Und das ist auch gut so. Weder in den Diskussionen, die seit dem Erscheinen von Twitter geführt wurden, noch in den zahlreichen Meldungen, die auch Dank der Unzulänglichkeit einiger Politiker durch die Medien gingen, konnte ich einen Grund ausmachen, der mich dazu veranlasst hätte mitzuzwitschern. Beschleunigt durch den Erfolg des Obama-Kampagnenteams grassiert auch hierzulande eine Mitmachwelle, von der nicht nur Bundes- und Provinzpolitiker erfasst werden, sondern auch Verlage, Unternehmen, Agenturen sowie die Blogosphäre. Ich sehe zwar den Nutzen, die die schnelle Kommunikation für einige Wenige bietet aber ich habe mich bewusst gegen das Zwitschern entschieden. Ich will auch gerne die Gründe dafür nennen.
Ich twitter nicht, weil…
- ich es es schon immer als schwierig empfand SMS-Nachrichten zu verfassen.
- ich die Begrenzung auf 140 Zeichen eher als Einengung empfinde, denn als Chance “kreative Kurztexte” zu schreiben.
- es mit dem RSS-Feed bereits ein Konzentrat des Blogs gibt.
- ich die Kommunikation mit den Lesern per E-Mail und Kommentarfunktion bereits jetzt als ausgezeichnet erachte.
- es mir schwer fällt in der Fülle der Tweets relevante und vor allem wahrheitsgemäße Informationen auszumachen Stichwort: Fake.
- es einen guten Grund gibt, weshalb Banalitäten wenig Aufmerksamkeit zufällt. Wenn der Kaffee umkippt hole ich lieber einen Lappen und schreibe nicht darüber.
- die Twitter-Absurditäten in letzter Zeit nicht abreißen wollen Stichwort: Pöbeljournalismus oder Bundespräsidentenwahl.
- der Missbrauch u.a. auch zum Zwecke des Marketings – auch wenn gerade hier Einige den Nutzen sehen – zukünftig verstärkt ein Thema werden dürfte.
- Twitter auf lange Sicht (hierzulande) nur von einer sehr kleinen Gruppe von Menschen genutzt werden wird Stichwort: hoch vernetzte Informationselite.
- ein zusätzlicher Vertriebskanal für diesen Blog Zeit veranschlagen würde, die ich lieber mit der Recherche oder aber mit gänzlich anderen Dingen verbringe.
- Bilder elementarer Bestandteil fast jedes dt-Artikels sind, das Hochladen zu twitpic aber mit zusätzlichem Mehraufwand verbunden wäre.
- man TinyURLs nie ansieht, wohin die Reise geht. In Bezug auf die Nutzerführung ein echter Dorn im Auge.
- twitter.com auch ohne einen einzigen eigenen Tweet bereits einige Hundert Zugriffe im dt generiert. Danke dafür!
- wir heute, mehr denn je, in der Fülle der Informationen Angebote brauchen, bei denen eine Themenauswahl und eine Filterung erfolgt. Twitter ist das genaue Gegenteil.
- ich nicht auf jeder Hochzeit tanzen möchte und weil es schlicht und ergreifend nicht meiner Natur entspricht.
Warum sollte ich dennoch twittern? Und weil mich interessiert, wie die dt-Leser zu diesem Thema stehen gleich noch eine kleine Umfrage.
Welche Rolle spielt Twitter bei Dir?
- Kenn ich, nutz ich aber nicht. Ich benötige keinen weiteren Informationskanal bzw. kein weiteres Netzwerk (49%, 992 Stimmen)
- Das Thema Twitter interessiert mich nicht (24%, 495 Stimmen)
- Ich twitter selbst und halte es für eine echte Bereicherung (18%, 376 Stimmen)
- Ich beginne mich dafür zu interessieren (9%, 177 Stimmen)
Abgegebene Stimmen: 2.040

soweitstimmt das schon, aber man muss ja nicht unbedingt den leuten folgen die über einen umgekippten kaffe twittern, oder die anscheinend fakes verbreiten
leute die unwichtige dinge twittern finde ich selber sehr nervig
habe aber durch twitter schon viele neue seiten und leute kennengelernt
André
“10 Prozent der Twitter-Nutzer zwitschern 90 Prozent der Inhalte” siehe hier bei heise. Das sagt doch auch einiges aus…
Time bringt interessante Aspekte von Twitter:
“The Super-Fresh Web” , “Offene Diskussionen” usw:
How Twitter Will Change the Way We Live
http://www.time.com/time/business/article/0,8599,1902604-1,00.html
[…] Im Design Tagebuch Blog stehen ein paar Gründe, warum man nicht Twittern will. […]
[…] Das Designtagebuch über Twitter […]
Ein zusätzlicher Grund nicht zu zwitschern ist der „Fluch der ständigen Erreichbarkeit“. Ich lebe auch ohne Mobiltelefon recht gut …
Eine Anmerkung nebenbei: Seltsam, wenn hier in einem Blog, das sich u. a. mit Typografie beschäftigt, andauernd englische Anführungszeichen benutzt werden. Ich als Schriftsetzer und Mediengestalter halte das geradezu für eine Sünde.
[…] Im Design-Tagebuch habe ich weitere Argumente dagegen gefunden: „Ich twitter nicht“. […]
[…] schreiben beabsichtigt. Lohnt also nicht zu folgen, denn nur im Blog ist drin, was drauf steht. Die Gründe, weshalb ich nicht twitter, hatte ich ja genannt. Bin ja mal gespannt, wie lange die Copyright-Abteilung von Twitter […]
@buntklicker.de
mit dem kopf gegen die wand rennen auch…man man man, traurig, wenn man nix besseres mit seiner zeit anfangen kann
Twitter = reiner Online-Exhibitionismus