Hört das denn nie auf mit dieser Web-2.0-Schublade? Kaum erscheint ein Logo mit einem Verlauf, kommen, wie aus der Pistole geschossen, diese vage formulierten Vorwürfe, das Logo wäre deshalb schlecht, weil es “Web-2.0-mäßig” ausschaut. Was bitteschön hat dieses Logo und viele andere Firmenzeichen der zurückliegenden Monate denn mit dem Marketingbegriff “Web 2.0” zu tun? Rein gar nichts!
Ja, das Logo hat einen Verlauf. Hey… sagen da Einige, es hat einen Verlauf! Dann ist es Web 2.0 und damit zum In-die-Tonne-Werfen. Ich sags mal wie es ist: Das ist Unfug. Verläufe gibt es, seitdem es Farben gibt. Auch in Logos werden sie seit mindestens einem Jahrzehnt verstärkt eingesetzt. Das bringen die Zeit, die Möglichkeiten und auch die Erfordernisse nun einmal mit sich. Wer bei einem Motorradhersteller, wie zuletzt bei Ducati nicht den Zusammenhang zwischen den Produkten und eines in 3D angelegten Emblems erkennt, das gleichzeitig als Markenzeichen fungiert, sollte mal auf einen Shopper steigen und sich das Hirn freipusten. Es ist doch albern in solchen Fällen, wie auch jüngst beim Beispiel Turkish Airlines, auf den “Ich-habs-als-Web2.0-Logo erkannt-Zug” aufzuspringen. Der Zug ist bereits seit langem proppenvoll. Er quillt über. Es ist weder schick dort mitzureisen, noch wird man durch solch eine Kritik erreichen, dass die Nichtgestalter auf den gleichen Zug aufspringen.
Stellen wir uns doch einmal vor, man nähme die drei neuen Logos Wick, Ducati und Turkish Airlines und würde sie in einer länderübergreifenden Untersuchung den alten Firmenzeichen gegenüberstellen und von den Menschen unterschiedlichster Herkunft und Gesellschaftszugehörigkeit bewerten lassen. Was glaubt Ihr würden die Menschen sagen, welches Logo moderner und vertrauensvoller erscheint? Und vor die Wahl gestellt würde man die Menschen fragen: Mit welcher Airline würden sie lieber fliegen und hätten ein sicheres Gefühl? Welche Hustenbonbonverpackung würden sie lieber kaufen? Oder bei welchem Motorrad erscheint ihnen die Technik als zuverlässiger? Immer jeweils ein Produkt mit dem alten und eines mit dem neuen Logo versehen. Kurz mal drüber nachdenken.
Ein Logo hat in erster Linie die Aufgabe im Hier und Jetzt zu funktionieren, das heißt, es muss die Produkte und die Werte eines Unternehmens in der aktuellen Situation bestmöglich verkörpern und also eine adäquate Gestaltungslösung anbieten. Es muss die Fähigkeit zur Wandlung in sich tragen. Und wenn es dann an eine neue Generation von Kunden, Konsumenten oder allgemeiner Menschen angepasst wird, damit es von dieser Generation als zeitgemäß und nicht veraltet eingestuft werden kann, dann sollte sein Veränderung ein Mittelweg aus Fortführung und Erneuerung sein.
Ebenso wie sich der Geschmack der Menschen ändert – nein ich trage keine Hosen mit Schlag, wie sie meine Eltern trugen und ja ich höre auch eine andere Musik als sie – so muss sich auch ein Corporate Design solch einem veränderten Empfinden für Formen, Farben, Mode, Musik, Kunst, etc. immer wieder aufs Neue einer Wandlung stellen. Es muss sich anpassen. Und just in dem Moment, in dem es sich behutsam an einen, in der Bevölkerung als modern geltenden Stil annähert, damit es als Marke attraktiv, „sexy“ und begehrenswert erscheint, was für jede Marke unablässig ist, bekommt aus den immer gleichen Rohren die volle Breitseite ab. Designer und angehende Designer degradieren es. Pech, Schwefel und die Web-2.0-Worthülse werden über dem Logo und der Designlinie ausgeschüttet. Welch eine Schmach. Die Frage ist nur, ist sie für das Logo größer oder für unsere Zunft?
Entschuldigung, dass ich mich so echauffiere, aber wer als Designer nicht mehr zu bieten hat, als immer diese ollen Kamellen von vor zwei Jahren rauszuholen, um sie unters Volk zu bringen, der sollte sich und seine Rolle als „Vermittler“ mal für einen Moment überdenken.
achim, danke.
Du hast nicht zufällig ner Firma nen Verlauf und Spigeleffekt Logo verpasst oder? :D
Also ich find deine Meinung dazu verdammt überspitzt und polemisch. Es ist eben nen Trend genau wie es ein Trend ist unter solche Logos zu schreiben das es nach Web2.0 aussieht. Gab es früher eben eher selten und jetzt überall. Wenn irgendeine Firma das vor 5 Jahren gemacht hätte wäre es was anderes aber wenn man sich durch ein Wort oder Bildmarke von der Konkurrenz abheben will benutzt man keine Verläufe kein 3D-Bevel oder Spiegeleffekte. Wenn ich in der Maße untergehen will mach ich das. Lass die Marken selbst entscheiden so wie die gesamte Leserschaft hier. Ich sags mal so 90% der Motzer werden irgendeinem Kunden ein “Web2.0 Logo” angedreht haben. Motzen macht mehr Spaß wenn der Trend vorbei ist sind auch die Motzer weg und Suchen sich was neues. Na dann lassen wir sie doch einfach und stacheln sie nicht zu ner Unsinnigen Diskussion an oder wollen wir jetzt jeden Trend besprechen? Das die Leserschaft hier im Blog von Mediengestalter mit 15 Jahren im Praktikum bis zum Grafik Designer geht ist gut aber genauso rhetorisch und linguistisch sind die Aussagen der beiden Gruppen auseinander.
so long
boris
Achim, das ist mit Abstand einer der besten Blog-Posts, die ich je gelesen habe.
Danke hierfür!
Hinzufügen würde ich gern noch:
Web 2.0 ist kein Design-Trend. Als Tim O’Reilly damals leichtfertig diesen Begriff in die Menge warf meinte er etwa ganz anderes damit.
Verläufe gab es schon immer. Auch Reflektionen. Und Schlagschatten. Diese haben nunmal gerade jetzt einen Trend. Wer mag kann sie einsetzen. Wer nicht mag kann es ebenso gut lassen.
Ich mag deutschen Aggro Rap nicht. Ist trotzdem in den Charts. So ist das Leben!
Viele Grüße aus Bonn, Oliver
Achim hat ja schon alles Nötige zum Thema gesagt – schließe mich dem soweit an. Als Ergänzung kann man generell noch hinzufügen, dass man immer auf dem richtigen Weg ist, wenn man die Anwendung eines Logos als oberstes Ziel vor Augen hat und Trends oder auch angebliche verbrauchte Trends erstmal in den Hintergrund stellt. Mir fallen auf Anhieb eine ganze Reihe Anwendungen ein, bei dem ein Logo mit knalligen Farben oder auch einer verspiegelten Variante in Frage kommt – und man kann daneben auch eine extra veredelte Variante entwerfen, wenn man beim klassischen Stil bleiben will.
Einziges Manko ist natürlich, dass viele Unternehmen diesen Trend (Web 2.0?) verfolgt haben, ohne dass es sonderlich sinnvoll gewesen ist. Darüber kann man diskutieren – Glas- oder 3D Logodesign generell als verbraucht anzusehen halte ich aber für falsch. Wenn man Google nutzt, bekommt man schnell ein Bild der Problematik:
https://www.drweb.de/magazin/frische-logos/
https://images.google.de/images?hl=de&q=Web%202.0%20Logos&um=1&ie=UTF-8&sa=N&tab=wi
Auch kann man an dieser Stelle bemerken, dass viele Logos/Designs in den Kommentaren etwas vorschnell runtergemacht werden (häufig auch ohne Begründung), es wird eben gerne geschimpft – da sollte sich jeder auch mal hinterfragen ob das nötig ist.
Viele Grüße
Till
ganz kurz:
100% dito zum blogeintrag!
dieses web2.0 getexte steht all zu oft einer sachlichen beurteilung eines logos im weg.
Bravo!
Word.
Kurz mal den Begriff in der DT-Suche eingeben: der taucht auch in mehreren deiner eigenen Artikel auf. Gebe ich nur mal zu bedenken.
Nur mehr ist mehr! Soll man das so verstehen? Ich stimme Achim zu, dass man das mal für sich selbst reflektieren sollte, aber der “Trend” ist es doch, der sich selbst auffrißt bis nur noch ein groteskes Irgendwas übrig bleibt. Viel zu oft wird mit einer pompösen Gestaltung unpassend kommuniziert und ich finde das darf man auch sagen. Ich frage mich als Grafiker ständig, wo ich gehe und stehe, ob dieser Stil passend ist. Ein Farbverlauf macht noch kein Wääääbzwopunkt nuuulllogo und trotzdem gibt es Gemeimsamkeiten. Ich stelle fest, das der “Trend” schon bei Ein-Euro-Shops angekommen ist und schließe daraus, dass er durch ist. Liegt erst ein paar Wochen zurück, als bei mir der Auftrag für ein Logo mit dem passend gestrickten CD zu mir kam. Was wollte mein Kunde wohl haben? Etwas klassisches, gaaaaanz weit weg von glossy und shiny. Ich war heilfroh…
danke, super! Endlich mal einer der es zur Aussprache bringt.
Wir könnten auch bei den Designtechniken aus dem Mittelalter bleiben, wenns ein paar Leute mit Verläufen nicht so steht. Auf der Stelle laufen macht nämlich sehr viel spass!
Gestern erst war hier in den Kommentaren “Destroy the Web 2.0 Look“ von Elliot Jay Stocks verlinkt. Stocks listet folgende Elemente auf, an denen man ein Web 2.0 Logo erkennen kann:
– Vibrant, high contrast colours
– ’Special offer’ badges
– Gloss / sheen
– Bevelled edges
– Gradients
– Diagonal lines
– Soft-focus effects (subtle outer glow)
– Reflected Logo
Ein Logo, das diese Komponenten enthält, ist definitiv Web 2.0. Ducati und Konsorten haben (auch) nach dieser Kategorisierung nichts mit Web 2.0 zu tun.
Ich habe überhaupt kein Problem, wenn jemand ein Logo kritisiert und dabei das Reizwort Web 2.0 in den Mund nimmt. Das ist in Ordnung, wenn die Kritik insgesamt Substanz hat. Deshalb kann ich Achims Aufregung nicht nachvollziehen. Viel nerviger finde ich Kommentare, die über ein “Mir gefällts” oder “Ach du Sch***!” oder “100% dito zum blogeintrag” nicht hinauskommen.
[…] Den vollständigen, fantastischen Artikel mit dem persönlichen Kommentar von Achim Schaffrinna findet Ihr im Design Tagebuch. […]
endlich sagt es mal jemand!
DANKE!
DANKE!
DANKE!
Endlich sagts mal jemand wie es is…
Sag ich doch die ganze Zeit. Nur weil es nicht einfarbig ist isset nich webzwowasauchimmer.
Warum ist es überhaupt wichtig oder interessant, ob das Logo nun Web2.0 ist oder nicht? Es ist kaum unwichtiger als diese Frage. Die unternehmen werden sicherlich nicht weil horst123 sagt, das sieht nach web2.0 aus, das ganze logo einstampfen und ein Redesign machen. Tz.
Das ist das problem bei vielen Leuten heute. Da jeder einen internetanschluss hat, ist er sofort ein Experte, der alles besser analysieren kann als sonstwer. Allerdings sollten die meisten dieser Personen erstmal legal Alkohol kaufen dürfen,
So far.
:O was ist denn hier los?! o_O
mensch achim, da hatte sich ja einiges angestaut bei dir :-)
sehr guter artikel. wunderbar formuliert und 100%ig den nagel auf den kopf getroffen!
web2.0 ist ein trend, ganz klar, und geht somit auch an uns grafikern nicht vorbei. farbverläufe sind aber nur ein kleiner bestandteil aus einem web2.0 desgin (wenn es das überhaupt gibt) und wird im logodesign schon viel früher da gewesen als web2.0.
achim, nimm dir die web2.0 und “das hat bestimmt der praktikant gemacht” kommentare nicht zu herzen. ich glaube, dass sind nicht die leute die du erreichen möchtest, oder? sowas kannst du in einem öffentlichen blog nunmal nicht vermeiden.
Danke dafür, dass endlich mal jemand sagt, dass eben Verläufe und (oftmals) furchtbare Reflexionen normales Gestaltungselement sein können. Web 2.0 – auch ich habe da so manches Klischeebild noch im Kopfe, aber das ist die Zukunft! Also warum sollten sich Logos, Markennamen und Erscheinungsbilder von ihr abwenden?!
Aus einer deutschen Hochschule…
Diese Diskussion finde ich besonders interessant. Erfolgreiche Zeichen zu Entwickeln ist keine leichte Aufgabe. Ein gutes Signet kämpft an vorderster Front um die Wiedererkennung des eigenen Produktes. Es repräsentiert im besten Fall, eindeutig und unverwechselbar die Geschäftsidee und Unternehmenswerte. Warscheinlich wird es deshalb auch zu häufig mit Aufgaben bestückt, die es nicht erfüllen kann bzw. sollte. Wie schon Kurt Weidemann sagte: “Die Form eines guten Logos ist so einfach, dass man sie mit dem Fuß in den Sand zeichnen kann.”
Es ist mühselig darüber zu streiten ob man nun gestalterisch ehr “blingbling” oder schlicht arbeiten sollte. Ich bin da ganz der Meinung von Till, dass die Anwendungen/Aufgaben bei der Entwicklung eines Zeichens im Vordergrund stehen sollten. “Logos” die Trends verfolgen sind äußerst selten erfolgreich geworden. Erfolgreich definiere ich hierbei mit langlebig und bekannt, ohne dabei eine endlose Anzahl von Veränderungen durch zu machen. (Bsp.: Braun // nur 2 kleine Redesigns in 73 Jahren) Zeichen die 50 oder 100 Jahre existieren, und in dieser Zeit keine 25 Facelifts brauchten halte ich für erfolgreich.
Eben genau das wäre mein Bedenken bei Logos, welche mit zuviel trendigem Zuckerguss ausgestattet sind. Trends ändern sich, und das wohl immer schneller. Ganz schnell landet man da in der “Bäumchen-wechsel-dich-Falle”. Leider gibt es viel zu viele “Mach-mir-mal-schnell-nen-Logo-Aufträge” mit dem netten Zusatz…”und mach mal wie die”. Genau deshalb ertrinken wir in einem Meer von Byterlogos, die weder Produkt noch Unternehmen sinnvoll vertreten, geschweige denn aus der Masse herausheben. Das wirkliche Problem ist, dass viel zu selten genug Zeit/Geduld und/oder Geld vorhanden ist, um gute Zeichen zu entwickeln.
Ich persönlich liebe Logos, die in enger Verbindung mit einem tollen Corporate eine Kommunikationswelt erschaffen, die ohne vergängliche “Schlaghosentrends” auskommt. Dabei möchte ich jedoch nocheinmal betonen, dass Zeichen, welche auf 3d-glas-sonstwas design aufbauen nicht generell zu verurteilen sind, solange man die Hintergründe der Gestaltung nicht kennt.
Wir Menschen können uns aber eben nur in der Welt zurechtfinden, indem wir Sinngruppen bilden. Wir denken in Sinn-Kategorien…in Zugehörigkeiten. Daher wohl auch diese ständigen Schubladen mit ihren Vor- und Nachteilen…
Ich finde, der wichtigsten Satz in Deinem Artikel ist, dass ein Logo „… die Fähigkeit zur Wandlung in sich tragen …“ muss. Wenn der Zeitgeschmack bei „Web 3.0“ angekommen ist oder wie auch immer eine neue Generation ihre Sehgewohnheiten nennen wird, dann werden sicherlich – wie schon vor den Zeiten von Web 2.0 – einige heute allzu kurzsichtig angelegte Logos an einem adäquaten Relaunch scheitern. Vielleicht sogar ein paar ohne Verläufe ;-)
Ich bin der Meinung, dass es nicht nur ein Trend ist. Gerade die Automonilhersteller haben seit längerem auf “3D-Optik” umgestellt und das, lange bevor es Web2.0 gab. Ich denke, die heutigen Möglichkeiten der Drucktechnik und der Darstellungsmöglichkeiten in den Medien machen es reizvoll die Features der heutigen Grafikprogramme auszuschöpfen.
Gerade die Apple User werden wissen, wie stark Mac OS durch Aqua die Szene geprägt hat. Und ich denke, es kann sich niemand davon freisprechen, bei kommerziellen Arbeiten nicht schonmal mit all diesen Effekten rumgespielt zu haben ;)
Gruss Olli
In meiner Ausbildung hieß es, ein gutes Logo sieht auch dann noch vernünftig aus wenn es per Fax verschickt worden ist. Solange ein Logo das schafft ist es mir persönlich wurscht, wie viele Verläufe, Kanten oder Reflexionen da dran sind. Solche kleinen “Spielereien” können durchaus ein letzter Schliff sein, sollten aber nie die Form an sich ersetzen.
Dass derzeit tausende von Designs Verläufe oder Refelexionen etc. verwenden, macht weder Verläufe noch Reflexionen besser. Aber es macht sie auch nicht schlechter. Auch das Wettern gegen “Web 2.0 Designs” ist eine Art Trend.
Gerade einem Logo sieht man in den seltensten Fällen an, wie viel Arbeit darin steckt.
Da hast du absolut recht!
Bei Turkish Airlines hat man sich ja auch über den alten Schriftzug aufgeregt. Auch wenn der alte von den Proportionen Zeitloser war. (was ich für wichtig halte an einem Logo!!!)
Leider ist auch hier nicht jede Kritik sachlich, sondern oft auch von den Emotionen geprägt. Daher muss man immer versuchen Herauszulesen wir die Kritik gemeint war, und nur auf die hören, die einem etwas bringen. (woran hat der Kritiker gedacht? an sich selbst oder wirklich an das Produkt!)
Ich sehe das ähnlich, wie Achim, bei druboe sind auch sehr wichtige Dinge angesprochen worden.
Für mich ist ein gutes Logo gut, wenn die grundsätzliche Formsprache gut ist und ein handwerkliches Niveau bei der Gestaltung erkennbar ist. Auch hier kann man sich wieder streiten.
Ob noch zusätzlich ein Glanzeffekt, Verlauf oder sonstiger plastischer Effekt verwendet wurde, spielt eher eine zweite Rolle (solange dieser Effekt auch gut gemacht ist).
Das optimale Logo sieht sowohl mit als auch ohne Effekt gut aus. Das VW Logo als ein Beispiel von vielen.
Zur Zeit wollen die Konsumenten dreidimensional anmutende Gestaltung. Also sollen sie es auch bekommen, ich sehe da nichts schlimmes. Wenn das Logo gut gemacht ist, ist es gut. Fertig.
Denn eines sollte man sich vor Augen halten:
Was nützt einem Unternehmen das beste Logo, was auch allen Ur-Kriterien entspricht, wenn es die Zielgruppe nicht positiv erreicht?
Sehr schön gesagt & wohl (leider) wahr.
Aber was bringt es wenn ein Logo doof aussieht nur damit es nicht in die WEB2.0-Schublade fällt? Ja ja… immer nur meckern, das ist am einfachsten.
Achim – egal welche Meinung Du vertrittst, es wird immer Leute geben, die auf Deinen Zug aufspringen. Ebenso, wie es Leute gibt, die auf den “ich-meckere-über-web2”-Zug aufgesprungen sind. Aber grundsätzlich finde ich, sollte man sich schon ein paar Gedanken machen, bevor man seine geistigen Ergüsse in den Kommentarstrom einleitet…
Wobei – Du bist ja schon weit vorn mit Deinen Kommentatoren hier. Anderswo haben die Leute nix anderes zu tun, als nur “Erster!!!” drunterzuschreiben. Und dann regen sich 20 Leute darüber auf, wie blöd das doch ist…
Also, in diesem Sinne halte ich mich von jetzt an auch selbst verstärkt an den Leitspruch:
“Wenn man mal nix weiß – einfach mal die Fresse halten…” ;-)
Ich verbinde mit dem Web.2 Stil die schöne bunte 3D Plastikwelt mit Verlauf und Schatten. Sieht alles aus wie aus einem Lego-Spiel zusammengebastelt. Besonders ist mir das bei dem Redesign des Regensburg Logos aufgefallen, wo unnötiger Weise solche Effekte aufgefahren wurden und ein seriöses Stadtwappen zu einem trendigen Spielzeuglogo gemorpht wurde.
Und da hört es meiner Ansicht nach auf. Die Regensburger können das Ding in ein paar Jahren in die Tonne hauen, weil es keinen Bestand hat und der Trend vorbei ist. Von der Typo will ich gar nicht erst reden. Das ist zu kurz gedacht, wenn das Logo Opfer einer Mode-Erscheinung wird. Ein Logo muss Modetrends unbeschadet überleben können.
Und den Einfluss der Web.2 Logos kann man nun nicht abstreiten. Den gibt es zweifellos. Da muss man als Gestalter abwägen, für welche Anwendung macht es Sinn und wo nicht.
Ich als angehender Mediengestalter kann dir nur zustimmen. Also ich hab mich mal längere Zeit mit dem Thema Web 2.0 auseinander gesetzt und ich kann dazu sagen das Web 2.0 hat null mit Design zu tun es ist in erster Linie hat es mit Benutzerfreundlichkeit im Internet zu tun. Sprich
RSS Feeds, Browserbasierte Applikationen, etc…
so Sätze wie “Sieht ja voll nach Web 2.0 aus!” sind doch total bekloppt.
Ich finde das Ducati Logo total schick und dem Zeitgeist entsprechend.
Genau so wie ich eine schlichte Wortmarke mit einer gut gewählten Typo einfach schön finde. Aber es kommt immer darauf an was das Logo transportieren soll.
Das dazu und danke Achim
Hui, da hats aber mal richtig Schimpfe gegeben. ^^
Ich würd dem, was da oben steht auch größtenteils beipflichten. Ein Logo ist nicht automatisch schlecht nur weils einen oder mehrere Verläufe hat. Allerdings finde ich, dass man Kommentare, die vielleicht nur eine verbreitete Meinung nachplappern, nicht mit einem verärgerten Unterton (vielleicht liegts an mir, aber den hör ich heraus, wenn ich den Artikel lese) entgegenkommt, und aufzählt warum es nicht schick ist auf den entsprechenden Zug aufzuspringen. Sondern stattdessen argumentiert, warum das Logo doch gut sein könnte.
Ich könnte mir vorstellen, dass ich, wenn ich einer derjenigen gewesen wäre, die bei dem TA-Logo das böse Web 2.0 Wort benutzt hätte und jetzt diesen Artikel gelesen hätte, wahrscheinlich ersteinmal aus Trotz auf meiner Meinung beharren würde, anstatt mich für eine neue Sichtweise zu öffnen. ;-)
Ich finde der Boris Noll hat schon Recht, es gibt unterschiedliche Leute, von jung bis alt, von erfahren bis unerfahren oder von qualifiziert bis unqualifiziert und jeder sollte das Recht haben seine Meinung zu äußern, ohne das er danach Angst haben muss er bekommt jetzt einen verpuhlt.
Ich konnte diese dummen Sprüche ala „Hat der Designers nichts drauf, macht er ’nen Verlauf“ nie verstehen. Verläufe bilden doch nur die reale Welt ab, simulieren Schatten, Licht und Spiegelungen. Und den Trend zu haptischen Logos gibt es ja auch schon einige Jahre. Als Volkswagen von 2D auf 3D umschwenkte gab es auch Gemotze in diversen Ecken.
Kann mich nur anschliessen – weise Worte!
Der Irrglauben ein Logo mit Verlauf, abgerundeten Schriftarten, Zweifarbigkeit in der Wortmarke oder einer Bildmarke mit Sticker- / Supermarkt-Look wäre dann gleich Web2.0 hält sich hierzulande wie ein schlimmer Schnupfen. Ich habe schon agentureigene Umfragen, mit anderen Worten an Professionelle gelesen, die darauf hindeuteten, dass nur wenige überhaupt den Begriff klar definieren konnten und allzu viele ihn mit einem klischierten Look verwässert interpretieren.
Zur Entschuldigung muss man aber sagen, dass viele vielleicht auch allzuviele Web2.0 Startups sich gestaltungstechnisch hübsch ins Klischee einreihen. Dennoch sei eine Beschäftigung mit dem Begriff und seinen “Erfinder” O’Reilly zu empfehlen.
Wenn ich einen Kommentar schreibe wie etwa “das ist mir zu Web2.0 und damit schlecht” dann ist das in sich Schwachsinn, die Tätigkeit in einem Blog einen Kommentar zu setzen ist selbst Web2.0.
“sieht nach web2.0 aus” heisst nicht unbedingt, dass es auch web2.0 ist, bzw. dass es so gedacht ist. Nur weil das Ducati-Logo nen Verlauf und nen Kanteneffekt hat, was auch auf viele web2.0-Logos zutrifft, ist es nicht automatisch auch eins. Es kommt auf die Art der Umsetzung an, web2.0-Logos sind oft übertrieben und haben starke Farben, Spiegelungen und Verläufe. Das VW-Logo hat dezente Spiegelungen und Verläufe und wirkt dadurch auch besser. Ein anderer Punkt ist das angesprochene “reale” Modell, denn die “verschönerten” Logos von Ducati, VW oder Audi entsprechen dem, was dann auf dem Fahrzeug als Plakette draufkommt.
Wenn sie als web2.0-Logo gedacht wären, sähen sie eher so aus:
https://www.flickr.com/search/?q=yay2dot0logoparody
Ruhig bleiben. Ich nehme für mich – als ausgebildeter und langjährig erfahrener Kommunkationsdesigner und nicht als x-beliebiger Quereinsteiger – in Anspruch, Gestaltung beurteilen zu können.
Wenn ich mich gegen unnötige Verläufe in Logos ausspreche, dann liegt das daran, dass Logos prinzipiell nur sanft verändert werden, nicht jedem Trend nachlaufen und alle drei Jahre neu gelauncht werden sollten, um als Markenbild zu funktionieren. Von Problemen mit Faxen und Kosten bei Briefbögen fange ich garnicht an.
Es geht um gute Gestaltung. Ein schlechtes Logo wird durch einen Verlauf, einen Schatten oder eine andere Effekthascherei nicht besser! Wenn in zwei Jahren alle Welt blinkende Gif-Logos auf ihre Websites baut, finde ich das nicht dadurch besser, dass es vielleicht alle machen.
Der “Step-Back” von Mercedes beispielsweise gibt mir Recht und ich werde mich nicht dafür zu entschuldigen, dass ich auf den Einsatz von Fancy-Glossy-Hyper-Blink nicht stehe und ihn für Useless halte.
Dass die Logos von Ducati, Turkish-Airlines ein Update vertragen konnten, steht außer Frage. Es hätte aber auch wunderbar mit einer sauberen Grafischen Umsetzung und einer oder zwei perfekt passenden Schmuckfarben funktioniert – und das auch noch in 5 Jahren.
Ich fang’ mal oben an, um auf die Kommentare zu antworten.
>Du hast nicht zufällig ner Firma nen Verlauf und Spigeleffekt Logo verpasst oder?
Das einzige Mal, dass ich einem Logo ein Verlauf verpasst habe, liegt schon ne Weile zurück nämlich genau 10 Jahre, als ich das Logo für den Niedersächsischen Landtag entworfen habe. Damit dürfte ich hoffentlich die notwendige Neutralität mitbringen, oder? In Entwürfen für digitale Medien verwende ich Verläufe gerne um Plastizität bzw. eine Blattmetapher zu erzeugen.
Danke Oliver für die Integration des Links!
>dieses web2.0 getexte steht all zu oft einer sachlichen beurteilung eines logos im weg.
Genau aus diesem Grund habe ich den Artikel geschrieben! Merci.
@Jerry: Aber es ist jedes mal als “was-man-gemeinhin-als-web2.0-Stil-bezeichnet” gekennzeichnet. Dass es einen Stil gibt, den man bei vielen Web2.0-Platformen antrifft, bestreitet ja auch keiner, auch ich nicht.
> Nur mehr ist mehr! Soll man das so verstehen?
Nein. Es geht mir um Differenzierung bei der Beurteilung von Design
> Danke Enzo für die Aufzählungsliste, die ganz gut die Gestaltung charakterisiert, die man als “Web2.0-Stil” bezeichnen könnte. Allerdings sind Web2.0-Plattformen aus unserer Zeit heraus entstanden. Sie spiegeln unsere Gesellschaft wieder, weshalb man weder diese Art der Gestaltung verdammen noch sie abfeiern sollte. Man sollte sie einzuordnen wissen.
>Das ist in Ordnung, wenn die Kritik insgesamt Substanz hat.
Aber genau daran mangelte es tendenziell in letzter Zeit. Mir macht es keine Spaß sich an einer Diskussion zu beteiligen, bei der weder der begleitende Artikel gelesen wird noch irgend eine Art der Differenzierung stattfindet. Bitte alle, die Substanz beisteuern nicht missverstehen!
> da hatte sich ja einiges angestaut bei dir :-)
In der Tat! Ich musste mir mal etwas Luft verschaffen.
@druboe Dank Dir, dass Du Dir soviel Zeit genommen hast!
> Leider ist auch hier nicht jede Kritik sachlich, sondern oft auch von den Emotionen geprägt.
Das muss zuweilen aber auch erlaubt sein. Ich hoffe auch mir nimmt man mein “Engagement” nicht übel.
@tom Auch das Regensburger Wappen ist kein Web2.0-Logo! Es enthält auch keinen Stil gleichen Namens. Es ist lediglich ein Wappen, bei dem man mit grafischen Mitteln eine 3D-Optik versucht nachzuahmen. Mehr nicht.
> das Web 2.0 […] in erster Linie hat es mit Benutzerfreundlichkeit im Internet zu tun.
JojO, das ist nicht richtig. Web2.0 steht für “user generated content” es beschreibt durch den Nutzer entstandenen Inhalt. Es will in einem Begriff einen Trend beschreiben, der ausgelöst durch Portale wie youtube, flickr und allen voran Blogs, in den letzten Jahren das Internet bestimmt hat. Inhalte, von Nutzern für Nutzer ist der Leitgedanke. Damit einhergehend findet sich in vielen dieser Plattformen ein brauchbares Interfacedesign und eine gute Usability, weil man ja in erster Linie bei solchen Konzepten an die Nutzer gedacht hat. Das heißt aber nicht im Umkehrschluss, dass alle Web2.0-Formate über eine tolle Website verfügen. Ich finde nach wie vor youtube hinsichtlich der Verwaltung im eingeloggten Zustand eher gruselig.
Und an alle gerichtet. Ich freue mich sehr über die Kommentare!
Ich frage mich manchmal was schlimmer ist, die die schimpfen ohne Wissen oder die, die aus scheinbarer Not und oder Erfahrung über den Dingen stehen. Ist auch ein Frage wie man sich selbst wahrnimmt und dann Logos wahrnimmt. Man könnte böse behaupten: wer langjährig mäßig arbeitet wird durch die Dauer allein auch nicht gut oder besser.
Ein schlechtes Logo bleibt auch mit Verläufen schlecht, ein gutes verkauft sich allerdings vor dem Kunden besser eben mit Verläufen, es vermittelt Modernität und eben Erneuerung (auch das Alibi das Logo erneuert zu haben). Das Mercedes Logo ist ein lustiges Beispiel. Als arrivierter Gestalter sollte man auch eindeutig erkennen, dass es Mercedes wie auch Porsche nur nachrangig um Modernität geht und das Motiv Tradition und damit subtilste gestalterische Evolution weit mehr Rolle spielt. Witzig ist Mercedes samt Seite auch dadurch, weil das dünne kleine Logo gar nicht Raum für Verläufe lässt, wohl aber für eben einen Glossy-ähnlichen Look durch den Minimal Kontrast von Weiss auf Hellgrau. Hinzukommt das Auto-Logos von Natur aus Glanz und Verläufe haben, da sie meist metallisch anmutend auf Metall angebracht werden.
Es gibt Trendhuren und Trendverweigerer, Tief- und Hochstapler, Mitläufer und Zwangspartisanen aber letztlich stehen alle (!) Kunden und Entscheidern entgegen, die niemanden als “Hofkünstler” beschäftigen.
Hm, ich denke es geht bei den Logo-Kommentaren mehr um die Ästhetik. Eine schlecht gemachte 3D-Imitation sieht für das geschulte Auge eben genau so mies aus wie ein schlechtes Kerning oä.
Dass “Web 2.0” nicht für einen Gestaltungstrend steht, sollte ja hoffentlich jedem klar sein. Ich denke, man sucht halt nach einem Vergleich wo man diese Art der Darstellung schon mal gesehen hat. Und da muss man zugeben, dass bei sog. “Web 2.0” Anwendungen shiny pseudo-3d Logos überproportional häufig vorkommen.
Genau so würde ich mich bei grobpixeliger Ästhetik zu einem “sieht c64-mäßig aus” herablassen. Auch wenn es *eigentlich* völliger Blödsinn ist.
Großartig.
Das ist wie ständig über nicht-eingehaltene Typoregeln stänkern, ohne drüber nachzudenken ob das Ergebnis funktioniert und ob es genau deshalb funktioniert weil mal jemand nicht ein auswendig gelerntes Regelwerk anwendet sondern seinen Kopf aktiviert hat.
Interessant wie viele nun zustimmen ^^
Ich finde weiterhin die bösen “Web2.0” Logos unpassend, speziell bei Unternehmen die eher Dienstleistungen anbieten und somit nicht greifbare Produkte anbieten! :)
Es gibt Trends bei Logos wie auch sonst überall. Immer wieder wünsche ich mir, Mister O’Reilly hätte diesen Begriff “Web 2.0” nie erfunden. Ich hasse es auch, wenn Kunden ihr neues Webdesign “so webzweinullmässig” wünschen. “Wissen Sie, so edgy und glossy einfach…”. Da bekomme ich einfach Krämpfe. In den Ohren und überall.
Dieser Trend der Logos (welcher eigentlich gar keiner ist) hat nix mit Webdesign zu tun. Vielleicht merkten einige Automarken, dass ein 3dimensionales Logo, welches die Haptik und Optik des realen Emblems am Auto simuliert, bei den Kunden mehr Emotionen erweckt als ein 2dimensionales. Vielleicht wurde dies nun auch von Firmen aufgenommen, welche auch nicht nur Logos auf Papier tragen.
Nicht zu vergessen ist auch die technische Realisierbarkeit eines Logos. So staunte ich nicht schlecht über das neue Swisscom-Logo. Doch früher gabs halt auch keine Digiprints sondern nur teuren Siebdruck. Zudem wurden Verläufe im Druck nie so gut wiedergegeben wie heute. So hat der Grafiker heute auch diesbezüglich mehr Freiheit. Die Gesetze der Einfachheit eines Logos bleiben gleich. Nur kann man halt Verläufe nicht mit dem grossen Zeh in den Sand malen.
Gruss aus der Schwiiz
David
Ganz ehrlich gebe ich zu, dass ich die GENAUE Definition von Web2.0 nicht hätte sagen können. Obwohl ich das Wort Web2.0 in meinen Comments nicht benutzt habe, fühle ich mich daher dennoch von Deinem Kommentar, Achim, angesprochen und kann durchaus Verständnis für deine Reaktion zeigen.
Ich bin aber stets davon ausgegangen, dass die Verwendung der Floskel “das Logo ist zu Web2.0” – zumindest unter Designer-Kollegen – eigentlich eher eine Kurzbeschreibung der optischen Eigenschaften, wie viele Verläufe, Lichtreflexe etc. darstellt und von den Kollegen auch so verstanden wird – und eben nicht im Zusammenhang der genauen, gesamten Definition von Web2.0.
Nichtsdestotrotz halte ich persönlich reduzierte Logos für serös und ansprechender.Aber auch das kann man – wie zuvor bereits erwähnt wurde – nicht für alle Branchen und Anwendungen verallgemeinern. Gesundheit und Luftfahrt würde ich jedoch eher zu den Bereichen zählen, die mit einem reduzierten Erscheinungsbild für Seriösität sorgen.
@stefan picco
Danke, ich wollts nicht sagen :)
»Was glaubt Ihr würden die Menschen sagen, welches Logo moderner und vertrauensvoller erscheint? Und vor die Wahl gestellt würde man die Menschen fragen: Mit welcher Airline würden sie lieber fliegen und hätten ein sicheres Gefühl?«
Wohl kaum eine, die einen roten Alarm-Knopf im Signet hat ;)
Ich habe nichts gegen diesen »Web 2.0«-Look generell. Es kommt immer auf die Anwendung an. In Fällen wie Ducati liegt es natürlich nahe, die 3D-Form des auf der Maschine aufgebrachten Signets zu übernehmen, was ich auch richtig finde. Generell sollten solche Effekte aber mit Bedacht eingesetzt werden, um das Signet nicht zu überfrachten und die Lesbarkeit und Erkennbarkeit zu bewahren.
Ein guter Ansatz ist es, ein Signet mit einfachen Schwarz-Weiß- bzw. Farbflächen zu erstellen. Wenn es dann – etwa in 1c oder 2c – steht und funktioniert, kann es gerne für eine »zeitgerechte Webtauglichkeit« aufgehübscht werden. Am Ende und auch zwischendurch sollte man sich aber fragen, welche Effekte wirklich sinnvoll sind. Denn auch bei den »Web 2.0«-Signets und -Seiten kann man oft erkennen, dass auf Einfachheit geachtet wird.
Ich stimme dem Beitrag zu 100% zu.
Nur würde ich das ganze gerne noch durch etwas ergänzen. Der Satz “Ey, da … typisch Web-2.0-Design” fällt auch oft im zusammenhang mit Spiegelugen und “Glossy-Effekten”.
Totaler Blödsinn. Es ist schon verwunderlich, wie schnell ein Name einen komplett negativen und billigen Touch bekommt, obwohl er diesen meines erachtens nicht verdient hat!
Was eigentlich war Web 1.0?
Ich bin der selben Meinung wie Post #2
In einem Punkt muss ich dir widersprechen. So denke ich nicht, dass einige der oben aufgeführten Logos vertrauensvoller wirken als ihre Vorgänger. Zu manchen Produkten passen Farverläufe oder 3d-Effekte einfach nicht. An erster Stelle wäre hier das neue Logo von Wick zu nennen – ich würde einem Produkt mit dem alten Logo mehr Vertrauen schenken! Und nein es liegt nicht daran, dass ich mich an das alte Logo gewöhnt habe…
Fazit: In meinen Augen haben die “Logosindieweb2.0schubladestecker” nicht ganz unrecht. Oftmals wird krampfhaft versucht diese modernen Elemente in den Gestaltungsprozess mit einfließen zu lassen – und genau an diesem Punkt fange ich an mich zu fragen ob es nicht sinnvoller gewesen wäre darauf zu verzichten.
Also, ehrlich gesagt ist das einer der „übelsten“ Blog-Beiträge die ich je gelesen habe.
Generell bleibt es doch noch jedem selbst überlassen wie er die Logos bewertet. Natürlich geht es bei der ganzen Sache nur um die Funktionalität eines Logos. Es ist aber nun mal fakt, dass der aktuelle Trend in diese Richtung geht und der Begriff Web 2.0 hat sich nunmal einfach dafür etabliert. Es hat auch noch lange nichts über die Qualität des Logos auszusagen, wenn ich es als Web 2.0 Produkt bezeichne. Und dass diese Logos durchaus als solche bezeichnet werden können und dem allgemeinen Web 2.0-Empfinden entsprechen, zeigt doch alleine die Tatsache, dass jeder sofort weiß was damit gemeint ist.
Wenn ich den Begriff “Flower power” benutze weiß doch auch jeder was gemeint ist. Und das deswegen, weil es bestimmte Elemente enthält, die in den 1960ern verwendet wurden. Ebenso sollte man sich damit abfinden, dass dieser Trend halt mit Web 2.0 bezeichnet wird.
Aber ich werd trotzdem noch regelmäßig vorbeischauen :-)
@Tim
Web 1.0 = Jemand stellt Inhalte ins Netz und der gemeine User holt sich diese und schaut sie an, verwertet sie weiter oder vergisst sie einfach wieder.
Web 2.0 = Jemand stellt Inhalte ins Netz und der gemeine User gibt dazu seinen Senf ab und spammt gute Beiträge mit haufenweise Kommentaren zu. Zusätzlich ist es möglich selbst Inhalte zu erstellen (Bilder, Texte usw.) und diese von der Userseite aus so bereitzustellen, dass wiederum andere User diese Inhalte sehen können und ihrerseits wiederum dazu oft überflüssige Kommentare abgeben.
Kurz:
Web 1.0 = unidirektional
Web 2.0 = bidirektional
Hat alles rein garnichts mit Design zu tun ;)
1. web 2.0 Stil heißt so, weils nur im Web wirklich gut aussieht. Logos mit Verläufen verlieren in gedruckter Form die Wirkung, und zwar komplett. Es sei denn, es wird ne Prägung dahintergestzt, oder eine Verdelung z.B. mit klarlack gemacht. Und ich will nicht sehen, wie viel von dem hippen Ducati-Logo nach 1x faxen noch übrig ist… in diesem Sinne verfehlen diese modernen Logos einfach ihren Zweck, nämich den des Widererkennens in allen erdenklichen Lagen.
2. Ich bashe sehr gerne auf dem Web 2.0-Stil rum. Ich find auch die Häkeldeckchen von Oma nicht schön. Die Dinger mögen gut aussehen,aber man verliert ganz schnell den überblick. Auch wenn die Häkelmuster verschieden sind, siehts doch alles irgendwie gleich aus, noch schlimmer ist es, wenn man sich die ganze bude damit zupflastert.
3. Ein Logo ohne Verlauf bleibt bei mir momentan echt besser hängen als dieser ganze überfütterte Kram. Dafür mal ein bisschen mehr die Ideen nach vorne, dann geht das. Mein Lieblingslogo braucht übrigens bis heute noch keinen Verlauf, Spiegelung o.ä.
Ed Banger
4. Die Letzten DT-Logovorstellungen gingen alle in Richtung Häkeldecke, und irgendwann reichts dann doch auch mal?! Zu dem Logo von TA war meine erste Assoziation auch “Oh, da nimmt jetzt wieder jemand das Logo von seiner Webseite auch als Brifkopf und druckt es auf Kaffetassen und Kotztüten”. Warum soll ich dann nicht schrieben “Oh, es ist ein Web 2.0-Logo”
5. Wenn nichtgestalter auf den Zug aufspringen, dann sollte einem das doch eigentlich zu denken geben, oder? Das ist nicht albern, sondern zeigt, dass der Verslaufspeigelungspastellfarbenhastenichtgesehen-Logo-Zug volles rohr in Richtung Abstellgleis rast.
So, my two cents, danke für ihre Aufmerksamkeit.
… und bitte sämtliche Rechtschreibfehler zu entschuldigen. Ist schon spät…
Hallo,
wollte mich kurz bedanken! Einerseits bei diesem sehr schönen Beitrag von Achim, der vieles was mir schon länger auf der Zunge brannte thematisiert hat und andererseits bei den vielen Kommentatoren, von denen ich teilweise noch einiges lernen konnte.
Es ist fast wie bei Wikipedia – die Diskussionseiten sind immer die interessantesten!
Bitte macht weiter so!
Gute Nacht, Felix
@zyro: Wo stehen denn da Foren, die gab es vor O’Reilly auch?
Web1.0 und Web2.0 hat nur wenig mit den Techniken und Aufbau zu tun vom Begriff her. Es steht für eine Ära(!). Die Nutzer nehmen die Techniken nicht an weil sie einfach da sind, sondern weil sie es wollen. Weil sie schon Jahre im Internet zuhause sind, Internet-mündig sind, teilweise dort leben und arbeiten und mehr von dem Medium erwarten.
Ich kann mich noch an die schäbigen Anfänge von YouTube 2004 erinnern und man sah 2007 wieviel Geld der Erfolg brachte. Das war nach O’Reilly der schon zuvor die Tendenz des Gesinnungswandel, des wachsenden Mitbestimmungsrecht des Users erkannte. Wer zu der Zeit drauf ansprang und die Technik halbwegs ins Lot brachte galt als Pioneer, jetzt als Mitschwimmer dabei ist er nur “zeitgemäß” und “geschäftsorientiert”.
Das Logos für die Online-Präsentation aktuell gerne einen Verlauf haben, den manche in die falsche Schublade schieben ist ein anderes Thema. Das belegt nur wie sehr schon viele Opfer ihrer Zeit sind und immer wirklich immer gab es Leute die ihre Zeit und die Welt die sie umgibt verdammten – mit geschultem Auge oder Möchtegern-Gehabe ist dabei egal.
Wichtig ist folgendes: Jeder kann und sollte hier seine Meinung sagen können ohne Angst und dennoch sollten Mißverständnisse und potentielle “Verbildungen” vermieden und beseitigt werden.
In den Diskussion auf dieser Seite wird scheinbar ein Punkt völlig übersehen: das Management bzw. die Entscheidungsträger.
Einem Designer mag dieses ganze Web 2.0 Geschwafel bekannt sein und vielleicht auch manchmal seine Ideen daraus ziehen. Aber ein Manager, der letztendlich das Logo abnimmt dürfte von dem alledem (Flickr, Youtube, Web 2.0 eben) nur begrenzt etwas mitkriegen und/oder sich dafür interessieren.
Wäre ich zum Beispiel ein Ducati-Manager und der Designer würde bei seiner Präsentation plötzlich von Web 2.0 anfangen zu labern würde ich ihn hochkant rauschmeissen, weil er das Unternehmen und seine Kerntätigkeit völlig ignoriert hat.
Trotz des Web 2.0 Bashings wirkt auf mich das neue Ducati Logo zum Beispiel frischer und moderner. Und wenn ich die anderen Kommentare noch richtig in Erinnerung habe, ist es sogar an das reale Logo auf den Produkten angelehnt. Besser geht es doch nicht, oder? Eine direkte Verbindung von Produkt und Corporate Identity.
Das Fax-Argument mag früher gegolten haben, aber ich weiss nicht, ob es noch in der heutigen Zeit relevant ist. Im Ernst: wenn ein Unternehmen heutzutage noch mehrheitlich Faxe verschicken würde, hätte es ganz andere Probleme als ein Logo mit Farbverlauf.
Die Zeiten ändern sich, genauso der Geschmack und die (technischen) Möglichkeiten.
Sorry, wenn das ganze etwas hart rüberkommt, vor allem da ich ja kein ausgebildeter Designer bin. Jedoch regen mich die ganzen Kommentare im Stil von “Farbverlauf = Web 2.0 = Blöd” langsam echt auf. Schreibt doch in Zukunft bitte etwas konstruktiveres als das und wenn euch ein einfacher Farbverlauf so nervt, dann beweist mir, wie es besser geht.
Im Klartext: wie würdet IHR denn ein Logo gestalten, das euch nicht gefällt?
> zeigt doch alleine die Tatsache, dass jeder sofort weiß was damit gemeint ist.
Du hast nicht ansatzweise verstanden, worum es hier geht. Eben nicht jeder weiß a) was den Begriff Web2.0 überhaupt ausmacht und b) was ein sogenannter Web2.0-Stil ist.
>Wenn ich den Begriff “Flower power“ benutze weiß doch auch jeder was gemeint ist.
Und wenn jemand behaupten würde “Elvis wäre Flower Power” würdest Du vermutlich ebenso zucken wie bei der These alle zuletzt hier vorgestellten Logos stünden für einen Web2.0-Stil.
Ich kann nichts damit anfangen, wenn pauschalisiert wird und zudem Dinge verdreht werden. Wenn alles in einen Topf geschmissen wird, kann ich als Koch in dieser Formenküche nicht bewegungslos in der Ecke stehen.
Und ich bitte dich… entweder Du kommst nicht viel rum im Netz oder Dir ging es gar nicht um die Sache, sondern lediglich darum zu provozieren. Das Web ist viel zu groß, dieser Blog dann doch viel zu klein und der Unsinn im Netz so zahlreich, als dass dieser Beitrag das größte Übel darstellen könnte.
Jedem seine Meinung keine Frage. Gerne kontrovers. Gerne anders denkend! Gerne die Sicht von Außen, von Nichtgestaltern. Aber ohne Sachverstand könnten wir uns alle genauso gut zum Tischfußball treffen. Dazu benötigten wir keinen Blog wie diesen.
Ich denke, das Problem liegt auch darin, dass viele Designer einen anderen Geschmack bzw. grafischen Anspruch haben als Otto Normal, bei Kritik aber häufiger von sich als von der Zielgruppe ausgehen.
Scheinbar ist es auch so, dass manche sich ihren Geschmack an der Uni oder in der Ausbildung “angelernt” haben und ihn fortan ungefragt widerkauen.
Da wird dann mal ein schlauer Satz von Weidemann zitiert und gleich zum Dogma erhoben.
“Hat der Grafiker nichts drauf, macht er nen Verlauf” scheint sich auch tief eingegraben zu haben, wenn man sieht, wie häufig Verläufe ohne Begründung schlecht geredet werden.
Toller Beitrag. Ich finde es geht auch darum, wo ein Logo seine Verwendung findet. Die Sache mit dem Fax oder den Sandspielchen mit dem Fuß ist von daher schon ein kleiner Wegweiser dafür was noch zu berücksichtigen wäre.
Wird eine Designagentur mit dem Design eines Logos beauftragt, und hat dieses am Ende einen Verlauf, so bedeutet das nicht unbedingt, dass sich dieser Verlauf durch die ganzen Medien durchzieht. In der Regel gibt es ja auch mehrere Versionen, die passend auf das jeweilige Medium zugeschnitten sind. Solange ein einheitliches Gesamtbild garantiert wird und das Logo an sich einen hohe Wiedererkennung besitzt, wunderbar! Wenn für das Web hier und da mal ein kleiner Verlauf zum Einsatz kommt, auch schön, solange es passt. Gerade deshalb sollte man sich bei der Beurteilung eines Logos zurückhalten mit den Web2.0 Sprüchen.
Außerdem finde ich wichtig, dass man sich vorerst etwas mehr Informationen über die Gestaltung eines bestimmten Logos einholt, bevor dadrüber geurteilt wird. Oft sind beim ersten Eindruck eben auch die Emotionen, die einem das Kommentieren leichter machen. Dabei bleibt die sachliche Beurteilung eher im Hintergrund.
Viele werden durch das Web2.0 oder eben, wie es oft heißt “Web2.0-Design” soweit beeinflusst, dass bei entsprechend verlaufsfroher Gestaltung sofort die Alarmglocken läuten.
Vielleicht sollte man diesen Alarm des öfteren eher als einen Fehlalarm einstufen und einen neuen Denkversuch wagen.
PS. Viele Blogger lassen sich zudem zu sehr von anderen Kommentaren beeinflussen: Kann sein, sie sind zu einem bestimmten Thema einer Meinung mit z.B. Kommentar #3 und werden wiederum beim weiterlesen umgestimmt durch Kommentar #20.
schöner artikel, auch wenn ich nur teilweise zustimmen kann.
mir persönlich gefällts reduziert besser, die mädels und jungs
von mercedes haben’s ja auch irgendwann gemerkt.
trotzdem finde ich, dass genau diese art von emotionalität
in designrelevanten artikeln oft fehlt, obwohl sie – wie in
diesem fall – höchst erfrischend sein kann und offensichtlich
zu interessanten diskussionen anregt.
bei se wäi: natürlich muss es chopper heissen, und nicht
shopper – die dinger sind nun wirklich nicht zum einkaufen
konzipiert. ausserdem gibt’s die bei ducati nicht.
nur mal so.
Schubladen sind immer Mist. Web 2.0-Design ist auch nur eine.
Trotzdem will ich an dieser Stelle eine Lanze für die Glitter-Glossy-Verlauf-Kritiker brechen. Wenn eben diese Effekte nur dafür eingesetzt werden einen schlechten Entwurf ein bischen moderner zu machen dann ist Kritik berechtigt. Die Qualität eines Bildzeichens sieht man in seiner einfachsten Darstellung. Wenn es da brilliert, kann es auch aufgemotzt und mit den heute üblichen Möglichkeiten eingezeitet werden. Das Problem hier aber ist, dass bei hervorragenden Entwüfen das wieder albern wirkt, weil sie es nicht nötig haben.
Die Türkische Fluggesellschaft würde auch dann zeitgemäß aussehen, wenn sie auf den albernen Lichtfleck verzichten würde. Und ihr Logo würde noch besser (auch moderner) sein, wenn sie die unsägliche Versalien-Typo zugunsten einer Gemischtschreibweise auf den Müllhaufen der Geschmacksentgleisungen befördern würde.
Auf der anderen Seite wird aus dem Ducati-Mist auch mit den Effekten kein Logo.
Das “Web 2.0-Look” zu leicht als Schubladenbegriff genutzt wird, ist sicherlich nicht richtig. Für mich ist er mittlerweile aber einfach ein Synonym für bestimmte Stilmittel – geprägt von der aktuellen Entwicklung. Bei seiner Verwendung (ohne Wertung) hat jeder Anwesende sofort ein Bild im Kopf und weiß, wovon gerade die Rede ist. Genauso wie bei “Oma-Tapete”, “Babyfarben”, “Retro-Look”, “Hippie-Style”, “80er-Look” usw. (na, was habt Ihr jetzt für Kopfbilder? ;)
So gesehen kann ich die Aufregung nur mit Achselzucken beantworten.
[…] Gespräch mit dem Kunden oder beim Kaffeetrinken mit einem Kollegen oder Kommilitonen. Im Artikel Die Web2.0-Schublade habe ich mir ja schon einmal etwas Luft verschaffen können. Diesmal dachte ich, jeder nennt […]
Gutes Design ist innovativ. / Gutes Design macht ein Produkt verständlich. / Gutes Design ist ästhetisch. / Gutes Design macht ein Produkt brauchbar. / Gutes Design ist unaufdringlich. / Gutes Design ist ehrlich. / Gutes Design ist langlebig. / Gutes Design ist konsequent bis ins letzte Detail. / Gutes Design ist umweltfreundlich. / Gutes Design ist so wenig Design wie möglich. Dieter Rams.
achim schaffrinna findet die richtigen worte…
der hype um “web 2.0″ ist schon lange vorbei. das nächste große “ding” ist es, an der einen oder anderen stelle (hier sollten eigentlich verlinkungen auf den wörtern liegn, die ich aber aus zeitgründen gerade nicht recherchi…
[…] man hier und hier schön sehen kann, sind Blogger zunehmend unzufrieden über Ihre Kommentatoren. Ja, ich […]