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Euronews mit neuem Corporate Design

Euronews Logo (Bildmarke), Quelle: Euronews
Euronews Logo (Bildmarke), Quelle: Euronews

Der paneuropäische Nachrichtenfernsehsender Euronews mit Sitz in Lyon hat sich ein komplett neues Design verpasst und verstört dabei den Laien aber vor allem die Designbranche.

Wer diesen Beitrag liest, wird sich fragen, ja und? Wo ist denn nun das neue Logo? Etwa der Kreis? Und die Antwort lautet tatsächlich, ja der Kreis! Was soll man über einen Kreis und eine lieblos hingeworfene Wortmarke im Freefont-Stil groß schreiben? Mir fällt dazu nur folgendes ein: Dies ist kein Logo!

Euronews Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Euronews, Bildmontage: dt
Euronews Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Euronews, Bildmontage: dt

Euronews TV

Hier einmal ein Auszug aus Wikipedia, der den Sender beschreibt: “Euronews gibt seine Berichterstattung in politischen, religiösen oder nationalen Themen als neutral an. Es gebe demnach keine persönlichen Meinungen von Moderatoren und keine sichtbaren Nachrichtensprecher. Ein regelmäßiger Programmpunkt ist selbsterklärendes Bildmaterial ohne Begleitkommentar, das unter dem Titel “No Comment” ausgestrahlt wird.”

Euronews Relaunch

Der neue Webauftritt macht den Eindruck als wäre er ein Prototyp oder eine Baukasten-Homepage, die noch mit einem “echten” Design und einem echten Logo befüllt werden muss. Alle Elemente wirken wie Platzhalter. Werbebannern wird es in diesem gesichtslosen Umfeld leicht gemacht den Blick auf sich zu ziehen. Es gibt sonst nichts, an dem das Auge hängen bleiben könnte.

Welch ein Markenrelaunch. No-Comment. Verantwortlich ist die Agentur FFL Paris (fflparis.fr). Wäre wirklich interessant sich einmal dem Gedanken hinzugeben, die Franzosen ließen sich einen Markenschutz auf den Kreis sichern. Das DPMA wäre vermutlich gar nicht mal abgeneigt ;-)

Danke Ulrich für den Hinweis.

Dieser Beitrag hat 94 Kommentare

  1. puhh..in einer zeit wo wieder farben ins spiel kommen passt dieser graue auftritt eigentlich überhaupt nicht…es wirkt auf mich total lustlos…so grau wie der altag..;)

    logo finde ich an sich ganz gut..aber alles in diesem grau…nein das muss echt nicht sein…

  2. Noch etwas ist zu bedenken, dieses Logo wird sich wohl nur allzu selten in Print-Form wiederfinden. Es wird sich hauptsächlich als teiltransparentes Add-On in der Bildschirmecke wiederfinden. Ein gefüllter Kreis ist abgesehen von der bunten Wunderkugel dort selten zu finden. Gleichzeitig ist es dezent und unaufdringlich.

    Ich denke ein gestalterischer Ausbau des Kreises a la Minolta würde auf dem Schirm nicht groß wirken. Nur der Schriftzug würde auch nicht reichen. Ich finde es ist daher für diesen und nur diesen Zweck auf der Mattscheibe in Ordnung. Den Kreis bekommt man im Gegensatz zu dem alten Puzzle ins Bild hinein.

    Ich denke die Berücksichtigung des Zielmediums und der Konkurrenz wird hier von vielen ausgeblendet. Ob es dann im Web und auf Papier ‘glänzt’ ist zweitrangig.

  3. @ Achim Schaffrinna: hier bin ich das erste Mal nicht deiner Meinung. Für mich ist es ein Logo und es gefällt mir sehr gut. Selten vermittelt ein Logo so schnell und so gut

    Ich denke ein Logo definiert sich nicht allein durch seine wiedererkennbare Bildmarke. Was zum Beispiel passiert wenn man bei manroland oder abc den Schriftzug weglässt? Richtig, einen Kreis.

    Wo ist der Unterschied?

    Sicherlich lässt sich über die Schrift und vor allem über die Spationierung diskuieren, aber da habe ich schon viel schlimmere Fonts in Logos gesehen.

    Die Homepage gefällt mir ebenfalls sehr gut. Sie passt perfekt in das Konzept der Reduziertheit und beschränkt sich aufs Wesentliche. Nachrichten, Videos und Fotos stehen im Focus – so soll es sein.

  4. Schön das eine so einfach gestaltete Marke so stark polarisieren kann.

    Eine Anmerkung sei mir gestattet ohne auf gestalterische Schwächen oder Stärken des Logos hinzuweisen: Ein Logo allein schafft noch kein Markenerlebnis. Und wenn ich mir die erste Applikation (den Internetauftritt) ansehe, dann erlebe ich die Marke nur wenn ich das Logo sehe. Wo kommt denn das Zeichen (der Kreis) oder die durch extreme rundformen gestaltete Typo sonst noch vor?

    Gar nicht – wer mal eben den Test machen will der verdecke kurz das Logo. Wer sendet dann ab?

    Viele Grüsse an alle die hier so angeregt mit-diskutieren.

  5. Lars, der Unterschied ist, dass bei abc (nicht, dass ich das Logo viel spannender fände) der Schriftzug eben nicht weggelassen wird und sich dieses Logo dadurch von anderen Kreisen (die es unzählig in anderen Logos und Gestaltungen gibt) unterscheidet.

  6. Formschub:
    Du hast recht! Dein Vorschlag überzeugt mich zwar eher weniger, aber Du zeigst hier ganz genau woran es liegt. Nun sind es nur zwei auswechselbare Kreise, aber es ist tatsächlich mehr “Logo” als das Original. Denn nun besteht das Logo aus zwei Elementen und DAZU aus der Information, wie diese Elemente in Bezug zueinander stehen. Dafür gibt es nämlich wieder genügend Variationsmöglichkeiten, um sich von anderen, ähnlichen Logos abzugrenzen.

  7. @Lars
    Der Vergleich mit manroland hinkt natürlich, da es sich im Falle des Druckmaschinenherstellers ja um ein Logo handelt, welches ausschließlich aus einer Wortmarke besteht.

    @formschub
    Ich mag den leicht süffisanten Unterton in Deiner Frage.
    Deiner “Regel” würde ich allerdings keinen “Automatismus” zusprechen wollen und sie deshalb mit Nein beantworten. Was fehlt ist die Komponente “Mühe”. Nicht, dass ich Dein Logo nicht schicker fände, als den Euronews-Kreis *räusper* aber wenn man sich umschaut, findet man überall tolle Lösungen, in denen die Kreisform neu und auf eine eigene wiedererkannbare Art und Weise interpretiert wird. Der Euronews-Kreis ist keine eigenständige, kreative und individuelle Interpretation eines Kreises, es ist wie bereits gesagt lediglich ein Kreis.

  8. @ Achim / Formschub

    Natürlich habe ich die Komponente “Mühe” vorausgesetzt. Aber dann denke ich, dass man durchaus Formschubs Regel mit ja beantworten kann.

Kommentare sind geschlossen.

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