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INNS’ BRUCK – Die Hauptstadt der Alpen

Stadt Innsbruck Logo

Heute wurde in Innsbruck das neue Corporate Design der Tiroler Landeshauptstadt vorgestellt. Zukünftig werden die Stadt Innsbruck und der Tourismusverband mit einem gemeinsamen Corporate Design auftreten. In einem einjährigen Prozess wurde der neue Markenauftritt der Stadt entwickelt, mit dem gleichermaßen Bürger, Touristen wie auch Investoren angesprochen werden sollen.

In der Presseerklärung zum neuen Logo heißt es: „Der durch ein Apostroph getrennte und über zwei Zeilen gehende rote Innsbruck-Schriftzug soll in erster Linie einen „Dialog der Kontraste – alpin und urban“ widerspiegeln, wobei der obere Teil die Berge und der untere Teil die Stadt symbolisiert.“

Das Logo ist mit unterschiedlichen Begriffen kombinierbar. Je nach Thema kann dem „INNS’BRUCK“ etwa „Sport“, „Kultur“, „Sommer“, „Winter“ oder ein „Kinder“ angefügt werden. Für die Stadtverwaltung von Innsbruck ist in der ersten Zeile Platz für das offizielle Stadtwappen, das weiterhin im Einsatz ist.

INNS’ BRUCK - Die Hauptstadt der Alpen Logo

INNS’ BRUCK - Die Hauptstadt der Alpen Design

Die Schreibweise „INNS’BRUCK“ werden nicht alle elegant finden, das dahinter stehende Konzept muss man aber einfach aus strategischer Sicht begrüßen. Ich betone schon seit längerer Zeit immer wieder die Vorzüge einer einheitlichen städtischen Markenführung, wie sich zuletzt auch in dem Stadtportal-Vergleich nachlesen lässt. Was in Bremen oder etwa auch in Braunschweig schon seit einiger Zeit praktiziert wird, um nur zwei positive Beispiele aus Deutschland zu nennen, hält nun auch Einzug in die Landeshauptstadt Tirols. EIN Design für EINE Stadt. Bitte mehr davon.

Man muss halt die Köpfe zusammenstecken, um so einen Schritt zu ermöglichen. Und die „150 Meinungsbildner“, wie es in der PM so schön heißt, belegen, dass hier ein ganzes Netzwerk eingespannt wurde, um das Projekt zu verwirklichen. Das ebenfalls heute vorgestellte Foto-Artwork (siehe oben), mit dem die Marke offenbar eingeführt werden soll, kommt nicht über die Qualität einer Layoutfassung hinaus. Zu beliebig sind die Szenen, Personen, Farben und Perspektiven in Schnappschuss-Manier, als dass hier ein tragendes und prägnantes Konzept zu erkennen wäre.

Offenbar ist die Getrenntschreibweise ja aktuell schwer angesagt, wie zuletzt das Redesign in INGOL STADT verdeutlicht. Mal schauen, ob die olympischen Winterspiele 2018 dann in MÜN CHEN stattfinden werden. Wer weiß.

Für das gesamte Corporate-Design-Konzept steht ein Budget in Höhe von 250.000 Euro zur Verfügung. 35.000 Euro hat dabei die Ausarbeitung des Logos gekostet (Quelle: tt.com). Verantwortlich für das Logo und das neue Corporate Design ist die in Innsbruck ansässige Agentur aheadquarter.

Dieser Beitrag hat 66 Kommentare

  1. Der Wuppertal Entwurf von Atreui ist für mich ganz deutlich die Schwebebahn. ;)
    Deutlich nachvollziehbarer als bei Innsbruck Berge und Stadt.

  2. @ Boris – ehrlich gesagt, das frage ich mich auch.
    Wie soll denn da ein realistischer Studensatz zusammen kommen?

    35000€ “nur” für das Logo?

  3. @ Atreiu – #6

    Gott, wie steh ich auf das STUTT’ GART Logo!!!
    Ich will ein Kind von Dir und ein T-Shirt davon.
    Darf aber nix kosten, bin Schwabe…

  4. Wenn sich das Logo wirklich etabliert, werden irgendwann noch Leute anfangen, die Stadt tatsächlich Inns’ Bruck zu schreiben – und der Deppenapostroph hat es tatsächlich auf die große Bühne geschafft.

  5. Merkfähig und plakativ ist es ja, aber unmotiviert. Es stellen sich einfach keine Assoziationen ein, und wenn ich es erklären muß, wird keine Identifikation stattfinden. Also, ab inns’ Körbchen.

    Übrigens: Bei 150 Meinungsbildnern sehe ich die 35.000,00 Euro als durchaus gerechtfertigtes Schmerzensgeld. Oder waren die Damen und Herren beteiligt? Macht 233,33 Euro pro Nase.
    Dann sollte man das nächste Gremium mit nur drei Leuten besetzen. Es wird dann billiger …

  6. @ #21 R::bert: »Von welcher Bildmarke redest Du?«

    Sorry, morgendliche Demenz. »Schriftmarke« gibt es ja auch nicht. Ich meinte in beiden Fällen »Textmarke«.

  7. Ich muss zugeben … anfänglich surfte ich zwischen schockiert und irritiert, bis mich eine Welle der Genugtuung erfasste und mit sich fort riss. Und auf selbiger reite ich seither genüßlich durch die Wellen der digitalen Empörung. Es erfreut mich zusehends wie sich die Lager spalten und die anfänglich vermeindliche Minderheit zusehends an Boden gewinnt.
    Man kann über die grafisch/technische Ausarbeitung des Schriftzuges und die dabei möglicherweise entstandenen Aufwände bzw. die anschließend gerechtfertigte oder ungerechtfertigte Honorierung dieser Leistung durchaus geteilter Meinung sein, aber man sollte anerkennen, dass sich da jemand ein Herz fasst um sich diesem – ich vermute sogar erwarteten – Gegenwind zu stellen, sich einfach traut die in diesem Land so liebgewonnenen Lederhosengefilde zu verlassen um andere (wenn auch nicht neue) Wege zu beschreiten als die ausgetrampelten Ötzi-Pfade. (Ich darf das sagen, denn ich bin selbst seit 30 Jahren einer der lautesten Trampler unter der Sonne. Ich war jung, ich brauchte das Geld…).
    Freuen wir uns doch, dass es Mutige gibt die eventuelle Fehler tapfer akzeptieren, um so dem Verharren in der denkmalgeschützten Einheitsbrühe wenigstens ein Entrinnen in Aussicht zu stellen. Will heissen: Geben wir dem Zungenbrecher (INNS’ BRUCK) doch eine Chance … vielleicht reinkarniert daraus eine neue Leichtigkeit der Selbstdarstellung … generell. Mir wurde es in den letzten Jahren nämlich ohnehin schon zu WICHTIG wie kommunikativ aufgetreten wird, wie sehr die eigentlich angeborene Respektlosigkeit der Grafik in einer immer unerträglicher werdenden Humorlosigkeit zu versinken droht. Ich freue mich über diesen aus vielerlei Blickwinkeln durchaus diskussionswürdigen Auftritt, denn er zeigt wenigstens, dass diese Branche noch nicht ganz tot ist – einer teilt ein Wort und alle fallen über ihn her. Man könnte diese Szene durchaus mit der Bergpredigt in Relation setzen … wenn man ein paar mal über seinen Schatten springen wollte … aber das würde vermutlich hier zu weit führen.
    Kurz: ich finde den Ansatz respektabel, die Ausführung steigerungsfähig und die Honorierung “goschert” – oder in einem Wort: INN’ CREDIBLE.

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