„German Cycling“ – Bund Deutscher Radfahrer (BDR) verfolgt Neuausrichtung
Der Bund Deutscher Radfahrer e.V. (BDR) bekommt einen neuen Markenauftritt und tritt künftig unter dem Namen „German Cycling“ auf. Der neue Name und das in diesem Zusammenhang vorgestellte neue Logo spiegelten den bereits eingeleiteten Veränderungsprozess innerhalb des nationalen Radsportverbands wider, wie der Verband erklärt.
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR), 1884 gegründet, ist der Verband für Radsportler im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und Mitgliedsverband im Weltradsportverbandes Union Cycliste Internationale (UCI). Anders als der mehr auf den Straßenverkehr ausgerichtete ADFC setzt sich der Bund Deutscher Radfahrer in erster Linie für die Interessen und Belange von Radsportlerinnen und -sportlern ein. Der BDR regelt die Aktivitäten von organisierten Leistungs- und Breitensportlern.
Mit neuem Namen – „German Cycling“ – und damit einhergehenden neuem Markenauftritt unterstreiche der Dachverband seine Bestrebungen, sich zeitgemäß und an internationalen Maßstäben orientiert aufzustellen, so die offizielle Pressemeldung.
Auszug der Pressemeldung
«Wir werden unsere Strukturen und die vielfältigen Aktivitäten im Radsport weiter konsequent modernisieren. Dieser Veränderungsprozess mündet nun auch in der äußerlich sichtbaren Neuausrichtung von ‘German Cycling’.…
Dieser Beitrag hat 15 Kommentare
Schreibe einen Kommentar
Eher Skizzenstadium, oder? Schade!
Als jemand, der – neben Eisenbahnen – auch einigem Radverkehrscontent folgt, war meine erste Assoziation die “Dutch Cycling Embassy”, die sich eben, wie der ADFC, mit dem Straßenverkehr beschäftgt. Und ich meine sogar eng mit dem niederl. Fietsersbond (dem Äquivalent des ADFC) verwoben ist. Entsprechend dachte ich zunächst, der BDR wäre eine entsprechende (Ober-) Organisation, oberhalb des ADFC sozusagen noch, von der ich bisher aber nix mitbekommen hätte.
Aber im Gegenteil: es ist der Radsportbund (was vlt. auch ein besserer, treffenderer, passenderer Name für die Vereinigung wäre). Im DOSB. Also Teilnehmer an internationalen Wettbewerben. So gesehen kann ich die Anglizierung (?) schon verstehen. Irritieren, verwirren, tut sie mich gerade im Zusammenhang mit der erwähnten Dutch Cycling Embassy – die sich im übrigen glaube ich auch kurz nur “Dutch Cycling” nennt, wenn ich nicht irre – dennoch.
Was die Domains angeht: .com ist ja leider schon früh zur Allgemein-TLD geworden, ab vom kommerziellen. Beim BDR, der ja bisher wohl rad-net(.de) als URL nutzt, hätte ich alternativ zu den – beim ADFC liegenden – .de-Domains german[-]cycling.net erwartet bzw. als intuitive Alternative gesehen. Oder vlt. allgemeiner, und passender: .org!
Dass die “eigentlichen” German-Cycling-Domains beim ADFC liegen, unterstreicht sogar tatsächlich meine ursrpüngliche Assoziation mit diesem Namen – und zeigt mglw. vlt. sogar einen Trend auf: das Errichten von Radverkehrs-Botschaften (ob diplomatisch, also ‘offiziell’, oder nicht), unter Nutzung, einheitlicher Nutzung, einer (der entsprechenden) englischen Bezeichnung. German Cycling letztendlich also vlt. doch nicht für den Deutschen Radsportbund…
Als ADFC-Mitglied würde ich dem ADFC übrigens entsprechend abraten, die Domains an den BDR abzugeben, auch nicht gegen Geld.
Nachtrag, der Vollständigkeit halber, zur Dutch Cycling Embassy und eventuellen Kurzformen ihres Namens bei den diversen Online-Auftritten:
Website — dutchcycling.nl
Youtube — @cycling_embassy
Facebook — voller Name, auch in der URL
X Twitter — @Cycling_Embassy
Instagram — @cycling_embassy
LinkedIn — voller Name, auch in der URL
Anders als von mir vermutet, wird der Name lediglich bei der Website auf “Dutch Cycling” verkürzt. Was seinerzeit beim ADFC mglw. zu der Entscheidung geführt hat, germancycling.de für sich und seine Zwecke zu reservieren. In Social Media kürzen sie es allgemeiner auf “Cycling Embassy” (also die Radfahr-Botschaft) ab.
Die 90ger haben angerufen, die wollen ihren Sport-Logo-Look zurück? Ebenfalls wollen sie die damalige Sicht auf das Interwebs wiederhaben.
Wie hab ich mir das vorzustellen, bei den “german Cyclern”?
“Das mit der Domain, das ist nicht so wichtig!”
“Die geben uns die dann schon”
“Was heißt den URL?”
Verbandsarbeit kann dann auch immer wieder anstrengend sein – für alle Beteiligten.
Ganz schlimm! Das Logo ist aus der Zeit gefallen und davon abgesehen erkenne ich dort kein Fahrrad. Der Name soll zwanghaft modern wirken, bringt aber offensichtlich nur Probleme mit sich. Die Fotos mit dem ausgewaschenen Look und die gesamte Bildsprache sind schrecklich. Und was soll das orange Rechteck oben links? Soll das ein Designelement sein oder hatten sie ein Foto zu wenig? Ja, noch nicht mal die einzelen Bilder sind ordentlich ausgerichtet. Autsch!!!
Eventuell das schlimmste was ich seit langem hier gesehen habe … Aua.
Also als Mitglied eines im BDR organisierten Radsportlers kann ich anmerken:
Das Logo und das Wording, einschließlich der Probleme rund um die anderweitig vergebene passende URL repräsentiert den Verband bestmöglich. In all seiner Schnarchigkeit, in all seiner scharpingesken Zukunftsunfähigkeit.
Dem Designer deshalb ein großes Lob.
“scharpingesk” ist gut. Man hat es noch nie gehört, weiß aber genau, was gemeint ist. VG
Um etwas Positives vorweg zu nehmen: Man löst ein Inklusionsproblem, da man nicht Bund der Radfahrenden oder RadsportlerInnen ist, sondern sich eines Anglizismus bedient. Hätte man aber auch eleganter lösen können, wie die Fußballer. (Deutscher Fußball Bund).
Wahrscheinlich hat man sich bei den Belgiern bedient, deren Verband auch “Belgian Cycling” heißt.
Ansonsten war der BDR schon vor diesem Reinfall ein Synonym für einen verstaubten Verband, der es seit Jahren versäumt, sich zu modernisieren und aus einem gesellschaftlichen Trend (Radfahren) Kapital zu schlagen. Das Logo sowie die angestaubten digitalen Kanäle sind da nur das kleinste Problem, wenn parallel das Engagement in den Vereinen sinkt, die Zahl der Radrennen von Jahr zu Jahr abnimmt (und die zunehmende Bürokratie ist da nur eine teilweise vorgeschobene Herausforderung, denn das müssen die Vereine lösen) … und das alles in einem Umfeld, in dem das Radfahren eigentlich attraktiver ist denn je und sich immer weiter ausdifferenziert (Gravel).
“Über die Form des vorgestellten Logos ausführlich zu sprechen lohnt aus meiner Sicht nicht.”
Was sich definitiv lohnt, ist zu erwähnen, dass eine Logo-Neuerung absolut notwendig war. Noch oft sehe ich diese Schriftart aus “liegenden Flaschen” in verschiedensten Schriftzügen auf LKW oder in Industriegebieten – absolut grauenhaft! Einer der schlimmsten Logotrends, der immernoch seine Spuren zeigt.
Vor diesem Hintergrund kann man alle andere Kritik überhören. Sie haben das alte Logo beseitigt – und das ist definitiv ein Lob wert!
Nachdem ich in jungen Jahren festgestellt habe, dass Handy, Oldtimer, Beamer und Public Viewing im Englischen etwas ganz anderes bedeuten, schäme ich mich für unseren deutschen Zwangs-Übersetzer. Man will weltgewandt wirken, das Gegenteil ist für mich der Fall. Völlig identitätslos, anbiedernd und irgendwie auch spießig.
wow! Dieses neue, extrem verhuschte Logo und die kaputte Type, passen wirklich super zur ebenso desolaten, konzept- und leiblosen Zustand der Radwege! Da passt auch nichts zusammen, genau wie bei diesem Logo! Wer hat das gemacht??? Unfassbar diletanitisch! Aber passt eben super! Also 100 Punkte!
Ihnen ist aber klar, dass der BDR der Verband der RadSPORTLER in Deutschland ist und mit Radwegen und deren Zustand so gar nichts zu tun hat?
Ich fand ja die Formulierung von Achim im ersten Abschnitt des Artikels sehr schön:
“Anders als der mehr auf den Straßenverkehr ausgerichtete ADFC setzt sich der Bund Deutscher Radfahrer in erster Linie für die Interessen und Belange von Radsportlerinnen und -sportlern ein.”
Ich verstehe aber die Verwirrung, schließlich gibt es die sog. Dutch Cycling Embassy, die eben die entsprechende Verkehrsinfrastruktur promotet (siehe dazu auch meinen Kommentar weiter oben).
Fächert sich da etwa zwischen Radfahrer-Wade und Hinterrad-Speiche eine schwarz-weiß-rote Flagge auf…?