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Duden reformiert Webauftritt

Duden Relaunch

Pünktlich zum 180. Geburtstag von Konrad Duden wurde dieser Tage die Webpräsenz duden.de auf einen neuen Aufbau und ein neues Design umgestellt. Den Nutzer erwartet nun auf der Startseite ein Interface im Look einer Bibliothek, welche Lust zur Interaktion machen soll.

Ich dachte in Bezug auf das Thema Metaphern spontan an das legendäre Stern.de-Cockpit aus den Anfängen des Internets. Vielleicht tue ich der neuen Duden-Lösung damit aber etwas unrecht. Die Startseite erscheint auf den ersten Blick modern und ansprechend. Vor allem der wärmere Gelbton wirkt einladender, als der Yellow-Wert im Vorgänger. Übrigens wurde kürzlich ja auch gelbeseiten.de auf einen augenfreundlicheren Farbwert umgestellt. So richtig mag mich das Produkt der Startseite nicht überzeugen. Es fehlen in den Aufklappmenüs die Rollover-Effekte, sodass das Interface-Design an dieser Stelle unfertig erscheint. Auch ist die Kombination aus einem virtuellen Raum, perspektivisch verzerrten Keyvisuals für die einzelnen Hauptgruppen gepaart mit einem dann doch eher klassischen, zweidimensionalen Aufklappmenü zumindest gewöhnungsbedürftig.

Wem diese Anwendung zu spielerisch erscheint, hat immer die Möglichkeit über die Hauptnavigation im Header einzusteigen. Kinder haben vielleicht mehr Spaß den Mauszeiger über die Bilder fahren zu lassen. Leider passiert in diesem Fall aber nichts, da nur die Begriffe selbst bei Rollover ein Menü erscheinen lassen. Wenn der virtuelle Raum eine jüngere Zielgruppe ansprechen soll, dann müsste/sollte sie nach meinem Dafürhalten wesentlich intuitiver angelegt sein. Das schmöckernde Mädchen auf dem Boden ließe sich ebenfalls mit dem Bereich “Kinderbücher” verlinken. Auch könnte es bei Rollover Winken oder eine ähnliche Aktion ausführen, wodurch die Interaktion verstärkt und das Gesamtkonzept erst so richtig zum Tragen käme.

Die Unterseiten sind weiterhin im dreispaltigen Aufbau angelegt. Hier wurde also lediglich das Design per CSS-Datei modifiziert. Abgesehen von den bis zu drei gleichzeitig animierten Bannern, die sich auf verschiedenen Seiten in den beiden äußeren Spalten dem Nutzer aufdrängen, ist der Auftritt sachlich und leicht zugänglich. Immer wieder fraglich sind Navigationsleisten, bei denen die Redundanz der Begriffe ein noch schnelleres Zurechtfinden im Wege steht. Wenn ein Oberbegriff “Unterrichtsmaterial” heißt, dann ist er im subsumierten Menü abkömmlich. Das verkürzt nicht nur die Menüleiste, die Seite wird auf diesem Wege auch von überflüssigen Begriffen entrümpelt. Der Nutzer muss weniger Lesen und kann so schneller Navigieren.

Für den Auftritt verantwortlich zeichnen die Agenturen Digitale Informationssysteme, dessen Firmenname man im Impressum kurioserweise unterschlagen hat sowie die glas ag.

Danke Lukas und Jennifer für die Tipps.

Dieser Beitrag hat 26 Kommentare

  1. Hellau.
    Ihr habt den externen Link am Ende des Artikels falsch verlinkt.

    Ansonsten finde ich den Auftritt im Gegensatz zur alten Seite wesentlich besser. Aufklappeffekte müssen eigentlich nicht immer sein….

  2. Moijenz! Also nach gewissenhaftem Lesen habe ich mir die Seite mal angeschaut und kann dem Geschriebenen und Beschriebenem nur beiwohnen. Super zusammengefasst!!! *lob Für meine Belange ist dem nix zuzufügen. Ich hätte mir auch bei solch verspielter Erscheinung mehr Spaß am und beim navigieren gewünscht.

    Anyway, der kleine Linkteufel hat sich aber immer noch nicht ganz vertreiben lassen. Klickt man auf den Link “glas ag” erscheint folgende Seite: https://www.designtagebuch.de/duden-reformiert-webauftritt/www.glas-ag.com

    Nicht, dass ich nicht fähig war die Seite extern und selbständig zu öffnen… ;)

  3. Erschreckend.

    Es ist beeindruckend, wie auf der neuen Seite mit der Bühne ein riesen Platz vollkommen ungenutzt bleibt. Die Navigation ist ja redundant und der einzige Mehrwert, den die Bühne bietet, sind die DropDown-Menüs, die bei der Hauptnavigation sinnvoller wären. Viel wichtiger wäre es, Besuchern der Website Direkeinstiege zu häufig besuchten Seiten zu geben, aktuelle Meldungen darzustellen oder schlichtweg zu verkaufen. Dementsprechend deplaziert ist das einzeln dastehende Duden-Buch, das unter der Bühne wie nachträglich eingefügt wirkt.

    Und dass Metaphern gar nicht oder nur in sehr begrenztem Rahmen funktionieren, ist nicht nur seit den 90ern bekannt, sondern wird hier wieder sehr schön demonstriert: Für keines der 6 Themen in der Bühne gibt es ein richtiges und eindeutiges Motiv.

    Bin gespannt, wieviel Monate sich die Seite halten wird.

  4. Den Auftritt zu zentrieren, wäre wesentlich besser gewesen als ihn linksbündig auszurichten. Aber auch die Freistellung der Grafik des Duden-Exemplars auf der Startseite, ist alles andere als gelungen.

Kommentare sind geschlossen.

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