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Hannover vereint Stadt und Region unter Dachmarke

Hannover Logo, Quelle: Stadt Hannover
Hannover Logo, Quelle: Stadt Hannover

Ein einheitlicher Markenauftritt der Landeshauptstadt und der Region Hannover soll ab 2012 regional wie überregional zu einem besseren Image verhelfen. Bereits vor zwei Jahren wurde mit Beauftragung einer Image-Studie ein Prozess eingeleitet, der vor wenigen Tagen mit der Vorstellung des zukünftigen Corporate Designs ihren vorläufigen Höhepunkt fand. Angesichts der jüngst von der GEERS-Stiftung durchgeführten Lärmstudie, bei der Hannover die Liste der lautesten Großstädte in Deutschland anführt, ist man geneigt zu sagen, das Image der Niedersächsischen Landeshauptstadt könnte tatsächlich etwas aufpoliert werden. Im dt wird der Markenauftritt im Detail vorgestellt.

“Wir wollen als Hannover aktiv und positiv nach außen hin wirken. Insbesondere, wenn es darum geht, Unternehmen in Hannover anzusiedeln, wenn es darum geht, Fachkräfte nach Hannover zu holen, und wenn es darum geht, junge Familien nach Hannover zu locken. Letztendlich geht es darum, Hannover auf Dauer lebenswert und liebenswert zu erhalten”, so Michael Beck, Chef der 2008 gegründeten Hannover Holding für Wirtschaftsförderung, Marketing und Tourismus, der den Entstehungsprozess der neuen Hannover-Marke geleitet hat.

Das neue Logo der Stadt und Region Hannover

Hannover Logos

Im zukünftigen Logo von Stadt und Region ist der Name Hannover über drei Zeilen gesetzt. Dabei fungiert das auf diese Weise entstandene Rechteck als eine Art Schablone, die Teile der Buchstaben abdeckt. Die beiden N sind jeweils abgeschnitten. Zum Einsatz kommt hier die Schrift „Antenna“ im Schnitt Condensed Bold, die 2007 vom Schriftendesigner Cyrus Highsmith entworfen wurde. Eine blau-rote Bildmarke, bestehend aus zwei übereinander liegenden, transparenter Quadraten, ergänzt dabei die Wortmarke. Aufgrund der Größenverhältnisse agiert die Bildmarke lediglich als Akzent, geprägt wird das Logo von seiner typographischen Ausprägung. Die Zuordnung der Farben Rot als Erkennungszeichen für die Landeshauptstadt und Blau für Region besteht bereits seit vielen Jahren. Auch Quadrate sind in unterschiedlichen Ausprägungen hierfür verwendet worden. Nun münden diese verschiedenen Ansätze und Erscheinungsbilder in ein neues, gemeinsames Design.

Gerade diese Eigenschaft macht es zu einem durchaus mutigen Zeichen, das vor allem in der Bevölkerung anecken dürfte, was sich auch anhand der Diskussion auf HAZ.de ablesen lässt. Dementsprechend engagiert zeigen sich der Oberbürgermeister der Stadt Stephan Weil und Regionspräsident Hauke Jagau in einem Video beim Mitnehmen der Bürger. Anecken ist allerdings gut, denn dann ist die Chance größer, dass etwas von der visuellen Botschaft beim Empfänger hängen bleibt. Ein Zeichen, das Allen gefällt, gibt es nicht.

Die zweifarbige Bildmarke ist vergleichsweise unauffällig. In den Anwendungen wird die Farbgebung und das Prinzip der sich überlagernden Flächen jedoch als zentrales Thema aufgegriffen. Eine größere Bildmarke im Logo ist also gar nicht erforderlich. Die Schwarzweiß-Version bekommt allerdings aufgrund der ausgesparten Innenfläche eine andere Note. Genau genommen ist hier sogar ein anderes Zeichen entstanden. Während in der farbigen Version die Innenfläche eher eine untergeordnete Rolle in der Wahrnehmung spielt, sticht sie in der SW-Fassung stark hervor. Zudem wird diese Version von zwei rechtwinkligen Balken bestimmt anstelle von drei quadratischen Flächen.

Verwendung des neuen Zeichens sowie der bisherigen Logos

Hannover Logos

Knifflig wird es in Bezug auf die Funktionen, die mit dem neuen Logo, wie auch mit den bisherigen Absendern von Stadt und Region verknüpft sind. Stammleser des dt werden in diesem Artikel sicherlich die Vorher-nachher-Abbildung vermissen. Diese fehlt aus gutem Grund, denn ganz so einfach ist es in diesem Fall nicht. Das Regionslogo wird auch zukünftig genutzt werden und erscheint im neuen, gemeinsamen Markenauftritt als zweiter Absender (siehe Broschüren unten). Weiterhin tritt es als Absender des Kommunalverbandes, denn ein solcher ist die Region Hannover, auch alleine auf. Aufgrund der Gegebenheit, dass die Region Hannover und die Stadt Hannover jeweils eigenständig auftretende Körperschaften sind, ginge dies auch gar nicht anders, so Konstanze Kalmus, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Landeshauptstadt Hannover.

Auch das bislang als Absender der Stadt verwendete, 1995 von Odeon Zwo aus Hannover (ehemals kreative Kraft unter Schröders Kanzlerschaft) entwickelte Zeichen, wird weiter genutzt. Seine Funktion als hoheitliches Zeichen, etwa auf Amtsblättern und offiziellen Schreiben der Stadt, wird nicht an die neue Marke abgetreten. Stattdessen wird hier das „rote H“ als führender Absender gemeinsam mit dem neuen Logo zu sehen sein. Derzeit werden hierfür Entwürfe entwickelt. Lediglich im gemeinsamen Markenauftritt wird auf das „rote H“ verzichtet.

Damit fällt dem neuen, hier vorgestellten Logo in erste Linie die Aufgabe als Werbe- und Marketing-Logo zu. Angesichts de besonderen regionalen Strukturen ist das Zusammenfinden unterschiedlichster Interessen unter einem gemeinsamen Dach bereits eine lobenswerte Leistung. Allerdings werden die Bürger Hannovers nun mit drei visuellen Erkennungszeichen konfrontiert, was zweifelsfrei nicht als optimale Lösung angesehen werden kann. Mit Verzicht auf das rote Stadtlogo (gerne auch „Klammer“ oder „Spange“ genannt) hätte man zumindest bei hoheitlichen Aufgaben eindeutige Verhältnisse schaffen können. So aber werden Hannoveraner ab 2012 lernen müssen mit insgesamt drei Logos zu leben.

Das Leitbild

Mit der Standort-Kampagne will sich Hannover mit Städten wie Düsseldorf, Stuttgart, Bremen oder Leipzig messen, um etwa das Potenzial im Bereich Wirtschaft und Wissenschaft aufzuzeigen. Ein Ergebnis des dem neuen Design vorausgehenden Leitbildprozesses war die Formulierung zentraler Eigenschaften, die die Marke Hannover auszeichnen: lebenswert/liebenswert – vernetzt/nah – weltoffen.

  • lebenswert/liebenswert – darin drückt sich die hohe Lebensqualität aus, die Kompetenzen aus den Bereichen Wohnen, Grüne Umgebung/Natur und Kultur/Veranstaltungen.
  • vernetzt/nah – darin drückt sich einerseits die als ideal wahrgenommene geopolitische Lage, andererseits aber auch der moderne öffentliche Nahverkehr mit Anbindung an ICE- und Autobahnknotenpunkte sowie Flughafen aus.
  • weltoffen – darin drückt sich vor allem die über den weltweit etablierten Messe- und Kongressstandort wahrgenommene Internationalität aus. In weitaus geringerem Maße auch der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort.

HANNOVER ist RE VON NAH

Silbentrennungen und Zeilenumbrüche erfreuen sich in Stadt- bzw. Regionslogos derzeit großer Beliebtheit, wie die zuletzt im dt vorgestellten Redesigns von INNS’ BRUCK, INGOL STADT und auch ober Fran Ken zeigen. Nun kommt also mit HAN NOV ER eine norddeutsche Metropole hinzu. Anders als bei den bisherigen Wortschöpfungen hat das Aufbrechen des Stadtnamens in seine Bestandteile in Hannover allerdings Tradition. Kurt Schwitters, der ehemals in Hannover lebende Maler, Dichter, Werbegrafiker und Künstler, schuf bereits 1920 seine ganz eigene, dadaistisch geprägte Interpretation des Stadtnamens. Rückwärts gelesen kommt man beim Stadtnamen auf „RE VON NAH”. Als Übersetzung hierfür schlug er „Vorwärts nach weit“ vor, ein Motto also, das wie maßgeschneidert für die nun geplanten Marketing-Maßnahmen erscheint und Aufbruchstimmung vermittelt.

Broschüren

Hannover Broschüren Tourismus

Die rechteckigen, sich überlagernden Flächen stehen einerseits für die Stadt (blau) und die Region (rot), andererseits sollen sie die Vernetzungskompetenz und die Kombination von idealem Ort zum Leben und Wirtschafts- und Wisschenschaftsstandort symbolisieren. (Hinweis: aus rechtlichen Gründen wurden einige Abbildungen entfernt)

Plakate

Hannover Plakat

Budget

Bild.de beziffert das Budget für die gesamte Kampagne auf 280.000 Euro, ohne jedoch hierzu Details zu nennen und natürlich sammeln sie auf diese Weise wieder einige Stimmen aus der Bevölkerung, die wie vereinbart kundtun, so viel Geld sei für solch ein Logo doch pure Geldverschwendung. Die Kosten schlüsseln sich wie folgt auf: Die eingangs erwähnte Marktforschung schlägt mit 100.000 Euro zu Buche in nimmt damit den größten Posten ein. Getragen wird diese Summe ebenso von der Sparkasse Hannover wie die Kosten für die Organisation und Durchführung der mit dem Redesign verbundenen Workshops, die sich auf rund 30.000–40.000 Euro belaufen. Dabei agiert die Sparkasse durchaus nicht als Gönnern, sondern handelt aus einem gewissen Eigeninteresse heraus. Die Entwicklung des Corporate Designs sowie der Markenführung, der tatsächlich kreativen Leistungen also, liegen bei rund 80.000 Euro, die von der Hannover Marketing und Tourismus GmbH (HMTG) übernommen werden.

Ab 2012 werden das neue Logo samt neuer Gestaltung und Motiven auf Briefpapier, Broschüren, Anzeigen, Plakaten, Flaggen und auch den digitalen Medien zu sehen sein. Der Webauftritt wird aktuell auf das neue Design umgestellt und soll zu Mitte nächsten Jahres online gehen. Verantwortlich für den neuen Markenauftritt und die Kreation ist die in Hannover ansässige Agentur Dievision.

P.S. Mittlerweile hat sich auch schon ein Logo gefunden, das der neuen Hannover-Marke stilistisch ähnelt. Die Kreativen beantworten die von der HAZ gestellte Frage souverän, wie ich finde.

Dieser Beitrag hat 54 Kommentare

  1. Es ist ja leider nichts Neues, daß Design-Agenturen einen simplen Schriftzug mit bunten Vierecken als Logo verkaufen. Neu ist da immer nur der Preis. Traurig ist da eigentlich nur, für wie beschränkt die Bürger gehalten werden! Die Begriffe liebenswert, vernetzt und weltoffen sind doch wohl das Allerletzte was dem Betrachter bei dem hier präsentierte “Logo” einfällt. An dem schönen Hohen Ufer bleibt wohl nur der Hohn. Kleinkariert, zerhäckselt und nur für Quadratschädel lebenswert ist doch die Begründung für dies “Logo”. Aufbruchstimmung kommt da nur für Leute auf die frei nach dada Am AdW wohnen.
    Um international Selbstvertrauen zu demonstrieren sind alte Stadtwappen oder deren moderne Umsetzung ein viel besserer Schachzug! Hier hat Hannover doch eine Schatzgrube, wie sonst kaum eine andere Stadt oder Region auf der Welt, also eigentlich keinen Grund sich mit traditionsärmeren Städten zu vergleichen, oder gab es etwa mal ein Königreich Melbourne?
    HA|\ VOV ER # ? Hanover Ohio? oder doch la belle HANNOVRE?
    Wenn sich die Stadt- und Regionspolitiker z.B. an lokale Design-Studierende wenden würden, käme sicherlich etwas Ansehnlicheres mit weniger Plagiatsvorwürfen für einen Bruchteil des investierten Geldes heraus, nur würde dann halt ein Journalist eine eloquente Begründung formulieren müssen.

  2. Der Beitrag im dt zu dem neuen Hannover-Logo erscheint weniger objektiv als diplomatisch bemüht. Es ist z.B. weit hergeholt diesen Entwurf mit der dadaistischen Lyrik in Verbindung zu bringen – und damit zu veredeln. Der schwittersche Silbenbruch spielte immer mit einer semantischen Umwertung und zielte auf neue und überraschende Sprachkonstrukte. NOV ER HAN?

    Die eigentliche Schwäche dieses Logo-Versuchs liegt in der Schwäche der Lokalpolitik. Stadt und Region haben es trotz teurer Marketingstudie nicht geschafft sich auf ein gemeinsames Logo zu verständigen. So wursteln sie mit ihren eigenen Hoheitszeichen weiter und verordnen dem Stadt-Marketing ein zweitrangiges und nachgeordnetes Logo zum Herumspielen. Dabei hatte Hannover-Marketing immer schon eine eigene Werbe-Wortmarke, das gestürzte

    H
    A
    N
    N
    O
    V
    E
    R
    Dieses gestürzte Logo hat man nun etwas gestutzt. So einfach ist das.

  3. @Jan Die Aufgabe eines Logos besteht nicht darin, alle in einem Leitbild formulierten Attribute darzustellen. Das kann es nicht. Das Logo ist lediglich EIN Bestandteil des Corporate Designs. Nichts, aber auch rein gar nichts, deutet etwa im Apple-Logo darauf hin, dass es sich bei dieser Marke um Computer und Lifestyle-Produkte handelt, die Kultstatus erreicht haben und von manchen Menschen sogar geliebt werden. Der Umstand, dass diese Marke und die Produkte „cool und hip“ sind, hängt viel mehr mit den Produkten selbst, der Art und Weise, wie sie bislang von Steve Jobs präsentiert wurden und auch mit der strengen Geheimhaltungsstufe zusammen (in Kombination mit der Verbreitung von Gerüchten), als dass das Apple-Logo dies transportierte. Anderes Beispiel: Keiner wird dem NIVEA-Schriftzug attestieren, er sei sanft und anschmiegsam. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Er ist spitz, kantig und sperrig. Das Dunkelblau vermittelt zwar Vertrauen, aber auch Kühle und lässt überhaupt keine Rückschlüsse auf die Beschaffenheit der Produkte zu. Der Umstand, dass wir es als passend einstufen liegt vielmehr daran, dass Schriftzug und Farben über die Jahre zum Synonym für die Produkte geworden sind. Das gleiche gilt für das Apple-Logo und es gilt auch für Neuschöpfungen. Markenbildung erfordert Zeit.

    Die Visualisierung von „liebenswert, vernetzt und weltoffen“ ist zudem eine Aufgabe, die an das gesamte Corporate Design, genau genommen an die gesamte Corporate Identity gerichtet ist. Vor allem der Bereich Kommunikation steht hier in der Pflicht. Die Annahme, einzig das Design wäre hierfür verantwortlich, ist weit verbreitet. Der Besuch im Bürgeramt, ein Telefonat mit der Tourismusinfo, oder meinetwegen auch der Vortrag eines Stadtführers wirken weitaus stärker, als dies ein Erscheinungsbild zu leisten vermag, sprich, wenn die Dame am Apparat übellaunig ist, kann auch das beste Logo nichts zur Besserung beitragen.

    Auch die Annahme, dass die 80.000 € einzig in die Kreation des Logos geflossen sind, ist weit ab von dem, wie es sich in der Praxis darstellt. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, den ich hier im dt bestreite, aber es macht absolut Sinn, sich zunächst einmal mit den wahren Gegebenheiten zu beschäftigen, bevor man argumentiert und kommentiert, denn dann würde man erkennen, dass die Arbeit an dem Logo den weitaus geringsten Arbeitsaufwand einnimmt.

    @Walter Und ebenso wie Schwitters mit dem Silbenbruch eine Umwertung vornahm, um daraus etwas Überraschendes zu kreieren, soll mit dem neuen Corporate Design ein neues Verständnis in Bezug auf die Art und Weise greifen, wie Bürger, Familien und Investoren die Stadt wahrnehmen. Redesign ist immer eine Umwertung bzw. Neu(be)wertung. Selbst wenn es nicht die Intention der Kreativen war, weit hergeholt ist der Schwitter’sche Ausdruck sicher nicht. Zu öffensichtlich ist die Ähnlichkeit im Ergebnis.

    Tatsächlich ist auch meiner Ansicht nach die Frage nach dem Umgang mit den bestehenden Logos nicht ausreichend beantwortet. Verantwortlich hierfür sind nicht die Kreativen, sondern, wie Du ja richtigerweise schreibst, die Politiker, die mit ihren Entscheidungen das Dach durchlässiger machen und die konsequente Führung aller drei Marken erschweren.

  4. Kann nicht auch etwas Liebenswertes kantig sein, wenn denn die Sache, die es zu kommunizieren gilt, etwa ein Open-Air-Konzert samt Picknick im Georgengarten, ein Bummel über den Flohmarkt in der Altstadt oder ein Besuch im Stadion liebens- bzw. lebenswert sind?

    Ja, lieber Achim, kann es.
    Die Bayern geben ja auch gerne kantig-grantelig und halten sich deswegen für kauzig-liebenswert. :-) (Ob Eigen- und Fremdwarnehmung immer so stimmen bei den Bayern, bleibt mal dahingestellt…)
    .
    Dann braucht es aber auch das richtigere Bild-Umfeld. Diese bunten Powerpoint-Anzeigen-Bildchen in altmoderner 8Oer-Jahre-Sparkassen-Optik da oben sind es nicht. Da hätte es eine eigenere, typischere, bahnbrechendere Imagery gebraucht statt der glatten Stockarchiv-Optik und der Mikrosoft-Office-Textfelder.
    Hannover hat doch hoffentich mehr Budget als meine kleinen Kunden, die jedesmal ungläubig schlucken, wenn ich ihnen leider mitteilen muss, was ein gutes Shooting für ihre Imagery kostet.

    Obwohl Hannover = Pferde ist: Diese Pferderennbahn könnte genauso auch aus München sein. Wir haben sogar 2 Rennbahnen (München = Pferdeln). Der Mann im Garten mit den Kindern könnte auch aus Menzing oder Pasing stammen. Das typisch Hannoveranisch-Liebenswerte wurde nicht herausgearbeitet. Und wo sind diese herrlichen Ziegelsteinhäuschen von da oben mit den schmucken weißen Fenstern? Das wäre der Norden gewesen, nicht ein undefinierbares beiges Mauerwerk oder auf dem anderen Bild diese extrem kühle Architektur.
    Sagt eine, die als Fan des Nordens und seines spröden Charmes schon oft im Norden war.(Grade Franken/Bayern mögen diesen spröden Charme und die nordische Bauweise ja sehr.) Ab Hannover über Emden und Norddeich, Bremen, Bremerhaven, Cuxhaven, Rügen, Hiddensee, Bornholm, Kopenhagen …

    ~ + ~

    Und ja, dass sich darüber aufgeregt wird, dass “ein Logo soviel gekostet hätte”, wenn man gar nicht weiß, was alles in die Verfielfältigung, die Media- und Druckkosten geflossen ist, das sehe ich auch kritisch. Das kommt, weil Designer in der Öffentlichkeit kaum präsent sind und wenn, dann ihren Stand kaum mediengerecht verargumentieren.

  5. “…denn dann würde man erkennen, dass die Arbeit an dem Logo den weitaus geringsten Arbeitsaufwand einnimmt.”

    Da bin ich mir sicher, dass ein offensichtlich geguttenbergtes Logo den “weitaus geringsten Arbeitsaufwand”, wie Sie schreiben, einnimmt! Aber mal Scherz beiseite:

    “Die Kreativen beantworten die von der HAZ gestellte Frage souverän, wie ich finde.”

    Der Artikel macht einzig die Haltung desGeschäftsführers der Agentur gegenüber dem möglichen geistigen Eigentum anderer deutlich, da ein Agenturchef die Kreativleistung seiner Mitarbeiter nie von jeglicher Beeinflussung frei sprechen kann. Zumal wenn man weiss, wie präsent das Logo der Partyreihe im Hannoveraner Stadtbild besonders in Linden, Nordstadt und List ist.

    Natürlich ist ein solcher Vorgang für jeden Unternehmensverantwortlichen ärgerlich und niemand kann alle Logos dieser Erde vorher sichten. Aber wenn eine so eklatant große Möglichkeit besteht, dass eines dieser massiv verbreiteten Logos in Form eines Stickers, eines Plakates, eines Stadtmagazins, eines Flyers oder eines T-Shirts einem meiner Mitarbeiter auf dem Weg in eine innerstädtische Agentur begegnet, dann hält man doch etwas stärker den Ball fach, oder? Da sollte dann wirklich etwas mehr “ehrliche” Arkennung und weniger Hochmut vor der Leistung gegenüber dem Kreativen des anderen Logos erkennbar werden.

    Ein Agenturchef, der allerdings eine Logo-“Verwandtschaft” zugibt (!), aber folgend eine Verwechslungsgefahr zwischen einem Partyflyer und einem Knöllchen “augenzwinkernd” ausschliesst, um die Angelegenheit abschliessend mit einer geschenkten Kiste Bier aus der Welt schaffen zu wollen, agiert schlicht und ergreifend sehr schlecht beraten bezüglich öffentlicher Kommunikation! So ein Verhalten kostet unsere Branche ständig Sympathien und grade im Bereich der öffentlichen Aufträge wird es immer schwerer den monetären Wert unserer Leistung den Menschen verständlich zu machen. Und dann nennen Sie diese Aussagen “souverän”?! Ich schäme mich in solchen Momenten eher für meine Zunft!

    Helmut

  6. Ich find’s klasse PUNKT
    Für mich erzeugt das Logo Aufmerksamkeit durch Kognitive Dissonanz.

    Warum immer einzeilig?

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