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In welche Richtung entwickelt sich die Profession des Designers?

Nelly Hempel, Absolventin der Hochschule Anhalt, beschäftigt sich in ihrer Masterarbeit mit der Thematik Profession des Designers. Im 16-minütigen Kurzfilm („DIGALOG“) werden Fragen wie die zukünftige Entwicklung der Profession sowie die Entwicklung von Gestaltungswerkzeugen von analog zu digital und deren Nutzung und Interpretation von Designern in unserer heutigen postmodernen Informationsgesellschaft aufgegriffen und kommentiert.

Der Film bietet einen schönen Anlass, um dieser Frage nachzugehen. In welche Richtung entwickelt sich die Profession des Designers? Dass sich das Berufsbild des Designers in den vergangenen 20 Jahren gewandelt hat, steht außer Frage. Auf welche zukünftigen Entwicklungen und Herausforderungen sollten wir uns als Kreative einstellen?

Dieser Beitrag hat 29 Kommentare

  1. erbitte link für die konferenzschalte, wenn man soweit ist.
    im namen so vieler hier: bitte nicht im sande verlaufen lassen.
    ich fände es jedenfalls sehr spannend die möglichen sonstigen ansichten zu hören…

  2. @flow:

    Otl Aichers Erscheinungsbild für die Lufthansa hat mittlerweile fünf Jahrzehnte nahezu unverändert überdauert, und das “in einer Welt, die komplett durchdifferenziert und gebrandet ist”. Wie hat er das wohl geschafft, nur durch “gekonntes Arrangieren von Formen und Farben”?

    Das hat Herr Aicher nicht verdient…

  3. Ich finde, dass die Erscheinungsbilder von Aicher für mittelständische inhabergeführte Unternehmen viel interessanter sind, als das Erscheinungsbild von Lufthansa. Es gibt von Otl Aicher selbst Aussagen, in denen er sich darüber beklagt, dass hier der Vorstand Entscheidungen außerhalb seiner Kompetenz träfe (was darauf hindeutet, dass er manches anders gemacht hätte, wenn man ihn gelassen hätte) … wie das eben so ist, wenn man für einen Konzern arbeitet. Dass es im Grunde ein gekonntes Arrangement von Formen und Farben geblieben ist, macht es ja nicht schlecht (im Gegenteil). Dass es so lange hält, ist erfreulich und zeugt von einem gesunden Markenbewusstsein bei der Lufthansa …

    Die Erscheinungsbilder für bulthaup, ERCO oder FSB hingegen haben viel mehr Substanz, weil Aicher bei diesen Projekten nicht nur ein Logo gestaltet hat, sondern gemeinsam mit den Inhabern die komplette Ausrichtung der Unternehmen nachhaltig verändert hat. Diese Erscheinungsbilder sind so gesehen viel moderner, konsequenter bzw. in ihrer Zeit zukunftsweisender als das von Lufthansa.

    Man muss bei der Diskussion von Aichers Arbeit aber mal davon wegkommen, dass jede Kritik als Majestätsbeleidiung aufgefasst wird. Auch in Aichers Arbeit gibt es Licht und Schatten bzw. kann man über vieles geteilter Meinung zu sein … Eine solche ehrliche Diskussion hat Aicher in meinen Augen eher verdient – das ist auch eine Form des Respekts.

  4. Guten Morgen!
    @Flow: Keine Sorge, ich habe keinerlei Angriff wahrgenommen.

    Dein Otl Aicher/Lufthansa Beispiel bestätigt doch die These, dass Design (neben anderen Gründen) an Wertschätzung verliert, weil es heutzutage einfach “mehr” davon gibt. Dass sich dadurch für ambitionierte Projekte die Messlatte nach oben legt ist ebenfalls nur natürlich. Man muss sowohl viel komplexere Rahmenbedingungen berücksichtigen (Z.B. mehr Medienkanäle) sowie auch höhere Qualität liefern um herauszustechen. Das kann man allerdings auch als erfolgreiche Design-Geschichte interpretieren.

    Ich habe allerdings Verständnisschwierigkeiten mit deiner These bzgl. der digitalen Datenströme, der Privacy Problematik und deren Verknüpfung zum Thema dieser Diskussion, der Entwicklung der Profession der Designer. Sind diese Themen nicht in erster Linie Themen, die alle Bürger angehen? Ist es nicht etwas eitel, den Designern hier eine Sonderrolle zuzuschreiben? Was ist mit Journalisten, Autoren, Intellektuellen? Was ist mit jedem einzelnen Bürger der sich tagtäglich in dieser Welt bewegt?

    Mir erscheint das zu willkürlich gewählt. Nochmal: Selbstverständlich setzt die Designerprofession Wissen und Gespür für gesellschaftliche Veränderungen vorraus. Aber die Aufgabe, diese im Rahmen der individuellen Möglichkeiten mitzugestalten ist eine Allgemeingültige die jeden Bürger betrifft.

    Ich erkenne den Wandel der Designerprofession insofern an, dass sich die Rahmenbedingungen für Gestaltung schnell ändern, und damit der Anspruch, im Designberuf wach und aktuell zu bleiben steigt.
    Während sich Medien und Werkzeuge aber schnell ändern, verläuft die Entwicklung von Sehgewohnheiten in meinen Augen langsamer: Typografie funktionert seit Jahrzehnten nach sich kaum verändernden Regeln. Klar, Moden kommen und gehen, aber das Prinzip, Inhalt und Emotion mittels Schrift zu visualisieren ist davon doch eher unbehelligt (Ein Pfund Schweinehack zu 2,99?)
    Ob man nun durch ein Glasfaserkabel ins weite Internetz guckt oder ob Otl Aicher mit der Schere in der Hand und Kippe im Mund in einem Berg Papierschnipsel steht – während die Wege sich ändern, die Ziele bleiben doch die selben.

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