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Evoque Design Award

Evoque Design Award

Ich bin hin und her gerissen. Ein Traum von automobilem Design im fragwürdigen Bündnis mit einer Crowdsourcing-Plattform. Range Rover sucht zur Markteinführung des Modells Evoque das Kampagnen-Motiv und lanciert zu diesem Zwecke in Kooperation mit Quaxter eine eigene Wettbewerbs-Website (siehe Link unten).

Die im Briefing formulierten Teilnahmebedingungen machen, nach einer ersten Sichtung, einen guten Eindruck. Für den Gewinner steht ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro bereit. Die Plätze 1.–6., sogenannte Regionalgewinner, werden mit je 500 Euro bedacht. Die Plätze 7. bis Position 18 werden mit kleineren teils Sachpreisen prämiert. Alle übrigen Teilnehmer behalten die Rechte an ihren Arbeiten, so weiß es zumindest dasauge.de zu berichten, denn in dem zum Download bereit stehenden Teilnahme-PDF wurde ich diesbezüglich nicht fündig.

Der kritische Unterton in diesem Artikel kommt nicht von ohnehin. Logos für gerade einmal 200 Euro Preisgeld auszuloben, so wie es Quaxter auf einer Plattform betreibt, halte ich für ziemlich unanständig. Range Rover nutzt für den Evoque-Wettbewerb die technische Lösung von Quaxter, lagert den Wettbewerb allerdings auf einer Subdomain aus. Einerseits lanciert Range Rover einen durchaus attraktiven Kreativwettbewerb, der sicherlich zahlreiche Designer ansprechen wird, anderseits geht sie eine Zweckgemeinsschaft mit einem Anbieter ein, der Preis-Dumping in der Kreativbranche betreibt. Wie passt das zusammen?

Nach längerer Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, auf den Wettbewerb hinzuweisen. Die, nach eigenem Bekunden, fairen Bedingungen gaben letztlich den Ausschlag für diesen Artikel. Ich denke, die dt-Leser werden sich eine eigene Meinung bilden und vielleicht ihre Ansichten zu diesem Wettbewerb, wie auch in Bezug auf das Thema Preis-Dumping in den Kommentaren kund tun. Wie stets bei Wettbewerben gilt: Teilnahmebedingungen lesen und im Anschluss daran entscheiden, ob eine Teilnahme sinnvoll erscheint.

  • evoque.quaxter.de

Dieser Beitrag hat 14 Kommentare

  1. Danke Denis, für den ausführlichen Kommentar. Ich denke, smarter wäre es gewesen, Quaxter komplett herauszuhalten und stattdessen den Wettbewerb unter beispielsweise landrover.com/evoque-designaward/ oder einer eigenen Domain laufen zu lassen, Software-Lösung hin oder her.

    Dabei fällt übrigens auf, dass weder landrover.com, noch landrover.de über standesgemäße Fehlerseiten verfügen. Bei Aufruf einer URL, die nicht im System angelegt ist, erhält der Nutzer eine schnöde Apache Tomcat-Warnung, bzw. den Hinweis: „Leider ist die Webseite von Land Rover momentan nicht erreichbar“, obwohl der Auftritt als solcher sehr wohl erreichbar ist. Das nur so am Rande.

  2. “Wir nehmen das Wort vom kollaborativen Entwicklungsprozess sehr ernst.”

    Unter Kollaboration verstehe ich partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Also eine klassische “Win-Win-Situation” für alle Beteiligten.

    Beim “EVOQUE Design Award” hingegen gibt es am Ende mehr Verlierer als Gewinner. 98% der Teilnehmer arbeiten gratis für euch. Man kann dieses Prinzip nicht einmal als Gewinnspiel bezeichnen, denn dort muss man keine unbezahlte Arbeitsleistung einbringen sondern nur eine Frage richtig beantworten. Und bei einem echten Award (red dot etc.) werden Arbeiten eingereicht für die man einmal richtig beauftragt und bezahlt wurde.

    “Dieser Award ist eine tolle Möglichkeit gerade für kleine Agenturen, sich ins lokale Rampenlicht zu bringen.”

    Na klar, das übliche (leere) Versprechen der Eigen-PR.
    Das Argument das sich aus so einer Aktion Folgeaufträge generieren ist lediglich die Karotte die man dem Esel vor die Nase hält. In der Praxis bewahrheitet sich das nur nie.

    Im Gegenteil. Sich als Designer unter Wert zu verkaufen dreht die Preisschraube für die ganze Branche nur noch weiter nach unten. Dann dürfen sich alle Designer mit fehlender (finanzieller) Wertschätzung ihrer Arbeit herumschlagen. Vielen Dank.
    Man kann auf Dauer nicht von leeren Versprechungen leben (das zum Thema Nachhaltigkeit).

    Diese ganze Aktion ist im Endeffekt eine reine Werbeveranstaltung für Range Rover auf Kosten der Teilnehmer.

    lg Jan

  3. Diesen Design Award habe ich seit den Posts beobachtet und finde die Ausschreibung nicht so schlecht. War etwas hin und hergerissen. Die meisten, die da mitmachen, können nämlich definitiv mit Photoshop umgehen. Und der Wettbewerb scheint keine Langweiler anzuziehen.

    Ich mache mich am Wochenende an meine Ideen, werde jetzt aber nicht viel Zeit investieren. Bei den Kommentaren der Jury würde ich gerne erfahren, von wem das kommt, ist leider immer allgemein gehalten.

    LG, Heiner

  4. hallo zusammen,

    ich beobachte auch schon eine ganze weile das geschehen dieser ausschreibung!
    allerdings kann ich teilweise nicht nachvollziehen was für schlechte arbeiten dort
    in den städten auf platz 1 steht! da frage ich mich, hat die jury tomaten auf den augen?
    platz 1 und 2 münchen z.b. das geht ja mal überhaupt nicht.

    manchmal habe ich das gefühl, das jeder mal auf platz 1 steht, damit auch ja niemand
    die lust verliert.

    lg

Kommentare sind geschlossen.

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