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GLS mit neuem Markenauftritt

GLS Logo
GLS Logo, Quelle: GLS

GLS Logo

Der Paketdienstleister General Logistics Systems, besser bekannt als GLS, hat sich einen neuen Markenauftritt zugelegt. Die Erneuerung der Marke falle in eine Zeit großer Veränderungen für das Unternehmen, wie GLS erklärt. Das Unternehmen habe sich zum Ziel gesetzt, die führende Rolle im länderübergreifenden Versand zu stärken und seine starke Präsenz sowohl im B2B- als auch B2C-Bereich auszubauen.

Die GLS-Gruppe entstand Ende 1999 und ging aus der 1989 gegründeten German Parcel Paket Logistik hervor, einem Verbund deutscher Spediteure. Mittlerweile bietet GLS Paketdienstleistungen in 40 Ländern an. Unternehmensangaben zufolge stellte GLS im Geschäftsjahr 2020/21 840 Millionen Pakete zu. Firmensitz der GLS-Gruppe ist Oude Meer bei Amsterdam.

Das modernisierte Branding baue auf dem auf, was GLS in Deutschland und Europa erfolgreich gemacht habe und unterstütze die Wachstumsziele des Dienstleisters, wie es im Rahmen der Vorstellung des neuen Markenauftritts heißt. Erstmals seit mehr als 20 Jahren wurden nun das Logo wie auch die Corporate Farben angepasst.

Auszug der Pressemeldung:

GLS betont mit ihrem neuen Markenauftritt noch stärker die Menschen, die hinter jeder einzelnen Sendung stehen: Versender genauso wie Empfänger. Ihre Ziele, Emotionen und Geschichten rücken in den Mittelpunkt. Den Markenkern bringt das Unternehmen über einen modernen und benutzerfreundlichen Gesamtlook zum Ausdruck. „Unser modernisierter Gesamtauftritt repräsentiert unsere Arbeit und unseren Ehrgeiz auf eine helle und zukunftsorientierte Weise. Er ist dynamisch, mutig, modern, lebendig und persönlich. So zeigen wir perfekt, wer wir sind und wer wir sein werden“, so Martin Seidenberg, CEO der GLS Gruppe.

GLS Logo – vorher und nachher
GLS Logo – vorher und nachher, Bilduelle: GLS, Bildmontage: dt

Die seit Gründung der GLS-Gruppe verwendete gelbe Pfeil-Bildmarke, bislang der Wortmarke vorgestellt, wird abgeschafft. Stattdessen wurde der Pfeil in die neu gesetzte GLS-Wortmarke integriert – im Großbuchstaben „G“ mit bogenförmigem Hals samt Querstrich ist der Pfeil nun enthalten. Das Logo erhält auf diese Weise eine kompaktere Form. Der Blauton wurde zugunsten eines satten Ultramarins aufgehellt. Ergänzt wurde die blaue Wortmarke um einen gelben Punkt. Der Punkt symbolisiere, so das Unternehmen, „worauf es am Ende ankommt: Die Kundinnen und Kunden im digitalen Zeitalter. GLS verbindet sie und ist nah bei ihnen“.

Kommentar

Der Wunsch, die Pfeil-Bildmarke in die Wortmarke einzubetten (ähnlich wie beim FedEx-Logo zu sehen), um so ein kompakteres Logo zu erhalten, ist nachvollziehbar. Denn ein wenig sperrig ist das bisherige Logo mit seiner horizontalen Ausdehnung schon. Das Ergebnis kann meiner Ansicht nach jedoch nicht überzeugen. Gerade aus der Distanz verliert das „G“ mit integriertem Pfeil an Kontur und Schärfe. Denn der weiße Zwischenraum unterhalb des Querstrichs ist zu klein geraten. Auch sonst wirkt die GLS-Typomarke, was Abstände betrifft, unausgewogen -> „GL“ steht im Vergleich zu „LS zu“ dicht zusammen.

Die Umstellung auf ein sattes Ultramarinblau als neue Corporate Farbe folgt dem Zeitgeschmack, siehe Visa, Sony Music Publishing, Deutsche Wohnen, MARS, Amazon Music, Best Buy, u.a.. Der neue Look mag zunächst farblich frischer wirken. Zu mehr Eigenständigkeit verhilft das Rebranding jedoch nicht. Sollte aber genau dies nicht eines der Ziele eines Rebrandings sein? Wie ausgeprägt die Defizite im Bereich der Mikrotypographie und beim Farbschema sind, zeigt ein Blick hinüber zum eingangs genannten Mitbewerber FedEx, der insgesamt wesentlich eigenständiger auftritt und dadurch größere Wiedererkennbarkeit erreicht.

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Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Ich musste sofort an Penny denken, als ich weiße Buchstaben auf farbigem Hintergrund mit gelbem Punkt am Ende sah. Natürlich etwas anderes, aber irgendwie doch artverwandt. Zugegeben, das Ultramarinblau hat seinen Reiz und wirkt lebendiger, das dunkle Blau bisher, aber es birgt eben auch die Gefahr zu stark dem Zeitgeist und vielen anderen Marken zu folgen.

    Mein zweiter Gedanke war: „Och, wieso haben die denn jetzt den Pfeil verworfen!?“ Den habe ich dann gleich im G gesucht und so einigermaßen gefunden. Ich fürchte, das wird den normalen Betrachtern gar nicht mal so auffallen. Eher die etwas unharmonische Ausrichtung …

    Was ich aber am meisten in Frage stelle, ist der gelbe Punkt. Ja, er sitzt am Ende und ja, man kann ihn als Ziel verstehen und nochmals ja, er ist in den Beispielen schon ganz nett umgesetzt. Dennoch hätte ich eine Neuinterpretation des gelben Pfeiles passender gefunden. Natürlich nutzen auch andere Versanddienstleister Pfeile im Logo (beim Thema Dinge von A nach B zu bringen auch naheliegend) aber bei weitem nicht so viele, dass der Ansatz schon gänzlich übersättigt wäre.

    Alles in allem schon aufgehübscht, aber bei weitem nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft (vor allem bei der Fahrzeuggestaltung, mit gelbem Punkt auf Weiß!?). Schade eigentlich …

    1. Ich bin schon fast froh das es eben nicht der Amazon, Tui, FedEx etc. “Pfeil” ist …
      ansonsten stimme ich dir vollkommen zu Jürgen.

  2. Ausgerechnet der Punkt ist der Farbtupfer. Witzig, spritzig, gut. Hoffentlich nutzt er sich nicht ab.

  3. Ein Pfeil ist für ein Transportunternehmen sicher nicht kreativ. Aber er spiegelt eben eine Dynamik, eine Bewegung wider. Das ist der Kern des Unternehmens, das jede Menge Fahrzeuge durch die Straßen schickt. Der Punkt dagegen steht für Stillstand. Das passt für eine Bank, die solide sein möchte und Vertrauen ausstrahlen möchte. Aber nicht für GLS. (Übrigens auch nicht wirklich für Penny, finde ich.)

    1. Der Punkt dagegen steht für Stillstand

      In dieser monothematischen Schärfe trifft die Aussage meines Erachtens nicht zu. Zumal der „Punkt“ in diesem Fall nicht nur ein Punkt, nicht nur ein Satzzeichen darstellt, mit dem ein Aussagesatz beendet wird. Dieser gelbe „Punkt“, wie auch andere ähnliche ergänzenden Bildelemente wie etwa im Logo des Baur Versand oder auch bei Penny, ist mehr Kreis(fläche) denn Punkt. Menschen bilden, indem sie ihre Hände verbinden, einen Kreis, um so Verbundenheit und Entschlossenheit zu signalisieren. Wenn Menschen im Rahmen von Verhandlungen nach Lösungen suchen, tun sie dies sehr oft an einem kreisförmigen Tisch -> sprichwörtlich „am runden Tisch“. Der Kreis gilt als DAS universale Symbol für Gemeinschaft und Zusammenhalt. Ein gelber Kreis ist zudem das Symbol für die Sonne. Es signalisiert Energie, Kraft und Schöpfung. Nicht von ungefähr dient der Kreis vielen Energieunternehmen als Bildmarke (RheinEnergie, LichtBlick, Vattenfall, u.a.. Und diese Attribute schwingen in das neue Logo von GLS mit hinein.

      1. Danke für die Ergänzung, Achim. Würde dem auch zustimmen, was die generelle Bedeutung eines Kreises angeht, keine Frage. Sonne, Zusammenhalt etc.

        Wichtig finde ich hier allerdings ein wesentliches Merkmal mit in Betracht zu ziehen. Und zwar die Position des Punktes bzw. Kreises. Die genannten Beispiele der Energieunternehmen setzen auch auf den Kreis. Nur ist er dort größer, also präsenter, und – noch wichtiger in meinen Augen – er schließt die Bildmarke nicht ab in Form eines Satzzeichens. Im Fall von Rheinenergie und Lichtblick ist der Kreis sogar links von der Schrift positioniert. Das verleiht dem Logo eine gewisse Dynamik, würde ich sagen.

        Du hattest auch den Punkt Entschlossenheit erwähnt. Ja, kann ich nachvollziehen. Der macht aber meines Erachtens hier auch nicht unbedingt Sinn. Interessant in dem Zusammenhang der Blick auf die Partei “Die Linke”.

        Hier passt der Punkt besser in meinen Augen. Eine Partei braucht Entschlossenheit und Mut – gerade dann, wenn sie für sich in Anspruch nimmt, dass sie sich für Benachteiligte einsetzt. Interessant finde ich, dass durch die kursive Schreibweise gleichzeitig der Eindruck einer Bewegung, eines “Vorwärts” entsteht. Das fehlt bei GLS.

        Zurück zum Punkt: In meinen Augen bleibt im GLS-Kontext der Eindruck eines Satzzeichens, der in Kombination mit den gefetteten Buchstaben Behäbigkeit und Langsamkeit vermittelt. Das ist bei Baur und Penny natürlich ähnlich, dort aber nicht so widersprüchlich zum Geschäftsfeld.

        1. Super Kommentar. Danke LiLü! Dass der Punkt bei DIE LINKE zum Kontext passender und dadurch stimmiger ist, dem würde auch ich zustimmen. Dort fungiert dieser, zumal in der selben Farbe wie die Lettern gesetzt, als Satzzeichen. Eben dadurch wird, genau so wie Du es geschrieben hast, ein Statement der Entschlossenheit gesetzt. Der GLS-„Kreis“ ist jedoch weder Satzzeichen, noch (eigenständige) Bildmarke, sondern, wie beschrieben, ein die Wortmarke ergänzendes, begleitendes Bildelement. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob es so etwas braucht. Genau das tun wir.

  4. Belanglos, beliebig und zum vergessen verdammt – das sind meine Ersteindrücke vom neuen Auftritt.
    Vorher klar als Bewegung erkannt wurde wirkt nur starr, unflexibel und könnte eher als Labordienstleister statt Kurier durchgehen.

    Schade GLS, da habt ihr wohl den Rückwärtsgang eingelegt

Kommentare sind geschlossen.

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