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Emblem zur Krönung von König Charles III. – entworfen von Johnathan Ive

King Charles III Coronation, Quelle: The Royal Household
King Charles III Coronation, Quelle: The Royal Household

Ende 2011 hatte Queen Elisabeth II. Apple-Design-Guru Jonathan Ive zum Ritter geschlagen. Bei der Anfang Mai dieses Jahres im Westminster Abbey stattfindenden Inthronisation von König Charles III. steuert Ive das Krönungsemblem bei.

Der legendäre iMac im knalligen Bondi Blue (1998), welcher einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte von Apple einleitete, das iPhone und das MacBook Pro verdanken ihre Form Jonathan Ive, dem langjährigen Chefdesigner von Apple. Ende 2019 verließ Ive Apple, um sich mit „LoveFrom“ selbstständig zu machen, einem Kollektiv von Kreativschaffenden aus unterschiedlichen Disziplinen.

Das von Ive / LoveFrom entworfene Krönungsemblem wird während der historischen Feierlichkeiten im Mai zu sehen sein, einschließlich des Krönungsgottesdienstes in der Westminster Abbey und des Krönungskonzerts in Windsor Castle sowie bei nationalen Veranstaltungen, Straßenfesten und Gemeindeversammlungen. Das Emblem wird auch auf allen offiziellen Merchandise-Artikeln zum Einsatz kommen und in digitalen Medien verwendet werden.

King Charles III Coronation, Quelle: The Royal Household
King Charles III Coronation, Quelle: The Royal Household

Das Emblem „zollt der Liebe des Königs zur Natur Tribut“, wie es seitens der Britischen Königsfamilie heißt. In der Gestaltung findet sich die Flora der vier Nationen des Vereinigten Königreichs vereint: die Rose von England, die Distel von Schottland, die Narzisse von Wales und das Kleeblatt von Nordirland. Zusammen bilden die Blumen die Form der St. Edward’s Krone. Jener Krone, mit der König Charles am 6. Mai während des Krönungsgottesdienstes in der Westminster Abbey gekrönt wird. Das Emblem wurde in den Farben der Nationalflagge des Vereinigten Königreichs (Union Jack) gestaltet, Rot, Weiß und Blau.

Johnathan Ive über das Design des Emblems

“It is such an honour to be able to contribute to this remarkable national occasion, and our team is so very proud of this work. The design was inspired by King Charles’ love of the planet, nature, and his deep concern for the natural world. The emblem speaks to the happy optimism of spring and celebrates the beginning of this new Carolean era for the United Kingdom. The gentle modesty of these natural forms combine to define an emblem that acknowledges both the joyful and profound importance of this occasion.”

Der Krönungsemblem, für das eigens ein eigener Styleguide (PDF) entwickelt wurde, ist nicht die einzige Auftragsarbeit, die Ive in jüngster Zeit für das Britische Königshaus angefertigt/koordiniert hat. Für die Terra Carta hat Ive das zugehörige Siegel entworfen. Die „Terra Carta“ ist eine Charta, die Unternehmen einen Fahrplan zum Aufbau einer nachhaltigen Zukunft durch die Nutzung der Kraft der Natur bietet. Koordiniert wird die Terra Carta von der „The Sustainable Markets Initiative“ (SMI), dessen Schirmherr Charles III. ist. Ähnlich wie das „Terra Carta Siegel“ verfügt auch das Krönungsemblem über eine üppige florale Ornamentik, eingebundenen in einer Kreisfläche als Grundform mit einer umlaufenden in Versalien gesetzten Serifenschrift.

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Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

      1. ..ich hoffe doch, dass es genug Grafiker/Gestalter/Designer gibt, die reflektiert genug sind und sich nicht allein von der Vorgeschichte des Erschaffers blenden lassen ;)

  1. Ich weiß nicht, ob ich es komplett hässlich finde, aber völlig überladen und dadurch auch absolut nicht erfassbar schon. Wie damals bei der Einführung von iOS 7 wird auch hier wieder deutlich, dass Grafikdesign NICHT Yves Kernkompetenz ist, wie ich finde.

    Spannend aber, mal etwas von seinem Schaffen nach Apple zu sehen. Gern mehr davon. :-)

  2. Ich mag’s. Das einzige grafische Manko aus meiner Sicht ist die rote Ornamentik, die lediglich gespiegelt wurde. Dafür gibt es einen (großen) Pluspunkt für die typografische Umsetzung: Hier wurde die Schrift nicht nur auf einen kreisrunden Pfad gesetzt (wie in 99 Prozent aller Fälle), sondern die Zeichen entsprechend angepasst. Das sieht man ganz gut an der römischen III. Und auch die Grundlinie der Buchstaben ist leicht nach innen gewölbt.

    1. es geht mir genau so… das grundsätzlich Gestaltungsthema passt und ist auch angemessen… die eigentliche Ausarbeitung des Ornaments ist doch sehr dürftig und einfach…

  3. Über Geschmack lässt isch bekanntlich streiten, aber etwas Pathetik gehört ja zu dem ganzen royalen Klimbim dazu. Und neben den ganzen aufs Minimalistischste reduzierten Designs finde ich dieses Emblem (?) eigentlich recht erfrischend “anders”.
    Die Anwendung auf Regenschirmen, Wimpeln, Fähnchen usw. finde ich allerdings ziemlich banal und einfallslos. Die Ornamente laden ja quasi dazu ein, sie als Hintergrundmuster aufzugreifen.

  4. Auf den ersten Blick ganz okay. Betrachtet man es aber länger und behält bei dieser Autor- und Kundschaft den hohen Anspruch im Hinterkopf, enttäuscht der Entwurf. Offenbar arbeitet Johnathan Ive gar nicht mehr mit dem Bleistift. Das Logo ist durch und durch digital und flach. Es wurden jeweils einmal alle Blüten gezeichnet, dann kopiert, angeordnet, gespiegelt und schließlich – verzerrt. Und zwar verzerrt als eine einzige plane Fläche, so als sei der Blütenkopf auf Papier gedruckt. Die Blüten wurden außerdem skaliert, was unplausible Strickstärken zur Folge hat.

    Die Fülle der Komposition macht ihren ästhetischen Reiz aus. Ein einfacher Trick aber, kein Zeugnis von Meisterschaft. Die Typografie ist gelungen, was bei einem digitalen Entwurf zu erwarten ist.

    Ein geeigneter Entwurf vielleicht für ein Porzellan-Unternehmen um sein Jubiläum zu feiern. Aber, wie gesagt, von diesem Namen und für diesen Zweck eher enttäuschend.

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