Es gibt immer wieder putzige Anfragen, die bei mir einflattern. Schön sind E-Mails, in denen Interessenten „erst einmal vorab“ wissen möchten: „Was kostet bei Ihnen eine Homepage?“ Die Frage lässt sich in etwa so leicht beantworten wie die Frage nach dem Preis für ein Auto, ein Haus oder einem Boot. Ein Schlauchboot bekommt man für 17,90 Euro bei Amazon. Man kann aber auch schon einmal 18 Millionen Euro und mehr für ein Bötchen ausgeben. “Man” ist dabei auf einige Wenige beschränkt.
Heute lese ich in meinem Eingangsordner folgende Zeile von Lukas, wobei “Lukas” frei erfunden ist: „Ich will auch meine erste Homepage designen und suche noch Ideen. Haben Sie mir vielleicht einen Tipp?“
Der erste Tipp kann natürlich erst einmal lauten: Wenn ich ein echtes Anliegen habe, dann sollte der Empfänger meiner Mail dies auch als solches erkennen. Darüber hinaus ist die Frage ganz einfach zu pauschal, als dass man sie so mal eben nebenbei beantworten könnte. Weshalb E-Mails, von denen man ableiten kann, dass sich der Verfasser keine 5 Minuten Zeit genommen hat, um in Eigeninitiative das Netz nach möglichen Antworten zu durchforsten, in der Regel von mir unbeantwortet bleiben.
Also: Bei Fragen darf und sollte man in der Hoffnung auf eine Antwort sehr gerne konkret werden. Wie wäre es zum Beispiel mit: “Welche Blog-Software eignet sich am besten für einen Starter/Neuling?” Oder meinetwegen: “Wo finde ich Designvorlagen für WordPress?”
Ich kann alle Netznovizen, die vorhaben einen eigenen Blog, einen Lebenslauf oder ein Portfolio ins Netz zu stellen nur dazu ermutigen beim Schreiben von E-Mails an Profis, um sich Tipps einzuholen etwas mehr “Herzblut” zu investieren. Sonst bleiben Mails unbeantwortet, was sicherlich aus Verfassersicht ärgerlich, aus Sicht der Empfänger mit mehreren Hundert E-Mails in der Woche aber nicht anders zu bewerkstelligen ist.
Übrigens finden sich in Martin Hömmerichs Blog in der Rubrik Agenturleben (hoemmerich.com) immer wieder kuriose Anfragen und unterhaltsame Einblicke “hinter die Kulissen”.
Ich lach mich tot. Das kommt einem doch irgendwie bekannt vor.
Da kann man nur antworten: Dreh dich im Kreis und ruf’ “HTML”
Diese Art von Fragen kenne ich nur zu Genüge und ich schließe mich deiner Aussage völlig an.
Auch ärgerlich ist es, wenn man dem Fragensteller die gewünschten Antworten liefert, im Gegenzug aber keine Danksagungen erhält…
Das dreisteste, was mir letztens untergekommen ist, war jemand, der in einer sehr formlosen Mail mitteilte, dass er eine unserer Websites schön fand und kopieren wolle – aber da ein paar Dinge gerne anders hätte. Und dann tatsächlich gefragt hat, wie er das denn technisch machen könne.
Auf meine Antwort mit urheberrechtlichen Hinweisen (und Tutorial-Tipps) kam komischerweise nie eine Rückmeldung.
Achja, der Vollständigkeit halber: für das Lob hatte ich mich auch bedankt ;)
Vielleicht bei so alg. Anfragen einfach mal kurz und schlicht auf Dr.Web verweisen – http://www.drweb.de oder http://www.mister-wong.de :-)
Für Anfänger und sonstige interessierte sicher eine gute Adresse. * Nein ich habe nichts mit Dr.Web oder Mister Wong zu tun – lediglich eine Idee …
PS – Im “Gulli Board” gibt es auch eine gute Grafik Ecke, grade für Beginner!
…
https://board.gulli.com/
um fair zu bleiben, Links werden anscheinend automatisch generiert!
Muahahahaaa! Das ist drollig; sofern “Lukas” 14 Jahre alt ist und ein Mädchen mit einer Website für sie beeindrucken will. Ansonsten kann ich da wenig drüber lachen, weil solche Anfragen auch schon mal ernst gemeint sind und der Absender es bewußt und gerne pauschal möchte.
Aus einer Theorien zum Design Vorlesung, beim Dozenten Ralf Jakubowski an der hochschule Niederrhein: “Was kostet ein Logo? Zwischen einen Bier und unendlich.” :)
Das ist mittlerweile meine Standardantwort geworden.
Hallo Achim, wie wird man eigentlich Designer? :)
Auch immer wieder gerne gehört:
“Haben Sie nicht noch Ideen in der Schublade, damit Sie uns vorab was zeigen können?”
oder
“Auf dem Computer gibt es doch schon so vorgefertigte Bildchen und Logos. Kann man da nicht etwas Schnelles machen?”
Da fehlt eigentlich nur noch: “Mach’n se doch mal ein paar Vorschläge…”
Man sollte eine Altersmeldepflicht bei E-Mails hinzufügen. Denn wenn ein siebenjähriger solche Fragen stellt bin ich gern bereit zu antworten und Verweise zu geben.
Bei einem fünfundzwanzigjährigen ist es … nunja.
»Irgendwas pfiffiges wäre ganz gut.«
Hallo Schaffrinna
Ich hatte dir vor der EM eine Mail gemacht bezüglich Typo und Mikrotype bei der EM. Leider kam nie eine Antwort.
Schade.
@jensche
Ich freue mich über jede E-Mail, kann aber aus Zeitgründen nicht jede beantworten. Ich bitte um Verständnis.
[…] Achim Schaffrinna handles the inbox zero dilemma: Sonst bleiben Mails unbeantwortet, was sicherlich aus Verfassersicht ärgerlich, aus Sicht der […]
Ich kenne solche Situationen vor allem am Telefon. Da ruft jemand an und fragt was eine Beratung kosten soll. In welchem Bereich die Beratung erfolgen soll und was überhaupt konkret gewünscht wird, weiß der Herr noch nicht so genau. Aber hauptsache erstmal den Preis erfragen.
Solche Leute watsche ich direkt ab und rate denen zu einer anderen Agentur.
Wer nicht mal für 2 cent nachdenken kann, der sollte es besser ganz sein lassen.
Was sind denn das für seltsame Blogbeiträge wie von “Carst …”? Riecht nach schlechtem SEM & kommt anscheinend öfter mal vor …
@Till
Danke für den Hinweis. Der Link führt auf einen recht dürftig befüllten Blog, mit angeschlossenem Portfolio eines Designers. Das sehe ich unkritisch bzw. ist ja fast usus. Auch wenn sich mir der Sinn des besagten Posts im Blog von carst nicht erschließen mag, lasse ich solche Kommentare in der Regel drin. Wenn ich zu rigoros Kommentare löschen würde, kämen sicherlich einige E-Mails auf mich zu.
Inhaltlich “dünne” Kommentare, bei denen offensichtlich die hinterlegte URL (Versicherungsvergleich, Shop, etc.) zweck der Übung waren, fliegen jedoch in den allermeisten Fällen raus.
Meine Lieblingszitate aus E-Mails von Kunden/Auftraggebern:
“Anbei das Foto für den Flyer als Word-Datei”
“Habe schonmal auf google Bilder für die Webseite gesucht”
“Kannst du das bitte schön machen?”
“Schaffst du das bis morgen?”
@Achim Ist nur nagelneu. Entschuldigung wenn das aussieht wie SEM, das war natürlich nicht meine Absicht.
Ich verweise bei solchen anfragen immer an meinen Webmaster und der lacht sich dann auhc immer kaputt…
Inzwischen weiß ich aber auch, dass man Webseiten nicht einfach so hopp und hopp macht…. Aber ich hatte auch immer mal gefragt: Ich möchte ne Webseite und die soll gut aussehen….
Wenn man kein “Profi” ist, glaubt man wegen MySpace und so – alles geht einfach und schnell und für “Anfänger” ist ne Webseite in MySpace schon WebDesign….
Kein Kommentar Kommentar!
Solange das Resultat nur webbish aussieht. But not too webbish.