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France Télévisions erneuert die visuelle Identität ihrer Sender

France Télévisions Design

France Télévisions Design

France Télévisions, die öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt Frankreichs, erhält eine neue visuelle Identität. Das Rebranding umfasst die gesamte Sendergruppe und betrifft alle zu France Télévisions gehörenden Fernseh- und Radiosender. Ein neues On-Air-Design, das neue Logos, Trailer und eine gemeinsame Hausschrift beinhaltet, als sichtbares Zeichen für die digitale Transformation, die sich innerhalb der Gruppe vollzogen hat.

Zuletzt wurde das Design von France Télévisions vor fünfzehn Jahren erneuert. Seitdem haben sich Medienkonsum und Sehgewohnheiten grundlegend verändert. Insbesondere jüngere Zuschauer haben sich von herkömmlichen Fernsehbildschirmen und einem linearen Programmschema abgewandt, um auf Smartphones und Tablets Angebote in den digitalen Medien zu nutzen, wo und wann sie möchten.

France Télévisions begegnete dieser Entwicklung, indem es nach und nach entsprechende Onlineangebote entwickelt hat: „Culturebox“ für kulturelle Inhalte, „franceinfo“ als Informationskanal, „Ludo“ und „Zouzous“ für ein jugendliches Publikum oder beispielsweise „franzetvsport“ als Sportangebot.

France Télévisions Logos

Mit der Umstellung auf eine neue visuelle Identität will France Télévisions die digitale Transformation nun auch optisch zum Ausdruck bringen. Alle aktuellen Fernseh- und Radiosender wie auch die neu geschaffenen digitalen Angebote sind von dem Redesign betroffen. „Wir wollten eine stärkere Verbindung zwischen dem Angebot linearer Kanäle und dem digitalen Angebot herstellen, um zu zeigen, dass sie Teil derselben Familie sind. Durch die auf diese Weise erreichte Markenkohärenz erreichen wir zudem eine höhere Effizienz”, so Philippe DelÅ“uvre, Markendirektor bei France Télévisions. Gemeinsame Hausschrift der gesamten Sendergruppe ist fortan die franceTV braun.

France Télévisions Design

Der Prozess zur Einführung eines neuen Branding-Systems begann bereits vor zwei Jahren, als im Sender erste strategischen Überlegungen angestellt wurden, die digitale Transformation der Gruppe zu beschleunigen. Ein erster Schritt, geleitet von der Agentur Joosnabhan, half dabei, die Architektur und die Markenstrategie zu definieren. Darauf aufbauend entwickelte die Agentur Movement ein visuelles System, das einerseits die Zusammengehörigkeit zur Gruppe erkennen lässt, anderseits den einzelnen Sendern und Angeboten Raum zur eigenen Entfaltung bietet.

France Télévisions Design

Kommentar

Bei der Entwicklung einer visuellen Identität für eine Gruppe ist eine der zentralen Fragen, in wie weit die zur Gruppe gehörenden Bereiche visuell eigenständig auftreten dürfen beziehungsweise wie stark die Zugehörigkeit zur Gruppe das Design der einzelnen Bereiche bestimmt. Bei France Télévisions wurde diese Frage, wie sich anhand der Anwendungsbeispiele ablesen lässt, klar zugunsten einer starken Zugehörigkeit zur Gruppe beantwortet. Alle Sender eint die gleiche visuelle Handschrift, bei der sowohl Typographie, Bildsprache und sogar der Raster einheitlich sind. Einzig die unterschiedliche Farbgebung sowie ein zum jeweiligen Sender ausgerichteter Grafikstil dienen als Unterscheidungsmerkmale.

Im Ergebnis verfügt die Sendergruppe zukünftig über ein handwerklich sauber gearbeitetes, puristisches Design. Gleichwohl suggeriert die ausgeprägte Einheitlichkeit die Gleichheit respektive starke Ähnlichkeit der Sender bzw. deren Programme. Tatsächlich bestehen zwischen den einzelnen Sendern jedoch große Unterschiede. Die Inhalte von France 2 (Hauptsender), France 3 (Regionalprogramm) und etwa Outre-Mer 1ère (Sonderregionalprogramm für die zu Frankreich gehörenden Überseegebiete) sind derart spezifisch, dass die Einführung eines derart einheitlichen Erscheinungsbildes schon überrascht. Mit einem entsprechenden Rastersystem und einer individuelleren Bildsprache hätte man durchaus mehr Eigenständigkeit der einzelnen Sender herausarbeiten können, wohlgemerkt ohne das harmonische Gesamtbild der Gruppe dabei aufzugeben. Bei France Télévisions fiel die Entscheidung jedoch zugunsten einer maximalen Einheitlichkeit.

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Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Das ist garnicht schlecht, aber auch nicht gut. Wo sind die Ecken und Kanten.
    Farbige Punkte sind kontraproduktiv, denn das Farbgedächtnis des Menschen ist ein sehr schlechtes.
    Die Outlines übereinander zu legen ist super aber der Rest sieht aus, wie solange geändert bis aber auch keiner mehr meckert.

  2. Finde es grundsätzlich sehr schön, wenn man ein einheitliches System hat und dieses konsequent durchzieht. Ein Logo-Aufbau mit gleicher Bildmarke der Gruppe in einem festen Schema. Unterscheidung durch Ziffern und Farben…

    In diesem speziellen Fall finde ich es leider etwas zu einfach gelöst. Die »Bildmarke« der Gruppe – der vollflächige Punkt – ist mir hier zu wenig eigenständig um die Gruppe zu symbolisieren. Ein kleiner Kniff oder eine Abwandlung am Punkt hätte vielleicht gut getan. Die Standbilder des OnScreen-Designs vermitteln mir auch etwas zu viele Gemeinsamkeiten. Vielleicht wird hier noch durch Animationen unterschieden, was dem einzelenen Sender »Eigenständigkeit innerhalb der Gruppe« verleiht. Die Farben und Ziffern alleine reichen mir hier irgendwie nicht ganz und es wirkt mir etwas zu minimalistisch.

  3. Ich finde das System im Standbild schon ganz gut gelungen, hoffe aber auch auf mehr Eigenständigkeit im Bewegtbild bzw. den jeweiligen Animationen.
    Sich für diese Gliederung und die starke Zusammengehörigkeit zu entscheiden, halte ich für eine recht kluge Entscheidung.
    Zum einen dürfte dadurch die Umsetzung und Adaption deutlich leichter fallen und dadurch Kosten sparen – die Debatte ums öffentliche Geld wird doch in Frankreich ähnlich ausfallen wie hierzulande.
    Da die Sender zudem, wenn ich das richtig sehe, keine hochtrabenden Eigennamen haben, bietet die Zusammengehörigkeit einen Anker und erschließt sich dem Außenstehenden direkt. Über die Umsetzung mit dem Punkt kann man hingegen natürlich vorzüglich streiten. Mir gefällt’s.

    In Deutschland ist die Situation freilich eine andere. Die ARD hat versucht, mit der Bildmarke eine Einheitlichkeit zu erzeugen, was aber nicht so richtig klappen wollte. Hier sind die Sender optisch eigenständiger, wenn auch häufig inhaltlich ähnlich. Durch die schon angesprochenen „Eigennamen“ der Sender finde ich die Trennung hier aber auch sinnvoller, als im vorliegenden Fall.

  4. Ich würde das Design nicht schlecht machen wollen, denn es hat ein gut durchdachtes Konzept. Aber ich finde die alten Logos waren wesentlich prägnanter und einmalig.. Die neuen sind sehr austauschbar.. Auch die Zahlen selbst, alleinstehend, waren vorher wesentlich markanter..

    Ansonsten sind die Werbetrailer ja ganz interessant gestaltet.

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