AdBlocker sorgen dafür, dass Werbung auf Websites ausgeblendet wird. Das ist soweit bekannt. Was Viele allerdings nicht wissen, ist, dass dadurch Website-Betreibern Einnahmen entgehen, auch mir, denn tatsächlich nutzt derzeit jeder vierte dt-Leser einen AdBlocker. Ein Viertel aller Leser bekommt erst gar nicht die im dt geschaltete Werbung zu Gesicht. Vor diesem Hintergrund möchte ich gerne insbesondere alle Leser, die einen AdBlocker in ihrem Browser nutzen, für ein Thema sensibilisieren, das nicht nur das dt betrifft, sondern auch viele andere Blogs und Websites, so sie denn ebenso werbefinanziert sind wie das dt.
Viele dt-Leser machen sich vermutlich gar keinen Kopf, wie es dazu kommt, dass in diesem Blog fast täglich Designentwicklungen und -trends vorgestellt werden. Aus Begegnungen mit anderen Designern und anhand von E-Mails weiß ich, dass das dt für viele Kreative zur täglichen Lektüre gehört. Darüber freue ich mich natürlich sehr. Ich recherchiere nicht nur nach Designthemen, schreibe nicht nur entsprechende Artikel, sondern kümmere mich auch um die gesamte Infrastruktur und Pflege der Website. Ich bin Designer, Autor, Chefredakteur, Texter, Webworker, Projektleiter, Social Media Manager, Systemadministrator, Anzeigenverkäufer und koche auch meinen Kaffee selbst.
Ich empfinde es als Privileg, dass ich all das tun kann und zwar völlig unabhängig. Wenn ich meine Nase in aktuelle Designentwicklungen stecke, um darüber zu schreiben, mich mit Agenturen, Kollegen und Unternehmen austausche, um Bildmaterial und Texte zusammenzutragen oder aber neue wie ältere Bücher wälze, um darin spannende Geschichten aufzuspüren, dann empfinde ich dabei eine tiefe Befriedigung. Es macht einfach unbändig Spaß, sich in dieser Nische, die Kommunikationsdesign nun einmal darstellt, herumzutreiben, auch um dieses Fachthema gerade denen zugänglich zu machen, die mit Corporate Design sonst nichts zu tun haben. Aus einer anfänglichen Liebelei ist schon vor geraumer Zeit ein Projekt erwachsen, das einen Großteil meiner Arbeit ausfüllt. In den letzten 4 Wochen haben über 104.000 Menschen das dt besucht; ein kleiner Rekord.
Soweit ein paar einführende Sätze. Warum ist mir das Thema AdBlocker so wichtig? Würde Jeder einen AdBlocker nutzen, dann gäbe es viele Websites im Netz gar nicht, vermutlich auch nicht das dt. Um es in vier Worte zu kleiden: Keine Werbung, kein dt. Insofern sind die vergleichsweise wenigen Werbeflächen hier im dt – es gibt weder Wallpaper, noch PopUps, noch Layer und auch keine PopUnder! – von umso größerer Bedeutung für die Monetarisierung dieses Blogs. Auf diesen Umstand möchte ich nicht nur im Rahmen dieses Artikels aufmerksam machen, sondern auch mit Hilfe eines Hinweises (siehe Abb. unten), der seit ein paar Stunden hier im Blog erscheint. Jeder, der einen AdBlocker nutzt, sieht diesen Hinweis ab sofort dort, wo sonst die Werbung steht.
Dass trotz aktivem AdBlocker dieser Hinweis erscheint, dafür sorgt Faibl. Bereits seit 2012 besteht Faibl.org. Die dazugehörige Firma wurde vor genau einem Jahr gegründet. Seit einer Woche nun geht man das Thema Vermarktung an und so habe ich erst gestern erfahren, dass es Faibl gibt. Weil mir der Ansatz von Faibl viel besser gefällt als alles andere, was bis dato im Zusammenhang mit Monetarisierung von Webinhalten erschien, habe ich mich kurzerhand mit dem dt bei Faibl registriert.
Von Flattr oder Kachingle war ich nie überzeugt, weil es Website-Betreiber tendenziell in die Position eines Bittstellers bringt und Leser dazu nötigt, einen finanziellen Beitrag leisten zu müssen. Beides erscheint mir wenig sinnvoll. Da ich eine Paywall ebenso ablehne wie bezahlte Blogbeiträge, besteht die einzige Möglichkeit darin, mit Hilfe von Werbung Einnahmen zu generieren. Für die Akzeptanz von Werbung hier im dt werbe ich seit je her.
Nachdem ich anfänglich selbst mit einem AdBlocker im Netz unterwegs gewesen bin, habe ich das Add-On bereits vor vielen Jahren entfernt, auch weil ich weiß, wie wichtig es für Blogbetreiber ist, dass mir Werbung angezeigt wird. Nur dann nämlich habe ich als Leser die Chance, auf einen Banner zu klicken, um auf diese Weise das Fortbestehen einer Website, eines Blogs zu sichern. Jeder, der Meinungsvielfalt und die Unabhängigkeit von Medien schätzt, sollte sich dessen bewusst sein. Auch deshalb halte ich sehr viel von Faibl, weil das Prinzip „Fair Trade für AdBlocker“ auf eben diesen Umstand hinweist. Darüber hinaus bietet Faibl die Möglichkeit – gewissermaßen als Vorschlag zur Kompensation für entgangene Werbeeinnahmen –, die Wertschätzung für ein Blog, eine Website dadurch Ausdruck zu verleihen, indem man eine Zahlung leistet. Zwei Lösungsansätze in einem also.
Werbung nervt oftmals, das ist richtig. In vielen Fällen sichert sie jedoch die Unabhängigkeit oder gar die Existenz von Medien. Wenn ich persönlich AdBlocker nicht nutze, dann deshalb, weil ich Websites und Blogs, die ich besuche, wertschätze. Wichtiger als ein vielleicht blinkender, störender Banner ist mir die Website als solche, ist mir die Tatsache, dass ich dort kostenfrei Informationen beziehen kann. Über die Jahre hinweg habe ich gelernt, Werbung nicht nur zu ertragen, sondern sie auch zu akzeptieren. Manchmal empfinde ich Werbung, so sie denn intelligent und witzig gemacht ist, sogar als Bereicherung. Abgesehen davon ist es als Kreativer immer interessant zu sehen, wie andere Kreative Ideen umsetzen.
Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn dieser Artikel dazu anregen könnte, den Einsatz von AdBlockern zu hinterfragen. Dann wäre nicht nur mir als Autor des Design Tagebuchs geholfen, sondern auch vielen anderen Mitstreitern und Autoren, die das Netz zu dem machen, was es ist.
In einem kurzen Video stellt sich Faibl selbst vor (streiche „Lisa“ setze „dt“)
Weiterführende Links:
Das finde ich eine wirklich gute Sache! Der Gedankengang dahinter wird vielen tatsächlich nicht bewusst sein.
Ich habe es nie verstanden, wie man kostenlose Angebote nutzen und sich dann über Werbeeinblendungen beschweren kann. In Bezug auf ein anderes Portal habe ich da schon von heftiger Kritik gehört. Das finde ich unangebracht und undankbar. Wer die Werbung wirklich nicht sehen möchte, sollte sich dann einfach den Besuch auf der entsprechenden Seite sparen. So einfach ist das.
An dieser Stelle dann auch einfach mal Danke, lieber Achim Schaffrinna, für dieses sehr informative und kurzweilige Angebot. Ich lese immer wieder gerne hier. Das Netz lebt von solchen Plattformen und das verdient Unterstützung – sei es nur durch das Akzeptieren der Werbeeinblendungen.
da sind die Seitenbetreiber selbst schuld. Völlig überladene Websiten bei denen die Banner im Vordergrund stehen. Es gibt halt immer welche die es übertreiben müssen. Und darunter leiden eben auch die kleinen Betreiber. Aber abgesehen davon gibt es effizientere Einnahmequellen…
Zusätzlich könntest du auch das Designtagebuch bei Adblock Plus freischalten damit das Plugin deine Werbung zulässt. (https://adblockplus.org/de/acceptable-ads)
Ich bin einer der Werbung blockt. Nicht weil ich den Seitenbetreibern die Einnahmen nicht gönne, sondern weil mich Werbung tierisch nervt. Insbesondere Werbung, die blinkend animiert daherkommt (die aber wahrscheinlich auch mehr Geld pro Anzeige/Klick bringt?). Ich kann keinen Artikel lesen, wenn es drumherum nur so blinkt, da lasse ich mich zu leicht ablenken. Schön, dass viele inzwischen so resistent dagegen sind, dass ihnen die Werbung gar nicht mehr auffällt. Ich bin es nicht, mir fällt sie immer wieder negativ auf. Ich habe den Hinweis vor dieser Meldung dazu gelesen und den Werbeblocker deaktiviert. Aber da auch du leider auf Blinkewerbung setzt, habe ich ihn sofort wieder aktiviert. Ich bin aber gerne bereit, mir statische Werbung anzeigen zu lassen. Ehrlicherweise werde ich mich aber auch nicht bei Faibl registrieren, weil ich es scheinheilig finde, von Usern (die die Werbung überhaupt nicht stört und daher einfach passiv die Seite unterstützen können) dazu aufgefordert zu werden, mir gefälligst die Werbung anschauen zu müssen oder die Seite zu meiden oder aktiv Zusatzaufwand zu betreiben, damit der Betreiber sein Geld bekommt. Sozusagen um mein angeborenes Werbungs-Akzeptanz-Defizit auszugleichen. Außerdem wird bei ähnlichen Aufrufen (nicht deinem, Achim) oft so getan als ob dem Betreiber das Werbegeld zuzustehen hat und Adblocker miese Schmarotzer sind. Was bei mir eine jetzt-erst-recht-Haltung auslöst und ich die “uns geht Geld flöten”-Meldungen gerne auch noch wegblocke. Statt bei Drittanbietern wie Faibl würde ich mich eher hier bei dir im Design Tagebuch registrieren, um zwischen der vollen “Werbung-Packung mit Blinken und Alles” und “Bitte nur nicht-animierte Werbung” wählen zu können.
Die von Alex genanne “Akzeptable Werbung in Adblock Plus” ist auch eine sehr gute Sache.
AdBlocker haben halt darauf reagiert, dass Werbung sehr nervig geworden ist. Sei es, dass sie ungefragt Musik abspielt, sich über die Inhalte legt oder im Seitenbereich, wo keine Inhalte liegen als Link versteckt ist, den man ausführt, wenn man irgendwo auf die Seite klickt.
Daher haben sie sicher auch ihre Berechtigung. Auf der anderen Seite muss ich meinem Vorschreiber, Sascha Theobald, zustimmen, es ist unverständlich, dass man bei kostenlosen Webseiten sich über die Werbung beschwert. Vielleicht ist ein Mittelweg aus beidem das richtige Ziel. Weniger aufdringliche Werbung auf Seiten der Webseitbetreiber, dafür kein AdBlocker beim Besucher.
Ich seh daher den Aufruf, den Faible anstelle der Werbung anzeigt als Anregung, die Seite ab und an ohne AdBlocker zu betrachten und sich dann für oder gegen den Einsatz zu entscheiden. und sollte man sich für den Einsatz des AdBlockers entscheiden sollte man zumindest so fair sein einen anderen Weg der Unterstützung zu finden.
Und was die Werbung hier im dt betrifft finde ich sie beispielsweise angenehm dezent und daher bleibt hier der AdBlocker bei mir hier aus.
Leider stehen einer Seite wie dem Design Tagebuch fünf Seiten mit absolut penetrant nerviger Werbung gegenüber. Wenn man sich beispielsweise den “Postillon” ansieht, nimmt der eigentliche Artikel vielleicht noch ein Viertel des Bildschirms ein, der Rest besteht aus aufdringlicher und völlig liebloser (Eigen)-Werbung. Klar verdient der Mann damit inzwischen sein Geld, wenn man das Niveau derart absenkt.
Da ich solche Seiten aber auch nicht meiden kann und möchte, ist der AdBlocker leider inzwischen zur Pflicht geworden. Ich surfe ja oft nicht zum Vergnügen, sondern beruflich, da kann ich keine Ablenkung in Form blinkender Banner oder Popups gebrauchen.
Statt für das Deaktivieren von AdBlockern sollte man für die Aufnahme in eine entsprechende Whitelist appelieren, die Möglichkeit vergessen viele Nutzer. AdBlocker sind nun mal Realität und wer das Internet “ohne” kennt, der will normalerweise nie mehr zurück.
Ich verstehe den Grund, wieso man als Webseitenbetreiber Werbung schaltet, verstehe aber nicht, wieso man nicht die Meinung akzeptieren kann, dass andere Werbung nicht leiden können – aus welchem Grund auch immer.
“Damals”â„¢ hat man eine Webseite ins Netz gestellt, weil man sein Hobby/seine Leidenschaft mit anderen Teilen bzw. anderen Zugänglich machen wollte und hat – ohne auch nur einen Cent dafür zu kassieren – Domain- und Hostingkosten selbst gezahlt und die “Arbeit” in der Freizeit erledigt. Wenn heute durch unterschiedliche Dienste auch noch ein paar Cent verdient werden können, dann ist das doch ein positiver Effekt aber sollte kein ausschlaggebender Grund sein.
Was passiert denn mit denen, die auf den privaten Fernsehsendern einfach während Werbung läuft umschalten, aus dem Raum gehen oder gar – bei aufgenommenen Filmen – vorspulen? Sollte man denen auch sagen, dass sie das Privatfernsehen schädigen? Öö
Solange der Seitenbetreiber nicht immer zu 100% bestimmen kann, welche Werbung gezeigt wird, solange bleibt AdBlock aktiviert. Denn auf Audio- oder Videoinhalt kann ich ebenso verzichten wie auf Werbungen, die ungefragt auf Bezahlseiten oder – auf Androidgeräten – auf den Market weiterleiten.
Das Werbemodell ist eben vielleicht nicht mehr gewünscht? Flattr wäre z.B. eine direkte Lösung um dem Blogger Wertschätzung zu geben. Werbung ist eben nicht mehr sexy. Produkte oder Dienstleistungen müssen in Zukunft Geschichten erzählen @storytelling, welche für die Kunden oder Rezipienten relevant ist. Krise bedeutet immer auch Chance.
Privat benutze ich den AdBlocker, weil es auf vielen Websites einfach wahnsinnig nervt. Jedoch kann man ja auch da, manuell blocken, beim Designtagebuch war noch nie der Fall, dass ich dies mal gebraucht hätte.
Da ich aber auch in der Branche tätig bin nutze ich beruflich keinen AdBlocker, da geht es aber eher darum auf dem neuesten Stand zu sein, bzw. vielleicht auch mal eine clevere Werbung im Netz zu sehen.
Banner Werbung oder kleine Werbefenster find ich absolut okay und stören auch niemanden. Wenn aber die komplette Seite von Flash Werbung umrandet wird, am besten noch animiert mit sound und rollover popup stört es mich nicht nur sondern hindert mich oftmals sogar daran den eigentlichen Inhalt der Website zu betrachten.
Ich nutze keinen speziellen AdBlocker sondern einen allgemeinen Script Blocker, weil ich wissen will welche website was ausführen möchte bzw. Daten sammelt. Dass dabei die Werbung eben mit auf der Strecke bleibt ist oft ein positiver Nebeneffekt. Mitgefangen mit gehangen eben.
Eine Ausnahmeregel ist eingetragen :)
Es sind die vielzitierten übertriebenen Werbeeinschaltungen die einen Vielsurfer fast schon zu solchen Maßnahmen zwingen und dann leiden leider tolle Projekte wie dieser Blog ein wenig.
Ich nutzt keinen Werbeblocker im eigentlichen Sinn, sondern nur ein JavaScript-Verwaltung-Addon. Da aber >98% der Werbung über JavaScript ausgeliefert wird (bei den meisten großen Seiten 100%), fällt natürlich die meiste Werbung trotzdem weg. Reine HTML-Werbung mit Text oder GIF/JPEG/PNG-Grafiken an sich würde mein Browser in der Konfiguration schon anzeigen, und tut es im Falle des Falles auch.
Trotzdem sehe ich natürlich das Problem. Ich habe mir angewöhnt, ungefähr einmal im Monat JavaScript einzuschalten, dann meine Lieblingsblogs und -nachrichtenseiten anzusurfen und dort auf jeden Banner zu klicken, der mir unter die Flinte kommt. Damit hoffe ich, einen Beitrag zur Finanzierung zu leisten. Ich bezweifle aber, ob es dem Wert von Bannerwerbung, gerade auf privaten Blogs, nützen würde, wenn irgendwann eine kritische Masse nur aus Solidarität auf die Banner klickte, ohne dann etwas zu kaufen. Rein marktwirtschaftlich betrachtet, müsste dann die Vergütung pro Bannerklick zurückgehen, und die Webseitenbetreiber stünden wieder dort, wo sie vorher standen. Denn das Grundproblem, dass Journalismusfinanzierung nur dann über Bannerwerbung funktionieren kann, wenn die Bannerwerbung auch für die werbenden Unternehmen lukrativ ist, also ihr durch die Werbung generierter zusätzlicher Gewinn die Kosten für die Bannerwerbung übersteigt, bleibt dann bestehen, und würde sich durch mehr Klicks ohne signifikant mehr Umsatz nicht verändern. Deswegen bin ich insgesamt skeptisch, dass in der Breite eine nachhaltige Finanzierung über Werbung jemals möglich sein wird.
Belustigt lese ich manchmal Umfragen, ob Leute bereit wären, für Inhalte im Internet zu zahlen. Das klingt dann so, als ob das ein völlig hypothetischer Fall wäre. Ich habe keine Zeitung und keine Zeitschrift mehr abonniert, aber ich zahle inzwischen regelmäßig für fünf verschiedene reine Internetpublikationen. Ein freiwilliges DT-“Jahresabo” (für, sagen wir, 12€, also 1€/Monat), würde ich durchaus “abschließen”. Und viele andere bestimmt auch. Und dann wieder mit gutem Gewissen weitersurfen und -lesen.
Ich habe nichts gegen (dezente) Werbung, aber auf vielen Seiten wird damit übertrieben. Sei es jetzt das man mehr Werbung als redaktionellen Content sieht oder irgendwas den Content überdeckt und dann auch noch Krach macht. Außerdem juckt mich diese Werbung kein wenig.
Darum nutze ich den ABP und bin froh darum wie angenehm das surfen seit dem ist.
Auch mich stört der größte Teil der Werbung und ich verwende einen Werbeblocker. Allerdings habe ich alle Seiten, die ich regelmäßig lese, als Ausnahmen hinzugefügt – sofern ich deren Werbung nicht als aufdringlich empfinde. Das Design Tagebuch wird bei mir mit Werbung angezeigt.
Eine großartige Lösung wäre für mich: Ein Werbeblocker, der umgekehrt funktioniert. Nach der Installation passiert erst einmal gar nichts, aber wenn mir eine Seite mit störender Werbung auffällt, dann kann ich den Blocker für diese Seite aktivieren. Bonus: Der Blocker meldet an den Seitenbetreiber, dass den Nutzer die Werbung hier stört. So würden nur Seiten mit aufdringlicher Werbung durch Blocken bestraft.
Oder gibt es bereits einen Werbeblocker mit dieser Philosophie?
Viel wichtiges zum Thema ist ja schon gesagt worden. Die nervige Werbung ist das eine. Das andere und viel schlimmere ist doch, daß immer mehr Cookies angelegt werden, um mein Surfverhalten zu analysieren und ein Profil zu erstellen von mir. Und das möchte ich nicht. Sobald jemand einen Adblocker entwickelt, der nur statische Bilder zuläßt mit einer bestimmten Prozentzahl Bildschirmdeckung und der sämtliche Cookies blockiert, dann können wir gerne wieder drüber reden.
Ich schließe mich der Frage von Gerhard Großmann an: Gibt es einen Werbeblocker (in meinem Fall für Firefox), der standardmäßig nicht blockt, sondern nur auf Seiten, auf denen man das explizit verlangt?
Ich habe letzten Sommer mein System neu aufgesetzt und aus gutem Willen eine Zeit lang versucht ohne Werbeblocker auszukommen, aber es gibt einfach Seiten, auf denen Inhalt und Werbung in keinem akzeptablen Verhältnis stehen. Leider zählt eine große Nachrichtenseite (verdient auch durch Zeitungsverkauf), die ich täglich besuche, zu diesen schwarzen Schafen. Wenn ich neben zwei Absätzen Textinhalt links und rechts bildschirmfüllende Werbevideos habe, bekomme ich Kopfschmerzen vom Lesen.
Nach der Installation eines Werbeblockers denke ich dann in der Regel sehr bald nicht mehr daran, Seiten freizugeben, obwohl ich sie eigentlich gerne unterstützen würde. Das dt ist jetzt auf jeden Fall wieder entsperrt.
Habe den Adblocker hier nun deaktiviert. Stört ja echt nicht die kleine Anzeige da oben und unten. :D
@ alle die Werbung störrt. Vielleicht hilft euch dieser Weg. Ich persönlich nutze keine Adblocker, wegen den von Achim erwähnten Gründen, gerade Fachblogs sind auf Werbeeinnahmen angewiesen. Deshalb nutze ich von Zeit zu Zeit Clearly (https://evernote.com/intl/de/clearly/), mit einem Klick auf das Clearlysymbol, erscheint der reine Artikel ohne nervige Extras und das Meist in einem sehr angenehmen zu lesen geeigneten Format. So entsteht für den Websitebtreiber und für mich eine Win-Win-Situation. Ich sehe kurz Werbung und kann dann ganz in Ruhe den Text lesen. Vielleicht für den Ein oder Anderen hier eine Hilfe.
Jeder vierte Nutzer sieht die Werbung nicht? Also bekommen 75% der Besucher die Werbung angezeigt. Das erscheint mir völlig ausreichend. Adblock und Noscript bleiben bei mir an. Ich hätte dann auch nichts dagegen, wenn deswegen nur noch seltener Artikel erscheinen können. (Hätte eh gedacht, dass das hier nur ein Hobby ist. Und sowas kostet normalerweise Geld und bringt keins ein.)
an die interessanten ansichten wie die von Floda Nashir und co: wenn ich demnächst mein eigenes blog aufmache, werde ich auf eins achten: wer sein adblock aktiv lässt, bekommt nix zu sehen. letztlich geht für diese leute die rechnung nur auf weil sie eben nichts vermissen. websites absurfen und dann noch in den kommentaren offensiv nochmal rauslassen, dass adblock und co anbleiben, ist schon eine kür im kopf. an stelle der großen news-seiten (spon, sz, faz, zeit, welt und co) sowie allen anderen würde ich das auch so handhaben. letztlich fällt den verweigerern nicht auf, dass ihnen nur nix fehlt weil sie die inhalte eben doch konsumieren.
die übeltäter mit ihrer schlimmen werbung gar nicht zu besuchen, tja, darauf kommt dann doch keiner. :)
Wenn es nur die Banner wären…mir geht es nicht nur das oftmals nervende Geblinke, sondern auch um das ganze (seitenübergreifende) Tracking. Im Moment sehe ich leider keine Lösung des Dilemmas, denn ich lasse eher die Hölle zugefrieren, als mich von irgendwelchen Werbenetzwerken tracken zu lassen. Nur leider sind die Seitenbetreiber wiederum von diesen abhängig, weil sie eben die Masse an Werbekunden bringen. Ghostery listet zum Beispiel für Design-Tagebuch folgendes: Double Click, Google AdSense, Google Analytics, INFOnline und Scorecard Research. Eigentlich habe ich bei Double Click schon aufgehört, weiterzulesen und den Freigeben-Button doch nicht geklickt.
Ein Gedanke schoss mir dann noch durch den Kopf: Was ist eigentlich mit den Nutzern, die RSS-Reader benutzen? Theoretisch entgeht den Seitenbetreibern da doch auch Geld, oder?
Kleiner Bug: bei mir wird manchmal Werbung und der Hinweis oben rechts untereinander angezeigt (Adblocker aus, FF25, Win7).
Und mir ist aufgefallen, dass du auf der Startseite die Werbung ganz unten (und oben rechts) mit “Anzeige” kennzeichnest. In den Artikeln über und unter den Kommentaren benutzt du den gleichen Kasten, aber ohne die Kennzeichung (oben rechts schon).
Viele Webseitenbetreiber sind daran auch selber schuld, indem sie eben so viel (und vor allem nervige) Werbung eingebaut haben, dass man es ohne Adblocker nicht mehr aushalten konnte. In letzter Zeit seh ich aber auf mehreren Seiten die Bitte, dass man doch den Adblocker bitte ausschalten solle. “Auf dieser Seite gibt es garantiert auch keine nervige Werbung” liest man dann immer und wenn ich ihn ausschalte werde ich dann doch wieder von nem blinkenden, zappelnden, rosa Fullscreenbanner belästigt. So nicht!
Und was eben dazukommt: Früher wars nur nervige Werbung, heute sind es noch die ganzen Tracker, die einen ausspähen und Viren, die über verseuchte Werbebanner verbreitet werden. Daher gehören Adblocker für viele schon zum Selbstschutz.
Es gab mal eine Zeit, in der es nur faire Werbebanner gab, klein unauffällig und niemand hat einen Adblocker vermisst. Dann gings los und jeder hat Popups und riesige, zappelnde Banner eingebettet, weil klein und unauffällig für Werbung ja schlecht ist. Und das war dann halt der Anlass, dass jemand mal einen Adblocker entworfen hat…
Danke in die Runde, einmal für das entgegengebrachte Verständnis und auch für die Anregungen.
Dass man sich bei Adblock Plus auch freischalten lassen kann, war mir in der Tat bis dato noch nicht bekannt. Danke Alex. Allerdings erscheinen mir das Kriterium, „nach Möglichkeit nur Textanzeigen zu schalten“ schon recht hart. Nach allem was man weiß, werden grafische Banner öfter geklickt. Eigene Beobachtungen unterstützen diese Aussage. Würde man diesem Kriterium entsprechen, müsste man aller Wahrscheinlichkeit mit sinkenden Einnahmen rechnen. Das kann es also nicht sein.
Unabhängig davon bin ich bemüht, Werbung so akzeptabel wie möglich zu halten. In AdSense habe ich über 100 Angebote, darunter etwa auch Crowdsourcing-Plattformen, händisch blockiert. Ich kann sagen, dass nicht jeder Werbetreibende im dt Werbung schalten kann. Jeder Leser ist herzlich eingeladen, mir eine E-Mail zu schicken, sofern er Werbung hier im dt entdeckt, die seiner Ansicht nach inakzeptabel ist. Mehrmals schon habe ich den entsprechenden Anbieter gesperrt. Kürzlich habe ich einem Werbekunden eine Absage erteilt, da seine Werbung zu reißerisch und zu provokant angelegt gewesen ist. In diesem Fall habe ich ganz konkret auf 2.000 Euro verzichtet. Das ist ein Ermessensspielraum, den ich sehr bewusst nutze und auch voll ausschöpfe. Darüber hinaus werden im dt auch keine Banner angezeigt, die sofort Sound abspielen. Sollte dem einmal so sein, reicht eine kurze Mail und der Kunde wird gesperrt.
Es gibt einige wenige Sites, die ich aufgrund der Werbepenetration nicht mehr oder nur noch sehr selten besuche bzw. rein via RSS-Feed konsumiere, hierzu gehören unter anderem wuv.de und horizont.net. Ich kann also sehr gut nachvollziehen, dass Einige sich generell von Werbung gestört fühlen. Schön, dass in den Kommentaren herauszulesen ist, dass die Werbung hier im dt als weniger penetrant als anderswo eingestuft wird. Das ist mein Ziel.
@Desiggy
Nutzer, die Informationen via RSS-Feed konsumieren, bleiben nervige Layer und Popups erspart, auch deshalb mache ich reichlich von ihnen Gebrauch. Das RSS-Protokoll ist eine der besten Entwicklungen unserer Zeit. Ich nutze hierfür https://tt-rss.org. Manche Anbieter schalten auch im Feed Banner, manche kürzen den Text, hier fungiert der Feed gewissermaßen als Appetitmacher für den ganzen Artikel im Webauftritt. Horizont.net kombiniert beides.
Eine andere komfortable Möglichkeit, Texte „ungestört“ zu lesen, bietet der Safari an. Wer hier auf „Reader“ klickt, bekommt den Artikel in einer Art Lightbox angezeigt (siehe Abb. unten). Insofern schlage ich vor » AdBlocker im dt aus, dafür im Zweifelsfall den Text mittels Reader zu lesen. Vom Ansatz her also vergleichbar mit dem, was Sascha mit Clearly meint.
@Christian
Herzlichen Dank für den Bug-Hinweis. Habe das gleich einmal an die Entwickler von Faibl weitergeleitet. Und was die Kennzeichnung der Werbung angeht, sollte „Anzeige“ nun an jedem Werbeplatz erscheinen, auch an den von Dir genannten Stellen.
@Fabian Der Vergleich mit Fernsehwerbung hinkt schon allein deshalb, da meinetwegen RTL, wenn es einen Spot sendet, bereits das Geld in der Tasche hat, hingegen ein Websitebetreiber in vielen Fällen, wenn er etwa AdSense einsetzt, nur dann Geld sieht, wenn ein Banner auch tatsächlich angeklickt wird. Indem Fernsehzuschauer die privaten Sender schauen und ihnen dadurch hohe Einschaltquoten garantieren, sichern sie bereits den Erhalt des Senders. Im Internet stellt sich die Sache halt etwas anders dar.
@freiwild „freiwilliges DT-Jahresabo“ – schöne Idee. Ich lass es mir mal durch den Kopf gehen. Danke für die Anregung.
Danke an diejenigen, die in ihrem AdBlocker eine Ausnahme für das dt hinzugefügt haben! Wie ich zudem gesehen habe, haben sich bereits 14 Leser ebenfalls bei Faibl registriert.
Ich nutze Adblock Edge (mit einer Hand voll eigener Regeln statt Filter-Abo) und Ghostery mit Firefox 27.0.1 und zumindest da funktioniert Faibl nicht. Da wo statt Banner wohl der Faibl-Hinweis erscheinen sollte, habe ich einfach eine weiße Fläche.
Bei Faibl gibt es einen Adblock-Erkennungs-Test. Ein aktiviertes Ablock Edge wird dort bei mir nicht erkannt. Adblock Edge ist kein exotischer Adblocker und insofern halte ich Faible für technisch völlig unausgereift.
https://www.faibl.org/de/client/ad-blocker-detection-test
Falls nicht bekannt: Adblock Edge ist ein Fork von Adblock Plus und technisch weitgehend identisch. Adblock Plus hat diversen Berichten zufolge aber etwas zweifelhafte Geschäftspraktiken. Das entfällt bei Adblock Edge.
Ich verzichte seit jeher auf AdBlocker und sehe mein Internet-Erleben dadurch wenig beeinträchtigt. Es gibt einige Seiten, die vor lauter Popups und Layern nicht mehr zumutbar sind – die sind es dann in der Regel auch schlicht nicht wert zu lesen oder es bieten sich entsprechende Alternativen. Auf allen anderen Seiten bin ich bereit, den unausgesprochenen Vertrag zwischen Betreiber und Nutzer einzugehen: Der Betreiber bietet mir Inhalte und ich zahle mit meinen Impressions und Clicks. Ich weiß selbst, dass das Betreiben einer oder mehrerer Websites Geld und Zeit kostet, welches ich beides – offenbar ähnlich wie Achim – sehr gerne investiere, aber ab einem bestimmten Punkt einfach darauf angewiesen bin, dass sich so ein Projekt auch ein wenig selbst trägt.
Bedauerlicherweise ist das Bewusstsein für diesen “Vertrag” sehr wenig verbreitet. Es kommen die üblichen Argumente, auch hier in den Kommentaren: Dass ja genug andere ohne AdBlock unterwegs sind (was eigentlich der Inbegriff des Sozialschmarotzens ist, da man sich dadurch querfinanzieren lässt, dass andere etwas ansehen, was man selbst für unangenehm und störend empfindet), dass es viele Webseiten in der Vergangenheit übertrieben haben (das ist sicherlich richtig, rechtfertigt meiner Meinung nach aber keine Kollektivstrafe und dann auch nicht in der Weise, den “Vertrag” einseitig zu missachten und die Leistung des Betreibers dennoch in Anspruch zu nehmen) oder dass Webseiten ohnehin nur ein Hobby sein und nichts kosten (das ist in der Regel beides falsch).
Ich glaube, dass die Internetgemeinde schlicht verwöhnt (oder gewöhnt wenn man so will) ist von den Anfangszeiten, als Werbung das Netz noch nicht durchdrungen hatte. Aber daraus Regeln für die heutige Werbewirtschaft abzuleiten, wie dass Werbung statisch sein muss, klein sein muss, nicht auffallen darf, ist bei näherer Betrachtung schlichter Nonsens. Die Argumente der, ich nenne sie mal “AdBlock-Plus-Fraktion”, kann man oft auf einen Nenner herunterbrechen: “Ich akzeptiere nur Werbung, die nicht wirkt.” Dass das nicht wie oft behauptet eine betreiberfreundliche Haltung ist, sollte jedem in dieser komprimierten Form klar sein.
Die Herausforderung liegt darin, Werbeformen zu schaffen und einzusetzen, die sowohl Wirkung erzielen als auch den Lesefluss (oder sonstige Websitenutzung) nicht maßgeblich stören als auch vom Nutzer akzeptiert werden. Anders wird es nicht funktionieren. Und ich kann für mich sagen, dass das viele Seiten schon heute ordentlich in Einklang bringen, wenn man Webnutzung erst einmal als jenen zweiseitigen “Vertrag” begreift. Das dt gehört insbesondere dazu.
@Achim:
So abwegig ist der RTL-Vergleich nicht. Auch im TV lassen sich Werbeblockreichweiten separat ausgeben. Die kennen sowohl die Sender als auch die Werbekunden. Und wenn sich darin zeigt, dass die Zuschauer von RTL neuerdings viel häufiger in der Werbung wegschalten, wird sich das auf die Preise und somit auf die Werbeeinnahmen von RTL niederschlagen. Die Werbeindustrie interessiert ja auch im TV nur, ob der Zuschauer die Werbung sieht und nicht, ob er das eigentliche Programm guckt.
Ich fände es ja eher erbärmlich wenn das irgendeinem AdBlock-Nutzer nicht bewusst wäre. Beziehungsweise ich denke einfach nicht, dass die Menschen so blöd sind…
Ich sehe das Problem auch eher im Tracken als in der Werbung selbst. Ich hatte durchaus eine Phase, in der ich einzelne Seiten von Adblock befreit habe, aber mit Blick nicht nur auf Werbeanbieter sondern auch alle Social Plugins und drittgehosteten Analytics-Systeme, habe ich darauf einfach „keine Lust mehr“ und meine Daten sind es mir nicht wert.
Insbesondere wird auf designtagebuch Google Analytics eingesetzt – und das in keinster Weise mit deutschem Datenschutz konform. So wird zum einen die komplette IP-Adresse auf Server im rechtlichen Nirgendwo übertragen, zum anderen wird in den Datenschutzhinweisen mit keiner Silbe auf die Verwendung von GA eingegangen.
Selbst wenn die eigentlich hinreichend bekannten Vorgaben der Datenschützer umgesetzt werden und man selbst regelmäßig seine Browserdaten löscht, hätte Google weiterhin gut die Möglichkeit die meisten Nutzer zweifelsfrei zu identifizieren…
Meine Kunden bezahlen mich, weil sie meine Dienstleistungen oder meine Waren wollen. Fremdwerbung lenkt ab. Ich habe eine informationsstarke nichtkommerzielle Internetpräsenz im Netz, die derart textlastig ist und voll mit youtube-Filmen, dass adsense meine Domain gesperrt und mein Konto aufgelöst hat. Seit einigen Jahren habe ich ein gestörtes Verhältnis zu Fremdwerbung, weil sie ganz selten passt. Fremde Themen aber lenken ab und zertreuen die Aufmerksamkeit, die den eigentlichen Inhalten gelten soll.
Hans Kolpak
Goldige Zeiten
Ist Werbung gleich Werbung? Nein, clevere oder unauffällige Werbung stört mich gar nicht. Riesige Banner die sich über den halben Bildschirm ausrollen und erst nach 10 Sekunden wieder schließen aber schon.
Wer schöne Inhalte bieten und “harmlose” Werbung (wie dt), bei dem mache ich den Adblocker auch gerne aus.
Wer die schreiende Riesenwerbung raushauen will, der wird bei mir geblockt. Da habe ich keine Lust drauf und dann ist mir die Finanzierung der Webseite auch vollkommen egal….
Anon, die entsprechenden Hinweise GoogleAnalytics betreffend befanden sich bislang im Impressum. Ich habe beide Seiten, das Impressum und Datenschutz soeben aktualisiert, sodass alle Datenschutzhinweise unter Datenschutz gebündelt sind, so wie es auch sein sollte. Danke für den Hinweis.
Werbung ist visuelle und geistige Verschmutzung. Eine Abschaltung meines Adblockers kommt für mich nicht in Frage. Zu flattern wäre ich hingegen sehr gerne bereit. Wer mein Flattr-Geld nicht haben will, ist meines Erachtens selber schuld und weckt kein Mitleid bei mir. So einfach ist das.
Zum Thema Tracking: In meinem Browser habe ich eingestellt, dass ich keine Cookies von Drittanbietern akzeptiere. Außerdem werden Cookies generell beim Schließen des Browsers gelöscht (mit zwei Ausnahmen). Das sollte doch reichen, um nicht getrackt zu werden, oder?
Cookies zu löschen führt zwar dazu, dass ich auf einige Bequemlichkeiten verzichten muss, aber das ist es mir wert. Hier im Design Tagebuch muss ich beispielsweise Name, Mailadresse und Website nach jedem Browser-Neustart neu eintippen – das wird doch über Cookies gespeichert, oder?
Etwas Off-Topic:
Eine EU-Richtlinie fordert, die Nutzer einer Internetseite drauf hinzuweisen, dass Cookies zum Einsatz kommen. Das wird technisch oft katastophal gelöst. Der Opt-In-Hinweis erscheint zum Beispiel wie auf Sourceforge oder OMG! Ubuntu! in einer Lightbox über dem eigentlichen Inhalt, so dass die Seite erst einmal nicht zu lesen ist.
Das Problem: Dass der Nutzer den Hinweis gelesen hat, wird selbst als Cookie gespeichert. Surfer, die sich mit einer Browser-Einstellung bewusst gegen Cookies entscheiden, bekommen diese Lightbox jedes mal neu angezeigt!
Eine solche technische Umsetzung gängelt datenschutzbewusste Nutzer, so dass sie sich vielleicht doch irgendwann entschließen, Cookies zuzulassen – sicher nicht die Absicht, der EU-Richtlinie.]
Werbung ist schon in Ordnung, wenn es sich um eigene Werbung handelt und man nicht einfach seine Besucher den Inhalten und Trackern irgendeines Werbenetzwerks ausliefert. Wer seine Website darüber finanziert, muss einem nicht leidtun, Widerstand ist (Netz-)Bürgerpflicht! Der besagte Hinweis wird übrigens auch ausgefiltert.
@Achim: Danke :). Die Funktion in Deutschland vorgeschriebene Funktion _anonymizeIp verwendest du aber (anscheinend) immer noch nicht.
Dank Dir nochmals Anon. Habe die entsprechende Code-Zeile soeben eingefügt. Damit werden via GoogleAnalytics keine kompletten IP-Adressen der Besucher mehr erfasst.
Darüber hinaus haben die Faibl-Macher eine neue Version bereitgestellt, die Abhilfe gegen die von Christian angesprochene gleichzeitige Darstellung von Werbung UND Hinweis in bestimmten Browser-System-Konstellationen schaffen sollte.
Nein, das reicht nicht. Du musst nicht nur Cookies von Drittanbietern sperren, sondern auch Zählpixel und andere Drittanbieter-Website-Aufrufe, die du gar nicht mitbekommst, aber in den meisten Websites enthalten sind. Zum Beispiel alles was mit Facebook, Twitter und Google+ zu tun hat. Ghostery kann sowas blockieren.
Liebe Designtagebuch-Community,
Wir bedanken uns bei euch allen erstmal herzlich für die zahlreichen Kommentare. Achims Artikel und eure Anmerkungen hier auf dt haben uns ermöglicht, ein erstes umfassendes Feedback sowohl zur AdBlock-Thematik generell als auch zu Faibl direkt zu erhalten.
Kurz zu uns: Wir sind ein junges dreiköpfiges Team, zusammengewürfelt aus den Bereichen Webdesign, Werbung, Datenbankentwicklung und Programmierung, das tagtäglich mit der AdBlock-Thematik konfrontiert ist.
Da es uns ähnlich geht wie euch, und wir Online-Werbung teilweise als sehr nervig empfinden, haben wir 2012 angefangen uns intensiver mit der Thematik zu beschäftigen. Daraus ist dann 2013 Faibl entstanden.
Seitenbetreiber können über Faibl ihre Besucher mit aktiviertem AdBlocker durch eine eingeblendete Meldung zum Thema AdBlock aufklären bzw. sie anregen, den AdBlocker für ihre Webseite zu deaktivieren. Als Alternative zum Deaktivieren des AdBlockers können die Besucher ihre regelmäßig besuchten Lieblingsseiten auch durch einen kleinen Beitrag direkt unterstützen.
Alles auf freiwilliger Basis. Es gibt keinerlei Zwang, Muss oder Soll – alle AdBlock-Nutzer können die Faibl-Meldung auch völlig ignorieren und weiterhin alle Partnerseiten besuchen. Jeder soll selbst entscheiden, ob und wie viel ihm ein nachhaltig werbefreies Surfen wert ist.
Mittlerweile trifft man immer öfter auf Webseiten, die quasi als letzten Ausweg versuchen, ihre AdBlock-Besucher z.B. über einen kompletten Seitenausschluss, durch Begrenzung des Seitenangebots oder andere Einschränkungen zum Deaktivieren ihres AdBlockers zu zwingen. Wir finden, dass es nicht soweit kommen muss.
Wir sind davon überzeugt, dass es einer großen Anzahl von AdBlock-Benutzern nicht bewusst ist, das der zunehmende Einsatz von AdBlockern für viele Seitenbetreiber enorme finanzielle Einbußen bedeutet und somit das Betreiben, Pflegen, Weiterentwickeln und folglich auch das Fortbestehen vieler frei zugänglicher Seiteninhalte bedroht.
Faibl bietet dabei eine Alternative zu einem sich aktuell abzeichnenden Internet voller kostenpflichtiger Webseiten, Paywalls, Einzel-Abolösungen, Webseiten mit zunehmender Vermischung von redaktionellen Inhalten und integrierten Werbetexten etc., in dem die redaktionelle Unabhängigkeit vieler Webseiten nicht länger gewährleistet ist.
Durch den zugrunde liegenden Community-Gedanken bietet Faibl dabei einen Mehrwert gegenüber ähnlichen Systemen wie Flattr und Kachingle oder aktuellen Insellösungen, wie „Bitte Spenden-Buttons“ oder Seiten-Abos:
Die Beiträge der Faibl-Community-Mitglieder werden zum Monatsende – automatisch und fair – anteilig auf die von ihnen besuchten und bei Faibl registrierten Seiten aufgeteilt. Es ist also keine proaktive Verteilung der eigenen Beiträge/Spenden durch die Nutzer nach Webseite oder Artikel mehr notwendig, sondern die Verteilung der Beiträge findet bequem, fair und automatisch entsprechend der Anzahl/Häufigkeit der einzelnen Seitenbesuche statt. So unterstützt jeder einzelne Benutzer genau die Seiten, die er selbst besucht. Faibl-Nutzer können jederzeit über Ihren Account genau einsehen, welche Webseiten sie in welcher Höhe monatlich mit ihren Fair Trade Beiträgen unterstützen. Und natürlich können sie jederzeit entscheiden, ob und in welcher Höhe sie ihre Lieblingsseiten unterstützen möchten.
Unser Ziel ist es, mit Faibl eine starke Community aus Seitenbetreibern und verantwortungsbewussten AdBlock-Nutzern aufzubauen, so dass wir alle gemeinsam ein unabhängiges und weiterhin vielschichtiges Internet gewährleisten können.
Bitte entschuldigt, dass der Text so lang geworden ist oder sich tlw. nach Eigenwerbung anhören mag. Mit unserem Kommentar wollen wir lediglich Stellung nehmen, zusätzliche und bisher ungenannte Aspekte von Faibl aufzeigen und einfach zeigen, dass wir an die Fair Trade-Idee hinter Faibl glauben, an euren Anregungen interessiert sind und aktiv an unserem System arbeiten.
Gerne bieten wir euch an, weiteres Feedback zu unserem System direkt an info@faibl.org zu schicken. Wir nehmen jegliche Kritik und Anregungen sehr ernst und beantworten jede E-Mail in der Regel innerhalb von 24 Stunden.
@ Christian/Guido: Vielen Dank für eure Kommentare zu den technischen Aspekten. Wir haben Schwierigkeiten, die Fehler zu rekonstruieren. Bitte nehmt direkt Kontakt mit uns auf.
Viele Grüße,
Euer Faibl-Team
Ah, das mit dem Tracking ist wirklich ein verzwicktes Problem, Cookies löschen allein scheint nicht zu reichen.
Ich habe mir mal Ghostery installiert (wie von Stefan S. [#36] vorgeschlagen, danke!). Nun ist aber die Werbung hier auf dem Designtagebuch weg – also kein Geld für Achim. Auch wird auf anderen Blogs nun (standardmäßig) die Analytik zum Beispiel von der VG Wort geblockt, die sicher dafür sorgt, dass der Blogbetreiber Geld bekommt. Andererseits bekommen nun Werbenetzwerke keine Daten mehr von mir …
Ein wirkliches Dilemma. Ich möchte, dass Menschen im Internet Geld verdienen können. Ich habe nicht gegen (zurückhaltende) Werbung und klicke da gelegentlich auch eine Anzeige an, die mich interessiert. Allerdings will ich nicht, dass große Netzwerke im Hintergrund mein Surfverhalten über mehrere Seiten nachvollziehen können. Muss ich für mehrere Tausend Tracker selbst entscheiden, welche ich akzeptiere und welche nicht?
Was kann ich als Nutzer da tun? Mich allein auf den Sitebetreiber verlassen, dass Daten, mit denen man mich zurückverfolgen kann, an niemanden sonst weiter gereicht werden? Muss ich es hinnehmen, dass Netzwerke, die Inhalte an verschiedene Websites ausliefern, meine Besuche dort miteinander verknüpfen können? Ist es unmöglich, allein mit dem Konsum von Werbung zu bezahlen, muss ich gleichzeitig auch meine Bewegung durchs Netz preisgeben?
Habe Ghostery wieder deaktivert. Zeitweilig. Mal sehen.
[…] in eigener Sache: Nutzung von AdBlockern | Design Tagebuch – Wenn es nur ein blinkendes Banner wäre, hätte ich wohl kaum ein Problem, auf AdBlocker zu verzichten. Meistens ist es aber mehr als nur ein Banner – deutlich mehr. […]
Hallo Achim und Mitleser,
wie schon viele sagten: oft geht es gar nicht um Werbung an sich, sondern wie sie uns dargeboten wird.
Man muss nicht lange suchen, in vielen Blogs gibt es Beiträge die offensichtlich Werbung sind. Sind aber als solche nicht gekennzeichnet. Und das ist viel “schlimmer” als alle Trackings, Popups, Banner etc. zusammen. ;)
Gruß, aus Süden
Mir geht einfach das Gejammer auf den Keks, dass hier so getan wird, als würde ich als Adblock-Nutzer den Blogbetreibern was wegnehmen, als würde ich ihnen Geld vorenthalten, das ihnen eigentlich zusteht. Und das bisher immer so zuverlässig geflossen ist. Dabei ist es doch gar nicht so. Die Schaltung von Werbung ist ein optional möglicher Zusatzverdienst, und nicht Inhalt oder Ziel des Blogs. Der Sinn besteht in meinen Augen eher in Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung, Communitypflege, so Zeugs. Aber kaum ist der/das Blog dann bekannt und frequentiert genug, um tatsächlich signifikante Summen abzuwerfen, ist der Betreiber auf einmal angepisst, wenn er merkt, dass er noch mehr verdienen könnte, wenn es denn nur die asozialen Werbeverweigerer nicht gäbe, die angeblich die Nöte der Betreiber nicht kennen und gar nicht kennen wollen.
Moment. Ich gebe ja zu, dass es hier nicht der Blogbetreiber selbst ist, der auf diesem Niveau argumentiert.
Aber mal ehrlich: Wenn ich dem Betreiber Geld zukommen lassen möchte, dann kaufe ich was bei ihm (er wird ja neben der Bloggerei noch was richtiges machen, um seine Brötchen bezahlen zu können) oder spende halt was. Aber ich klicke doch nicht auf irgendwelche Werbung. So ein Quatsch.
Genauso ist es auch. Adblocker mindern Werbeeinanhmen. Das ist ein Fakt.
Nein, es ist für die meisten Blogs/Portale/Nachrichtenseiten DIE zentrale Einnahmequelle für etwas, in das tausende Arbeitsstunden gesteckt werden, wenn es nicht ohnehin beruflich ausgeübt wird und somit sämtliche Lebenshaltungskosten aller Beteiligten abdecken muss.
Schöne Theorie. Aber eben Theorie. Spenden-Button, Flattr-Button, Merchandise-Shops und so weiter und so fort.
Wurde alles seit vielen Jahren auf Millionen Seiten durchprobiert. Ein generell tragfähiges Finanzierungsmodell für Seiten wie diese ist es nicht. Wer klickt denn wirklich nach dem Lesen eines dt-Beitrages auf einen PayPal-Button und überweist Geld? Für wie viele Seiten, die du regelmäßig besuchst, hast du das denn schon gemacht?
Aber so ist es leider oft im Internet: jeder sieht schon ein, dass Leistungen irgendwie vergütet werden müssen. Nur eben nicht gerade jetzt und vor allem nicht von mir. Irgendwo anders wird schon Geld herkommen …
Ganz einfach: die VG Wort wird aus der Liste ausgenommen, schon funktionieren deren Zählpixel.
Blogbetreiber erhalten sicherlich selten eine Vergütung der VG Wort, weil dafür eine Mindestlänge der Beiträge von 3000 Zeichen nötig ist, was Blogeinträge wohl selten schaffen. Auch ist das Procedere der VG Wort nicht gerade autoren- und seitenbetreiberfreundlich. Aber das ist ein anderes Thema.
Ach verdammt, Kommentare gehen ja nur mit Cookies, muss ich die ausnahmsweise zulassen!
Vieles von dem, was ich als Reaktion auf den Kommentar von Floda hätte schreiben wollen, hat mir bereits Ralf H abgenommen. Herzlichen Dank! All Deinen Aussagen kann ich uneingeschränkt zustimmen.
Wer nicht um den Aufwand weiß, der hinter einem Projekt, einer Arbeit, einer Website, etc. steckt, dem fällt es zuweilen schwer, diese Leistung anzuerkennen. Flodas Kommentar transportiert eine Mentalität, die nicht die meine ist. Weil ich um den Aufwand weiß, sehe ich für mich, wenn ich mich als Leser, als Konsument eines kostenfreien Angebotes im Netz bewege, auch in einer Bringschuld. Der Deal – kostenfrei Infos beziehen, die einen gewissen Wert für einen darstellen (sonst würde man diese nicht konsumieren) –, kann nur aufgehen, wenn beide Seiten die, auch wenn das jetzt arg gestelzt klingen mag, Rahmenbedingungen akzeptieren. Hier im dt ist die Werbung eben eine solche Rahmenbedingung. Die Nutzung eines Adblockers ist eine, zugegebenermaßen elegante Lösung, die Rahmenbedingung auszuhebeln. Mit dem Artikel möchte ich darauf aufmerksam machen.
Aus einem Halbwissen heraus Regeln formulieren, was ein Blog sein darf und ob und wie viel Geld man damit verdienen darf, kann man machen. Mit der Realität hat das allerdings nichts zu tun. Auch wenn es das Vorstellungsvermögen übersteigen mag – ja, es gibt Menschen (auch in Deutschland), die von ihren Blogeinnahmen leben können und für die das Schreiben der Mittelpunkt ihrer Arbeit darstellt. Wenn jemand schreibt, dass sei doch eigentlich keine Arbeit, das sei nichts „richtiges“ und überhaupt, Blogs seien doch die Klowände im Internet – ja nun gut… im Netz ist genügend Platz für jede Meinung.
Ich selbst bin von je her und bin es nach wie vor als Designer tätig, das Schreiben, hier und anderswo, ist, insbesondere seitdem ich selbstständig bin (2011), ein maßgeblicher Teil meiner Arbeit. Nicht Jeder wird seine Haltung zum Thema Werbung/Adblocker ändern, nur weil ihm dies nun bewusst wird. Allerdings lese ich aus den Kommentaren auch heraus, dass es richtig und wichtig gewesen ist, diese Diskussion anzustoßen.
Ich benutze tatsächlich nie einen Ad-Blocker. Das hilft mir persönlich beim erkennen einer attraktiven und seriösen Website. Da dort noch diverse andere “Fallen” lauern könnten. Von daher halte ich die Nutzung schon alleine für mich persönlich nicht unbedingt für hilfreich.
Wenn gleich zu Beginn ein Bildschirm-füllendes Werbemonster erscheint und ich dieses oft nicht einmal wegklicken kann, da das kleine X einfach nicht zu finden ist, hat mich diese Seite zum letzten Mal gesehen. Wenn sich Webseiten-Betreiber damit ihren Ruf verderben wollen – bitte.
Wenn jemand dagegen dezent Werbung mit einbaut (wie z.B. hier im dt), dann stört mich das dagegen garnicht. Es dient ja (zumeist) dem Überleben einer guten Seite.
Spannend wäre ja jetzt, wie sich die Zahlen nach diesem Blogeintrag ändern. Sprich: hat der Aufruf funktioniert? Konntest du die Leserschaft überzeugen und haben von den 25% der Adblock-Nutzer welche ihr Verhalten geändert?
Ich habe den Adblocker deaktiviert und war kurz auch ein bisschen überrascht, dass ich den überhaupt am Laufen hatte.
Marten, vor dem Beitrag waren es 74%, die das dt ohne AdBlocker aufgerufen haben, nun sind es 76%. Tendenziell geht es also, wenn auch in kleinen Schritten, in die richtige Richtung.
Entschuldige bitte.. und was ist es dann bitte, was du mit dem ausführlichen Plädoyer erreichen willst?
Nix für ungut, aber wenn von Usern erwartet wird, nicht-relevantem Content (=Werbung, nach der man nicht gefragt hat) Aufmerksamkeit zu schenken, die sie ihm nicht geben möchten, dann stimmt etwas grundlegend im System nicht.
Ich möchte keine Werbung sehen, und ich möchte auch nicht aus Mitgefühl zu armen Bloggern auf Banner klicken, auf deren Zielseiten ich exakt nichts kaufe. Der Werbende hat keinen Gewinn und ich als User liefere sonst sämtlichen Trackern meine Daten auf dem Tablett.
Dass du als Blogbetreiber monierst, dass eine ganz einfache Form der Geldgewinnung wegfällt, klingt in Anbetracht dessen etwas naiv.
Dass du über neue Möglichkeiten nachdenkst, ist legitim, wenn es das ist, wovon du bisher gelebt hast und eine große Verdienstquelle wegfällt. Das ist nicht zynisch gemeint, aber vielleicht ist diese Form der Monetarisierung (Bannerwerbung durch Werbekraken) einfach veraltet weil der User immer einen Schritt weiter ist und immer neue Wege findet, wie er schneller an die gesuchten Informationen gelangt.
Es gibt durchaus zahlreiche Beispiele in der Open Source Community, in der das Produkt gänzlich kostenlos ist und Experten ihr Wissen durch Schulungen vermarkten, die sehr wohl in Anspruch genommen und gut bezahlt werden. Das kostenlose Bloggen stärkt hierbei den Expertenruf und Bekanntheitsgrad. Nur ein Modell.
Flattr und dergleichen sind auch legitim. Ist letztenendes alles eine Frage der Ausrichtung. Mir persönlich ist es immer lieber, ich weiß woran ich bin und bin lieber Kunde als Ware.
Ich finde es gut, dass es eine Welt gibt, in der Menschen Informationen aus Idealismus und reiner Nächstenliebe zur Verfügung stellen. Von denen, die ein Geschäft aus ihrer Informationsbereitstellung machen möchten (das ist auch legitim…), erwarte ich Verständnis, dafür, was der User will. Langfristig geht der nämlich dahin, wo er sich am wohlsten fühlt.
Ich verstehe ja alle finanziellen Argumente “pro” Werbung, aber letzendlich wurde das WWW mal für weltweite Kommunikation und Informationsaustausch “erfunden”, und zwar (ein Glück!) ohne dazugehöriges “Abrechnungssystem”. Wer möchte, nimmt daran teil (und stellt z.B. Inhalte online) oder lässt es eben bleiben. Es wird doch niemand gezwungen Inhalte abzuliefern! Und gerade die Betreiber von Blogs mit “hochwertigem” Content hätten sicher noch andere Möglichkeiten für ein gutes Auskommen zu sorgen. Sich dann aber hinzustellen nach dem Motto “ich verbringe täglich Stunden damit, was mir wichtig ist / Spaß macht und möchte jetzt gefälligst davon leben können” ist doch seltsam (nicht nur aufs dt bezogen).
Ich habe großen Respekt vor der Arbeit und Expertise die hier drinsteckt, und ich würde sicher auch was dafür bezahlen (oder für ein Buch das hierüber beworben wird, einen Wandkalender etc, ein Fördertopf “Freunde des guten Designs” ;-) etc…..), aber lasse mich ungerne über über die Mitleidsschiene “zwingen” Augen und Hirn mit Werbung zu belästigen, die ich nicht sehen will.
Es gibt schon viel zu viel Werbung auf der Welt, und es ist eher krass dass einem das meiste davon kaum noch auffällt (Zeitung, Radio, TV, Kino, Kiosk, E-Mail Spam, Billboards, Bus+Bahn, Bahnhof, Kneipe, Bierdeckel….), erinnert sei nur an die Schätzung mit 2.500-10.000 Werbebotschaften pro Person PRO TAG!!! https://media.oekotest.de/cgi/index.cgi?action=anz-media-mum-032008-titel
Sao Paulo begann vor Jahren damit zumindest den ganzen visuellen Müll zu entfernen, und dies ist imo auch die Richtung die in der Zukunft verhindern wird, dass die Menschheit aufmerksamkeits-technisch komplett gaga wird ;-)
https://www.sueddeutsche.de/kultur/sao-paulo-haengt-plakate-ab-werbepause-1.225638
https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/werbefreies-so-paulo-rueckkehr-der-nacht/5341932.html
https://www.youtube.com/watch?v=WNmPUiurvCE
Insofern wäre ein gemeinsames Brainstorming der “Community” nach alternativen Konzepten “ich brauche etwas Geld um etwas gutes zu tun dass mir auch Spaß macht” sicher hilfreicher als wenn jeder einzeln jetzt um Ausnahmeregelungen im Adblocker bettelt (das im Falle von ABP eben auch sehr problematisch zu sehen ist, siehe:
https://netzpolitik.org/2013/adblock-plus-ein-produkt-der-werbeindustrie/ )
Dass das Internet mal zum freien Meinungsaustausch gedacht war, tangiert die Sache doch überhaupt nicht. Das will ja gar niemand unterbinden. Die Folgerung daraus, dass man es für nichts anderes nutzen DARF finde ich allerdings befremdlich. Demnach müssten wir nun sämtliche kommerziellen Angebote (also welche, die zumindest ihre Kosten decken lassen) aus dem Netz entfernen. Ob das Internet dann noch ein schöner Ort wäre wie es manche Utopisten verkünden, wage ich zu bezweifeln.
@Mona: Die Idee mit den alternativen Geschäftsmodellen (die vor allem oft aus Richtung der Urheberrechts-Angreifer kommen) finde ich genauso absurd. Wenn ich einen Blog, einen Informationsdienst etc. betreibe, dann ist das meine Dienstleistung – ich will doch gar keine Schulungen geben, da ich a) vielleicht gar nicht die geeigneten Fähigkeiten dazu habe und b) habe ich ja schon eine zeitraubende Beschäftigung. Der Vorschlag, man solle sich, wenn man kreativ arbeitet, dies for free machen und sich einen Nebenjob suchen, um über die Runden zu kommen (das ist jetzt in Bezug auf deinen Beitrag sehr überspitzt, kommt aus genannten Ecke aber häufig) ist meiner Meinung nach einfach nur noch frech.
Als jemand, der Inhalte schafft, mache ich meinen Lesern etc. ein Angebot: Ich biete dir Information, Unterhaltung, Rat etc. (und somit: meine Arbeitszeit) und du bietest mir im Gegenzug einen Teil deiner Aufmerksamkeit (also: Werbeeinnahmen). Mir muss dieses Angebot als Konsument nicht gefallen, ich muss es auch gar nicht annehmen. Dann kann ich aber auch nicht die Leistung beziehen und die Gegenleistung verweigern, sondern mir einen Anbieter suchen, der mir ein besseres Angebot macht.
@Orange:
Ich sehe es genau umgekehrt:
Leuten einzureden, sie müssten Werbung gegen ihren Willen konsumieren, empfinde ich als frech.
Ich bin da eher bei Tims Argumentation zum freien Web, das der Ursprung all dessen ist, worüber wir uns jetzt austauschen.
THE WEB IS FOR EVERYONE
(Tim Berners-Lee)
Es ist in seiner Grundidee frei und noch nichtmal demokratisch sondern völlig anarchisch.
Dass du Urheberrechts-„Angreifer“ und Open-Source in einen Topf wirfst, unterstreicht leider nicht dein Argument gegen neue Möglichkeiten, die man sich ganz offenbar suchen muss, wenn die Werbeeinnahmen als einzige (oder Haupt-) Einnahmequelle schwinden.
Und doch: Werbung tangiert den freien Meinungsaustausch und vor allem die Meinungsmache.
Wenn ein großer Discounter mal paar Monate keine millionenschweren Anzeigen mehr in der Tageszeitung platziert, weil diese über katastrophale Arbeitsbedingungen berichtet, dann hat das sehr schnell Einfluss auf den redaktionellen Inhalt.
Wenn z.B. ein Blogger von Firmen mit Produkten versorgt wird, um ausgiebig über deren Qualität zu bloggen, dann ist das Werbung erster Güte, die mir zwar als persönliche Einschätzung präsentiert werden kann, aber mit unabhängiger Meinungsäußerung muss das überhaupt garnichts zu tun haben. Ich soll als User dann glauben, also meinen Verstand auf der Startseite abgeben.
Wenn in großen Verlosungen Software verteilt wird, fällt es vielleicht auch schwerer mal zu schreiben, wie abhängig und gefügig z.B. Adobe seine User durch seine Politik gemacht hat.
Löblich, dass der Blogbetreiber hier betont, dass er nicht jede penetrante Bannerwerbung schaltet und auch mal auf 2000€ verzichtet. Muss man so glauben und Applaus, wenn’s stimmt. Ich kann als User aber nicht jeden Betreiber auf seine moralische Integrität prüfen und möchte vor allem meine eigene behalten. Ich kann zum Beispiel einfach Werbung prinzipiell ablehnen. Gerade weil sie überall präsent ist.
Und genau das mache ich dann auch, wenn ich mich als User bedrängt fühle.
In erster Linie bin ich nicht „Leistungsbezieher“ sondern Leser. Das bin ich auch, wenn ein Schüler seinen Weltschmerz bloggt. Ob ich vom Absender nachträglich zur Ware gemacht werde oder nicht (und das bin ich in dem Moment, wenn Information über mein Klickverhalten verkauft wird), dagegen kann ich mich wehren.
Jeder ist frei, soviel ins Netz zu stellen, wie es ihm wichtig ist und wie er es sich zeitlich leisten kann.
Vielen Dank für die aufklärende Diskussion (den für mich interessantesten Inhalt den ich bisher auf dt konsumiert habe). Ich hab zwar keinen AdBlocker, klicke aber auch so nicht auf Werbung. Da ich durch mein Konsumieren ohne Gegenleistung (Klick auf Werbung) dem Blog anscheinend schade, sehe ich nur zwei Alternativen:
1. Ich erbringe eine Gegenleistung. Tut mir leid, aber davon bin ich sehr weit entfernt. Bisher waren alle Artikel eher ein zur Kenntnis nehmen als dass sie mir in irgendeiner Form geholfen oder mich entertained haben. Ich bin aber auch kein Designer (für andere Besucher sind die Artikel sicherlich wertvoller). Meine Hoffnung war nur dass vielleicht doch mal was dabei ist oder ich jemandem die Seite empfehlen kann.
2. Ich komm einfach nicht wieder.
In Zeiten tausender Likes, Kommentare und Followern habe ich das Gefühl, dass viele Blogger den Wert ihrer Inhalte auch einfach überschätzen (tut mir leid, dass ich das jetzt so formulieren muss). Die Enttäuschung ist dann meist groß wenn sich irgendwann rausstellt, dass die Leute zwar noch ein Like gegeben haben aber echtes Geld dann doch zu viel ist. Und das Geschäftsmodell Dinge aus Mitleid am Leben zu erhalten ist auch keine langfristige Perspektive. Dann doch lieber Butter bei die Fische und Inhalte nur noch gegen Geld. Das sollte doch ziemlich gut sortieren zwischen denen die es ernst meinen und denen, die wie ich nur so sporadisch mal vorbeikommen.
@Nils
Werbung wird nicht nur nach Klicks eingekauft und bezahlt, sondern auch nach Impressions (es reicht also, dass du sie siehst). Ob das im dt der Fall ist und wieviel das abwirft, kann ich dir natürlich nicht sagen.
Immer wieder ein Blog lesen, nur um Artikel “zur Kenntnis zu nehmen”? Glaub ich nicht.
Inhalte nur noch gegen Geld ist zwar ein vertretbares Modell, aber eines, dass Nutzer ausschließt, die bereit sind, den Deal “Inhalt gegen AdImpressions” einzugehen. Ich bin zwar bereit, für manche Inhalte direkt zu zahlen. Für ALLE Seiten, die ich so besuche, kann ich das allerdings keinesfalls tun.
Naja, ich find Werbung herrlich uninspiriert und weigere mich, diese ansehen zu müssen. Grad du als Kommunikationsmensch solltest bessere Ideen haben. Warum nicht unter jedem Beitrag ein Donate-Button à la TAZ? Wenn ich einen Beitrag richtig gut geschrieben finde, dann bin ich auch bereit, dafür etwas zu bezahlen. Oder alle drei Monate mal einen Spendenaufruf. Das ist persönlicher, echter und freundlicher wie das aufzwingen wollen von Werbung.
Wer, wie Bastian, die Möglichkeit vermisst, einen Beitrag freiwillig zu spenden, dem erlaubt Faibl genau dies! Ein separater Button, der immer etwas von Klingelbeutel hat, weshalb ich ihn ablehne, ist nicht erforderlich. Darüber hinaus bietet ein solches, rein auf Spenden beruhendes Modell, wie bereits einige andere Kommentierer hier angemerkt haben, keine tragfähige Lösung.
Wer mag, kann also seine Wertschätzung gegenüber dem dt gerne via der in Faibl verankerten Möglichkeit zur Vergütung Ausdruck verleihen. Bislang hat diese Möglichkeit übrigens noch keiner genutzt.
Wirklich erstaunlich, wie manche (immer noch) denken. Ich dachte die “Alles-Im-Internet-Ist-Kostenlos”-Mentalität ist langsam aus den Köpfen der meisten Leute raus.
Mona: Falls du es noch nicht gemerkt hast, dein Klickverhalten bzw. deine Daten werden überall gesammelt und verkauft. Daran ändert auch ein Adblocker nichts, der kleinen Webseiten die Einnahmen kürzt. Oder nutzt du kein Facebook, Twitter, Whatsapp, Instagram, hast ein iOS / Windows / Android Smartphone, einen GMX, GMail oder Outlook Account? Die paar Werbecookies bringen dich auch nicht um – im Gegenteil, es hilft Blogbetreibern dabei, Ihre Kosten zu decken oder vielleicht ihr Einkommen etwas aufzustocken. Das ganze Internet ist kommerziell, so läuft das heutzutage – deal with it.
Oder anders gefragt: Welchen Beitrag leistest du denn als Gegenzug für die Leute, die ihre Inhalte mit dir teilen und dir Informationen bereitstellen? Oder ist das für dich selbstverständlich? Klar, man kann es auch einfach sein lassen. Konsumieren wir alle nur noch – mal sehen, was übrig bleibt.
Übrigens – gerade gestern bin ich durch einen Werbebanner (nicht hier im DT) auf ein Produkt einer kleinen Firma aufmerksam geworden, dass ich so wahrscheinlich gar nicht gefunden hätte und mir sehr gut gefallen hat. Bestellt habe ich dort auch schon. Werbung ist nicht immer Teufelswerk.
Und was bei den Anti-Adblocker-Artikeln immer wieder so gerne verschwiegen wird: Werbung ist eine potenzielle Sicherleitslücke für ein System. Ganz aktuell siehe hier: https://www.golem.de/news/security-werbung-auf-youtube-liefert-malware-aus-1402-104834.html
Daher filtere ich rücksichtslos Werbung jedweder Art raus. Wenn Webseitenbetreiber dadurch am Ende des Monats eben weniger Einnahmen haben, dann ist das eben so. Die Sicherheit meines Systems geht vor.
@Mona:
Dem Erfinder des Internets in den Mund zu legen, eine »freies Web« ist ein »werbefreies Web« ist schon etwas gewagt. Die Freiheit, die er meint, bezieht sich doch wohl eher auf die Zugänglichkeit von Information, die es vor dem Internet nicht gab. Das Gros der gedruckten Medien musste gekauft werden oder die Texte waren schlicht nur in lokalen Bibliotheken verfügbar, die für Milliarden Menschen gar nicht erreichbar waren. Heute reicht ein Smartphone. Und dt und vergleichbare Seiten sind dabei ausdrücklich die Unterstützer dieses »freien Web«, weil sie Inhalte weltweit kostenlos anbieten – Internetanschluss genügt.
Einen »Werbezwang« gibt es dabei übrigens nicht, weil es ja auch keinen Webseitenbesuchszwang gibt. Wie schon mehrfach von anderen hier gesagt: Webseiten sind ein Angebot. »Biete Information gegen Aufmerksamkeit«. As simple as that. In der kostenlosen Variante zum Beispiel vom privaten Radio auch seit Jahrzehnten etabliert. Da beschwert sich ja auch niemand, dass man einem Werbezwang ausgesetzt ist und verlangt von allen Stationen (werbe-)freies Radio für alle. Würde man es verlangen, würden die Stationen dicht machen.
Ja. Und spätestens wenn er dafür täglich mehrere Stunden Zeit investiert, ist er auch frei für diese Leistung eine Gegenleistung zu verlangen. Werbung ist in diesem Zusammenhang ein etablierter Deal in sämtlichen klassischen und neuen Medien (und darüber hinaus). Wenn die Nutzer diesen Deal einseitig aufkündigen und in signifikanter Zahl auf Werbeblocker setzen, wird das Ergebnis sein: a) Die Webseiten können nicht mehr betrieben werden. b) Sie werden nur noch gegen direkte Bezahlung verfügbar sein.
Ist das wirklich im Sinne der »Leser«?
> Die Freiheit, die er meint, bezieht sich doch wohl eher auf die Zugänglichkeit von Information, die es vor dem Internet nicht gab. Das Gros der gedruckten Medien musste gekauft werden
Und inwiefern unterscheidet sich das jetzt von der Unfreiheit, zukünftig auch im Netz alles kaufen zu sollen?
> Heute reicht ein Smartphone.
Das erstmal hunderte Ocken kostet. Dazu ein Vertrag, der zig Euro monatlich zusätzlich berappen lässt. Tut doch bitte nicht immer alle, als wäre das Netz umsonst.
> Da beschwert sich ja auch niemand, dass man einem Werbezwang ausgesetzt ist
Also ich höre da permanent, dass Leute die Werbung stört. Und in diesem Sinne nutze ich auch alle Möglichkeiten im Netz, hier nicht auch noch 20% meiner Tageskonzentration an Störinformation zu verlieren. Es ist heute schwer genug, im Medienstrom mitzuhalten. Da brauche ich weder Gezappel, noch Getöne, noch Information, die meinen Intellekt beleidigt oder gar unter Vorspielung falscher Tatsachen daher kommt.
Im Übrigen scheint mir hier wieder unter den Tisch zu fallen, dass die lukrative Werbung i.d.R. immer mit einem Klickzwang verbunden ist. Für das reine Angucken/Zeigen fällt die Monetarisierung doch eher niedrig aus. Und was ist eigentlich mit Argumenten wie: Werbung kann Schadsoftware verbreiten, Kostenfallen eröffnen, nicht jugendfreie Inhalte anzeigen – gerade die spendabelsten Werber sind doch in der Regel auch die fragwürdigsten. Ich finds auch beleidigend, wie hier das Trackingverhalten der Advertising-Anbieter mit dem Argument „andere sind auch schlimm“ vom Tisch gefegt wird. So eine Argumentation ist unterste Schublade. Es sind immer nur „die paar Werbecookies“ hier und da. Und am Ende steht das Scoring-Profil. Reichlich blauäugig.
> Bittsteller
Also ganz ehrlich – lieber Klingelbeutel als Keule aufm Kopp. Anders kann man manche Werbebanner nicht bezeichnen.
> Wer nicht um den Aufwand weiß, der hinter einem Projekt, einer Arbeit, einer Website, etc. steckt, dem fällt es zuweilen schwer, diese Leistung anzuerkennen.
Jeder Mensch leistet irgendwas. Die meisten werden dafür bezahlt, nicht wenige unter dem was ihnen zusteht. Wer selbständig arbeitet oder freiwillig offen verfügbar Sachen publiziert, hat halt Pech, wenn sein Finanzierungsmodell nicht aufgeht. Es ist für diejenigen klar tragisch, dass unsere heutige Gesellschaft keine generelle Finanzierung für Kulturwerte bereitstellt (oder nur an bestimmte Institutionen ausschüttet), daran ist aber nicht der kleine Besucher mit dem AdBlocker schuld. So manch ein Kulturschaffender mit seinem Urheberanspruch und seinem KSK-Anrecht sollte sich mal wieder vor Augen führen, was andere Menschen in der gleichen Zeit an körperlicher Arbeit leisten. Und wenn alles so schlimm ist, darf auch gerne mal das Schweinesystem „freier Markt“ hinterfragt werden. Offenkundig ist der Bedarf ja nicht da, wenn niemand bereit ist, bestimmte Kulturgüter zu finanzieren.
Das ist ein Denkfehler. Der Umstand, dass offenbar relativ viele Menschen nicht bereit sind, in welcher Form auch immer, für Kulturgüter oder Informationsdienste zu zahlen, sagt rein gar nichts über den tatsächlichen Bedarf aus. Der Bedarf – das zeigen ja auch die Beiträge derer, die Werbeblocker einsetzen und dennoch dieses und andere Angebote konsumieren, ist offenkundig vorhanden, sonst würde es diese Diskussion hier gar nicht geben.
Erst wenn der Sauerstoff im Raum knapp wird, merkt man, wie groß der Bedarf ist ;-)
Ich bin wirklich sehr dankbar für diesen Beitrag. Ich habe nun meinen Werbeblocker für dieses Blog deaktiviert und werde das wohl auch noch für einige andere Seiten tun, bei denen die Werbung nicht so aufdringlich ist, dass man kaum noch zum Lesen kommt. Aus meiner Sicht ist so eine spezifische Einstellung des Werbeblockers eigentlich die beste Lösung. Denn auf diese Weise hat man als Leser die Möglichkeit, frei zu entscheiden, wem man Werbeeinnahmen zukommen lassen will und wem nicht. Diese Entscheidung ist bei mir v.a. von zwei Aspekten abhängig:
1. Ist die Werbung dezent genug, um den Lesegenuss nicht unangemessen zu beeinträchtigen (keine wild blinkende und bewegte Werbung und/oder Pop-Ups und ähnliche Nervereien)?
2. Handelt es sich um eine Seite, die kostenfreie Leistungen anbietet? Will heißen: Auf einer Shoppingseite, die ich nur besuche, um irgendetwas zu kaufen, werde ich meinen Werbeblocker nicht deaktivieren, denn hier funktioniert das Geschäftsmodell einfach anders und ich sehe es deshalb nicht wirklich ein, warum ich zusätzlich zu meinem (potenziellen) Einkauf auch noch für Werbeeinnahmen sorgen soll. D.h. selbst wenn ich am Ende nichts kaufe, empfinde ich hier keine (moralische) Verpflichtung dem Betreiber gegenüber, meinen Adblocker zu deaktivieren. Das ist ja letztlich vergleichbar wie mit dem Gang in ein Geschäft, der ohne Kauf endet. Da drückt man dem Verkäufer dann ja auch nicht aus Mitleid ein paar Cent in die Hand. Sein Angebot war dann eben einfach nicht überzeugend genug, weshalb er damit leben muss, von mir kein Geld zu bekommen.
Zum Schuss allerdings noch eine Frage: Was ist eigentlich mit dem RSS-Feed? Ich lasse mir die Blog-Beiträge nämlich über Blogtrottr per Mail zuschicken und kann diese dann komplett lesen, ohne auf dem Blog gewesen zu sein (nämlich direkt in der Mail). Das ist vom Effekt doch dann eigentlich dasselbe wie ein Werbeblocker, oder? Wäre es dann nicht sinnvoll, den RSS-Feed so einzustellen, dass dort nur ein Teaser für die Beiträge zu lesen ist und nicht der gesamte Beitrag? Ich selbst habe allerdings Protest geerntet, als ich das auf meinem Blog mal so eingestellt habe mit dem RSS-Feed, weil dann Leser betroffen sind, die die Beiträge offline lesen wollen, über einen Feed-Reader. Wenn man es rein aus der Einnahmen-Perspektive betrachtet, bringen diese Leser aber natürlich keinerlei Einnahmen. Hier gibt es also offensichtlich einen weiteren Widerspruch zwischen dem berechtigten Interesse eines Blog-Betreibers, Werbeeinnahmen zu erzielen und dem (ebenfalls berechtigten?) Interesse einiger Leser, die Blog-Beiträge auch offline lesen zu können (z.B. unterwegs).
Offenkundig ist hier gar nichts. Wer das mit Sicherheit wissen möchte, sollte messen. Bedeutet: Paywall schalten und Rückgang/Finanzierung messen. Dass kostenfrei erhältliche Inhalte auch genutzt*) werden, ist ein No-Brainer.
*) kann alles bedeuten von Bildung bis Unterhaltung, recherchieren oder überfliegen. Völlig andere Qualitäten also und damit auch völlig andere Werte, die Konsumenten daran anlegen werden. Ein Anspruch lässt sich halt in keine Richtung ableiten: Weder in Richtung kostenfreies Konsumieren, noch in Richtung Finanzierung frei verfügbarer Inhalte.
Missverständnis. Mit „Bedarf“ ist der nach Information gemeint, nicht der nach einer Finanzierung. Die Diskussion und die Besucherzahlen zeigen, dass dieser Bedarf offenkundig besteht.
Ich habe das schon so verstanden. Mein Argument ist, wenn man nur eine Messmethode hat (nämlich ein kostenfreies Angebot) kann man damit keine Aussagen darüber machen, wie die Nutzung im kostenpflichtigen Fall aussähe. Da es zusätzlich verschiedene Nutzungsszenarien gibt, lässt sich auch “Bedarf” nur schwer beziffern, weil Nutzer, die rein aus Unterhaltung/Gewohnheit lesen, aus einem kostenpflichtigen Angebot möglicherweise einfach abspringen. Schon wäre der “Bedarf” anders beziffert.
Die Werbung hilft einem Blog doch nur dann, wenn ein Besucher auch wirklich auf die Werbung klickt und somit weitergeleitet wird. Das deaktivieren eines Ad Blockers, würde doch nicht automatisch helfen?!
Warum also deaktivieren, wenn der Schritt zum Klick sowieso niemals erfolgt?
Wobei man sagen muss das es bei DT vergleichsweise “interessantere” Werbe Einblendungen gibt, als beispielsweise bei Facebook. Das trifft aber lange nicht auf alle Blogs zu.
Sowieso muss meiner Meinung nach die Idee Werbebanner etc. neu überdacht werden.
Rubin, nein die Deaktivierung würde nicht automatisch helfen, das ist richtig. Aber wie Du ja selbst schreibst, ist die Werbung kontextbezogen und in der Regel nicht vollkommen uninteressant. Wenn Werbung angezeigt würde, steigt die Chance, dass Du eben doch einen Klick setzt, auch wenn Du der Meinung bist, dass Du diesen „niemals“ setzen würdest. Lassen wirs doch drauf ankommen ;)
Und was ist jetzt mit dem RSS-Feed? :-) Ist der nicht auch ein Problem für die Werbe-Einnahmen des Blogs?
Jan, zum RSS-Feed hatte ich an dieser Stelle bereits etwas geschrieben gehabt. Der Feed im dt ist, im Gegensatz zu vielen anderen Medienangeboten, werbefrei. Der Feed ist Segen und Fluch zugleich. Würden alle Leser die Artikel mittels Feed-Reader konsumieren, würde ich in abstellen (müssen) bzw. auf den Teaser kürzen. Weil weder erstes gegeben ist, noch ich die Lust habe, den Feed zu beschneiden, weil ich wie gesagt selbst sehr aktiv von RSS-Feeds Gebrauch mache, würde ich ihn – ich kann da nur für das dt sprechen – als Service am Leser verstehen. Geld bringt mir der Feed nicht ein, aber vielleicht regt insbesondere dieser Artikel dazu an, zu hinterfragen, wie wir Informationsangebote konsumieren.
(Ein)verstanden! Ich hoffe, das hilft. Ich fürchte nur, ich werde auch in Zukunft eher selten die Werbung clicken. Übersehe ich die alternativen Bezahlmöglichkeiten? Ich würde diese nutzen – meinen Ad-Blocker unterstütze ich ja auch ;-) Im Ernst, die Seite wäre es mir wert (insbesondere, da ich sie zumeist als RSS lese.
Matthias, als „alternative Bezahlmöglichkeit“ steht Dir Faibl zur Verfügung. Die Anmeldung ist denkbar unkompliziert.
Freue mich über die entgegengebrachte Wertschätzung.
Mich nervt Werbung einfach nur. Wenn Flattr u.ä. Bettelei ist, dann ist Werbung Gewalt gegen den Leser. https://schmalenstroer.net/blog/2014/03/offline-adblock/
Auch wenn ich dich gerne unterstützen würde, meine Daten gehören mir und deswegen kommt mir keine Werbung mehr unter, egal wo!
Danke für die offenen, ehrlichen Worte. Ich bin ganz bei dir.
Online-Werbung ist ein Teil der digitalen Welt und Grundlage vieler Geschäftsmodelle. Oder einfach nur die Basis, um ein qualitatives Online-Angebot zu betreiben.
Ich habe vor einigen Wochen morgen bei 1Live (= WDR = Öffentlich Rechtlicher Rundfunk) einen Beitrag zum Thema “So installiere ich den richtigen AdBlocker” gehört und war schockiert. Ich bin kein Gegner der Rundfunkgebühren und profitiere sehr von (werbefreien) Formaten wie DRadio oder Deutschlandfunk sowie von qualitativen Inhalten im Fernsehn. Allerdings denke ich, dass öffentlich-rechtliche Medien hier auch eine Verantwortung haben und daher nicht die Geschäftsmodelle von privaten Medien untergraben dürfen.
Ich mag Werbung. Ich mag Online-Werbung. Aber, machmal bin ich enttäuscht über deren Kreativität und Qualität. Daher benutze ich keine AdBlocker.
Wie das Arbeiten ohne Adblocker aussieht, kann ich regelmäßig im Büro, am Rechner meiner Großeltern oder anderen fremden PCs erleben und privat möchte ich mir so etwas nicht auch noch antun. Wenn ich vor lauter Werbung den eigentlichen Seiteninhalt nicht mehr erkennen kann oder eine Weile warten muss, bis sich die ganzen zerhackten Anzeigen erst einmal geladen haben (teils sogar Fehler produzieren, so dass die Seite gar nicht zu Ende laden kann) oder mir von irgendwo plötzlich Audioschnipsel entgegen springen oder Videos blockiert werden, bis ich mich durch einen Werbespot gequält habe oder im Hintergrund duzende von Nebenfenstern geöffnet werden, dann bin ich auf dem Wochenmarkt in Ufftingen angekommen, wo ich sicher nicht meinen Schreibtisch zwischen den Marktschreiern aufstellen werde.
Das Argument, es gebe ja auch einige Seiten, die Werbung sinnvoll und kontextsensitiv einbinden, finde ich schwach, denn ich schalte sicher nicht meinen Adblocker ab, um mich durch 99 % Müll zu wühlen, bevor ich die Handvoll gut gemachter Seiten gefunden habe.
Auch empfinde ich es, über fehlende Werbeeinnahmen zu klagen, etwas hypokritisch, denn schuld daran ist schließlich die Unmenge schlechter und dauernd niederregnender Werbung und nicht der Nutzer, der sich versucht unter einem Regenschirm davor zu retten. Wenn jeder Nutzer einmal in der Woche einen Tag lang jede Werbeanzeige anklickt, die ihm begegnet, ist das sicher gut fürs Geschäft, aber keine Lösung, sondern ein krebsartiger Zustand; fast so, als würde man jemandem eine Krankheit anhängen und ihm dann Medizin dafür verkaufen wollen, sich dann aber beklagen, dass gesunde Leute vor einem weglaufen, da sie nicht auch krank werden wollen. “Aber wenn keiner krank ist, können wir unsere schöne Medizin nicht verkauft! Herjeh!”
… oder eben Faibl.org
Inhalte kostenlos zur Verfügung zu stellen und über Werbeanzeigen zu finanzieren ist das Geschäftsmodell eines Bloggers. Funktioniert das Geschäftsmodell eines Unternehmers nicht mehr, ist es an ihm sich umzuorientieren bzw. seine Produktpalette zu erweitern.
Interessieren mich Inhalte, bin ich gerne bereit für diese Inhalte zu bezahlen. Aber nicht indirekt durch den Konsum von Werbung schon schon gar nicht inkl. ihrer ganzen Nebenerscheinungen.
ps: wieso kann mein Arbeitskollege meinen Kommentar editieren :-))
Alex, wenn dem so ist (wie hast Du das festgestellt?) liegt es vermutlich daran, dass Dein Arbeitskollege mit der gleichen IP im Netz unterwegs ist wie Du, was nicht sein sollte. In diesem Fall solltest Du einmal die Einstellungen des Routers überprüfen, mit dem Ihr ins Netz geht.
[…] wichtiger Input von Design Tagebuch zur Nutzung von AdBlockern, den wir gerne teilen – via Design Tagebuch, Zugriff vom […]
Wie ist denn der Zwischenstand 2 Monate später? Wird die alternative Zahlungsmöglichkeit per Faibl angenommen?
Hallo,
ich habe extra für das designtagebuch meinen Adblocker deaktiviert. Ich kann gut nachvollziehen,
das es ohne die Schaltung von Werbung schwierig ist, die Seite am Leben zu erhalten.
Jedoch wollte ich nur auf eine spezielle Werbung eingehen. Momentan ist eine Videowerbung von “European Parliament”
bei dir geschaltet, die sich alle paar Minuten erneut öffnet und ein Video inkl. Ton abspielt. Ich habe sie bereits 4 mal
geschlossen (ohne die Seite neu laden) und würde mich über weniger “aggressive” Werbung freuen. Ich habe häufig deinen Blogg offen und höre gleichzeitig Musik. Also sofern es sich einrichten lässt, bitte keine sich-selbst-alle-paar-Minuten-öffnenden Videos. :)
Hallo Jana,
herzlichen Dank für die Rückmeldung. Ich habe die URL elections2014.eu soeben als zu blockende Adresse für Werbemittel hinterlegt. Ich hoffe, dass entsprechende Banner nun nicht mehr angezeigt werden. In diesem Fall bin ich mir aufgrund der sehr verschachtelten Programmierung des Banners nicht sicher, ob dieser tatsächlich geblockt wird. Bitte einfach kurz eine Info, sollte dem nicht so sein.
Hallo,
ich persönlich nutze einen Werbeblocker, und das überall, ohne Ausnahme. Allerdings bezahle ich auf einigen Seiten, die Paywalls anbieten.
Ich verstehe nicht, wie man immer groß rumtönen kann: “Bei mir ist alles umsonst zu lesen” und wenn dann Leute kommen und umsonst lesen, ist das auch wieder nicht recht.
Zumal ja auch immer so getan wird, als würde das Geld der Werbekunden (also der Produzenten von REALEN Produkten, die jemand kaufen muss, um die Werbeanzeigen zu finanzieren) einfach so vom Himmel fallen, und es würde reichen, die Werbung einfach “auszuhalten”. Oft beteiligen sich die Seitenbetreiber, oder Youtube-“Stars” oder wer auch immer von der Werbung profitiert, auch noch daran und sagen sowas wie “Ja, bei den Anderen könnt ihr bloggen, aber bei mir bitte nicht. Reicht auch, wenn ihr euch den Spot gar nicht anguckt, sondern nur durchlaufen lasst.”
Es wird in Zukunft nur noch zwei Arten von Inhalten geben: Die, die groß und relevant genug sind, um Geld von ihren Kunden zu verlangen, und die, die das als Hobby machen und keine Umsätze brauchen. Werbung wird, wenn überhaupt, nur noch ein kleiner Punkt in der Mischkalkulation sein.
gibt’s faible noch? Die Webseite ist down, der letzte Fratzenbucheintrag fast ein Jahr alt…
Um das Thema noch mal aus der Versenkung zu holen: Faibl scheint wirklich verschwunden zu sein. Wie ergeht es Dir denn inzwischen mit der Seitenfinanzierung, Achim? Hast Du mal über die Alternative einer Fördermitgliedschaft nachgedacht? Bei Typografie.info gibt es diese Möglichkeit seit drei oder vier Jahren – und zumindest Stammnutzer machen davon Gebrauch. Nicht alle – aber wenn es zumindest die jährlichen Kosten für die Technik deckt, dann wäre das doch schon mal eine gute Sache, oder?
Einige Websites setzen Anti Adblocker ein, um User, die Adblocker benutzen, komplett den Zugang zur Website sperren, weil das mit dem Spenden nicht so gut klappt, wie erhofft, siehe https://dreys.tk/nutzungsbedingungen.html
Ich kann verstehen, daß Website-Betreiber ihre Websites mit Werbung montarisieren wollen. Allerdings ist es mit dem reinen Ansehen von Werbung in den meisten Fällen nicht getan — du hast Google AdSense hier auf dem Blog, und dort bekommst du für das Ansehen von Werbung i.A. nichts.
Wenn du Adblock-Benutzer ansprechen willst, geht das relativ einfach, indem du auf der Seite nach einem Werbe-Skript überprüfst, ob Funktionen aus diesem Skript vorhanden sind. Ist das nicht der Fall, wurde das Skript nicht heruntergeladen.
Wenn du trotz Adblock-Traffic Geld einnehmen willst, solltest du dir überlegen, wie du den Besuchern Spenden möglichst leicht machen kannst. Ich hatte auch mal eine Website auf Spenden umgestellt und Besucher spenden schon, wenn man es ihnen leicht macht und die Spendenrate konstant optimiert. Aus meiner Lösung von damals hab ich inzwischen ein neues Produkt gemacht, das ihr unter https://eaio.com/de/ findet.
Zitat: “Von Flattr oder Kachingle [Anm.: Sind wohl beide wie Steady] war ich nie überzeugt, weil es Website-Betreiber tendenziell in die Position eines Bittstellers bringt und Leser dazu nötigt, einen finanziellen Beitrag leisten zu müssen. Beides erscheint mir wenig sinnvoll. Da ich eine Paywall ebenso ablehne wie bezahlte Blogbeiträge,”
Stimmt doch gar nicht!