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Greenwashing – zeitgemäß schönfärben

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Grün ist die Zukunft, jedenfalls suggeriert dies nicht nur das kürzlich vollzogene Redesign bei McDonald’s, das für viel Diskussionsstoff gesorgt hat. Viele Menschen werfen dem Burger-Hersteller vor, auf diese Weise Etikettenschwindel zu betreiben. Der Trend, hin zu einem grünen Erscheinungsbild ist allenthalben spürbar. Die Grenze zwischen Übertreibung und Lüge wird oftmals nur durch eine feine Farbnuance definiert.

McDonald’s verfolgt offenbar das Ziel, Produkte leichter, frischer und kalorienärmer zu positionieren bzw. erscheinen zu lassen. Ein Trend, der seit geraumer Zeit zu beobachten ist. In Werbespots und auf Verpackungen sieht man Botschaften wie „gesunder Genuss“, „figurbewusste Ernährung“ oder „fettreduzierte Rezeptur“. Selbst Coca-Cola lief zur Fußball-EM 2008 in grün auf und machte auf diese Weise deutlich: Grün ist heißer denn je.

McDonald’s führt nicht nur die Farbe Grün ein

Der Umstellung der Primärfarbe von Rot auf Grün ging ein langjähriger Prozess voraus. McDonald’s führte das Shop-in-Shop-System McCafé ein und fährt damit offenbar sehr erfolgreich. So erfolgreich, dass Burger King mit der in München ansässigen Kaffeekette San Francisco Coffee Company (SFCC) kooperiert und das Modell von McDonald’s kopiert. (Quelle: wiwo.de). Geschickt nahm McDonald’s das Bionade-Getränk – DAS Lifestyle-Getränk…

Achim Schaffrinna

Achim Schaffrinna ist Designer und Autor. Hier im Design Tagebuch, 2006 von mir gegründet, schreibe ich über die Themen Corporate Identity und Markendesign. Ich konzipiere und entwerfe Kommunikationsdesign-Lösungen und unterstütze Unternehmen innerhalb von Designprozessen. Designanalyse ist Teil meiner Arbeit. Kontakt aufnehmen.

Dieser Beitrag hat 34 Kommentare

  1. die wirkung der farbe grün wird letzendes auch politisch in der markenwelt “missbraucht” :), dadurch wird die farbe irgendwann nicht mehr die gewünschte wirkung erzielen die es ursprünglich sollte.

  2. Schon als Kind bekommt man doch eingeflößt, dass rot für “böse” und “Gefahr” steht. Ich würde ja gerne die Verkaufsstatistik von McDonalds sehen, ob dieser billige Trick mit der Farbe tatsächlich gewirtk hat. Sind die Leute heutzutage so leicht zu manipulieren?

    In der Politik zählen insgesamt die Taten der Parteien. Angela Merkel zum Beispiel ist bekannt für ihre umweltbewusste Politik und ist, wir wir alle wissen nicht bei den “Grünen”.

  3. Greenpeace hat schon recht, aber man wird wohl keinem Unternehmen die Farbe Grün verbieten können. Das ist bei MC Dicks genauso albern wie bei vielen Stromanbietern und wahrscheinlich der Mehrzahl der Parteien. Man kann auch Atomenergie irgendwie als “grün” verkaufen, hier in Hannover machen z.B. die Grünen ja mittlerweile auch alles mit, hauptsache es wird begrünt (ich sag nur: Bioessen in der Kantine und Hecken drumrum im Tausch für eine Tierversuchsanlage…). Aber die Farbe hat leider einen psychologischen Effekt, der wohl nicht nur durch Sozialisation tradiert wird. Die Assoziation Grün=Natur aus den Köpfen zu bekommen, halte ich für fast unmachbar.

  4. ich bin hier sehr skeptisch. grün ist eine schöne farbe, aber die signalwirkung von rot ist definitiv besser. gerade bei der fußball wm haben mich zb die grünen coca cola bannerwerbungen kaum angesprochen: sie sind quasi untergegangen im grünen rasen. das rot hätte dagegen richtig gefetzt und wäre mir aufgefallen. auch beim mc donalds assoziiere ich mit dem grün eher “unreife, grüne tomaten”, während das rot “ketchup” und süß (im positiven sinne) in mir auslöst. gerade im fall von mc donalds spüre ich sogar in mir selbst eine gewisse lustlosigkeit wenn ich an den neuen jagdgrünen filialen vorbei fahre. dachte ich mir früher bei der mc drive gestaltung in rot-gelb-weiß oft “noch einen flurry?”, so zieht mich das neue design nicht mehr so “instinktivisch” an.

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