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Fortuna Düsseldorf schärft Markenprofil und präsentiert die „Fortuna DNA“

Fortuna DNA
Fortuna DNA

Fortuna Düsseldorf, seit 2013 mit der ersten Mannschaft in der 2. Fußball-Bundesliga vertreten, verfolgt derzeit die Schärfung des eigenen Markenprofils. Mit Hochdruck habe man in den vergangenen Monaten an einer neuen Gestaltungssprache gearbeitet. Basis für die Weiterentwicklung des Erscheinungsbildes bildet dabei ein Leitbild, die sogenannte „Fortuna DNA“, an der auch Fans mitgewirkt haben.

Über 3.000 Fans habe man in den vergangenen Monaten im Zuge des Markenprozesses befragt. Darüber hinaus seien auf Fankongressen, in Workshops und Mitgliederforen viele Gespräche und Diskussionen geführt worden, um herauszufinden, wofür die Fortuna, der in den vergangenen Jahren Höhen und Tiefen durchlebt hat, heutzutage steht. Herausgekommen ist eine Leitlinie mit dem Titel „Fortuna DNA“. Die Leitlinie beinhaltet die folgenden acht Kernwerte: Tradition, Heimat, Gemeinschaft, Respekt, mit Ecken und Kanten, mutig, leidensfähig und humorvoll.

Die „Fortuna DNA“ soll dazu betragen, wie es auf der entsprechenden Infoseite heißt, dem Verein zu einem einheitlicheren Aussehen zu verhelfen. Mit Hilfe einer eigenen Hausschrift namens „Fortuna Sans“ will der Traditionsverein visuell eigenständiger werden. Die neue Schrift, die mit ihren Ecken und Kanten auf die nicht immer gradlinige Geschichte des Vereins verweise, sei so einzigartig wie der Verein selbst.

Fortuna DNA

Das neue Erscheinungsbild wie auch die Schrift befinden sich derzeit noch in der Entwicklung. Erst nach und nach erfolgt bis zum Saisonstart 2018/2019 die Umstellung auf das neue Design. Das ist auch der Grund, weshalb die Neuerungen bis dato nicht im Detail kommuniziert worden sind. Hier eine Stellungnahme seitens des Vereins, die exklusiv dem dt zur Verfügung gestellt wurde:

Das neue Erscheinungsbild der Fortuna zeichnet sich besonders durch die Neugestaltung der Hausschrift “Fortuna Sans” aus, die in Anlehnung an das bekannte Wappen des Traditionsvereins entstanden ist. Die exklusiv für die Fortuna Düsseldorf entwickelte Schrift ist das essentielle Element, das nicht nur Inhalte transportiert, sondern auch die Grundlage für grafische Elemente bietet und in diesem Gesamtbild die Philosophie und Geschichte des Vereins widerspiegelt.

Das eigenwillig gerundete „F“ des Fortuna Signets bildet dabei den Ausgangspunkt für die Konstruktion der Schrift. Dadurch erhält sie einen unverwechselbaren Charakter mit den buchstäblichen Ecken und Kanten, der auf die nicht immer gradlinige Geschichte des Vereins verweist. Die ungewöhnlichen Buchstabenformen wurden zu Gunsten der Lesbarkeit nicht zu komplex gestaltet und enthalten stilistische alternative Glyphen zur Anwendung in verschiedenen Einsatzbereichen und wird den Schnitten Bold und Regular verwendet um eine ganzheitliche Gestaltung zu ermöglichen. In diesem Gesamtbild verleiht sie dem Verein einen einzigartigen Wiedererkennungswert und ermöglichen zugleich den einheitlichen und konstanten Zusammenhalt der einzelnen Geschäftsbereiche und Kommunikationsmedien.

Der traditionelle Rotton der Fortuna wurde konsequent beibehalten und lediglich um ein dunkleres Rot, schwarz, ein dezentes Grau und Gold erweitert. Besonders in digitalen Medien wird vollflächig eine Textur verwendet, die den Rotton aber auch alle anderen Farbtöne, wie im Beispiel Facebook etwas gedeckter erscheinen lässt.

Das neue Erscheinungsbild inklusive Schrift entstand in Zusammenarbeit mit dem Designbüro Morphoria Collective (Düsseldorf).

Kommentar

Ein schönes Beispiel dafür, wie sich dank einer neuen Hausschrift, einem individuellen Corporate-Font, der gesamte Look verändert bzw. verändern kann. Es wird deutlich, dass im Zuge des Entwicklungsprozesses im Verein eine veränderte Denke in Bezug auf die Außendarstellung Einzug gehalten hat. Stark, wie sich der Verein im Rahmen des Videos präsentiert!
Ein kluges Konzept, da es das gerade im Fußball auf Seiten der Fans tief verwurzelte Traditionsbewusstsein berücksichtigt, um gleichzeitig ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wichtig die visuelle Identität auch für einen Verein ist. Denn auch wenn das für Traditionalisten zuweilen schwer nachvollziehbar ist: auch ein Verein ist eine Marke, die gepflegt und weiterentwickelt werden muss, sofern sie als zeitgemäß wahrgenommen werden soll.

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Dieser Beitrag hat 37 Kommentare

  1. Auch wenn ich Düsseldorf nicht unbedingt mag: Aber im Clip, der kleine Seitenhieb gegen RasenBall, ist super! <3

  2. Erster Eindruck: Klasse! Was da entsteht ist für einen Fußballverein gewagt, aus meiner Sicht aber sehr gelungen. Auch der Prozess mit der Einbindung der Fangemeinschaft scheint vorbildlich zu sein. Ich bin sehr gespannt auf die Reaktionen der Fans.

  3. Über Schrift und Farben hinaus, kann ich da wenig profiliertes erkennen. Möglicherweise ergibt sich in den Anwendungen noch das ein oder andere recht spannende aber in dieser Zusammenstellung wirkt es rudimentär.

    1. Seh ich auch so, das tut weh. Versucht mal, auf der Fortuna-Webseite Texte zu lesen, das fällt schwer. Ich hätte fast gesagt, dass man die Schrift als Displayschrift noch durchgehen lassen kann, aber die Überschriften in Versalien verbieten das völlig. Die Schrift wackelt hin und her – Bogen oben, Bogen unten, Bogen irgendwo dazwischen in unterschiedlichste Richtungen, je nach Buchstabe. In Schaugrößen schreien sie einen förmlich an und stehen so dem Inhalt im Weg. Rhythmus fehlt komplett. Ecken wirken in kleineren Schriftgraden wie Fehler (kleines a, kleines m, kleines w (!!); das kleine k ist allerdings ganz niedlich).
      Eine ganze Schrift vom Logo-F abzuleiten klingt im ersten Moment nach einer tollen Idee, aber man sollte sich auch eingestehen können, dass es auf die lange Distanz nicht funktioniert. Mich würde sehr das Urteil eines professionellen Schriftgestalters interessieren.
      Die gesamte Außendarstellung wirkt davon abgesehen ordentlich und frisch, wenn auch etwas modisch.

      1. Finds auch etwas anstrengend zu lesen, weil das Auge durch die ständigen Rundungen aus der Bahn geworfen wird.

  4. Bitte? Überall! Da muss man gar nicht mal genau hinschauen. Das runde F als 1:1 Vorlage herzunehmen ist doch eine plumpe Idee. Ecken und Kanten, schön und gut. Aber in dieser handwerklichen Ausführung, da bleibt mir einfach die Spucke weg. Mir schleierhaft, wie so eine Arbeit honoriert wird. Würde mich nie trauen, so etwas einem Kunden auch nur vorzuschlagen.

    1. Warum ich „so eine Arbeit“ honoriere? Nun, man kann zum Beispiel honorieren, dass der Verein, meines Wissens hierzulande als erster Club, sich die Mühe gemacht hat, eine eigene, individuelle Hausschrift zu entwickeln. Ein großes Lob dafür. Als Schriftliebhaber sollte man (eigentlich) ein solches Vorgehen, das in der Welt des Sports nun wirklich nicht alltäglich ist, gut heißen. Denn schließlich wird auf diese Weise die Bedeutung von Typographie für das Erscheinungsbild des Vereins respektive einer Marke zum Ausdruck gebracht. Ich hoffe, und offen gesagt erwarte ich das auch von der dt-Leserschaft, dass ein solches Vorgehen losgelöst von einer Kritik, bei der formalästhetische wie auch handwerkliche Aspekte im Zentrum stehen, betrachtet und beurteilt wird. Davon abgesehen: was heißt überhaupt „so eine Arbeit”?

      Einerseits das Aufgreifen des Wappen-F als plump zu bezeichnen und anderseits zuvor „Aua, die Schrift tut weh“ als Kommentar zu hinterlassen. Bitte. Das geht besser. Damit lasse ich Dich nicht davonkommen ;-) Mir erscheint das Aufgreifen und Zitieren des Vereinswappens jedenfalls nachvollziehbar und durchaus sinnvoll. Im Ergebnis ist die FortunaSans zudem deutlich weniger effekthascherisch als etwa die völlig verkopfte Hausschrift der FH Düsseldorf.

      Meiner Ansicht nach ist Deine bis dato nicht eben tiefschürfende Kritik, lieber Jürgen, ein schönes Beispiel dafür, wie Designer/Schriftgestalter eine Arbeit in erster Linie, um nicht zu sagen einzig aus der Gestalter-Perspektive bewerten. Drum möchte ich an dieser Stelle einmal dafür werben, das Ergebnis auch aus der Perspektive derjenigen versuchen zu betrachten, die mit dem neuen Look adressiert sind: die eigenen Fans, Mitarbeiter und Investoren. Dann relativiert sich mancher, ja vielleicht sogar berechtigter Kritikpunkt. „Aua“ ist allerdings kein Kritikpunkt.

      1. „Aua“ ist subjektives Empfinden, ganz recht. Man sollte seine Meinungen nicht veröffentlichen. Merkzettel. Kritik nur wenn man gefragt wird.

      2. Hi Achim,
        mein Namensvetter hat sich zwar recht undifferenziert geäussert, aber im Kern kann ich vielleicht nachvollziehen wo es zwickt. Der Beitrag von freistilrasierer sagt es ja: ich habe zwar gar kein Problem mit den Mengentexte – aber die Headlines in Versalschreibweise offenbaren, dass die Fortuna Type nicht wirklich sehr ausgewogen daherkommt. Diese Versalschreibweise sollte man nochmal dringend überdenken!
        Und ja, natürlich ist es eine tolle Sache, wenn ein so “altbackenes” Gewerbe wie ein Profifussballclub den Weg einer visuellen Erneuerung über eine eigenen Hausschrift geht – das finde ich prima – trotzdem ist nur wegen dieser sehr lobenswerten Tatsache das Ergebnis nicht frei von jeder Kritik. Aber wie gesagt: Die Gemischtschreibweise gefällt mir gut – dass das nicht 100% harmonisch läuft und optimal lesbar ist, geschenkt, das Identifikationspotential (“F”) dürfte derlei Details locker aufwiegen.

  5. Danke, @freistilrasierer. Ich schreibe das nicht aus einer schlechten Montagslaune heraus. Sondern hoffe, daß das jeder sieht, daß diese Arbeit unter aller … ist.

    1. Genau das offenbart die Schwäche der Schrift. Sie ist noch unausgegoren – und ich glaube auch nicht, dass das funktionieren kann. Natürlich betrachtet man als DT-Leser die Umsetzung solcher Projekte vorrangig aus Sicht des Gestalters, manchmal auch wenig objektiv;-).
      Unabhängig von meinem subjektiven Empfinden denke ich über die Idee nach, die Schrift in Anlehnung an das Wappen zu gestalten. Ich denke, genau hier liegt der Knackpunkt. Der Ansatz ist aus meiner Sicht unsinnig, weil die im Wappen befindliche Schrift bereits dem Wappen angepasst wurde. Jetzt geht man den Weg, eine eigenständige Schrift zu gestalten, welche die – verbogene – Form der Wappenbuchstaben aufnimmt. Das ist doch absurd.
      Dass es nicht funktioniert, sieht man an den willkürlichen Rundungen und unmotivierten Bögen, die der Lesbarkeit eher im Wege stehen.
      Ansonsten: Die Schärfung des Profils ist natürlich begrüßenswert.

  6. Sehr gute Idee und Herleitung den Verein als Marke zu erkennen und sich so zu präsentieren.
    Nur die Typografie ist gewollt und nicht gekonnt, bei genauerem betrachten wirken die Rundungen gezwungen z.B. beim kleinen “a” und großen “E” und im Gesamtbild eher etwas für dafont.com-Liebhaber/User und nicht für Typografen und Designer. Trotzdem ein vernünftiger Schritt. Dennoch an das Juventus CI/CD kommt es nicht ran.

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