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In welche Richtung entwickelt sich die Profession des Designers?

Nelly Hempel, Absolventin der Hochschule Anhalt, beschäftigt sich in ihrer Masterarbeit mit der Thematik Profession des Designers. Im 16-minütigen Kurzfilm („DIGALOG“) werden Fragen wie die zukünftige Entwicklung der Profession sowie die Entwicklung von Gestaltungswerkzeugen von analog zu digital und deren Nutzung und Interpretation von Designern in unserer heutigen postmodernen Informationsgesellschaft aufgegriffen und kommentiert.

Der Film bietet einen schönen Anlass, um dieser Frage nachzugehen. In welche Richtung entwickelt sich die Profession des Designers? Dass sich das Berufsbild des Designers in den vergangenen 20 Jahren gewandelt hat, steht außer Frage. Auf welche zukünftigen Entwicklungen und Herausforderungen sollten wir uns als Kreative einstellen?

Dieser Beitrag hat 29 Kommentare

  1. wir uns als Kreative

    Könnt Ihr bitte mal diese hochnotpeinliche Selbstbezeichnung unterlassen?

  2. Und bitte auch die Kommasetzung reparieren: vier von sechs Kommata im ersten Absatz stehen falsch. Auch Orthotypographie gehört zum Designblogbetreiben und zur Alltagsarbeit eines Grafikdesigners. Ach so: die beiden richtigen sind die um den Einschub.

  3. Das ist die gleiche Diskussion, die es schon bei Einführung der ersten Zeichenprogramme und dann der ersten Animationsprogramme und dann der ersten 3D-Programme gab. Insofern nichts neues unter der Sonne.

  4. Unabhängig von Technologien, neuen Mitteln und Wegen geht es mir persönlich im Kern doch immer um Gestaltung. Das Verhältnis von Formen, Räumen, Linien, Punkten und Farbe und die Erforschung der Wirkung der Komposition dieser Elemente. Während sich die Technologien zur Realisierung dieser Erkenntnisse fortwährend ändern, ist die Fähigkeit zur Kreation davon doch eher unabhängig.
    Der Wesenskern der Designer-Profession bleibt in meinen Augen also relativ unberührt vom Wandel der Technik.

  5. @Johannes
    Ist korrigiert.

    Und noch ein Beitrag zum eigentlichen Thema und damit auch auf Deinen Beitrag, lieber Jürgen, antwortend.
    Wenn sich die Profession des Designers trotz der umwälzenden technologischen Veränderung, die wir in den letzten 30 Jahren erfahren haben, kaum oder nicht veränderte, wäre das sehr bedenklich. Denn natürlich bringt die Technologie – denken wir an das Internet – auch kulturell-gesellschaftliche Veränderungen mit sich. Wenn Menschen anders leben, arbeiten, konsumieren, dann wäre es fatal, würden Designer diese Entwicklung nicht wahrnehmen oder, noch schlimmer, negieren.

    Was ist denn der Wesenskern der Designer-Profession?

  6. Als ich Mitte der 90er Jahre Design studiert habe, war das genau die Einstellung meiner Professoren: Der Computer ist auch nur ein elektrischer Bleistift. Alles bleibt beim Alten und wir haben ein neues Werkzeug.

    Dann kam alles ganz anders. Zum Beispiel “Emigre” und die Möglichkeiten einfach so eigene Schriften zu machen (klingt heute banal – in den 90ern hat die Herstellung einer Schrift locker 6-stellige Beträge verschlungen). Ich war im Nachhinein ganz schön sauer, weil ich das Gefühl hatte, genau in der richtigen Zeit studiert und dennoch den Zug verpasst zu haben. (Selber schuld … hätte ich mal nicht auf die Profs gehört).

    Oder das Internet … auch da war die Einstellung vieler Designer noch Ende der 90er, dass man sich damit nicht beschäftigen müsse, weil die typografische und gestalterische Qualität so schlecht sei, dass das Medium nie eine ernsthafte Konkurrenz zu Print werden würde bzw. die alten Regeln einfach weiter gelten würden. Online-Bleisatz … total naiv.

    Nun also Vernetzung, Internet der Dinge, 3D-Drucker, Meme, das eigene “Ich” als Marke in sozialen Netzwerken, Big Data/Visualisierungen, Datenjournalismus, die Privacy-Debatte etc., etc., etc. … Während Kommunikationsdesigner noch die Kommaregeln diskutieren nehmen sich andere dieser Themen längst an.

    Es gibt einen Grund, warum die Honorare und Verdienstmöglichkeiten im Designbereich seit ca. 15 Jahren immer weiter sinken – und das hat nur am Rande damit zu tun, dass es heute mehr Designer gibt …

  7. Ohja,
    wenn ich das lese wird auf der einen Seite mir Angst und Bange “” denn die Designausbildung ist (mancherorts) immernoch in den 90igern und lang noch nicht im 21jh. angekommen. Auf der anderen Seite sehe ich aber auch genügend Chancen abseits der ausgetrampelten Pfade mir einen Weg zu bahnen.

  8. @flow Volle Zustimmung. Ich denke wir sind in einer Zeit angekommen, wo diese Themen nichtmehr ignorierbar sind. Daten und ihre Zugänge via Interfaces sind hier. Im Alltag. Um uns herum sichtbar und vor allem unsichtbar. Interaction-, Interface Designer und Data Architects stoßen in diese Welten vor. Groß und voller Möglichkeiten erlebe ich sie als Interface Design Student. Der Einstieg weder exklusiv noch geheim. Ausprobieren und etwas wagen lautet das Credo.

  9. Ich sehe, die Profession des Designers wird sehr offen aufgefasst, bis hin zur Triebfeder technologischer oder gesellschaftlicher Prozesse.
    Ich persönlich grenze sie lieber ein und reduziere sie auf Gestaltung, Optik, Form, Rezeption.
    Ich sehe den Computer tatsächlich nur als elektrischen Bleistift. Ein machtvoller Stift der es uns ermöglicht viel mehr in viel kürzerer Zeit zu erforschen und erproben. Auch ein Werkzeug dass unser Bewusstsein für den fortwährenden Wandel schärft (Würde uns die Lehren der Professoren der frühen 90ger über die Lippen kommen? ich glaube nicht, wir sind da vorsichtiger geworden).
    Aber letztlich ein Werkzeug unter anderen.

    Die Tatsache dass dieser Computer, bzw. die Vernetzung die er ermöglicht, die Gesellschaft um uns herum rasend schnell verändert, ist ein anderes Thema. Designer müssen die Gesellschaft selbstverständlich kennen, deren Kommunikation verstehen da sie die Rolle von Übersetzern ausüben. Sie müssen bestehende Grammatik kennen und nutzen, und da das ein wechselseitiger Prozess ist, entwickeln sie die Sprache dabei natürlich auch selbst weiter.

    Der Kernaspekt der Designerprofession bleibt dabei aber nach meinem Dafürhalten die Übersetzung von Botschaften in visuelle Formen, nicht die Definition der Inhalte dieser Botschaften.

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