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in eigener Sache: Nutzung von AdBlockern

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AdBlocker sorgen dafür, dass Werbung auf Websites ausgeblendet wird. Das ist soweit bekannt. Was Viele allerdings nicht wissen, ist, dass dadurch Website-Betreibern Einnahmen entgehen, auch mir, denn tatsächlich nutzt derzeit jeder vierte dt-Leser einen AdBlocker. Ein Viertel aller Leser bekommt erst gar nicht die im dt geschaltete Werbung zu Gesicht. Vor diesem Hintergrund möchte ich gerne insbesondere alle Leser, die einen AdBlocker in ihrem Browser nutzen, für ein Thema sensibilisieren, das nicht nur das dt betrifft, sondern auch viele andere Blogs und Websites, so sie denn ebenso werbefinanziert sind wie das dt.

Viele dt-Leser machen sich vermutlich gar keinen Kopf, wie es dazu kommt, dass in diesem Blog fast täglich Designentwicklungen und -trends vorgestellt werden. Aus Begegnungen mit anderen Designern und anhand von E-Mails weiß ich, dass das dt für viele Kreative zur täglichen Lektüre gehört. Darüber freue ich mich natürlich sehr. Ich recherchiere nicht nur nach Designthemen, schreibe nicht nur entsprechende Artikel, sondern kümmere mich auch um die gesamte Infrastruktur und Pflege der Website. Ich bin Designer, Autor, Chefredakteur, Texter, Webworker, Projektleiter, Social Media Manager, Systemadministrator, Anzeigenverkäufer und koche auch meinen Kaffee selbst.

Ich empfinde es als Privileg, dass ich all das tun kann und zwar völlig unabhängig. Wenn ich meine Nase in aktuelle Designentwicklungen stecke, um darüber zu schreiben, mich mit Agenturen, Kollegen und Unternehmen austausche, um Bildmaterial und Texte zusammenzutragen oder aber neue wie ältere Bücher wälze, um darin spannende Geschichten aufzuspüren, dann empfinde ich dabei eine tiefe Befriedigung. Es macht einfach unbändig Spaß, sich in dieser Nische, die Kommunikationsdesign nun einmal darstellt, herumzutreiben, auch um dieses Fachthema gerade denen zugänglich zu machen, die mit Corporate Design sonst nichts zu tun haben. Aus einer anfänglichen Liebelei ist schon vor geraumer Zeit ein Projekt erwachsen, das einen Großteil meiner Arbeit ausfüllt. In den letzten 4 Wochen haben über 104.000 Menschen das dt besucht; ein kleiner Rekord.

Soweit ein paar einführende Sätze. Warum ist mir das Thema AdBlocker so wichtig? Würde Jeder einen AdBlocker nutzen, dann gäbe es viele Websites im Netz gar nicht, vermutlich auch nicht das dt. Um es in vier Worte zu kleiden: Keine Werbung, kein dt. Insofern sind die vergleichsweise wenigen Werbeflächen hier im dt – es gibt weder Wallpaper, noch PopUps, noch Layer und auch keine PopUnder! – von umso größerer Bedeutung für die Monetarisierung dieses Blogs. Auf diesen Umstand möchte ich nicht nur im Rahmen dieses Artikels aufmerksam machen, sondern auch mit Hilfe eines Hinweises (siehe Abb. unten), der seit ein paar Stunden hier im Blog erscheint. Jeder, der einen AdBlocker nutzt, sieht diesen Hinweis ab sofort dort, wo sonst die Werbung steht.

Faibl-Hinweis im dt

Dass trotz aktivem AdBlocker dieser Hinweis erscheint, dafür sorgt Faibl. Bereits seit 2012 besteht Faibl.org. Die dazugehörige Firma wurde vor genau einem Jahr gegründet. Seit einer Woche nun geht man das Thema Vermarktung an und so habe ich erst gestern erfahren, dass es Faibl gibt. Weil mir der Ansatz von Faibl viel besser gefällt als alles andere, was bis dato im Zusammenhang mit Monetarisierung von Webinhalten erschien, habe ich mich kurzerhand mit dem dt bei Faibl registriert.

Von Flattr oder Kachingle war ich nie überzeugt, weil es Website-Betreiber tendenziell in die Position eines Bittstellers bringt und Leser dazu nötigt, einen finanziellen Beitrag leisten zu müssen. Beides erscheint mir wenig sinnvoll. Da ich eine Paywall ebenso ablehne wie bezahlte Blogbeiträge, besteht die einzige Möglichkeit darin, mit Hilfe von Werbung Einnahmen zu generieren. Für die Akzeptanz von Werbung hier im dt werbe ich seit je her.

Nachdem ich anfänglich selbst mit einem AdBlocker im Netz unterwegs gewesen bin, habe ich das Add-On bereits vor vielen Jahren entfernt, auch weil ich weiß, wie wichtig es für Blogbetreiber ist, dass mir Werbung angezeigt wird. Nur dann nämlich habe ich als Leser die Chance, auf einen Banner zu klicken, um auf diese Weise das Fortbestehen einer Website, eines Blogs zu sichern. Jeder, der Meinungsvielfalt und die Unabhängigkeit von Medien schätzt, sollte sich dessen bewusst sein. Auch deshalb halte ich sehr viel von Faibl, weil das Prinzip „Fair Trade für AdBlocker“ auf eben diesen Umstand hinweist. Darüber hinaus bietet Faibl die Möglichkeit – gewissermaßen als Vorschlag zur Kompensation für entgangene Werbeeinnahmen –, die Wertschätzung für ein Blog, eine Website dadurch Ausdruck zu verleihen, indem man eine Zahlung leistet. Zwei Lösungsansätze in einem also.

Werbung nervt oftmals, das ist richtig. In vielen Fällen sichert sie jedoch die Unabhängigkeit oder gar die Existenz von Medien. Wenn ich persönlich AdBlocker nicht nutze, dann deshalb, weil ich Websites und Blogs, die ich besuche, wertschätze. Wichtiger als ein vielleicht blinkender, störender Banner ist mir die Website als solche, ist mir die Tatsache, dass ich dort kostenfrei Informationen beziehen kann. Über die Jahre hinweg habe ich gelernt, Werbung nicht nur zu ertragen, sondern sie auch zu akzeptieren. Manchmal empfinde ich Werbung, so sie denn intelligent und witzig gemacht ist, sogar als Bereicherung. Abgesehen davon ist es als Kreativer immer interessant zu sehen, wie andere Kreative Ideen umsetzen.

Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn dieser Artikel dazu anregen könnte, den Einsatz von AdBlockern zu hinterfragen. Dann wäre nicht nur mir als Autor des Design Tagebuchs geholfen, sondern auch vielen anderen Mitstreitern und Autoren, die das Netz zu dem machen, was es ist.

In einem kurzen Video stellt sich Faibl selbst vor (streiche „Lisa“ setze „dt“)

Weiterführende Links:

Dieser Beitrag hat 88 Kommentare

  1. Werbung ist visuelle und geistige Verschmutzung. Eine Abschaltung meines Adblockers kommt für mich nicht in Frage. Zu flattern wäre ich hingegen sehr gerne bereit. Wer mein Flattr-Geld nicht haben will, ist meines Erachtens selber schuld und weckt kein Mitleid bei mir. So einfach ist das.

  2. Zum Thema Tracking: In meinem Browser habe ich eingestellt, dass ich keine Cookies von Drittanbietern akzeptiere. Außerdem werden Cookies generell beim Schließen des Browsers gelöscht (mit zwei Ausnahmen). Das sollte doch reichen, um nicht getrackt zu werden, oder?

    Cookies zu löschen führt zwar dazu, dass ich auf einige Bequemlichkeiten verzichten muss, aber das ist es mir wert. Hier im Design Tagebuch muss ich beispielsweise Name, Mailadresse und Website nach jedem Browser-Neustart neu eintippen – das wird doch über Cookies gespeichert, oder?

    Etwas Off-Topic:
    Eine EU-Richtlinie fordert, die Nutzer einer Internetseite drauf hinzuweisen, dass Cookies zum Einsatz kommen. Das wird technisch oft katastophal gelöst. Der Opt-In-Hinweis erscheint zum Beispiel wie auf Sourceforge oder OMG! Ubuntu! in einer Lightbox über dem eigentlichen Inhalt, so dass die Seite erst einmal nicht zu lesen ist.
    Das Problem: Dass der Nutzer den Hinweis gelesen hat, wird selbst als Cookie gespeichert. Surfer, die sich mit einer Browser-Einstellung bewusst gegen Cookies entscheiden, bekommen diese Lightbox jedes mal neu angezeigt!
    Eine solche technische Umsetzung gängelt datenschutzbewusste Nutzer, so dass sie sich vielleicht doch irgendwann entschließen, Cookies zuzulassen – sicher nicht die Absicht, der EU-Richtlinie.]

  3. Werbung ist schon in Ordnung, wenn es sich um eigene Werbung handelt und man nicht einfach seine Besucher den Inhalten und Trackern irgendeines Werbenetzwerks ausliefert. Wer seine Website darüber finanziert, muss einem nicht leidtun, Widerstand ist (Netz-)Bürgerpflicht! Der besagte Hinweis wird übrigens auch ausgefiltert.

  4. @Achim: Danke :). Die Funktion in Deutschland vorgeschriebene Funktion _anonymizeIp verwendest du aber (anscheinend) immer noch nicht.

  5. Dank Dir nochmals Anon. Habe die entsprechende Code-Zeile soeben eingefügt. Damit werden via GoogleAnalytics keine kompletten IP-Adressen der Besucher mehr erfasst.

    Darüber hinaus haben die Faibl-Macher eine neue Version bereitgestellt, die Abhilfe gegen die von Christian angesprochene gleichzeitige Darstellung von Werbung UND Hinweis in bestimmten Browser-System-Konstellationen schaffen sollte.

  6. Gerhard Großmann
    32
    23. Februar 2014 um 13:23 Uhr

    Zum Thema Tracking: In meinem Browser habe ich eingestellt, dass ich keine Cookies von Drittanbietern akzeptiere. Außerdem werden Cookies generell beim Schließen des Browsers gelöscht (mit zwei Ausnahmen). Das sollte doch reichen, um nicht getrackt zu werden, oder?>

    Nein, das reicht nicht. Du musst nicht nur Cookies von Drittanbietern sperren, sondern auch Zählpixel und andere Drittanbieter-Website-Aufrufe, die du gar nicht mitbekommst, aber in den meisten Websites enthalten sind. Zum Beispiel alles was mit Facebook, Twitter und Google+ zu tun hat. Ghostery kann sowas blockieren.

  7. Liebe Designtagebuch-Community,

    Wir bedanken uns bei euch allen erstmal herzlich für die zahlreichen Kommentare. Achims Artikel und eure Anmerkungen hier auf dt haben uns ermöglicht, ein erstes umfassendes Feedback sowohl zur AdBlock-Thematik generell als auch zu Faibl direkt zu erhalten.

    Kurz zu uns: Wir sind ein junges dreiköpfiges Team, zusammengewürfelt aus den Bereichen Webdesign, Werbung, Datenbankentwicklung und Programmierung, das tagtäglich mit der AdBlock-Thematik konfrontiert ist.

    Da es uns ähnlich geht wie euch, und wir Online-Werbung teilweise als sehr nervig empfinden, haben wir 2012 angefangen uns intensiver mit der Thematik zu beschäftigen. Daraus ist dann 2013 Faibl entstanden.

    Seitenbetreiber können über Faibl ihre Besucher mit aktiviertem AdBlocker durch eine eingeblendete Meldung zum Thema AdBlock aufklären bzw. sie anregen, den AdBlocker für ihre Webseite zu deaktivieren. Als Alternative zum Deaktivieren des AdBlockers können die Besucher ihre regelmäßig besuchten Lieblingsseiten auch durch einen kleinen Beitrag direkt unterstützen.

    Alles auf freiwilliger Basis. Es gibt keinerlei Zwang, Muss oder Soll – alle AdBlock-Nutzer können die Faibl-Meldung auch völlig ignorieren und weiterhin alle Partnerseiten besuchen. Jeder soll selbst entscheiden, ob und wie viel ihm ein nachhaltig werbefreies Surfen wert ist.

    Mittlerweile trifft man immer öfter auf Webseiten, die quasi als letzten Ausweg versuchen, ihre AdBlock-Besucher z.B. über einen kompletten Seitenausschluss, durch Begrenzung des Seitenangebots oder andere Einschränkungen zum Deaktivieren ihres AdBlockers zu zwingen. Wir finden, dass es nicht soweit kommen muss.

    Wir sind davon überzeugt, dass es einer großen Anzahl von AdBlock-Benutzern nicht bewusst ist, das der zunehmende Einsatz von AdBlockern für viele Seitenbetreiber enorme finanzielle Einbußen bedeutet und somit das Betreiben, Pflegen, Weiterentwickeln und folglich auch das Fortbestehen vieler frei zugänglicher Seiteninhalte bedroht.

    Faibl bietet dabei eine Alternative zu einem sich aktuell abzeichnenden Internet voller kostenpflichtiger Webseiten, Paywalls, Einzel-Abolösungen, Webseiten mit zunehmender Vermischung von redaktionellen Inhalten und integrierten Werbetexten etc., in dem die redaktionelle Unabhängigkeit vieler Webseiten nicht länger gewährleistet ist.

    Durch den zugrunde liegenden Community-Gedanken bietet Faibl dabei einen Mehrwert gegenüber ähnlichen Systemen wie Flattr und Kachingle oder aktuellen Insellösungen, wie „Bitte Spenden-Buttons“ oder Seiten-Abos:

    Die Beiträge der Faibl-Community-Mitglieder werden zum Monatsende – automatisch und fair – anteilig auf die von ihnen besuchten und bei Faibl registrierten Seiten aufgeteilt. Es ist also keine proaktive Verteilung der eigenen Beiträge/Spenden durch die Nutzer nach Webseite oder Artikel mehr notwendig, sondern die Verteilung der Beiträge findet bequem, fair und automatisch entsprechend der Anzahl/Häufigkeit der einzelnen Seitenbesuche statt. So unterstützt jeder einzelne Benutzer genau die Seiten, die er selbst besucht. Faibl-Nutzer können jederzeit über Ihren Account genau einsehen, welche Webseiten sie in welcher Höhe monatlich mit ihren Fair Trade Beiträgen unterstützen. Und natürlich können sie jederzeit entscheiden, ob und in welcher Höhe sie ihre Lieblingsseiten unterstützen möchten.

    Unser Ziel ist es, mit Faibl eine starke Community aus Seitenbetreibern und verantwortungsbewussten AdBlock-Nutzern aufzubauen, so dass wir alle gemeinsam ein unabhängiges und weiterhin vielschichtiges Internet gewährleisten können.

    Bitte entschuldigt, dass der Text so lang geworden ist oder sich tlw. nach Eigenwerbung anhören mag. Mit unserem Kommentar wollen wir lediglich Stellung nehmen, zusätzliche und bisher ungenannte Aspekte von Faibl aufzeigen und einfach zeigen, dass wir an die Fair Trade-Idee hinter Faibl glauben, an euren Anregungen interessiert sind und aktiv an unserem System arbeiten.

    Gerne bieten wir euch an, weiteres Feedback zu unserem System direkt an info@faibl.org zu schicken. Wir nehmen jegliche Kritik und Anregungen sehr ernst und beantworten jede E-Mail in der Regel innerhalb von 24 Stunden.

    @ Christian/Guido: Vielen Dank für eure Kommentare zu den technischen Aspekten. Wir haben Schwierigkeiten, die Fehler zu rekonstruieren. Bitte nehmt direkt Kontakt mit uns auf.

    Viele Grüße,

    Euer Faibl-Team

  8. Ah, das mit dem Tracking ist wirklich ein verzwicktes Problem, Cookies löschen allein scheint nicht zu reichen.

    Ich habe mir mal Ghostery installiert (wie von Stefan S. [#36] vorgeschlagen, danke!). Nun ist aber die Werbung hier auf dem Designtagebuch weg – also kein Geld für Achim. Auch wird auf anderen Blogs nun (standardmäßig) die Analytik zum Beispiel von der VG Wort geblockt, die sicher dafür sorgt, dass der Blogbetreiber Geld bekommt. Andererseits bekommen nun Werbenetzwerke keine Daten mehr von mir …

    Ein wirkliches Dilemma. Ich möchte, dass Menschen im Internet Geld verdienen können. Ich habe nicht gegen (zurückhaltende) Werbung und klicke da gelegentlich auch eine Anzeige an, die mich interessiert. Allerdings will ich nicht, dass große Netzwerke im Hintergrund mein Surfverhalten über mehrere Seiten nachvollziehen können. Muss ich für mehrere Tausend Tracker selbst entscheiden, welche ich akzeptiere und welche nicht?

    Was kann ich als Nutzer da tun? Mich allein auf den Sitebetreiber verlassen, dass Daten, mit denen man mich zurückverfolgen kann, an niemanden sonst weiter gereicht werden? Muss ich es hinnehmen, dass Netzwerke, die Inhalte an verschiedene Websites ausliefern, meine Besuche dort miteinander verknüpfen können? Ist es unmöglich, allein mit dem Konsum von Werbung zu bezahlen, muss ich gleichzeitig auch meine Bewegung durchs Netz preisgeben?

    Habe Ghostery wieder deaktivert. Zeitweilig. Mal sehen.

  9. Hallo Achim und Mitleser,

    wie schon viele sagten: oft geht es gar nicht um Werbung an sich, sondern wie sie uns dargeboten wird.
    Man muss nicht lange suchen, in vielen Blogs gibt es Beiträge die offensichtlich Werbung sind. Sind aber als solche nicht gekennzeichnet. Und das ist viel “schlimmer” als alle Trackings, Popups, Banner etc. zusammen. ;)

    Gruß, aus Süden

Kommentare sind geschlossen.

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