Seit dem 01. Januar besteht der Nationalpark Schwarzwald. Damit hat auch Baden-Württemberg seinen ersten Nationalpark. Wenn auch ein stimmiges Erscheinungsbild noch auf sich warten lässt – ein Logo hat der Park schon einmal.
Die Idee zu einem solchen Nationalpark wurde bereits in den 1990er-Jahren geboren. Im November 2013 setzte schließlich die grün-rote Landesregierung den entsprechenden Gesetzentwurf gegen den Widerstand der Opposition durch. Der Nationalpark Schwarzwald umfasst eine Fläche von 10.062 Hektar. Damit sind nur der Nationalpark Jasmund (3.003 ha), der Nationalpark Kellerwald-Edersee (5.724 ha), der Nationalpark Hainich (7.600 ha) sowie der Nationalpark Sächsische Schweiz (9.292 ha) kleiner. Offiziell vorgestellt wurde das Logo Nationalparks Schwarzwald vor wenigen Tagen auf der Tourismus- und Freizeit-Messe CMT in Stuttgart.
In der offiziellen Pressemeldung ließ man sich zu der Behauptung hinreißen, der Designentwurf greife „die charakteristischen Hügelketten des Nordschwarzwalds elegant auf“. Dessen Topografie verfügt freilich nicht ansatzweise über derart exponierte Erhebungen. Natürlich darf ein Logo auch die Realität überhöhen, darf sie überzeichnen, ganz einfach deshalb, weil es eine gewisse Prägnanz aufweisen sollte, die es zu einem wiedererkennbaren Zeichen macht. Wer in der Kreativbranche tätig ist, weiß wie derartige Beschreibungen einzustufen sind.
Die verantwortliche Agentur Zeitwerk, die sich mit ihrer Idee in einem Pitch durchsetzen konnte, beschreibt den Ansatz wie folgt: „Das Logo drückt in seiner Formensprache die Assoziation zur Schwarzwald-Silhouette aus und bildet eine harmonische Vielfalt von Flora und Fauna – Schutz des natürlichen Lebensraumes. Die erkennbare Leichtigkeit und Dynamik steht für das Entwicklungspotential des Nationalparks und der gesamten Region.“
In dem angesprochenen, vom Naturschutz- und Tourismusministerium des Landes Baden-Württemberg initiierten Pitch wurde zunächst nur die Kreation eines Logos angefragt, nicht die eines Corporate Designs, und so gibt es bis dato außer dem Logo nichts, was präsentiert werden könnte. Der Webauftritt unter schwarzwald-nationalpark.de existierte bereits vorher. Wann dieser relauncht wird, steht derzeit nicht fest.
Mediengalerie
Weiterführende Links:
- Naturschutz- und Tourismusminister stellt Nationalpark-Logo vor | schwarzwald-nationalpark.de
Ganz nett, mehr aber nicht. Einfach zu simpel, die Formgebung ist nicht besonders ausgeklügelt. Wirkt relativ beliebig.
Das ist doch mal richtig erfrischend! Klare Aussage, sehr gute Wiedererkennung, klare und doch nicht alltägliche Typografie – da macht Grafik doch Spaß!
Die Nationalparks in Deutschland sind ja auch Teil der Dachmarke “Nationale Naturlandschaften”, welche ein einheitliches Design besitzt. So besitzt jeder Nationalpark (neben seinem individuellen Logo) das eigens für ihn farblich abgewandelte Logo von dieser Dachmarke – der zweifach umrahmte “Punkt” – und den entsprechend einheitlichen Auftritt (gleiche Schriftart, Flyerdesign, etc.). Es ist daher anzunehmen, dass auch dieser Nationalpark zusätzlich noch “seinen” Punkt erhalten wird, der ebenfalls das öffentliche Erscheinen prägen wird… So eine Koexistenz von zwei Logos sieht man am Beispiel vom Nationalpark Bayerischer Wald sehr deutlich.
Ich selber finde dieses Logo sehr gelungen! Die übertriebenen Berg-Silhouetten finde ich sehr passend, dadurch macht der Nationalpark klar, wodurch er sich von vielen deutschen Nationalparks an der Küste unterscheidet. Noch mehr Abstraktion würde jedoch un-“natürlich” wirken, daher gut, dass die Spitzen etwas abgerundet sind.
Ich wohne in dieser schönen Ecke Deutschlands, das Logo ist auf den ersten Blick nicht schlecht. Allerdings ist es mir persönlich deutlich zu nahe (Farbe, Grundidee…) am Logo des Tourismus Zweckverbands “Im Tal der Murg” .
https://www.murgtal.org/
Das Murgtal wird in Zukunft einer der Hauptzufahrtswege zum neuen Nationlapark sein. Ich finde das hätte man bei einer kleinen Analyse bemerken müssen
Frisches Logo, gefällt mir sehr gut. Lediglich der Schriftzug wirkt mir noch nicht ganz stimmig, da könnte man sicherlich noch ein wenig an der Laufweite der Schrift feilen. Das schwarze, schwer gesetzte „Schwarzwald“ ist ein schönes Spielchen mit dem Wort, das mir sehr gut gefällt.
Die schönen Murgtaler Hügel erinnern fast an eine zu bekannt Visage/Frisur.
Ansich sieht es ganau so aus, wie man sich ein Logo für einen Nationalpark (eine Landschaftsregion) vorstellt. Der Wow-Effekt bleibt aber leider aus. Trotz der erklärenden Grafik für die drei Bögen entschlüsselt sich für mich der tiefere Sinn hinter der Bildmarke nicht völlig. Man muss wohl aus der Region kommen, um das zu verstehen… Aber wie gesagt, ansich erfüllt es seinen Zweck und hat einen Wiedererkennungswert.
Das Logo ist gefällig – allerdings auch beliebig. Wie im Text schon erwähnt stehen diese doch großen Bergsymbole nicht wirklich für die tatsächlichen Gegebenheiten (das wären dann z.B. die Alpen) und auch das Grün in seinen Schattierungen besitzt nur teilweise Aussagekraft (ich hoffe doch, dass in jedem Nationalpark das Grün eine dominierende Farbe ist …). Mir fehlt zum Beispiel irgendwie die Tanne, die für mich eher für den Schwarzwald stehen würde als die dargestellten Bergkuppen. Die in der Grafik aufgeführten Erläuterungen zum Konzept wirken eher so, als müsste das Logo auf Biegen und Brechen mit Sinn versehen und so dem Anwender verkauft werden.
Lustigerweise hat mich die Form beim ersten Anschauen an das Logo der Fa. Head erinnert, auch wenn es thematisch nichts damit zu tun hat (und durchaus auch etwas anders aussieht, zum Beispiel hier: https://www.head.com/tennis/?region=de ).
Ich glaube das momentan das Wort “beliebig” etwas zu häufig Einzug hält. Ist es bei internationalen Marken und deren ReDesigns (Bsp. Yahoo) noch nachvollziehbar mit beliebig um die Ecke zu kommen, fällt es am aktuellen Beispiel für eine Logo Neuentwicklung schon etwas schwerer dieser Argumentation zu folgen.
Es kann ja nicht jede Institution aus dem Schwarzwald mit dem “Bollenhut” um die Ecke kommen.
Fazit: Berge drin, Wald drin Wortmarke drin – gelungenes Logo für einen Nationalpark.
@Marlon: Das ist richtig. Ich halte es trotzdem für nicht überragend gelungen, weil mir hier die grafische Reduzierung zu einfach ist für einen Naturpark. Sie wirkt mir hier zu technisch und zu wenig natürlich. Das mag auch an der handwerklichen Ausführung der boomerangartigen Bögen liegen, die keinen ausgereiften Eindruck macht.
Böse Zungen sehen darin ja Bumerangs, die der grün-roten Landesregierung ins Gesicht geflogen sind …
Hier trifft dasselbe zu, das ich bereits zum Schriftzug für „The Wolf of Wolfstreet“ sagte: Minimalismus muss besonders exakt sein, um harmonisch zu wirken. Die obere Spitze des mittleren Bergs scheint ein wenig runder als die anderen zu sein, die Spitzen unten links beginnen in etwa gleichen Abständen zueinander, rechterhand wiederum läuft der grüne Berg früher nach unten, die Spitzen links wirken „dicker“ als rechts. Was mich allerdings am meisten stört, sind die unter den Gipfeln entstehenden spitzen Formen und Weißräume der „Bäuche“, die ebenfalls nicht klar genug bzw. unharmonisch wirken.
Ohne die sichtbaren hinteren Bergformen wäre das Logo zwar weniger originell, würde aber wesentlich harmonischer, verständlicher und klarer sein.
Wie Reddi schon sagte: es braucht mehr Feinschliff, auch bei der Farbe. Dann wäre es wenigstens „okay“.
An diesen drei spitzen Kleiderbügeln hat man Angst hängen zu bleiben und sich das Shirt aufzuschlitzen. Ich wohne selbst im Schwarzwald und kann mich leider gar nicht mit diesen umgedrehten Nike-Logos mit starken Zacken identifizieren, die das beschauliche Bergland symbolisieren sollen.
@Ron: Für mich stellen sich die “Winkel” äquivok dar – auf der spitz und scharf zulaufenden Oberseite wird die Form der Tanne aufgenommen, darunter rund und weicher die Silhouette der Berge. Keine Ahnung, ob der Grafiker das genau so sieht. ;-)
@Max: Er sieht es auch so ;)
Ich musste im ersten Moment an Star Trek, im zweiten Moment an Nike denken.
Ansonsten ist es sicher ein harmonisches Logo. Aber für einen Nationalpark finde ich es ziemlich langweilig und auch nicht gelungen.
Warum wird nicht etwas typisches aus dem Schwarzwald abgebildet? (Tracht, Tiere, Essen & Trinken, Natur, Architektur, …?)
Und etwas plastischer – weniger Flat-Design würde ich mir für die Nationalparks wünschen. Es geht hier um Natur und nicht um Designerklamotten. Und Natur finde ich weitaus vielfältiger als drei Bumerang-Hügel.
Um mal eine Lanze für das Logo zu brechen. Ich habe die “grünen Spitzen” als Tannen un die Weißräume darunter als (die nicht so spitzen Erhebungen des Schwarzwaldes gesehen, und finde auch das “unsymetrische” als durchaus angemessen (Natur ist ja nicht völlig symetrisch).
Von daher gelungen gestaltet und für das Auge nicht langweilig. Als “alter Blocksatz (ja ich bin ein Kind der 80er) Fan hätte ich die Laufweite von “Nationalpark” noch dem “Schwarzwald” angepaßt.
Ansonsten ein schönes harmonisches Logo wie man es (leider) nicht häufig sieht.
Gruß
der Karpfen
Blocksatz würde aber genau dem widersprechen, was du festgestellt hast, wie Natur beschaffen ist. nur aus gefallen gestalterische mittel einzusetzen wäre kopflos.