Die US-amerikanische Schnellrestaurantkette Domino’s Pizza, nach Pizza Hut zweitgrößte Pizzakette in den Staaten, legt sich ein neues, vereinfachtes Logo zu. Domino’s Pizzas Marketing-Chef Russell Weiner sieht sein Unternehmen als „iconic global brand“ und vergleicht es mit Nike und McDonald’s. Vor diesem Hintergrund wird nachvollziehbar, weshalb im neuen Logo darauf verzichtet wird, ganz im Stile des Starbucks-Logos, den Namen des Unternehmens abzubilden.
Das Logo besteht nunmehr aus einer reinen Bildmarke, einem zweifarbigen Dominostein. Auf AdAge findet sich zudem eine Version, die den Namen „Domino’s“ unterhalb der Bildmarke ausweist. Offenbar ist dies die für die USA angedachte Logoversion. Im Oktober wird mit der Umstellung auf das neue Logo begonnen. Dann lässt sich auch mehr bezüglich der Verwendung des neuen Markenlogos sagen. Den Verzicht des Begriffs „Pizza“ im Namen erklärt Weiner gegenüber AdAge wie folgt: „Unsere Speisekarte bietet mittlerweile weit mehr als nur Pizzen. Wir glauben, dass wir mehr sind als nur ein Pizzaladen.“
Gleichzeitig mit dem neuen Logo präsentiert das Unternehmen den „store of the future“ (in der vergrößerten Ansicht lässt sich noch das alte Logo ausmachen). Zum Store-Design ist zu sagen, dass Domino’s, anders etwa als Pizza Hut, nicht durchgängig über sogenannte „dine-in“-Filialen verfügt. Laut Unternehmensaussage soll das auch zukünftig so bleiben. Domino’s verfügt in 70 Ländern über 9.700 Filialen.
Die Abbildung unten zeigt einen als „dine-in“ konzipierten „store of the future“. Eine Reduktion, wie sie im Logo vorgenommen wurde, hätte man auch dem Store-Design auferlegen können/sollen, denn gerade typographisch wirkt der Innenbereich noch vergleichsweise unruhig.
Für das Redesign verantwortlich zeichnet CP+B.
Ich sag mal so: vollkommen unnötig. Wo ist die Verbesserung die diese Änderung rechtfertigt?
“iconic global brand”? – Also ich habe diese Marke bisher noch nicht gekannt. Und rein optisch hätte ich bei diesem Logo eher an einen Sportartikler gedacht als an genau das Gegenteil.
Das einzig gute ist, dass der Name jetzt nicht mehr schräg steht, sonst kann ich leider damit nichts anfangen. Mit Restaurant verbinde ich das jedenfalls nicht, aber vielleicht liegt es einfach daran dass die Marke hier zu unbekannt ist.
Könnte jetzt auch ein Radiergummi sein…
kannte die marke bis vor kurzem auch noch nicht. die qualität des essens ist ok. das logo sah noch nie appetitlich aus. allerdings hätte man dem alten logo noch die form einer pizzaschachtel abgewinnen können. nun nicht mal mehr das. maximal eine aufgeklappte schachtel ;-)
Ironic global brand design :-)
Ich bin mir nicht so sicher, ob das Glück in zu starker Abstraktion gesucht werden sollte. Das gilt aber ebenso für Starbucks.
Ohne dass ich die Marke kenne oder bereits Erfahrungen damit gemacht habe: Wenn sie die Nr.2 in den Staaten sind, dann macht der Schritt in jedem Fall Sinn. Ob das Logo dabei “schön” ist oder nicht, und woran die Form uns erinnert und was wir als Deutsche damit assoziieren, spielt dabei überhaupt keine Rolle ;)
@Deen: Schau hin, die Verbesserung ist mehr als offensichtlich.
Ich schaue das Logo an und beginne, daraus (als unwissender) herauszulesen für was das Logo steht. Wollen wir doch mal beginnen:
– 2+1=3 …es geht um 2+1 Unternehmen, vielleicht ein Konzern oder so
– Schiefe Bauklötze, es könnte ein Kinderspielzeug sein
– Achso, Dominosteine! Auf jeden Fall ein Spielzeughersteller, oder ein Spielevertrieb
– Blau und rot, das könnte ein Klima- oder Sanitärunternehmen sein
…aber nie und nimmer sehe ich da den Zusammenhang zu Pizza oder Essen.
Nike oder Pepsi haben mit den Logos (Swoosh, Komische Kugel) auch nichts mit deren Produkte zu tun (Sportkleidung, Erfrischungsgetränke), aber sie sind bekannt genug um sowas zu machen ^-^
Also bekannt ist die Marke schon, was mir beim neuen Logo aber nicht mehr gefällt ist die neue Form. Die alte quadratische Form wurde nämlich (zumindest früher) oben auf deren Pizzakartons gedruckt, passte also auch genau zur Form des eigentlichen Produkts der Firma.
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Hihi, »iconic global brand« ist gut … dafür, dass ich die Marke bis eben noch gar nicht kannte. Mit dem neuen, nichtssagenden Logo wäre es auch nie soweit gekommen.
Wenn man Starbucks nicht kennen würde, würde man damit auch kein Kaffeeladen assoziieren. Das Argument ist somit hinfällig. Und Domino’s ist in den USA definitiv bekannt.
Was mich mehr stört ist, was Patrick auch richtig gesagt hat, die fehlende Assoziation mit dem Thema Pizza.
Es sieht tatsächlich aus wie ein Radiergummi, die 2+1-Sache erschließt sich mir ebenfalls nicht.
Von daher fand ich das alte Logo wohl noch besser.
Es wurde ja schon fast alles gesagt. Ich frage mich bei “iconic global brands” immer, wie es mit den jüngeren Leuten aussieht. WIR kennen NIKE und Starbucks. NIKE kommunizert seinen Namen nach wie vor in Produkten wie “NIKE AIR MAX” etc, Starbucks nicht. Sind nicht irgendwann die Leute, die den Schritt von Logo mit Namen zu Logo ohne Namen gemacht haben “ausgestorben”? Woher weiß ein heute Neugeborener in 15 Jahren, dass der Laden Domino’s heisst? Oder wird das mit der Zeit so überliefert? Oder gehen die Marken nicht mehr davon aus, noch so lange zu existieren?
Ich sehe in dem neuen Logo ganz klar eine aufgeklappte Pizzaschachtel mit einer spärlich belegten Pizza Salami – wobei 1 der 3 Salamis an dem Deckel des Pizzakartons pappt :). Als Amerika-Reisender ist mir die Marke vertraut und das Essen bekannt. Das neue Logo hätte ich wohl auch ohne Kontext (Pizza-Store, Pizza-Mopped) erkannt. Eine Anglo-Iconic-Brand wäre wohl eine angebrachtere Wortwahl.
@Ninni – ja und zu allem Überfluss ist ein echter Domino-Stein einfarbig…
Radiergummi und Spieleladen kam mir auch in den Sinn. Für den weltweiten Gebrauch ist das neue Logo alleinstehend nicht aussagekräftig genug, aber da es vermutlich immer in Zusammenhang mit Bildern/erklärenden Texten zu sehen Sein wird, wird es schon funktionieren. Was mich vielmehr stört, ist dass das statische Gleichgewicht der Marke verlorengegangen ist. die quadratische Grundform steht ausbalanciert, durch Beibehaltung des Neigungswinkels droht der einzelne Stein jedoch zu kippen.
ich denke, dieses beispiel ist eines der besten, wie man ein logo zu vereinfachen hat, und/oder zu reduzieren. alle gestalterischen elemente wurden beibehalten; nur die (überflüssige) wortmarke wurde rausgeschmissen. na klar wurde auch an den farben rumgedreht, aber das ist legitim. ich finde hier auf der seite ganz oft nur schlechte beispiele, aber dies hier ist ein fortschritt, eine seltene, richtige entscheidung, auch wenn ich noch nie eine pizza von denen gegessen habe.
[…] (via) […]
Die Umsetzung finde ich gut. Domino ist mittlerweile schon sehr bekannt und hat sich als Brand sehr gut etabliert. Ob es sich jedoch so durchsetzt bleibt abzuwarten. Nichts desto trotz ein guter Versuch finde ich.
Da einige die Marke nicht kennen oder sie nur mit den USA verbinden. Achim hatte ja bereits geschrieben, dass die Marke in 70 Ländern vertreten ist. Dazu gehört im Übrigen auch zunehmend Deutschland ;)
Zum Logo fällt mir nicht viel ein, aber die Gestaltung der Schachteln ist (im Vergleich zu anderen) zumindest »interessant«:
Hier zeigt sicht das Logo mit nebengestellter Wortmarke.
Ich denke, man wir auch oft mit der Kombination aus Wort- und Bildmarke arbeiten. Das durch die Trennung nun 2 Logoelemente geschaffen wurden, sehe ich dabei als durchaus positiv. Denn die Marke ist in den USA sehr bekannt und so ist die Reduzierung auf die reine Bildmarke in vielen Fällen völlig ausreichend. Zudem lässt sich solch ein einzelner Dominostein auch deutlich kleiner darstellen als das alte Logo, bei dem ab einer bestimmten Größe einfach die Lesbarkeit leidet.
Die neue Schrift gefällt (mir) auch deutlich besser. Sie ist nicht mehr so streng und kantig, sondern wirkt frischer und greift die abgerundeten Kanten des Dominosteins auf.
Aber eine (sicherlich ungewollte) Association lässt der Dominostein schon zu. Während Pizzahut (rotes Logo) offensichtlich die Nr.1 ist (rote Hälfte des Dominosteins, zudem oben), hat sich Domino’s wohl mit der Marktposition an 2ter Stelle abgefunden (blauer Teil des Steins). Naja, aber wollen wir da mal nicht zu viel hinein interpretieren ;)
im gleichen moment kürz dominos übrigens massiv gehälter. mehr infos auf der seite der gewerkschaft der beschäftigten.
https://asf-iwa.org.au/
Dass die Marke in Deutschland kaum einer kennt, muß nichts heißen. Und darf auf nichjt von wesentlichen ablenken: für die zweitgrößte Pizza-Kette der USA ist das ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung: den Namen von der Bildmarke abzukoppeln ist gut und richtig. Nur so kann das überhaupt was werden mit der Einprägsamkeit à la Nike oder McDonald’s. Hierzulande traut man seinen Bildmarken offenbar noch nicht genug zu und schreibt lieber den Namen nochmal drunter. Nur für den Fall dass es keiner erkennt.
Was widerum ziemlich viel über die Zugkraft einer Marke aussagt
Ich kannte bis eben Domino pizza nicht und fragte mich schon, warum das hier auftaucht. Jetzt bin ich ein wenig schlauer und finde besonders gefallen an der Pappschachtelgestaltung (das wort! hihi.)
Immer wieder erfrischend hier vorbeizuschauen!
hier ist das überarbeitete Verpackungsdesign mit dem neuen Logo und im schicken Vintage-Design: https://www.underconsideration.com/brandnew/archives/friday_likes_20.php?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+ucllc%2Fbrandnew+%28Brand+New%29
Also ich finde, dass das neue Logo schlechter ist als das alte, denn es fehlt ein Bezug zur Branche. Viele werden auch nicht einen Domino Stein sondern nur zwei Würfel sehen. Wo soll da das Branding entstehen? Wenn sich jeder beim Anblick des Logos fragt, welche Branche und warum sind das zwei Würfel? Ein Casino vielleicht? Nein, geht gar nicht.