Gerade einmal fünf Jahre ist es her, dass im Zuge einer Umstrukturierung die Elektromarke Petra ein neues Design verpasst bekommen hat. Mit Peter Kaluza als neuer Geschäftsführer bekommt Petra Electric nun erneut und zum vierten Mal innerhalb der letzten 20 Jahre
Seit 2008 ist Petra Eletric 100%ige Tochter der WMF Group. Seit August 2011 produziert Petra Electric Elektrokleingeräte nur noch im Ausland. Ab sofort firmiert das Unternehmen mit Sitz in Geislingen, wo auch WMF seinen Firmensitz hat, unter dem Namen Petra Deutschland GmbH. Das neue Produktportfolio steht unter dem Motto „Innovation – Benutzerfreundlichkeit – Verlässlichkeit“.
„Verlässlichkeit“ ist sicherlich kein Etikett, das man dem Markenauftritt von Petra Electric anheften kann. Das neuerliche Redesign verstärkt diese Einschätzung. Dabei spielt die Qualität der Gestaltung zunächst einmal gar keine Rolle. In diesem Fall ist der Wechsel, den das Design vollzieht, vergleichsweise massiv. Neben dem Logo ändert sich auch die Hausfarbe, die zukünftig Orange statt Rot sein wird.
Ob angesichts der wechselvollen Vergangenheit, die das Unternehmen sowohl wirtschaftlich wie auch in Bezug auf das Corporate Design jüngst durchlebt hat, ein Markenversprechen wie „Verlässlichkeit“ treffend ist, erscheint doch eher fraglich. Mögen die Produkte noch so gut sein, die vielfachen Wechsel am Markenauftritt in relativ kurzer Zeit sind Ausdruck großer Unbeständigkeit und damit das genaue Gegenteil des kommunizierten Markenversprechens.
Entwickelt wurde das Redesign von Nandodesign aus Nürnberg.
Wenn Leute zu oft an der Marke rumfummeln, dann ist mit dem Produkt was nicht in Ordnung. Wenn die Marke so schwach ist, dass jeder neue Geschäftsführer diese einfach umstürzen kann, dann hat die Marke ein Problem. Hier kommt beides zusammen. Kein gutes Zeichen.
Hat mich irgendwie direkt an das Logo der metro erinnert.
Ich fand den Ansatz mit dem Schalter im ‚e’ gar nicht so unclever. Bis dahin war es auch immer „nur“ ein Redesign, wenn zuzugeben auch noch etwas verstaubt. Die neue Wortmarke ist dagegen jedoch sehr belanglos und austauschbar. Außerdem finde ich die ET-Ligatur kritisch, da der Rest dadurch irgendwie „auseinander bröckelnd“ wirkt. Ich hätte also maximal versucht, die Vorgängerversion (2007–2012) etwas zu optimieren. Schade.
@Felix Worin siehst Du die Gemeinsamkeiten?
Peter arbeitet jetzt bei Petra. sehr stark.
Merkwürdig, dass man hier die Wiedererkennbarkeit komplett über den Haufen geworfen hat. Zugunsten einer leider gesichtslosen Kreation zumal. Vielleicht kann man es in der Umsetzung irgendwie retten und der Marke ein wenig Eigenständigkeit zurückgeben.
Die 2007er Variante hätte eine gute Basis für einen Relaunch abgegeben. Nicht genutzte Chance würde ich sagen.
Aber vielleicht besinnt man sich ja dann beim nächsten Versuch wieder auf die alten Wurzeln ;-)
Wirkt auf mich jetzt irgendwie wie ein Siebziger-Jahre-Qualität-aus-Deutschland-Miele-Siemens-Logo. Und wenn es denn auch so alt wäre, würde es sicherlich genau die Aussage unterstreichen. So aber – fail.
Die Farbgebung ist zudem unglücklich. Wer auch immer auf den Farbton Orange kam – er schaue mal ins Buch “Farbpsychologie” und kann dann über seine Fehlentscheidung nachdenken.
@Rob: Unabhängig von diesem Buch empfinde ich das Orange und Orange allgemein sehr ansprechend.
Kein Schritt nach vorn.
Aber kann es sein, dass Petra mit dem neuen Design dichter an den Mutterkonzern geführt werden soll? WMF hat m.W. die Rotis als Hausschrift und der neue Schriftzug / das neue Logo nähert sich dieser von der Anmutung doch zumindest an.
Das neue Logo wirkt etwas retro (dieses Orange, diese Schrift), ähnlich wie bei diesen guten alten retro-Küchengeräten. Vielleicht möchte petra das auch genau dieses “Damals waren das doch noch Qualitätsprodukte!” erreichen (ähnlich wie bei kitchen-aid).
Zwar ein komischer Gedanke, aber aus solchen Ansätzen entstehen ja gerne noch mehr Ideen :)
Die geschlossene Fläche lässt sich bestimmt besser auf Produkte aufbringen als das zweifarbige, wenig geschlossene Vorläuferlogo. Aus technischer Sicht macht das gewiss Sinn so. Wobei die Wortmarke im Verhältnis zum Gesamtlogo nun sehr klein gerät – wie kommt das wohl – das Wortspiel ist zu schön, um es zu verschenken – auf einem Kleingerät?
Die modernere Schrift löst sich vom “rounded”-Vorläufer, die für mich immer einen Hauch von 70ern haben – auf jeden Fall nicht von 2007. Das Logo vor 2007 erinnert mich zu sehr an die Frauenzeitschrift – wobei die sich inzwischen pink präsentiert. Dafür sieht das neue Petra Electric Logo für mich eher nach Baumarkt aus (oder Metro, gut beobachtet)
Das Orange finde ich jetzt auch nicht ideal für “weiße Ware” – ich würde eher Bohrköpfe als Föne damit verbinden. Auf den Geräten ist das bisherige Logo oft neutral und dezent eingesetzt (z.B. hellgrau auf weiß), ich könnte mir vorstellen, dass das so bleibt.
Ich bin auf den Einsatz gespannt!
@Joachim#10
Wo siehst Du denn da eine Rotis-Annährung?
Ich finde das neue Logo als solches besser. Wirkt irgendwie kompakter und weniger verspielt. Nur in Hinsicht auf die Logo-Entwicklung ist es natürlich ein gewagter Schritt, eine komplett neue Darstellung zu wählen, da man bisher, trotz der verschiedenen Logos, zumindest einen roten Faden erkennen konnte.
Ich kenne die Firma nicht. Ich finde das neue Logo durchaus gelungen. Nicht innovativ aber warum auch – die Produkte sind einfach solide, soweit ich das beurteilen kann. Der Schriftzug hat eine leicht moderne Note ohne gleich beim Thema Elektrik ins Leiterplatten Design zu triften. Auf den Produkten wird aber wohl eher eine schwarz-weiß Variante aufgebracht, da auf einer schwarz-roten Kaffeemaschine ein Logo in orange nicht so gut kommt. Das letzte Logo wirkte mit dem “e” doch zu gewollt und etwas dick auf der Hüfte. Petra und electric passten auch nicht gut zusammen, jetzt ist es gut gelöst.
@ Philipp #13: Nach direktem Vergleich gebe ich zu: Das war ein Schnellschuss, der nicht stimmt:
Naja gut, Petra ist jetzt nicht so eine bekannte Marke wie Bosch oder AEG. Eher auch eine von der günstigeren Sorte, soweit mir bekannt ist. Und da finde ich es ok, wenn man sich designtechnisch langsam vorantastet.
Ich fand das Logo schon immer zu rundlich, optisch unausgewogen, altbacken, irgendwie an alte Frauenzeitschriften erinnernd (vor allem bei diesem Namen) – wie z.B. Burda (https://www.seeklogo.com/images/B/Burda_Moden-logo-A23C0FC59B-seeklogo.com.gif). Das mag früher sinnvoll gewesen sein, in den 80ern und 90ern, als Haushaltsgeräte wohl vor allem Frauen ansprechen mussten. Jetzt, da Kaffeevollautomat und Co. als Statussymbole genutzt werden, muss sich die Optik schon ein bisschen anpassen. Ich finde das neue Logo ok, ist einfach neutraler, auf jeden Fall besser als vorher. Allerdings gefällt mir das Orangerot nicht, ist mir immer noch zu 80s, da hätte man jetzt auch gleich beim Rot bleiben können.
Was hat man da verbrochen?
Natürlich hätte man den ursprünglichen Schriftzug optimieren müßen.
Negativ in einen farbigen Kasten gestellt, hätte dieser auch stylischer und zeitgemäßer ausgesehen. Aber eben wiedererkennbar.
Erstmal erstaunlich das sie von der bisherigen Form des “P” und “a” abweichen – Das war bisher bei allen 3 Vorgängern erhalten geblieben und dann verstehe ich die Farbwahl nicht – Errinert mich eher an die Baubranche ala Obi bzw. ist mir im ersten Moment auch Wüstenrot in den Kopf geschossen. Zu Electric hätte besser ein Blau oder Gelb gepasst. Aber gut … regt die Meinungsmacher an.
Im Gegensatz zu vielen Gegenstimmen finde ich schon das man das Unternehmenslogo ändern darf sobald relevante interne Änderungen vorgenommen werden, die wahrscheinlich auch die Strategie und den Kurs des Unternehmens in eine andere Bahn lenken. Also ich kenne das Unternehmen persönlich nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen das dort international das Erscheinungsbild geändert werden muss. Was anderes wäre das bei globalen Unternehmen wie E.ON z.b.
[…] Tym razem minimalizm w wersji niemieckiej, na przykÅ‚adzie zmiany znaku Petra Electric. Szerzej o tej zmianie przeczytacie na portalu Design Tagebuch. […]
Es scheint wohl nicht nur ein Problem mit dem Logo zu geben. Ich weiß erst durch diesen Artikel, dass es die Firma überhaupt gibt.
Um hier mal etwas gegenzusteuern: ich kannte die Marke als leidenschaftlicher Kaffee-Fan und Leser des Coffee-Magazins. Ich hatte von Nespresso über Tassimo bis Dolce Gusto schon eine ganze Reihe an Kaffee-System-Maschinen, die aber alle nicht das gelbe vom Ei waren. Als die Redaktion des Magazins dann mal in einem Test zu Padmaschinen (ja, die schreiben nicht ausschließlich nur über exklusive Gerätschaften und Bohnen — aber auch ^^) ein Modell von Petra Electric erstaunlich gut bewertet wurde, hatte ich dann mal angesichts deren Kampfpreise einfach mal zugeschlagen und bin bis heute zum ersten mal längerfristig glücklich mit meinem Kaffee. Nicht zuletzt auch, da man bei Pads allgemein die größte Kaffee-Auswahl hat.
Okay, das war recht viel Off-Topic. Ich wollte nur kurz dargelegt haben, dass hinter der Marke auch tatsächlich ordentliche Produkte “made in germany” stehen.
Das Redesign sehe ich ebenfalls kritisch: belanglos, komische Ligatur, unpassende Farbwahl.
Das 2007er “Button-Logo” versprühte zwar auch nicht gerade den Charme hoher Produktqualität oder der Moderne des 21. Jahrhunderts, war aber zumindest recht eigenständig. Das fehlt dem neuen Logo völlig. Schade.
[…] Erneut neues Logo für Petra Electric […]
Soeben habe ich neue Fotos in den Artikel eingepflegt.
Im Kontext mit dem Package Design wirkt das Logo doch schon ganz anders…
Auch wenn die Mehrheit wohl anderer Meinung sein wird:
Mir gefällt gerade das Packaging in Kombination mit den Elektrogeräten wirklich gut. Die Farbwahl ist definitiv Geschmackssache (erinnert stark an Omas Bad aus den 60/70ern mit Braun/Orangen Fliesen) aber der Zweck ist definitiv erfüllt: Als Kunde im Elektrofachhandel dürfte man sofort von weitem erkennen, dass es sich (in Zukunft) bei den Geräten um “Petra” handelt.
Gerade unter dem Gesichtspunkt, dass mir die Marke vorher noch nie (bewusst) aufgefallen ist, dürfte der gewagte Schritt weg vom alten Design hin zum Neuen ein (hoffentlich) wichtiger und richtiger sein. Und wenn wir mal ehrlich sind: der aktuelle Auftritt (gerade in Bezug auf die Website) der Marke vermittelt nun wirklich nicht die gewünschten “Made in Germany” Werte einer deutschen(?) Traditionsmarke, sondern wirkt eher wie die Billig-Hausmarke von Saturn/Mediamarkt.
PS: Mir ist klar, dass gerade zu Präsentationszwecken gerne mal etwas rumgespielt/optimiert wird. Bei mir ist das Orange allerdings auf (fast) jedem Bild unterschiedlich. Wurde da was fürs Web (aus CMYK) exportiert, oder wurde das Bildmaterial wirklich so rausgegeben?
@simplyray Die unterschiedlichen Hexacodes erklären sich darin, dass das Ausgangsmaterial aus unterschiedlichen Dateiformaten bestand. Abweichungen bis zu einem gewissen Grad sind da beim Konvertieren via Photoshop ganz normal. Bei der Abbildung der Logohistorie war es zudem so, dass hier, im Gegensatz zum neuen Bildmaterial, ein bereits komprimiertes JPEG als Grundlage vorlag. Letztgenannte Abbildung habe ich eben noch einmal aktualisiert.
@ Jeff: Dann gehörst Du eher zu den Ausnahmen. Orange ist nach Braun die Unbeliebteste Farbe. Sie wird am eheseten als “billig” wahrgenommen (nicht zu verwechseln mit preiswert). Zudem ist sie “aufdringlich”, “vergnügt”, und “lustig”. Es gäbe sicher passendere Produkte als Elektrogeräte, um deren Marke in Orange einzukleiden.
Also ich weiß ja nicht, was ihr alle gegen die Farbe Orange habt. Ich mag die Farbe und halte sie hier für passend, da Orange Frische und zugleich auch Wärme ausstrahlt. Das passt doch zu Küchenprodukten wie die Faust aufs Auge. Orange fällt auf, ohne so aufdringlich zu sein wie z.B. Rot. Und beim Packaging sieht man auch die Vorteile: Man kann sowohl weiße als auch schwarze (oder dunkelgraue) Schrift auf der orangenen Fläche gut einsetzen, sowie auch orangene Schrift auf dunkler Fläche. Gerade dieser typografischer Einsatz lässt das ganze sehr zeitgemäß aussehen. Insgesamt heben sich die Produkte von Petra von denen der Konkurrenz dadurch sehr positiv ab.
Und zum Logo: wirkt sehr dezent, fällt aber dennoch sofort auf.
Ich finde das Logo im Gesamtkontext durchaus akzeptabel. Da gibt es wirklich schlimmere Kandidaten. Einige der hochnäsigen Einträge hier kann ich echt nicht nachvollziehen.
Ich finde, man könnte sich – wenn man schon dabei ist – erstmal einen “richtigen” Namen zulegen. ICH würde mir NIE auch nur irgendein Gerät von denen kaufen, alleine aufgrund des Namens, der wirkt so billig… da können die neuen Verpackungen noch so hübsch sein.