einem besser gefällt

    Offenbar wurde in Ihrem Kommentar übersehen, dass bei der Umfrage explizit eben nicht gefragt wird, welche Kampagne „einem besser gefällt“. Vielmehr wird abgefragt, welche Kampagne als die erfolgsversprechendere eingestuft wird. Ich traue den Lesern zu, diesen Perspektivwechsel, von dem Sie ja meinen, dass er in den Fragestellung fehlte, bei der Abstimmung zu berücksichtigen. Darüber hinaus ist Ihnen ist auch die ergänzende Anmerkung zur entsprechenden Frage entgangen, die sich im letzten Absatz „Abstimmen!“ befindet.

  51. Ich finde den Artikel sehr gut und neutral geschrieben.
    Ich habe zwar auch keine eindeutige Meinung zum Ja oder Nein, aber rein von der Optik her, gefällt mir das der Gegner besser.

    Verstehe nicht, warum der Stil von der NPD adaptiert wurde – völlig sinnlos und unseriös.

  52. Tja Achim, da haste dir wat einjebrockt mit dem Post ;) Wir hier in Stuttgart sind schon länger an einen rauheren Umgangston in der Sache gewöhnt und beidseitig wird ordentlich scharf geschossen. Wobei der Troll mit dem “im Impressum steht’s!” schon ein Extremfall ist. Auch beachtlich dass der Kommentator Nummer 01 soviel Detailwissen haben will, dass er klar Stellung beziehen kann. Deine bescheidene Anmerkung, dass du da interessiert, aber ohne konkreten Standpunkt bist, finde ich sympathischer. Tatsächlich ist das JA-NEIN etwas verwirrend, aber für viele Stuttgarter mittlerweile Usus sich durch Juristendeutsch zu quälen. Auch wenn ich eine (qualifizierte) Position zum Thema habe, werde ich diese hier höflich zurückhalten, da dies hier ein Designblog ist (dh es mal NUR um die Gestaltung und Strategie der beiden “Lager” und deren zahlreicher Kampagnen gehen sollte) und auf unzähligen Blogs/FB Seiten/Twitter (#s21) genug sowohl argumentativ aber leider auch sehr viel polemisch gewettert wird. In diesem Sinne… Gruß ausm Kessel!

  53. die gegner haben das wesentlich besser gemacht.

    die roten plakate wirken billig – als hätte man sich bei der erstellung überhaupt keine zeit genommen. vor allem bei den haaren, beim ersten plakat, fällt das besonders auf – schlampig ausgeschnitten.

    daumen hoch für die plakate der gegner – moderne, wertige motive, die punkten.

  54. Und wieder operieren die S21-Befürworter mit einer faustdicken Lüge. Bei Abbruch des Projekts S21 gibt es keine Milliardenstrafe. Die Basis dieser Behauptung ist immer die leicht widerlegbare Behauptung vom DB-Vorstand Kefer, dass die Abbruchkosten 1,5 Mrd. sind. Dass die Stadt Stuttgart von dieser Summe ca. 800 Mill EUR und die Flughafen-Betreiber Gmbh (Stadt Stuttgart und Land BW) über 100 Mio EUR erhalten, wird immer gerne unterschlagen. Die ferner in der Summe enthaltenen Projektkosten beziehen sich auf die Neubaustrecke nach Ulm, haben unmittelbar auch keine Auswirkungen, denn die Strecke wird gebaut werden.

  55. Wenn beim Volksentscheid festgestellt wird, die Mehrheit ist für S21, sind dann die Demos endlich zu Ende ? Wird dann der Schlosspark geräumt ?
    Wird der Bahnof dann endlich abgerissen ?
    Oder gibts dann Demos gegen den Volksentscheid ?? Was passiert dann eigentlich mit den Grünen ? ” mit uns wirds kein S21 geben Freunde ” …sagte der Ministerpräsident im Herbst 2010.
    Ist das dann eine Wahllüge…. ? Ich hatte extra grün gewählt, weil ich dachte die lügen nicht.
    Mh….

  56. Ach Frau ‘Hug’,

    “sind dann die Demos endlich zu Ende? … Wird der Bahnof dann endlich abgerissen ? (…) Ich hatte extra grün gewählt, weil ich dachte die lügen nicht.”

    Geht’s noch durchsichtiger? Aber trotzdem danke, dass Sie die Zielgruppe der Pro-Kampagne hier würdig vertreten.

  57. Kompliment!

    Endlich verstehe ich dieses Beamtendeutsch!

    Aber was machen die vielen Leute , die keinen PC haben und nicht ins Internet gehen , um sich informieren zu können und die richtigen Antworten finden können?

    Herzlichen Dank für die sehr gute Aufklärung und Erklärung!

    Redeagle

  58. Hallo
    Man kann nur hoffen, daß möglichst viele Menschen die Gelegenheit zur Volksabstimmung nutzen, nur alleine schon um unseren Politikern zu signalisieren, dass die Wähler durchaus in der Lage sind bei wichtigen (auch zukünftigen) Entscheidungen mitzureden.
    Außerdem, mal ganz ehrlich, ist es nicht besser unser Geld in ein deutsches Prestigeobjekt zu investieren, als es in Griechenland völlig sinnlos zu “verbrennen”. So haben wir wenigstens noch etwas davon und unsere Landeshauptstadt würde auch für internationale Reisende ein weltstädtischeres Bild abgeben. Dieser Faktor ist denke ich nicht zu unterschätrzen bei einer immer weiter fortschreitenden Globalisierung.
    Also Leute geht bitte abstimmen!

    Danke und noch eine gute Zeit
    RM.

  59. Mir sträuben sich die Haare. Es geht darum ob die Einwohner Baden-Württembergs den Bau dieses Bahnhofs befürworten oder nicht. Das hätte man im Rahmen einer Volksbefragung auch einfacher, sprich für alle verständlich formulieren können. Das hätte sicher zu einem für jederman verständlichen Ergebnis geführt. Für mich bedeutet diese Form der Formulierung, daß man etwas verschleiern möchte und ich fühle mich von den Leuten, die diese Form der Volksbefragung veranstalten schlichtweg hinters Licht geführt. Das spricht nicht für diese Regierung! Sofern das Abstimmungsergebnis der Mehrheit ” des Volkes” nicht akzeptiert werden sollte, frage ich mich wofür stimmen wir dann überhaupt ab und was verstehen die Menschen, die das Ergebnis nicht akzeptieren wollen/werden, unter Demokratie?

  60. Hallo, Leute!
    Wer dagegen S21 ist, sollte mal in Berlin den Hauptbahnhof besuchen! Der wurde auch vor ein paar Jahren neu gebaut. Das Geld sollte aber möglichst sinnvoll in den neuen Bauwerk investiert werden. Der neue Stuttgarter Bahnhof muss doch Anforderungen unserer Zeit ensprechen! Dabei ist der Stadtbahnhof quasi “Das Gesicht” unserer Hauptstadt für alle Reisende.

  61. Ja = gegen Stgt. 21 / Nein = für Stgt. 21

    Die Politikter die sich dass ausgedacht haben sind Gauner und täuschen gezielt den Wähler. Ich bin sehr entäuscht von dieser Volkabstimmung. Hätte man viel besser und transparenter machen können. Schade um das Geld dass für diese Volksabstimmung und die Plakate verschleudert wird. Geld für Schwachsinn anstatt für Kindergärten und Schulen. Ich erwarte viel mehr von Ihnen Herr Kretschmann wenn Sie noch mal meine Stimme haben wollen.

    Mein Fazit: Ich nehme an dem Schwachsinn nicht Teil, mein Stimmzettel liegt schon im Mülleimer.

  62. Wer gegen den Neubau von Stuttgart 21 ist sollte bedenken, dass in den letzten Jahren viel Geld für Planung und Gutachten ausgegeben wurde. Hinzu komme die Kosten für div. Polizeieinsätze, Veranstaltungen und weitere Gutachten. Die Entschädigungssumme an die Bahn geht in die Millionen. Dem Steuerzahler drohenden nicht nur die sicher hohen Baukosten aber auch der Verlust der bereits verbrauchten und noch zu ’zahlenden Gelder.

  63. Das soll die vielversprochene Volkabstimmung sein. Wie kann ich denn hier klar äußer ob ich für oder gegen Stgt. 21 bin.

    Das ist sehr undurchsitig und wenn mann sich nicht genau informiert gibt man seine Stimme für etwas ab, das man so nicht will, weil man es falsch verstanden hat. Das erinnert mich an dubiose Verträge bei denen mann immer das Kleingedrucke beachten muss.

    Ich gehe daher auch nicht zur Volkabstimmung, da mir für so ein Unfug meine Zeit zu schade ist.

  64. Für mich sind beide Plakate nicht sonderlich gut gelungen. Wobei die der Gegner viel besser sind.

    Beide Plakate werben mit fragwürdigen Argumenten. Soll ich jetzt “nur” für S21 sein, weil ich Demonstranten nicht mag???
    Gibt es mehr Grünflächen wenn S21 nicht gebaut wird??? Ist ja nicht so, nach S21 gibt es ja grade mehr Grünflächen (klar dauert das seine Zeit bis der Umbau durchgeführt ist)

    Die Abstimmung ist eigentlich eine Sauerrei! Ich kenne so viele Gegner wie auch Befürworter und die meisten sagen, dass sie mit der Abstimmung nichts anfangen können!

    Und zwar:
    Man soll in erster Linie doch dafür abstimmen, dass das Land Verträge bricht! Und gerade das wollen viele nicht! Den die meisten vertreten immer noch die Meinung, das Verträge dazu da sind, eingehalten zu werden und nicht einfach, wenn man sich es anders entscheidet wieder kündigt!

    Sollte die Mehrheit für eine Kündigung zusammen kommen, suggeriert das doch jedem der auf Zuschüsse des Landes angewiesen ist (sei es für Großprojekte oder auch Zuschüsse für einen Privathaushalt für Solaranlagen), dass sich das Land es sich einfach anders überlegen kann und den Zuschuss kündigen kann.

    Und das kann es nicht sein!

    Ich bin der Meinung, dass man die ganze Aufregung um S21 dazu nutzen sollte, dass bei zukünftigen Großprojekten das Volk vorab entscheien soll und nicht erst hinterher. Ähnlich wie in der Schweiz.
    S21 ist schon so weit fortgeschritten, dass es meiner Meinung nach zu spät für einen Ausstieg ist.

  65. Inzwischen prüft offenbar nicht nur Mediamarkt rechtliche Schritte gegen die Befürworterkampagne:

    “Zudem sieht der Fotograf einiger Motive Persönlichkeitsrechte verletzt. Benjamin Thorn hatte die Fotos bei einem kostenpflichtigen Bilderportal hochgeladen. Das Model war erst von einem Bekannten darauf aufmerksam gemacht worden, dass das Bild jetzt auf den Plakaten genutzt wird.”

    https://www.pz-news.de/baden-wuerttemberg_artikel,-Kuriose-Kampagnen-Der-Wahlkampf-zu-Stuttgart-21-ist-voll-entbrannt-_arid,306446.html

  66. “Und zwar:
    Man soll in erster Linie doch dafür abstimmen, dass das Land Verträge bricht!”

    Was für ein hanebüchener Unsinn! Man soll darüber abstimmen, ob das Land RECHTE wahrnehmen soll oder nicht – Verträge ohne finanzielle Limits, die auf falschen Versprechungen basieren, deren Vertragsgrundlagen in Geheimkammern liegen und keine Kündigung möglich machen, gibt es nämlich nur auf Kaffeefahrten und bei der Mafia.

    Wenn so eine einfache Fragestellung schon zu viel sein soll, frage ich mich, wie die ganzen Leute, die das nicht kapieren, die Bedienungsanleitungen für ihre Handys verstehen oder ihren Videorecorder programmieren können. Oder setzt die Blödheit erst ganz plötzlich ein, wenn man zur einer Volksabstimmung gehen darf? Andererseits – es gibt ja offenbar genug, die sich auf Kaffeefahrten Heizdecken für 2000,- andrehen lassen …

  67. @Texter

    Danke schön, dass du mir alle Argumente lieferst!

    Du schreibst doch selbst, es gibt kein Kündigungsrecht, also brechen sie doch Verträge. Und ja, so was gibt es nur auf Kaffeefahrten, aber willst alle ernsten Politiker mit Teilnehmern einer Kaffeefahrt vergleichen? Ich glaube wer solche Verträge abschließt, vollkommen egal ob fair oder unfair für eine Partei, der sollte sie dennoch einhalten, insbesondere wenn der Stadt sie abschließt. Den von einem Staat kann man sehr wohl erwarten, dass er sich über die rechtlichen Dinge im Klaren ist! Kein normaler Mensch würde es über Jahre hinnehmen, so wie du schreibst, „Verträge ohne finanzielle Limits, die auf falschen Versprechungen basieren, deren Vertragsgrundlagen in Geheimkammern liegen und keine Kündigung möglich machen“. Und jetzt erst nach Jahren, wenn endlich mit dem Bau begonnen wird, fällt einem ein, oh das war Mist was wir da gemacht haben. Also Bitte!

    Ich bin auch nicht unbedingt für S21, aber nach dem jetzigen Sachverhalt, es wird schon gebaut, es ist zu spät, man hätte viel eher dagegen sein müssen!

    Und als Blöd lasse ich mich nicht bezeichnen, Du kennst mich nicht!

  68. Randale statt Demokratie bringt`s auf den Punkt!
    Ich kenne einige Befürworter des Projektes nur aufgrund des Kasperletheaters mit Demonstranten auf Bäumen.Wer am lautesten schreit ist nicht automatisch in der Mehrheit!
    Ab Montag sollte keiner mehr dafür oder dagegen demonstrieren, sondern das Votum endlich einmal akzeptieren!

  69. Der Umstand, dass beide Seiten nicht im Stande gewesen sind, jeweils nur mit einer Kampagne aufzutreten, ist doch bezeichnend für die gesamte Entwicklung.

    Das hängt damit zusammen, dass die Kampagnen aus einer Mischung aus Parteien, Verbänden und Bürgerinitiativen entstanden sind und eben nicht “von oben” gesteuert wurden. Darin würde ich nun grundsätzlich gar nichts negatives sehen, sondern ein Zeichen dafür, dass das Thema eben nicht nur die Parteien interessiert — und heute eben jeder für (relativ) kleines Geld seine eigene Kampagne starten kann.

    Ein zentraler Grund für die verschiedenen Kampagnen ist wohl auch rechtlicher Natur: Parteien dürfen nur Geld für Kampagnen ausgeben, wenn sie selbst auch Mitglied sind. Die IG Bürger, die die roten Plakate oben herausgebracht hat, ist aber eine Bürgerinitiative, in der nur Einzelpersonen Mitglied sein dürfen. Daher gibt es nun die Parteieninitiative https://prostuttgart-21.de/ (die insofern auch als die “offizielle” angesehen wird) und die Bürgerinitiative https://fuerstuttgart21.de/.

    Die grau-orangenen Plakate der Pro-Stuttgart-21-Kampagne (der man vieles vorwerfen kann, aber gewiss nicht, dass sie zu aggressiv seien ;-)) sind daher im ganzen Land deutlich öfter plakatiert (Parteien haben eben mehr Geld und auch mehr Manpower als die IG Bürger); insofern muss ich auch sagen, dass es mich etwas geärgert hat, dass hier die inoffiziellen Plakate der Bürgerinitiative den offiziellen der S21-Gegner gegenübergestellt werden. Vergleichbar wären die roten IG-Bürger-Plakate allenfalls mit der ebenfalls “handgestrickten” Aussteiga!-Kampagne (https://aussteiga.de/).

    Viele Grüße,

    Hannes Griepentrog
    (disclosure: CDU-Mitglied in Baden-Württemberg)

  70. […] Am 27. November 2011 findet in Baden-Württemberg die Volksabstimmung bezüglich „Stuttgarter 21“ statt, der Neuordnung des Eisenbahnknotens Stuttgart. Es ist dies erste Volksabstimmung in der Geschichte des Landes. Argumente für und gegen Stuttgart 21 wurden wieder und wieder ausgeführt, alles wurde gesagt, was zu sagen ist.… https://www.designtagebuch.de/ja-oder-nein-die-kampagnenmotive-zur-volksabstimmung-stuttgart-21-im-ve… […]

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