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Düsseldorf sucht das perfekte Haltestellenschild

Die Rheinbahn AG, Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs in Düsseldorf, sucht derzeit nach der perfekten Gestaltung für neue Haltestellenschilder. Notwendig wurde die Suche, da die geplante Einführung neuer Schilder im Februar 2016 alles andere als erfolgreich verlief. Um weitere Proteste seitens der Bürger zu verhindern, wurde nun eine wohl einzigartige Haltestellenschilder-Teststrecke eingerichtet.

Zum Hintergrund: Mit Eröffnung der Wehrhahn-Linie gingen im Februar 2016 vier neue U-Bahnlinien sowie sechs neue U-Bahnhöfe in Betrieb. Da sich seitdem auch die Strecken und Fahrpläne vieler anderer Bahn- und Buslinien geändert haben, entstand in Düsseldorf ein komplett neues Nahverkehrsnetz. Ein guter Zeitpunkt also, um die Optik der Schilder, die in ihrer jetzigen Form seit vielen Jahrzehnten bestehen, auf den neusten Stand zu bringen.

Die Schilder im Vergleich

Haltestellenschilder im Vergleich; links das alte Schild, rechts das im Februar 2016 eingeführte und vielfach kritisierte Schild, Quelle: Andreas Endermann / RP ONLINE

Achim Schaffrinna ist Designer und Autor. Hier im Design Tagebuch, 2006 von mir gegründet, schreibe ich über die Themen Corporate Identity und Markendesign. Ich konzipiere und entwerfe Kommunikationsdesign-Lösungen und unterstütze Unternehmen innerhalb von Designprozessen. Designanalyse ist Teil meiner Arbeit. Kontakt aufnehmen.

Dieser Beitrag hat 68 Kommentare

  1. Bei allem Respekt der guten Rheinbahn AG gegenüber, diese Leitsystementwürfe können nicht ihr Ernst sein. Vor allem Entwurf 1 wirkt wie vom Praktikanten in PowerPoint zusammengeschustert, obwohl selbst einem Menschen ohne “Auge” für’s Design sofort auffallen sollte, dass die Inhalte auf dem Schild einfach nicht stimmig angeordnet sind..
    Anyway, unter den aktuellen 4 Entwürfen gibt es für mich aktuell keinen Gewinner.

  2. vom Praktikanten in PowerPoint zusammengeschustert

    Oink, oink, sagte das Phrasenschwein… m(

    Die Entwürfe sind allesamt nicht überzeugend.
    Corporate Identity gut und schön, aber warum muss eigentlich das Rad neu erfunden werden? Warum schaut man nicht einfach, wie es z.B. der HVV, die BVG, die LVB oder der MVV machen?

  3. Ganz vielen Dank für diesen Artikel! Selten haben wir eine solch gute Demonstration geliefert bekommen, dass eine hervorragend lesbare Schrift auch zu schlecht lesbaren Ergebnissen führen kann, wenn jemand meint, Softwarekenntnisse reichen für eine gute Gestaltung. Müsste die nicht bei der Größe und Form der Schilder beginnen? So viele Linienhinweise auf so wenig Raum “” das ist sehr gewagt.
    Über die eine oder andere Formulierung im Artikel könnten wir jetzt gerne eine Weile diskutieren, aber das wäre eher kleinkariert. Etwa über die »versierte Agentur« “” da bin ich der festen Überzeugung, dass es auch genügend Soloselbständige gibt, die es sehr gut machten.

  4. Ich würde auch sagen, dass man eher an der Größe der Schilder arbeiten sollte, wenn das H-Logo usw. schon fast die Hälfte vom Platz einnimmt und man dann rumschustern muss, um den eigentlichen Text noch irgendwo unterbringen zu können.

    1. Das ist genau der Punkt. Die Schilder sind schlicht zu klein um die gesamte neue Textmenge, Icons und das große “H” schlüssig zu positionieren und das ganze gut lesbar zu machen. Alle Vorschläge sind Notlösungen, wobei die Version von 2016 die zumindest optisch sauberste ist. Das Problem mit der gestürzten Schrift und der zu geringen Schriftgröße mal außen vor gelassen.

  5. Typisch Düsseldorf. Da wird wieder Kohle verbrannt, man man man. Da fasst man sich echt an den Kopf und fragt sich wie…? Hat da jemand nix zu tun? Was ein einfaches H so alle anrichten kann.

    Und jetzt kommen die Experten um die Ecke und präsentieren 4 Schilder die im Prinzip alle gleich sind. Da ist eins genauso schlecht lesbar wie das andere. Aber man hat zumindest mal probiert das H in die linke und mal in die Mitte zu schieben. Respekt für den Mut.

    Hat da einer das Briefing nicht gelesen? Gab es überhaupt eins?

    1. Ich glaub nicht, dass viel Geld „verbrannt“ wurde: „ Alle Schilderentwürfe, auch der im Februar präsentierte Entwurf, wurden von Mitarbeitern bei der Rheinbahn AG realisiert.“
      Man sollte für solche Sachen halt ein bisschen Geld in die Hand nehmen und nen Profi ranlassen.

  6. Da surft man morgens auf RP-Online und sieht einen Artikel mit dem Titel “Design-Analyse – Keines der neuen Rheinbahn-Schilder ist wirklich überzeugend”. Dann dachte ich mir: “Moment, erstmal schau’ ich ob das Design-Tagebuch vielleicht was dazu zu sagen hat.”. Und hey. Hier gibts einen Artikel. Also durchgelesen und zurück zu RP-Online. Als ich angefangen habe zu lesen, kam mir einiges bekannt vor bis ich schließlich den Autoren gesehen habe.
    Finde ich wirklich gut, dass es nun eine breitere Masse lesen kann!

    1. Sehr Richtig. War auch mein erster Gedanke. Das “H” sollte doch als Kennzeichen ausserhalb des Rahmens stehen. So erkennt man von weitem, dass hier eine Haltestelle ist und bei näherem Betrachen werden dann Name der Haltestelle sowie die Zusatzinfos ersichtlich.

      1. … und bei näherem Betrachen werden dann Name der Haltestelle sowie die Zusatzinfos ersichtlich.

        Sehr vernünftig. Ein Anfang in der Misere.
        Die Münchner Schilder sind zwar a bissi besser, aber auch überladen.
        Man braucht als Benutzer des ÖPNV ein Astro-Fernrohr vom Sauter mit Blick ins All.

  7. Während mir Entwurf 2 von der Idee noch am ahesten zusagt, krankt er an den gleichen Problemen wie die anderen Entwürfe.

    Das Schild ist für die Menge an Textinformationen offensichtlich zu klein. Eine Zunahme von 20-30% dürften notwendig sein um bei so vielen Linien Lesbarkeit zu gewährleisten und genug Raum zu schaffen, damit die ganzen Elemente nicht wie auf engsten Raum aneinander geklebt anmuten.

    Doch selbst dann müsste man in meinen Augen den Liniennummern noch mehr Aufmerksamkeit schenken und sei es nur durch eine schlicht größere Schrift.

    Es ist ein interessanter Weg diesen Weg der Entscheidungsfindung zu gehen. Aber hier kommt man sich irgendwie vor wie bei den amerikanischen Wahlen. Pest oder Cholera aber nichts mit dem sich gut arbeiten lässt.

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