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Englischer Fußballverband lanciert Marke „England Football“

England Football Logo, Quelle: FA
England Football Logo, Quelle: FA

England Football Logo, Quelle: FA

Der englische Fußballverband (The Football Association, FA) hat kürzlich eine neue Marke lanciert. Unter dem Namen „England Football“ will der Verband die Beteiligung am Fußballsport in England repräsentieren, vereinen und fördern.

Wenige Wochen vor der diesjährigen Fußball-EM präsentierte der englische Fußballverband eine Strategie und eine Marke, die zum Ziel hat, den Fußballsport in England als solchen zu vereinen und zu fördern. Die neu geschaffene Marke „England Football“ ziele darauf, so der Verband, den Menschen mehr Möglichkeiten zu bieten, Fußball zu spielen, zu trainieren und zu unterstützen und den Breitensport besser mit den englischen Nationalmannschaften zu verbinden.

Einhergehend mit der Lancierung der Marke wurde eine Reihe neuer digitaler Angebote gelauncht, um so die angestrebten Maßnahmen und Ziele zu unterstützen. So wurde als neue „digitale Heimat des englischen Fußballs“ die Website EnglandFootball.com ins Leben gerufen, um als zentrale Anlaufstelle für Spieler, Fans, Trainer und Freiwillige zu dienen. Hier biete der Verband, so die offizielle Pressemeldung, „umfassende Informationen und Zugang zu FA-Teilnahme- und Breitenprogrammen sowie die neuesten Lernressourcen und Verwaltungstools, die das Management des Breitensports effizienter machen“.

Der Verband werde die Marke „England Football“ in verschiedenen Breitensportprogrammen („McDonald’s SuperKicks“, „Snickers Just Play“ und „Weetabix Wildcats“) sowie bei FA-Angeboten wie „The Bootroom“ und „BT Playmaker“ und auch innerhalb von Verwaltungstools für Vereine integrieren.

Logos: FA, England Football, Nationalmannschaft, Bildquelle: FA, Bildmontage: dt
Logos: FA, England Football, Nationalmannschaft, Bildquelle: FA, Bildmontage: dt

Das Markenlogo von „England Football“ basiert auf dem offiziellen Verbandsemblem der FA. Im Gegensatz allerdings zum Verbandsemblem und dem Emblem, welches die englische Nationalmannschaft repräsentiert, sind in den Löwendarstellungen beim neuen Markenlogo signifikante Unterschiede zu erkennen. Die Köpfe sind grundverschieden (Größe, Mähne) und lassen auf diese Weise erkennen, dass die Löwen unterschiedlichen Geschlechts und Alters sind. Ein Hinweis auf die gerade im Breitensport bestehende Vielfalt und Diversität.

Berichten einiger englisch-sprachiger Medien zufolge, wonach das neue Markenlogo das Emblem der englischen Nationalmannschaft ablöse, sind falsch. Sowohl das Emblem der FA wie auch das der Nationalmannschaft bleiben unangetastet und fungieren auch zukünftig als deren Absender. „England Football“ ist vielmehr eine ergänzende, zusätzliche Marke. Entwickelt wurde die neue Marke und der damit verbundene Markenauftritt in Zusammenarbeit mit der Agentur Matta (London).

Kommentar

Ein Löwenjunges, ein männlicher Löwe und eine Löwin – so hat man die „Three Lions“ bis dato noch nicht gesehen. Ausdruck dafür, dass Diversität (und der Kampf gegen Diskriminierung) im Fußballsport auf Verbandsebene stärker thematisiert werden? Ich würde sagen ja. Internationale wie nationale Verbände setzen in ihrer Kommunikation zunehmend auf Gender Equality, veröffentlichen Kampagnen, mit denen sie sich klar gegen Rassismus positionieren. Diversität ist in der Werbung (Sport, Mode, Kosmetik, u.a. Branchen) seit einigen Jahren von zentraler Bedeutung. Indem die FA die Marke „England Football“ lanciert, setzt sie wortwörtlich ein Zeichen diesbezüglich und spricht sich für Vielfalt aus. Unterschiedliche Geschlechter und Altersgruppen werden im Markenlogo sichtbar.

Führen wir den Gedanken einmal weiter. Wäre es auch vorstellbar, dass der englische Verband das Emblem der Nationalmannschaft in dieser Weise umgestaltet? Ist es vollkommen undenkbar, dass die Regierung das Wappen von England derart modifiziert? 2019 wurde in kanadischen Medien eine Petition diskutiert, die zum Ziel hat, das Landeswappen dahingehend anzupassen, sodass sich auch indigene Menschen stärker repräsentiert fühlen. Im US-Bundesstaat Mississippi haben die Menschen im letzten Jahr eine neue Flagge gewählt, und so ein Zeichen gegen die Unterdrückung Schwarzer und für Gleichberechtigung gesetzt.

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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Es gefällt direkt auf den ersten Blick. Wirkt gleichermaßen modern und traditionsreich mit klarer aber eigenständiger Schrift. Schade eigentlich, dass es „nur“ eine zusätzliche Marke ist und das Design nicht auch für den Verband und die Nationalmannschaft übernommen wurde.

    Andererseits nicht zu viel vereinen. Nicht, dass sie noch auf die Idee kommen, gemeinsam als UK statt einzeln anzutreten. Das würde unseren Weg zum 5. Stern nur erschweren. ;-)

  2. Ich hatte dieses Logo schon an anderer Stelle vor einiger Zeit gesehen, doch wurde mir jetzt erst klar, dass es sich um unterschiedliche Tiere handelt. Sehr clever.

    Fände eine Lösung ähnlich wie bei den Niederländer:innen spannend, die ja ihr Emblem auf der Brust jeweils dem Geschlecht des Teams anpassen. Löwe bei den Herren, Löwin bei den Damen.

    Einzig, was mich jetzt verwirrt, wann genau die Consumer Brand und wann das (im Vergleich nun sehr altbackene) FA-Logo in Erscheinung tritt. Ja, es werden im Artikel Beispiele genannt, dennoch fände ich es verwirrend, da man nicht das Gefühl hat, bei einem der drei Logos handelt es sich um eine klassische Dachmarke, der sich die anderen beiden Unterordnen.

  3. Erinnert mich ein wenig an die USA, denn dort haben die meisten Sportverbände einen ganze einfachen Namen im einheitlichen Modus. Ein paar Beispiele:
    USA Gymnastics => Turnverband
    USA Swimming => Schwimmverband*
    USA Diving => Tumspringverband*
    USA Track & Field => Leichtathletikverband
    USA Field Hockey => Feldhockeyverband
    *Die Wassersportarten sind jedoch nochmals in der “United States Aquatic Sports (USAS)” zusammengeschlossen.

    Abweichler von diesem “einfachen Namen-System” sind der amerikanische Fußballverband United States Soccer Federation (USSF) und der Tennisverband United States Tennis Association (USTA)-

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