Firefox, der von der Mozilla Foundation entwickelte Webbrowser, erhält mit dem kommenden Update ein neues Interfacedesign sowie ein neues Logo. Ob sich damit der seit Jahren sinkende Marktanteil von Firefox wieder steigern lässt?
Das für den 14. November 2017 angekündigte Update auf Firefox 57 sei das größte Update in der Historie des Browsers. Erstmals erhält der Browser mit der Bezeichnung „Firefox Quantum“ einen eigenen Versionsnamen – ein ähnliches Prinzip also, wie man es von Betriebssystemen her kennt. Laut Mozilla wurde das Design und die Technik von Grund auf erneuert. Eine neue, minimalistische Benutzeroberfläche namens „Photon“ wird einführt, und mit ihr eine entsprechende Designsprache, für die dieser Tage eine entsprechende Website gelauncht wurde: design.firefox.com/photon/welcome.html
Mozilla bemüht sich sichtlich verloren gegangene Marktanteile zurück zu erlangen. Während Firefox in den USA bereits vor vier Jahren Platz 1 an Google Chrome abtreten musste, ist Firefox nun auch seit diesem Sommer nicht mehr des Deutschen liebster Browser (siehe Abb. unten).
Firefox Logo – vorher und nachher
Die Firefox-Bildmarke wurde in ihrer Form vereinfacht. Wirklich minimalistisch ist die Fuchs-Globus-Darstellung allerdings auch nach vollzogenem Redesign noch nicht. Die Farben erscheinen deutlich satter, fast grell. Entsprechend dazu sind auch alle anderen im Photon Design System definierten Farben angelegt.
Es schmerzt mich schon ein wenig, denn damals zählte ich zu den ersten Unterstützern und war auch bei der New York Times-Aktion dabei.
Leider hilft uns “ehemaligen” Nutzern von Firefox das neue Design kein Stück. Ein Browser ist ein Produktivtool. Leider hat Mozilla das immer noch nicht begriffen und viele der Entwickler von Addons machen einfach nicht mehr mit. Gestern erst habe ich FF auf Version 56 aktualisiert und prompt kam die Meldung dass Firebug nun nicht mehr kompatibel ist. So ist es mir mit vielen Adons gegangen. Und Firebug war der einzige/letzte Grund wieso FF überhaupt noch auf meinem Rechner war. Tschüß Firefox. War schön mit dir.
Vlt. noch ein Schwenk hin zum Thema: Die Logoüberarbeitung geht in Ordnung. Tatsächlich gefällt mir die neue strahlendere Farbgebung gut. Das Design des Browserfensters hat sich über die Jahre immer weiter an Chrome angenähert und das fand ich persönlich schade. Denn mit Chrome bin ich bis heute nicht warm geworden. Diese unsäglichen über der Adresszeile liegenden Tabs. Gut dass es auf dem Mac noch Safari gibt.
Soweit ich weiß, wird das Firebug-Addon schon länger nicht mehr weiterentwickelt, statt dessen sind diese Funktionen jetzt mit den Developer Tools direkt in Firefox eingebaut:
https://blog.getfirebug.com/2016/02/08/merging-firebug-into-the-built-in-firefox-developer-tools/. Damit komme ich zumindest gut zurecht und es ist gefühlt schneller als das Addon. Für viele aktuelle Addons wird es auch ab Firefox 57 kompatible Addons geben, aber ob dann auch viele ältere ungepflegte, aber nützliche Addons wegfallen, wird sich zeigen …
Ansonsten geht es mir ähnlich: Das neue Logo gefällt, das Design ist mindestens gewöhnungsbedürftig, aber am Ende entscheidet bei einem Browser immer die Funktionalität (Geschwindigkeit, Stabilität, Anpassbarkeit, …).
Haben sie die letzten 6 Monate geschlafen? Das Firebug nicht mehr weiterentwickelt wird, ist bei richtigen “Entwicklern” seit Ewigkeiten bekannt und in FF selbst wurde das mit Riesenhinweisen verkündet. Das wäre so als würden Sie sich darüber aufregen, dass die Mauer gefallen ist. Da kommen Sie leider etwas zu spät. Und unter richtigen Entwicklern wird eh die Konsole benutzt. Die hat Tausend mal bessere Funktionen als der alte Firebug.
Gruss von einem Entwickler, der in ALLEN Browsern sein Ergebnis testet, auch wenn ihm nicht alle Logos gefallen.
Dem kann ich nur zustimmen, die integrierte Entwicklerkonsole ist ansprechender als das früher häufig empfohlene Firebug. Davon hört man seit längerer Zeit nur noch sehr wenig.
Tabs oberhalb der Adresszeile sind absolut richtig, denn die Adresszeile ist abhängig vom gewählten Tab, nicht umgekehrt.
Was bitte ist denn mit “Produktivtool” gemeint? Was vermissen Sie denn am Browser?
Ich habe übrigens bereits die Beta zu Version 57 installiert und bin sehr zufrieden damit. Schön minimalistisch und aufgeräumt. Und wer es mag, kann den Browser auch noch selbst anpassen.
Der Browser ist auch merklich schneller.
Much better. Der gezackte PinienZapfenVogelSchwanz war mir schon immer ein Dorn im Auge. Aber da ginge noch viel mehr.
@DerSiedler: findest du denn Firebug immer noch den internen Entwicklertools von Firefox überlegen? Ich habe vor einigen Jahren schon um gestellt und nach einer kurzen Umgewöhnungsphase habe ich einfach nichts vermisst, und inzwische sind die internen Werkzeuge – auch prinzipbedingt – einer addon-Lösung einfach überlegen, speziell wenn’s etwas in die Tiefen geht und nicht nur DOM und CSS angesehen werden (was man natürlich die meiste Zeit über tut).
Abseits von Entwickler-Anforderungen: welcher Browser ist denn (noch) ein “Produktivtool”? Chrome nicht, Opera nicht mehr, Safari schon gar nicht … man muss schon in den Exotenbereich schauen um was zu finden …
Aktuell ist Firefox selbst mit Version 57 noch mein Favorit – einige Addons sind schon in neu umgesetzt, auf andere kann ich aktuell sogar verzichten, die sind eher dabei weil sie halt immer dabei waren. So wie es in der Beta aktuell aussieht ist 57/Quantum wirklich deutlich schneller also noch Version 56 … d.h. sie sind leistungstechnisch wieder auf Ballhöhe, und das ist wirklich wichtig.
Design im Sinne von Optik … ist mir ehrlich gesagt bei einem Browser ziemlich egal – so weit im Hintergrund wie möglich bitte, und die Werkzeuge auf Abruf bereit.
Ich bin zu Chrome gewechselt, weil der auch alle wichtigen Plugins wie FF hat, dafür aber 1000x schneller ist. FF war mal gut, wurde aber immer langsamer und irgendwann waren die Nutzer halt weg.
Zum Logo fand ich das hier ganz passend:
https://uploads.disquscdn.com/images/47918c66ec8f76a154acc078386a9548e1f4c9b1045d8a00da338a25764211dc.png?w=800&h=264
Stetige Reduzierung von Details und Verläufen, in ein paar Jahren dann:
https://uploads.disquscdn.com/images/3aaa8639e11cb4df3fe5966e55534e7bc3f17d4d21e4c2b948c8cb767e044743.jpg?w=800&h=370
;)
Das überarbeitete Logo gefällt mir recht gut, wenn ich auch den Schwanz den Fuchses jetzt fast ein wenig zu “realistisch” finde, bzw. zu wenig Feuer-artig. Da geht auch ein Stück Geschichte verloren, ich kenne den Browser seit seinen allerersten Tagen als er noch Phoenix und dann Firebird und schließlich Firefox hieß und die F.A.Z. mit Version 1.0 eine tolle spendenfinanzierte Anzeigenkampagne gemacht hatte. Das war Aufbruchstimmung!
Ich hoffe nur, dass der Browser bei der starken Konkurrenz relevant bleiben kann. Finde ich wichtig. Ein gutes Design (Logo und UI) sind hier sehr wichtig und da glaube ich, könnte das Interface wesentlich besser aussehen. Zur Zeit ist Edge mit seinem Äußeren der modernste Browser, da könnten sich die anderen etwas abschauen.
Wenn gleichzeitig in Kooperation von Mozilla Foundation und Burda-Verlag der Firefox in eine Distributionsplattform für Malware, Adware und Spyware umgestaltet wird, dann wird das quieke neue Logo auch nicht helfen, die Niedergang aufzuhalten. Wer seine Nutzer so offen verachtet, dass sie scharweis fliehen, wird sie wohl nicht mit kaum wahrnehmbaren Veränderungen in der Eigenwerbung halten können. Da ist eher eine Haltungsänderung vonnöten… :(
Ab Firefox 57 laufen 98% meiner installierten Add-ons nicht mehr und ob es für die jemals eine Version gibt die ab Firefox 57 läuft ist fraglich.
Da müsste man dann auf eine ESR-Version 52.x.x umsteigen und hat dann noch bis zum März bzw. Juni 2018 eine Gnadenfrist.
Ich finde das Logo einfach nur sexy und gut gelungen.
Der Verlauf gibt dem Logo einen modernen Touch.
“Modernes” Design folgt nun seit ca. 100 Jahren dem Motto “form follows function”, was bisweilen zu derart staubtrockenen Ergebnissen führt, dass man sich schon fragen kann, wo da noch der Begriff “design” angebracht ist, beispielsweise bei manchem Möbelstück.
Dort, wo dieses Motto die wichtigste Richtschnur sein sollte, wird dieses aber zunehmend ignoriert. Nämlich bei Software. Jeder zusätzliche “Mausweg”, jeder zusätzliche Klick, jeder schlechte Kontrast, jedes Untermenü das erst aufgerufen werden muss, kostet die Nutzer Zeit, setzt sie bei Zeitdruck unter unnötigen Stress und – nicht unwichtig – belastet Augen und Maushand, bei stundenlanger und tagtäglicher Bedienung.
Mozillas Firefox wurde einst im Kern populär, weil er dem überladenen, verschachtelten, unergonomischen IE eine aufgeräumte und leicht anpassbare Bedienoberfläche entgegensetze, “Funktionsdesign” wenn man so möchte. So folgte beispielsweise der Aufbau der oberen Leiste der Tab-Funktion.
In den letzten Jahren hat Mozilla das aber zunehmend aus den Augen verloren und alte Fehler wiederholt, die MS schon beim IE machte. Wer die neueste Version frisch aus dem System installiert wird erst einmal von aufpoppenden, klicki-bunti Fenstern und einem sicherlich gut gemeinten Fuchs-Assistenten und lauter Icons und Submenüs mit Icons usw. erschlagen. Und überall verbirgt sich noch ein weiteres Subicon für Sub-Einstellungsmenüs, die ihrerseits untergliedert sind und hastenichgesehen und all das folgt nicht einmal einer stringenten Designsprache oder einem durchgehenden Layout.
Kurzum – schrecklich. Und dieses “neue” Design ändert daran leider gar nichts, sondern mutet zu allem Überfluss den Bestandsnutzern, die sich in all den oben genannten Unzulänglichkeiten trotzdem eingerichtet haben und dem Firefox bisher treu blieben, eine Umstellung und Umgewöhnung zu, die viele dieser Nutzer dazu nutzen dürften, bei der Gelegenheit gleich den Browser zu wechseln.
Ironischerweise zeigt derzeit v. a. Microsofts Edge wie es geht, man hat den unrettbar vermurksten IE einfach aufgegeben und einen komplett neuen Browser entworfen, der in Technikbenchmarks überzeugt, aber v. a. ein sehr übersichtliches, stringentes, selbsterklärendes und einheitliches Design und Layout verwendet.
Vielleicht sollte sich Mozilla daran ein Beispiel nehmen und statt eine Firefox Version Drölfzillionen einen Neofox 1.0 rausbringen, dessen Design sich zu den alten Stärken zurück besinnt. Form follows function!
Neue Versionen unter neuem Namen bringen im technischen Bereich gar nichts. Solange die Art des Produkts und die Firma dasselbe bleibt, bleibt auch das Ergebnis und das Image im Kopf dasselbe. Edge ist für die meisten ja auch kein neuer Browser, sondern weiterhin der Internet Explorer, nur mit anderem Namen. Eher macht mans nur schlechter, weil viele dann denken, dass man dadurch Mängel kaschieren will. In Technikforen regen sich ja eh bei jeder Designänderung alle auf nach dem Motto “haben die bei Mozilla nichts besseres zu tun als ständig das Design zu ändern? Die sollen mal den Browser besser machen”
Natürlich ist Mozilla klar, dass ein neues Fuchs-Logo und ein neues Interface allein nicht hilft.
Für so dumm schätze ich die Jungs und Mädls von Mozilla nicht ein.
(Andere Designkunden schon bei allem Respekt, nach vielen Jahren in der Branche muss ich das so sagen, leider …)
Habe mir jetzt nach Lektüre der Moz-Kommentare ;-) flugs die Beta/Developer-Version Firefox Quantum (“doppelt so schnell”) installiert.
Ein Quantum Trost wie im James-Bond-Film oder ein Quantum Respekt und weiterhin positive Neugier (statt Gejammere über das alte Firefox) haben sich die Mozillisten mindestens verdient.
Den Firebug kann man übrigens trotzdem auf den aktuellen Firefox drauftun, falls es einem nicht geheuer ist, den Firebug in den Developertools herumschwimmend zu wissen. Muss man eben ein wenig tricksen.
Ich liebe als Designer aktuell vor allem das Schrifttool auf Chrome und FF.
Und mit Opera kann man privat bei unserer elenden Micker-City-Bandbreite am besten streamen …
Die Zukunft: Für jeden Zweck ein extra Browser… wenns schee macht …
Ohne Chromecast support nicht nutzbar. Ciao
“. . . ist die Fuchs-Globus-Darstellung allerdings. . .”
Beim neuen Logo gibt es keinen Globus mehr. Da ist nur eine blaue Kugel.
Sobald das alte Logo von der Bildfläche, und aus den Köpfen, verschwunden ist, wird keiner mehr wissen das es sich ursprünglich um einen Globus handelte.
Eben. Ein Globus. Ein kugelförmiges Modell der Erde.
Da wird aber keine Erde mehr angezeigt, das ist wohl eher das, was er meint. ;)
Ja die Landmassen sollte man aber trotzdem sehen um es zuordnen zu können, auch wenn die Erde der blaue Planet ist.
https://easywebcity.de/2017/07/21/jetzt-gerade-im-weltall-live-von-der-iss/
Wenn ich eine blaue Kugel ohne die typischen Formen der Kontinente sehe denke ich zuerst mal an eine blaue Kugel und nicht an die Erde. Die Verbindung zum “World” Wide Web steht natürlich trotzdem im Raum. Aber irgendwie bezweifle ich das man die Assoziation noch zusammen bekommt wenn die einzelnen Kontinente nicht mehr sichtbar sind. Dafür zieht der Fuchs auch zuviel Aufmerksamkeit auf sich.
Eine blaue Kreisfläche ist nun einmal DAS visuelle Synonym für Erde. Der blaue Planet. Farbe und Form des Kreises reichen bereits aus, um diese Assoziation zu aktivieren. Dieser Bezug wird von Menschen über die Kulturen hinweg verstanden. Genau deshalb gibt es Logos wie die von Danone, BMI, USA Today oder das alternative Peace-Zeichen.
Abgesehen davon kann die Form des Firefox-Logos im Umfeld digitaler Medien als gelernt angesehen werden. Es braucht also aus mehreren Gründen keine kartografische Darstellung, um dennoch in der Form die Erde erkennen zu können.
Also ich sehe das auch nicht, schon gar nicht in den Beispielen BMI und USA Today.
Das ist schlicht und ergreifend falsch und ich denke, die Tatsache, dass alleine 3 Leute in diesem Artikel diese Assoziation nicht sehen, widerlegt diese Behauptung.
Es braucht schon mindestens etwas grün auf dem blauen Kreis, die Andeutung von Landmassen oder ein Entsprechender Kontext wie ein Sternenhimmel um diese “Assoziation zu aktivieren”. Ein blauer Kreis auf weißem Grund ist kein Symbol für die Erde.
Gerade das USA Today Logo ist meiner Meinung nach ein perfektes Beispiel dafür, weil es das Logo z.B. in verschiedenen Farbvarianten gibt. Jemand, der die Marke zum ersten Mal sieht, würde mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ahnen, dass es sich um die Erde handelt. Ist aber wahrscheinlich auch nicht weiter schlimm. Genauso wie es beim Firefox Logo der Marke kein Abbruch tun wird, weil man das Logo bereits kennt. Beide Logos haben sich quasi verselbstständigt, aber dass es um die Erde geht, wird garantiert bald niemand mehr wissen.
Die Weltkarte war vorher auch schon derart blass, dass man sie nur erkennen konnte, wenn das Logo so groß dargestellt wird wie im vorliegenden Artikel. Was auch der einzige Fall ist, wo es Sinn hat, den Firefox so prominent zu zeigen.
Außerdem ist so ein Logo immer eine Vereinfachung/Stilisierung. Wofür, außer eine Erde (welche durch das Internet umspannt wird), sollte die blaue Kugel denn sonst stehen? Glasmurmel, Billardkugel, Wurmloch, Bodenansicht einer blauen Kaffeetasse?
Und ja, es ist völlig ok, wenn die Assoziation des Globus verschwindet, weil das bedeutet, dass das Logo als Ganzes wahrgenommen wird und nicht mehr als die kleinere Summe seiner Teile.
Die “Kugel” ist aber gar keine mehr, weil auch alle anderen Teile des Logos durch Farbverläufe die gleiche Räumlichkeit erhalten. Das Blau könnte genauso gut für den Himmel stehen (oder eine Pfütze aus der der Fuchs trinkt :) Die blaue Fläche ähnelt fast schon einem Tropfen) Im Gegensatz zu vorher verschwindet der Globus-Bezug auch dadurch, dass eine Kreisform nur noch durch kognitive Ergänzung entsteht, während vorher die angedeuteten Kontinente den Rückschluss auf Erd(ball) erzeug haben. Jetzt kann man das Logo auch einfach so lesen, dass verschiedene Elemente in einen runden Kontext angeordnet wurden und durch einen blauen Hintergrund kontrastiert.
Je länger ich hinschaue, umso mehr muss ich beim Hintergrund an die Vodafone-Sprechblase denken. Um noch einen positiven Aspekt zu nennen: Der Fuchsschweif ist deutlich schöner als die “Federn” vorher.
Wohl kaum. Die Tatsache, dass drei Personen vorgeben, keinen Zusammenhang zwischen einer blauen Kreisfläche und dem Planeten Erde erkennen zu können, zeigt lediglich, dass es auch innerhalb der mit visueller Formgebung vertrauten dt-Leserschaft Menschen gibt, die den Zusammenhang nicht erkennen. Nicht mehr und nicht weniger. Um (m)eine Aussage widerlegen zu können, braucht es mehr als bloßen Widerspruch. Die Anzahl an Widersprüchen, das sollte soweit klar sein denke ich, ist schon einmal gar kein Indiz für die Falschheit bzw. Richtigkeit einer Aussage. Mehrheit bedeutet nicht automatisch Richtigkeit. Was zählt, sind einzig stichhaltige Gegenargumente. Und vor allem braucht es den auch anhand von Beispielen erbrachten Beweis, um eine Aussage überzeugend widerlegen zu können.
Die in Deinem Kommentar, lieber Eric, vorgebrachten Argumente überzeugen mich nicht, taugen meines Erachtens auch nicht als Beweis. Gerade das Beispiel USA Today verdeutlicht doch sehr anschaulich, dass die Konnotation blaue Kreisfläche = Erde ausgeprägt und weit verbreitet ist. Eben weil dies so ist, konnte man das Markenzeichen von USA Today im Zuge des letzten Redesigns OHNE zusätzliche visuelle Merkmale wie Kontinente oder ein Gradnetz anlegen. Aus dem selben Grund enthält die von James W. Cadle entworfene „Flag of Earth“ eine blaue Kreisfläche, die ohne weitere visuelle Merkmale auskommt. Verständlich ist die Flagge als „Flag of Earth“ dennoch, da das Prinzip allgemein bekannt ist und somit als gelernt angesehen werden kann. Gleiches gilt übrigens auch für die Verbindung: gelbe Kreisfläche = Sonne.
Anhand dieser wie auch der im vorhergehenden Kommentar von mir aufgeführten Beispiele ist klar, dass eine blaue Kreisfläche sehr wohl ein, wenn nicht gar DAS Symbol für den Planeten Erde ist.
Hallo Achim, danke für die Antwort!
Ich würde sagen, ein Widerspruch widerlegt per Definition eine Aussage.
Das Beispiel zeigt meiner Meinung nach höchstens, dass das Redesign funktioniert, und die Leute weiterhing dieselbe Zeitung mit dem Logo verbinden, nicht jedoch den Planeten Erde. Ich glaube weiterhing, die wenigsten Leute denken bei dem Kreis (der innerhalb der Zeitung wie gesagt auch in anderen Farben vorkommt) an die Erde. Es ist einfach ein Kreis.
Das ist etwas anderes. Hier geht es um die Flagge der Erde. Natürlich assoziert jeder hier durch den entsprechenden Kontext und die Kombination aus Sonne, Erde, Mond und Weltall mit dem blauen Kreis die Erde.
Wenn ich aber einen stilisierten Fuchs um eine blaue Kugel geschlungen sehe, und das Ganze noch ein Logo für einen Browser ist, dann kann man unmöglich erwarten, auch noch die Erde mit dem Logo zu assoziieren.
Alles was ich sage ist, dass der Bezug zur Erde (und damit womöglich ein Teil der Aussage des Logos) flöten gegangen ist durch das Redesign. Und dasselbe gilt für USA Today. Da kann ich die anderen Leser hier sehr gut verstehen und ich fand es etwas unangebracht zu entgegnen, der Bezug würde “von Menschen über die Kulturen hinweg verstanden” werden. Das ist zugegebenermaßen etwas penibel, aber irgendwie war es mir wichtig, das loszuwerden.
Das ist schlichtweg falsch. Widerspruch ≠ Widerlegung. Ich empfehle Paul Grahams Konversationslehrstück: Wie man widerspricht
Ich bin mir sicher, dass die Flagge bei einer Straßenbefragung bei vielen Menschen entsprechende Assoziationen auslöst.
Aufgrund der Logohistorie, dem hohen Bekanntheitsgrad von Firefox sowie aufgrund des Kontexts, der da ist: WORLD Wide Web, kommt man (eigentlich) nicht umhin, die blaue Kugel mit dem Erdglobus in Verbindung zu bringen. Der Zusammenhang ist offensichtlich. Wir haben zudem gelernt, dass Firefox im Logo einen Globus hat. Es ist daher für unsere Wahrnehmung kaum von Bedeutung, dass nunmehr die Darstellung der Kontinente fehlt. Stichwort Prägung. Wäre die Kugel nunmehr gelb statt blau, könnte ich Deiner Argumentation folgen, aber so….
Verstehe die Diskussion nicht. Eine Kugel ist per Definition ein geometrischer Körper, bei dem alle Punkte seiner Oberfläche den gleichen Abstand zu seinem Mittelpunkt haben. Eine blaue Kugel ist demnach ein blauer, geometrischer Körper, bei dem alle Punkte seiner Oberfläche den gleichen Abstand zu seinem Mittelpunkt haben (noch lange keine Erdkugel). Zudem ist die Erde keine Kugel sondern ein Rotationsellipsoid. Soweit die Fakten. Wahrnehmung ist geprägt von unserer Erfahrung – darüber müssen wir nicht diskutieren. Sprich mit einem Geologen über eine blaue Kugel und er denkt an die Erde – sprich mit einem Jongleur über eine blaue Kugel und er denkt ans Jonglieren. Einfach mal bei Google nach “blauer Kugel” suchen – da werden erstaunlich viele blaue Kugeln gezeigt (kaum Erdkugeln) – weil eine blaue Kugel einfach eine blaue Kugel ist und bleibt. Und das ist das schöne an Algorithmen wie die von Google – sie sind “Durchschnittsgeprägt” – und nicht von dominanten, individuellen Erfahrungen beeinflusst.
Nun ja. Dass man auf der Google-Trefferliste blaue Kugeln angezeigt bekommt, wenn man zuvor „blaue Kugel“ eingibt, ist so überraschend nicht. Damit wird keine der hier diskutierten Ansichten belegt oder widerlegt. Wenn die Suche bei Google erkenntnisgewinnend sein soll, wenn wir anhand der Trefferliste Schlussfolgerungen ableiten wollen, dann müsste man in diesem Fall beispielsweise nach „earth symbol“ oder „earth planet logo“ suchen. Dann nämlich erscheint eine Darstellung wie die bereits erwähnte Flag of Earth.
Zustimmung! Die eigene Prägung wie auch der jeweilige Kontext beeinflussen die Wahrnehmung. So ließe sich in diesem Fall ergänzen: Sprich mit einem Firefox-Nutzer, der damit gerade das World Wide Web erkundet, und er assoziiert (in der Regel) mit der blauen Kugel den Planeten Erde.
[…] auskommt. Nutzer des Firefox-Browsers werden bemerken, dass bei der aktuellen Version 67.0 noch das alte Logo implementiert ist. Wann Mozilla auch das Firefox-Browser-Logo selbst austauscht, ist derzeit nicht […]