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Erster Ausfall bei der FIS Alpine Ski Weltmeisterschaft 2015 in Vail/Beaver Creek: das Logo

Logo des FIS Worldcup 2015 in Vail Beaver Creek

Schön wie ein verdrehtes Knie nach einem Sturz mit hundert Sachen – das Logo der FIS Alpine Ski Weltmeisterschaft 2015. Ein visueller Unfall, ein Logo wie aus einer Zeit, als Corporate Design noch kein Begriff war.

Während andere Sportverbände die Notwendigkeit für ein auch optisch überzeugendes Markenkonzept längst erkannt haben – ist ein solches doch mehr denn je Voraussetzung für eine optimale Vermarktung –, verfolgt der Ski-Weltverband FIS offensichtlich weiterhin einen anderen Kurs. Eine Bildmarke, die gleichzeitig Globus und Schneekristall darstellt, ersetzt die Ziffer „0“. Die Veranstaltungsorte quer darüber gebappt. Ein Logo, wie aus eigenem Verbandsbestand zusammengeflickt.

Wenn auch der Zeitunterschied von acht Stunden sehr TV-kompatibel sind – das WM-Logo ist es nicht. Bis zum 15. Februar, solange geht die WM in Vail/Beaver Creek, Colorado, werden Zuschauer den globigen Logoklotz ertragen müssen. Auch die im Rahmen der Veranstaltung zum Einsatz kommenden Illustrationen vermitteln in ihrer doch eher beliebig wirkenden Gestaltung kaum ein Gefühl von der Faszination des Skisports. Bitte, liebe FIS-Verantwortlichen, lasst für zukünftige Veranstaltungen von g’scheiten Kreativen, die weniger oft dünne Luft einatmen als Ihr, ein stimmiges Gesamtkonzept erarbeiten, damit diese Faszination auch einmal sichtbar wird.

FIS-Worldcup-Vail-Beaver-Creek

Illustration – FIS Worldcup 2015 in Vail Beaver Creek

https://vailbeavercreek2015.com

Dieser Beitrag hat 23 Kommentare

  1. Sehr billig, auch die Schriftwahl. Der Ortsname wird z. B. in der Days One von Jovanny Lemonad geschrieben, frei downloadbar bei den Google Fonts.

    1. Worin besteht da die Kausalität? Free Font = schlecht? Muss man erstmal hinkriegen: 3 Fonts in einem Logo, condensed, extended… Großes Kino.

      Was die Farbe angeht, wird es etwa so gewesen sein: der Kunde wollte unbedingt „schon mal was sehen“ und da haben sie halt einen ersten Wurf gezeigt. Der Kunde hat sich spontan in das lebhafte Blau verliebt und wollte es unbedingt behalten. Alle Beteuerungen, dass Logos für sportliche Großereignisse dieser Tage unbedingt das gesamte Farbspektrum abdecken müssen waren dann leider umsonst. Als Kompromiss im Sinne des Zeitgeists haben sie halt die dynamischen Farbkleckse noch nachgereicht.

      Vermutlich wird die Zeit uns Lügen strafen und dieses Logo in einigen Jahren als Vorbote einer neuen Schule „ The 80s Industrial” im Museum hängen.

      1. Es geht nicht nur um Freefont = schlecht. Es geht um die Einzigartigkeit eines Designs. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein anderes Design mit eben dem gleichen Font mit dem »Original« in Verbindung gesetzt wird, von der Wahrscheinlichkeit ungleich höher ist. Dann geht es auch um die Merchandising-Problematik: Wenn jeder normal begabte Grafiker das Logo mit wenigen Handgriffen und frei ladbaren Fonts nachbauen kann, können viele nichtlizenzierte Produkte den Markt kaputt machen. Und schließlich zeigt mir die Verwendung von Freefonts auch, dass sich da jemand wahrscheinlich nicht viel über die Wirkungsweise aber auch die Kraft eingenständiger Typegrafie gemacht hat. Noch dazu, wo auch die anderen verwendeten Schriften nicht unbedingt einen eigenständigen Nimbus verbreiten …

      2. @Schwalbenkönig:

        Jeder normal begabte Grafiker sollte in der Lage sein, ein Logo für Merchandising-Billigkopien nachzubauen, selbst wenn ein kommerzieller Font verwendet wird. Auch macht ein kommerzieller Font noch kein einzigartiges Design.

        Außerdem würde der Umkehrschluss bedeuten, dass man unbedingt kommerzielle Fonts einsetzen muss, selbst wenn es einen freien Font geben sollte, der stilistisch besser passt. Das wäre ziemlich blinder Dogmatismus, der dem eigentlichen Ziel – guter Gestaltung – möglicherweise im Wege steht.

        Die pauschale Ignoranz gegenüber der Qualität (vieler, nicht aller) frei verfügbarer Fonts tritt hier sehr deutlich zu Tage und sollte nicht unwidersprochen bleiben.

        Das bei diesem Logo extrem viel in die Grütze gegangen ist, bleibt unbestritten. Mit Freefonts hat das jedoch überhaupt nichts zutun.

  2. Die Illustrationen finde ich noch ganz nett, auch wenn die mit irgendeinem Filter in Photoshop erzeugt wurden. Aber das Logo ist ein wahr gewordener Alptraum. Shame on it!

  3. So what? Muss denn immer alles nach deutschen Grafikdesign von heute aussehen, also mit (a) schmalfettem Versalsatz oder (b) pseudohandschriftlichem Gekringel? Andere Länder, andere Stile. So ist es halt, das Grafikdesign in den USA. Und zur Skiwirtschaft mit ihrem Gebirgezerstören ist es auch ziemlich passend.
    Wenn dann noch so ein schönes Wortspiel rauskommt wie globiger Logoklotz “” umso besser.

    1. Andere Länder, andere Stile. So ist es halt, das Grafikdesign in den USA.

      Die USA sind groß und die Stile sicher zahlreich.
      Da gerade dieses Beispiel als Sinnbild für US-Design darzustellen dürfte wohl reichlich unfair sein…

      1. Muss da aber auch sagen, dass in den USA schon oft recht altbacken designed wird. Natürlich gibt es auch positive Beispiele, dieses gehört aber mal wieder nicht dazu. In diesem Fall muss man nur froh sein, dass nicht auch noch die US-Flagge mit eingebastelt wurde.

  4. VAIL BEAVER CREEK FIS ALPINE WORLD SKI CHAMPIONSHIPS 2015
    ist aber auch keine dankbare Logotext-Länge (vermutlich Vorgabe?).

Kommentare sind geschlossen.

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