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Heute Nacht trage ich Blau

NBA Finals 2011

Es ist mir unbegreiflich, dass ein so großes Sportereignis, zumal unter Beteiligung eines deutschen Athleten, hierzulande von keinem öffentlich-rechtlichen noch privaten Sender frei empfangbar übertragen wird. Die diesjährige Finalserie der us-amerikanischen Basketballliga NBA, bei der der aus Würzburg stammende Dirk Nowitzki (MVP 2007) eine ganz entscheidende Rolle spielt, wird lediglich vom Bezahlsender Sport1+ übertragen. Die Veranstaltung findet also, ohne dem Spartensender nahetreten zu wollen, hierzulande nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Gut, dass es das Internet gibt.

Spiel 2 und 4 habe ich zu morgendlicher Stunde am Macbook verfolgt, das ging, dank einschlägiger TV-Streaming-Portalen, auch kostenfrei. Die Qualität ist allerdings eher dürftig und so habe ich mir den „NBA League Pass“ zugelegt. Die NBA hat den Preis hierfür fortlaufend nach unten hin angepasst – übrigens ein Modell, das Sport1+ und auch Sky immer noch nicht entdeckt zu haben scheinen –, und so kostet der Pass heute nur noch 6,44 Euro. Dafür bekommt man nicht nur maximal zwei Livespiele zu sehen, sondern man kann sich auch alle vorhergehenden Spiele der Saison noch einmal anschauen. Das ist fair, denke ich. Karten für ein Finalspiel liegen übrigens zwischen 340 und 45.000 Dollar.

Das Interface (siehe Abbildung) ist sachlich gehalten, werbefrei und erlaubt zeitgleich zum Bildsignal den Zugriff auf verschiedene Statistiken. Die Timeline kann mit unterschiedlichen „Events“ gespickt werden, sodass man sehr komfortabel etwa alle Schüsse von „Dirkules“ direkt ansteuern kann. Die Bildqualität ist gut bis sehr gut. Zuweilen vollzieht das Bild Sprünge in die nächst niedrigere Übertragungsrate. In jedem Fall ist sie aber besser als alles, was da sonst so meinetwegen über russische Server in den eigenen Browser flattert.

In der Nacht vom Sonntag auf Montag streife ich mir jedenfalls, der Vereinsfarbe der Dallas Mavericks entsprechend, ein blaues Shirt über und drücke fest die Daumen, nicht nur dafür, dass Dallas den vierten und dann entscheidenden Sieg einfahren wird, sondern auch dafür, dass Intendanten hierzulande etwas mehr Händchen in Bezug auf die (sportliche) Programmgestaltung entwickeln. Nowitzki auf die Finger zu schauen, kann dabei eigentlich nur von Vorteil sein. Go Mavs!

www.nba.com

Dieser Beitrag hat 43 Kommentare

  1. stimmt zwar was du sagst, aber die 90er sind nunmal vorbei und in Deutschland ist Basketball nicht mehr so IN wie damals. (damals 5 mal die Woche NBA und am Sonntag noch ein live-spiel!!)

    Jetzt heisst es: “NBA Game time” APP ist so ziemlich das lukrativste. Das NBA Final konnte ich mir dann für 79 Cent dazubuchen. Die alternative, sport 1 zusatzpaket von 60 euro oder so wars mir dann doch nicht wert.

    Insgesamt bin ich aber deiner Meinung!

  2. Nicht nur Basketball, auch andere Sportarten haben es in Deutschland schwer. Generell scheitert jegliche Sportart an der Vormachtstellung des Fußballs. Das sieht man alleine schon an den Einschaltquoten, Sendeplätzen und statistischen Erhebungen.
    Auch andere Sportarten, die eigentlich in Deutschland sehr lange und sehr traditionsbewusst praktiziert werden, wie etwa Rugby (um mal eine dem Fußball verwandte Mannschaftssportart zu nehmen), haben große Probleme.
    Während im Ausland Rugby ein Großereignis ist und die Rugby-WM (Ende diesen Jahres in Neuseeland übrigens) nach den Olympischen Spielen und der Fußball-WM das größte Sportevent der Welt ist, in Frankreich z. B. die Stadien und die Geldbörsen der Beteiligten voll sind, scheut man sich hierzulande etwas Neues zu wagen und eben anderen (im Ausland populären Sportarten) Platz zu schaffen, eine Chance zu geben. Anlass gäbe es genug, denn in den Topligen des Rugby spielen auch Deutsche mit, die davon leben, in Deutschland kennen diese aber nur eingefleischte Rugbyfans, die sich mit Internetstreams oder dem Gang zum Pub begnügen müssen. Denn erst kürzlich hat Sport1+ angefangen, ab und zu Topspiele zu übertragen.
    Ähnlich ist es also auch mit Basketball, Eishockey und selbst der Handball hat es gegen den Fußball nicht leicht.

  3. Basketballmäßig ist Deutschland ja auch noch Entwicklungsland. Von allen drei Ligen, HBL, DEL und BBL ist die Basketballbundesliga die letzten Jahre trotz Krise am stärksten gewachsen. Zuschauerzahlen, Hallengrößen, Umsätze, TV-Präsenz, alles hat sich deutlich verbessert.

    Da sich jetzt der FcBayern nach seinem Aufstieg stark engagieren und enorme mediale Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird (die habens in der zweiten Liga geschafft die Olympiahalle auszuverkaufen und live im BR zu senden), sieht es für Basketball denke ich mal ganz gut aus, sich mittelfristig nach Fußball als Sportart No.2 zu etablieren.

    Mit Tibor Pleiß, Robin Benzing und evtl. Elias Harris stehen drei deutsche Nachwuchsspieler vorm Sprung in die NBA. Dirk hat ja auch schon mehrmals angekündigt, dass er seine Karriere vielleicht in Deutschland ausklingen lassen wird, dazu die EM 2015, die möglicherweise seine letzte große Vorstellung vor heimischen Publikum wird… sieht also ganz gut aus was die nächsten Jahre angeht.

    Und wenn der NBA-Lockout wie erwartet tatsächlich kommen wird, sehen wir den Dirkster und möglicherweise den einen oder anderen NBA-Star vielleicht schon früher als erwartet in der BBL…

    zu Dallas/Miami hier eine schöne Eintrag: Perseverance pays off for Nowitzki

    großartig auch diese Mini-Movies zu den Spielen. Die Amis wissen einfach wie man sowas inszeniert:
    NBA-TV: 2011 NBA Finals Game 6 Mini Movie
    also wer da keine Gänsehaut bekommt…

    und fast zum Designtagebuch passend, eine sehr peinliche Geschichte:
    CBS: Miami Herald runs ad congratulating the Heat

  4. schlimm genug, dass man keine Nachrichten oder kein Magazin mehr anschauen kann ohne davon genervt zu werden. Aber jetzt auch noch im “DESGIN TAGEBUCH”
    –> Auch gut. Ein feed weniger in meinem reader

  5. Meine Güte was macht ihr euch den alle in die Hose wegen diesem Beitrag?
    Die Kategorie heißt “Über den Tellerrand”, also schaut gefälligst auch über den Tellerrand oder lasst es bleiben wenn ihr bei eurem beschränkten Horizont bleiben wollt.
    Es zwingt euch doch keiner diesen Artikel zu lesen! Wenn ihr euch immer genötigt fühlt alles komplett zu lesen was euch vor die Linse kommt, unabhängig davon ob es euch interessiert oder nicht, dann wünsch ich viel Spaß mit der Tageszeitung :)

  6. @dede: Was ist das denn für ein Beitrag? Fühlst Du Dich berufen,hier die Poster zu beleidigen? Dein Kommentar bzgl. “beschränkten Horizont” ist ja wohl total daneben und lässt Zweifel an Deinem BILDungsstand aufkommen.

    Ich finde es ebenfalls völlig unangebracht, in einem DESIGNtagebuch eine Diskussion über Basketball zu starten. Das gehört hier nicht rein. Wenn das Smashingmagazine plötzlich über den amerikanischen Wahlkampf philosophieren würde, wäre das auch ein Kritikpunkt. Ein Designblog sollte sich mit dem Kernthema befassen. Oder gibts hier bald die aktuellen Angebote von Aldi und Lidl zu lesen? “über den Tellerrand” kann sich auch mit Design befassen, da gibts genug Einsatzgebiete. Basketball gehört da zu 100% nicht dazu. Es sei denn, man analysiert die Logos der Clubs oder die Shirts.

  7. Das gehört hier nicht rein

    Lieber gericoach, ich schätze es, dass Du seit vielen Jahren hier liest und kommentierst. Ich vermute, debe wollte sicherlich Keinen beleidigen. Seinen Hinweis auf den Kategorienamen halte ich für sinnvoll, denn tatsächlich wird deutich, dass der Blick „über den Tellerand“ nicht Allen gelingt, was mich in keinster Weise stört. Wo gegen ich mich allerdings verwehre, ist, wenn jemand Vogaben hinsichtlich der Themenauswahl in der Art formuliert, wie Du es in Deinem letzten Kommentar getan hast. Themenvorschläge können jederzeit per Formular eingebracht werden, worüber ich mich auch immer sehr freue. Die Themenauswahl erfolgt jedoch unter einem einzigen Gesichtspunkt, nämlich, ob mich persönlich das Thema interessiert. Auch deshalb habe ich mich bei der Schreibweise des Namens übrigens ganz bewusst für „Design Tagebuch“ entschieden, bei dem beide Wörter getrennt von einander erscheinen, weil so meine persönliche Sichtweise auf das Thema Design zum Ausdruck gebracht wird. Natürlich ist die Stärke des dt die Fokussierung auf das Thema Design, keine Frage. Hier im dt vorgestellte Themen haben allerdings nicht immer etwas mit Design zu tun, dafür haben sie jedoch immer etwas mit mir selbst zu tun, ganz einfach deshalb, weil ich jemand bin, der sich nicht nur für Design interessiert.

  8. @gericoach: Nein ich fühle mich nicht berufen die Poster zu beleidigen. Ich will mit diesem Kommentar lediglich erreich dass sie in Zukunft etwas weiter denken als nur an sich. Ich geh auch nicht zur Tageszeitung und beschwere mich jedes Mal wenn dort ein Artikel abgedruckt ist welcher mich nicht interessiert.

    Ich finde es im Übrigen eine Frechheit dass sich manche Leser hier anmaßen Achim vorzuschreiben was er in seinem Blog schreiben sollte und was nicht. Aber so ist es nun mal leider in einer Gesellschaft in der sich Jeder selbst der Nächste ist. Die Annahme ein Mitspracherecht zu haben sobald man einen Kommentar abgeben kann ist trügerisch. Interessant wäre auch mal zu wissen wie viele davon, die hier über das Thema hergezogen sind, nicht wählen gehen „weil ihre Stimme ja sowieso nicht zählt“ :D

    Achim macht hier eine super Job und ich bin froh über jeden Artikel den er hier veröffentlicht. Denn ich möchte meinen „BILDungsstand“ und meine Horizont erweitern und nicht nur in meiner eigenen Suppe schwimmen ohne auch nur ansatzweise an den Tellerrand zu gelangen ;)

  9. zum neuerlichen Beitrag von debe nur kurz: was Du da schreibst ist erneut daneben und völlig unsinnig. Aber so herrlich daneben, dass eine Bewertung nicht mehr vonnöten ist, da Du Dich m.E.n. selbst des Feldes verweist.
    Lieber Achim, ich bin seit Jahren hier, weil Du Dich mit dem Thema Design so ausführlich und kritisch befasst. Genauso, wie ich “Brand New” von underconsideration oder “the Dieline” regelmässig besuche. Grund ist und war immer das Thema des Blogs. Ich wäre auch enttäuscht, wenn “Bildblog” Lukas Heinser über Designthemen schreiben würde.
    Dass Du das Designtagebuch in der Gruppe der Personal Blogs siehst, war mir nicht bewusst. Es lag auch nicht in meiner Absicht, Dir in’s Handwerk zu pfuschen. Natürlich schreibt man in persönlichen Blogs auch über persönliche Themen. Also entschuldige bitte den Passus in meinem Post! Hatte das dt wohl völlig falsch eingestuft und somit den Beitrag über Basketball, mein Fehler.

Kommentare sind geschlossen.

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