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eBay erhält ein neues Logo

Ebay Logo
Ebay Logo

Das weltweit größte Internetauktionshaus legt sich ein neues Firmenzeichen zu. Während wesentliche Charakteristika wie die Farbgebung und die Kleinschreibweise beibehalten werden, verabschiedet sich hingegen das Unternehmen vom typographisch spielerischen Look, der eBay zu einem unverwechselbaren Markenauftritt verhalf und das Unternehmen eindeutig zu einem Kind der Neunziger macht. Wie es scheint, ist auch der einstige Internet-Pionier erwachsen geworden, ein bisschen zumindest.

Als eBay 1995 an den Start ging, schien das Internet noch grenzenlos. Die ersten E-Mails wurden via 33.6-Modem übertragen und vom Begriff Web 2.0 hatte zu dieser Zeit noch kein Mensch etwas gehört. Das Internet war gerade dabei, sich zu einem unvergleichbaren Wirtschaftsmotor zu entwickeln. Die DotCom-Blase trennte Anfang 2000 jäh die Spreu vom Weizen. Neben Amazon zählt vor allem auch eBay zu den ganz großen Gewinnern der sogenannten New Economy, die bereits jetzt Wirtschaftsgeschichte ist. Die Claims sind schon seit geraumer Zeit klar abgesteckt.

Ebay Logo
Ebay Logo – vorher und nachher

So sieht es aus, das neue eBay-Logo. In dieser, von der Farbgebung abgesehen, fast schon puristischen Form hätte es auch gut aus dem Hause Microsoft stammen können. Derzeit stellt Microsoft bekanntermaßen das komplette Erscheinungsbild all seiner Marken, darunter auch Windows, auf eine neue Designsprache namens Modern UI um, die sich vor allem durch Einfachheit auszeichnet. Sehr simpel, klar und typographisch ausgewogen wirkt das eBay-Logo, auch ein bisschen langweilig. Das leicht chaotische Buchstabengehüpfe des Vorgängers versprüht eine Vitalität, die der Marke gut zu Gesicht stand, von der im neuen Logo nun rein gar nichts mehr übrig geblieben ist. Ausgehüpft. Ohne die dezent modifizierten Corporate-Farben Rot, Blau, Gelb und Grün könnte man das Logo fast spießig nennen. Seine Aufgaben wird es dennoch erfüllen.

Der enorme, weltweite Bekanntheitsgrad der Marke eBay machte es den Verantwortlichen nicht leicht, Veränderungen am Logo vorzunehmen, so erfährt der Leser aus der eigens eingerichteten Webseite (siehe unten). Der Logowechsel wird damit begründet, dass eBay heute weit mehr sei, als ein Internetauktionshaus. Die meisten Produkte, die heute über eBay verkauft würden, seien neue Festpreis-Artikel. Das dezente Redesign ist zudem Ausdruck eines veränderten Konsumverhaltens. Immer mehr Menschen shoppen von unterwegs aus, heißt es, eBay möchte sich dementsprechend positionieren und die passenden Anwendungen hierfür bereit halten. Das neue Firmencredo lautet: Shopping anytime, anywhere!

Update 14.09.2012: Verantwortlich für das Redesign ist die Agentur Lippincott, die zuletzt auch das Redesign bei Shutterstock übernommen hatte und von der auch das viel diskutierte neue Starbucks-Logo stammt.

Vielen Dank für die zahlreichen Hinweise! Sascha war der erste per E-Mail und Sven via Tweet.

Dieser Beitrag hat 113 Kommentare

  1. Und wieder einmal bestätigt sich für mich: weniger ist mehr. Um das ebay-Logo zeitgemäß zu gestalten, war eine Reduktion in Form oder Farbe unabdingbar. Die Farben können den Wiedererkennungswert des Unternehmens alleine transportieren. Deshalb ist die Logoüberarbeitung wie geschehen in meinen Augen nachvollziehbar und eine positive Entwicklung.

  2. Das alte Logo war für mich schon immer eines der hässlichsten Logos überhaupt. Kindisch und zufällig und eine Vergewaltigung der Buchstaben. Sorry, aber ich kann nicht verstehen, dass jemand das Alte dem Neuen vorziehen würde. Schlimm beim neuen Auftritt sind allerdings die generischen Stockfotos.

  3. @margit

    Auch wenn wir vielleicht in der heutigen Zeit nicht mehr oft “s/w” Lösungen brauchen, so finde ich lebt das Logo maximal über die Farben. Zum anderen ist für mich die Univers die falsche Wahl für das Wort “ebay”. Das “y” integriert sich ziemlich schlecht. Vielleicht wären Versalien besser gewesen. Jedenfalls bräuchte die Wortmarke etwas mehr Stabilität um solider und zusammenhängender zu wirken. DIe Berührung der einzelnen Buchstaben finde ich eher einen mehr “gewollt als gekonnt-Ansatz” um “Einzigartigkeit” und die traditionelle Anbindung an das alte Logo zu vermitteln.

  4. @ aigelb – was bleibt bei deinen Vorschlägen noch übrig vom ursprünglichen Schriftzug?
    Ein wenig Wiedererkennungswert soll schon bestehen bleiben.

    1. Warum die Minuskeln verwerfen? Versalien funktionieren nicht aneinandergestellt, wären zu unterschiedlich im Abstand und nicht gut lesbar.
    2. Gerade das Aneinanderstossen ist eine schöne Hommage an den alten Schriftzug und ein einfaches Unterscheidungsmerkmal.
    3. Warum soll es nicht in schwarz funktionieren?
    4. Das y mit dem diagonalen Unterstrich ist genau richtig. Es gibt dem Ganzen Dynamik. was eine Diagonale nach oben bedeutet ist klar?
    Ein “y” z.B. mit dem Balken in der Mitte oder mit einem Bogen hätte nicht diese Wirkung gehabt.

    Um einen Entwurf auf das Wesentliche, auf den Kern einer Sache zu reduzieren brauch der Gestalter einen hohen Grad an Sensibität und Erfahrung sonst wirds Banal. Sieht man ja häufiger hier im Blogg. Ich muß dann oft an den Satz von Albert Einstein denken: “Mache die Dinge so einfach wie möglich – aber nicht einfacher.“

  5. @margit

    1. Das ist ja auch nicht unbedingt notwendig…. Kaeme eben auf einen versuch an.
    2. Hatte ich ja bereits kommentiert. Ich finde es nicht wirklich gut
    3. Hier ist deune ausfuehrung etwas widerspruechlich: du sagtest doch selber, dass die farben ein “wenig wiedererkennungswert” waere
    4. Nicht alles was von links unten nach rechts oben geht ist “dynamik”. Das waere zu platt. Ausserdem wissen wir ueberhaupt nichtob “dynamik” ausgedrueckt werden sollte. M.e. Haette dann, waere dies gewollt gewesen, der entwurf gaenzlich anders aussehen muessen.

    Der entwurf ist banal. Den die reduzierung ging zuweit, so dass in diesem fall reduzierung gleich “der schlichte buchstabe” ist. Und das kann jeder.

  6. zu 1. EBAY – Sieht man doch, oder? Zwischen E und B wirds enger als bei den anderen Zeichen. Es ist auch schlechter lesbar, da das E nicht mehr offen ist.
    Bei 3. versteh ich jetzt komplett nicht mehr was du meinst. Der Schriftzug ist farbig und funktioniert auch in Schwarzweiss. So wie viele andere mehrfarbige Wortmarken.
    zu 4. Das sind Gesetzte und das wird vom Betrachter unbewußt so empfunden. Genauso wie eine Diagonale nach unten als abwärs empfunden wird. Die Richtung geht immer von Links nach rechts wie auch gelesen wird. Informiere dich.

    Eine Marke kann sich doch nicht nur auf eine einzige Eigenschaft wie “Dynamisch” reduzieren. Es geht um die richtige Mischung. und das nicht nur hier.

    Mit einfachen Mitteln wie dem “Schlichten Buchstaben” ein signifikantes Markenzeichen erstellen kann nicht Jeder. Das könen nur Gestalter die ihr Handwerk verstehen.

  7. Bin irgendwie irritiert. Wenn ich Deine eigenen Aussage heranziehe, wie z.B. das “dynamisch” oder die Wiedererkennung in Sachen “Farbe”, verstehst Du diese in der weiteren Kommunikation nicht mehr.

    Ich finde es einfach keine gute Lösung. Weder kreativ, noch einprägsam, noch “gut gemacht”… und da helfen mir Deine Erklärungen auf Basis “Erste Stunde – erstes Semester” leider auch nicht weiter.. sorry

  8. @aigelb – Verstehe überhaupt nichts mehr. Mich verwirrt dein erster Satz.

    Deinen Aussagen weiter oben zufolge wolltest du “gerne noch was lernen”
    Nun hab ich was gelernt. Danke für deine Ausführungen. Sie waren sehr aufschlußreich.

Kommentare sind geschlossen.

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