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Die Lübecker Museen – Zweiter Besuch

Lübecker Museen Logo

Ein kleiner Rückblick. Im März 2007 wurde das neue Logo der Lübecker Museen vorgestellt. Seinerzeit gab es außer dem Logo und einer ersten Broschürenreihe keine weiteren Produkte der Corporate Design-Linie, die man hätte bewerten können. Mittlerweile gibt es zu jedem der beteiligten Museen eine eigene Abwandlung des Hauptlogos. Der durchaus vielversprechende Ansatz, den das Logo aufgrund seiner Form verhieß, löst sich nun auf. Das Logo wird im wahrsten Sinne des Wortes auseinander genommen.

Die kubistische anmutende Outline des Logos wird zerschnitten, um die jeweilige Silhouette eines Gebäudes in sich aufzunehmen. Grundform und Silhouette vollziehen dabei einen Stilbruch. Offenkundig soll zusammengehen, was nicht zusammengehört – abstrakte Formgebung und naive Gebäude-Illustration.

Das sieht mir sehr nach einer Kopfgeburt der Städter aus. Sehr schade für die Form und tragisch für die verantwortlichen Kreativen, dass ihr schönes Konzept so zerpflückt wurde. Eine typografische Lösung oder aber ein Weg, bei dem die Unterscheidung rein per Farbcode kenntlich gemacht wird, hätte ich lieber gesehen.

Dieser Beitrag hat 32 Kommentare

  1. Also ich finde die Logos und vor allem ihre Umsetzung in den verschiedenen Arten durchaus gelungen, was aber vielleicht auch daran liegt, dass ich als Lübecker die “original” Gebäude kenne. Aber über Geschmack und Design lässt sich durchaus vortrefflich streiten ;-)

    Gruß aus Marzipan-Stadt

  2. Ich finde den Ansatz sehr gut, da er sich von dem Einheitsbrei an “modernen Logos” unterscheidet und wundere mich, dass die Logoreihe hier so zerpflückt wird, wo doch viele Kommentatoren gerne schreien, wie langweilig dieses und jeness Logo(re)design sei. Aber vielleicht ist das Meckern hier im dt ja Pflicht.

    Wie gesagt: Den Ansatz finde ich sehr interessant, an ein paar Details, wie z.B. der Typo könnte man natürlich noch arbeiten.

  3. also ich finde den ansatz ja nicht schlecht. aber das ist es vielleicht, es ist nur ein ansatz, es fehlt der weitere weg. ich denke man hätte weitergehen müssen, gebäude abstrakter und die schrift gleich gesetzt.

  4. Ich muss ausnahmsweise auch sagen, dass ich die Idee und auch die Umsetzung nicht schlecht finde. An der einen oder anderen Stelle etwas wackelig … aber nun gut: Man findet ja überall irgendwas, was man besser machen würde. Im Nachhinein immer sehr leicht zu sagen.

    Was ich jedoch definitiv anders gemacht hätte, wäre eine einheitliche Typografie. Da muss ich Pascal Recht geben. Wobei man nun auch noch herausbekommen müsste, ob die Logos jemacls gemainsam irgdendwo in Erscheinung treten.

  5. Jan, ich finde es bemerkenswert, dass eine Negativkritik relativ häufig als “meckern” abgewertet wird, zumal die Kritik auf einer sachlichen Ebene geschieht und belegt wird. Hingegen ein Gutheißen eines Entwurfs niemals das Etikett “durch die rosarote Brille betrachtet” angeheftet bekommt. Du hast aber recht wenn Du sagst, dass Kreative, auch hier im dt, in Bezug auf die Arbeit anderer eher ein Tadel aussprechen, als ein Lob. Das liegt in der Natur der Sache, wie es scheint. Die eigene Kreativität, der Geschmack und vor allem auch das Ego unterstützen diese Tendenz offenbar. Und zum Thema Typo möchte ich doch sagen, dass diese keinesfalls ein Detail für mich darstellt, sondern die Basis ist. Ein Entwurf, der bei der Typo durchfällt, hat (bei mir persönlich) fast keine Chance mehr insgesamt zu punkten. Bezogen auf den Umgang mit den Namen der Museen kann man leicht ablesen, dass es kein Konzept gibt, das in Richtung Konsistenz geht. Wie angemerkt wurde, sind Position, Größen und Schriftstärken einfach zu unruhig.

  6. Ich lese regelmässig designtagebuch. Diesmal MUSS ich mich auch einmischen (posten) — beim Durchlesen der Kommentare musste ich mich ganz schön aufregen.

    Man liest sicher gerne in einem Blog sog. “konstruktive Kritik”.

    Was GAR NICHT geht, ist diese “Besserwisser”-Einstellung, als würde man alle Hintergründe kennen und daraufhin einen Urteil aufbauen.
    Das passiert eben bei den meisten Kommentatoren, die durch absolut willkürliche Zusammenschlüsse (nach dem Motto, “Ich weiß, wie der Hase läuft…”) zu wissen scheinen, wie die Gestaltung dieses Corporate Design-Entwurf entstanden ist.

    “Also die Fortführung kam bestimmt nicht aus der Kreativabteilung”
    “…und weiß genau wie so etwas zustande kommt.”
    oder auch “Das sieht mir sehr nach einer Kopfgeburt der Städter aus.”
    Mit solchen Sätzen müsste man vorsichtiger umgehen — Das WISST ihr nämlich einfach nicht!
    Zumal: alle Design-Ergebnisse sind ein Resultat einer Zusammenarbeit Designer / Auftraggeber. Also da sagt ihr echt nichts Neues…

    Hintergrund: ich bin NICHT der Gestalter hinter dieser Logo-Reihe, weiß allerdings so ziemlich genau, wie das Ganze abgelaufen ist, da alles ein paar Meter weit von mir entstanden ist… Und ICH kann euch sagen, einige von euch, die soooo viel zu wissen scheinen und Urteile so schnell fällen, liegen so ziemlich daneben…

    …und übrigens: ich find’s gut!

  7. Sicher hätte man das auch anders lösen können. Ich glaube allerdings, dass eine rein farbtechnische Kennzeichnung der unterschiedlichen Museen auch sehr schnell kitschig. Ich bin mir nicht sicher, ob die Art der Illustration ein Stilbruch ist. Man hätte evtl. die Abstraktion noch ein bisschen weiter treiben können. Aber auch so finde ich die Lösung nicht schlecht. Zumal so auch der ortsunkundige Tourist eine gewisse Orientierungshilfe erhält.

  8. Grundsätzlich gefällt mir die Lösung. Nur die Umsetzung… Das Orientierung-für-Touristen-Argument von pixmac finde ich absolut einleuchtend (hätte ich auch so gemacht). Rein Typografisch würde dies nicht so gut funktionieren. Der angesprochene Stilbruch von Grundform und Silhouette ist mir allerdings ebenfalls ein Dorn im Auge. Spontan würde mir eine Negativform in Grundform-Stil eher zusagen.
    Bezüglich Schriftgrößen und -stärken glaube ich, wenn man die einzelnen Logos auf die einheitliche Größe ihrer Grundform skaliert, dürfte es die Diskussion darüber nicht mehr geben. Es ist in diesem Fall äußerst unglücklich, dass die jeweilige Website eines Museums eine feste breite für das Logo vorgibt. So entsteht womöglich dieser falsche Eindruck.

  9. *eigentlich* finde ich die idee nicht schlecht…

    und auch ohne farbcodierung auszukommen ist rein technisch bei diversen umsetzungen sicher einfacher und auch kostengünstiger zu machen… bei einigen museen gefällt mir die kombination mit der urspungsgrafik…. bei anderen finde ich sie zu naiv und unrund….

    bei der immer unterschiedlich ausfallenden typo bin ich unschlüssig… einerseits bringt es eine gewisse abweichung und damit auflockerung, andererseits sieht es nicht zusammengehörig aus, da das gemeinsame grafikelement hinter manchen museen und der dazugehörigen großen und langen typo so in den hintergrund rutscht, daß man das verbindende element nicht mehr wahrnimmt…

    deswegen: idee *eigentlich* gut, umsetzung leider nicht rund

  10. @dankaspar
    Entweder du hast die Einwände (die Vorposter wollten den Designer eher in Schutz nehmen) nicht verstanden oder der Designer hat Grütze abgeliefert. Sollte der Einfluss des Auftraggebers nicht hoch gewesen sein, was die Positionierung und Größe der Typo angeht, dann ist es einfach Müll, was der Designer abgeliefert hat.

Kommentare sind geschlossen.

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