Die Lübecker Museen – Zweiter Besuch
Ein kleiner Rückblick. Im März 2007 wurde das neue Logo der Lübecker Museen vorgestellt. Seinerzeit gab es außer dem Logo und einer ersten Broschürenreihe keine weiteren Produkte der Corporate Design-Linie, die man hätte bewerten können. Mittlerweile gibt es zu jedem der beteiligten Museen eine eigene Abwandlung des Hauptlogos. Der durchaus vielversprechende Ansatz, den das Logo aufgrund seiner Form verhieß, löst sich nun auf. Das Logo wird im wahrsten Sinne des Wortes auseinander genommen.
Die kubistische anmutende Outline des Logos wird zerschnitten, um die jeweilige Silhouette eines Gebäudes in sich aufzunehmen. Grundform und Silhouette vollziehen dabei einen Stilbruch. Offenkundig soll zusammengehen, was nicht zusammengehört – abstrakte Formgebung und naive Gebäude-Illustration.
Das sieht mir sehr nach einer Kopfgeburt der Städter aus. Sehr schade für die Form und tragisch für die verantwortlichen Kreativen, dass ihr schönes Konzept so zerpflückt wurde. Eine typografische Lösung oder aber ein Weg, bei dem die Unterscheidung rein per Farbcode kenntlich gemacht wird, hätte ich lieber gesehen.
Mir gefällt es. Auch ohne Farbe.
Mannmannmann, man bekommt den Eindruck einer öffentlichen Hinrichtung beizuwohnen. Kopfgeburt? – Na ich weiß nicht, ob da ein Kopf dabei war.
@ Achim
Da bist Du aber mit Deiner Kritik seeeehr harmlos unterwegs. :)
Ohoh, ich traue mich gar nicht wirklich zu sagen, dass ich die Lösung nicht einmal so schlecht finde…. *duckundweg*
Wäre nicht mein Ansatz gewesen. Ich halte es für Unfug. So sehen für mich nur Kompromisslösungen aus, wenn zuviele Köche was zusammenprutschen. In seinen vielen Varianten zeigt es keine Geschlossenheit, da wären andere Unterscheidungsmerkmale vorteilhafter gewesen als dieser Kuddelmuddel. Viele Silhouetten, wenig Klarheit, Typo oben, Typo unten, Typo groß, Typo klein, links, rechts, mal versal und dann doch wieder mit Minuskel.
Lahm, uninspiriert und mit dilettantischem Beigeschmack. Wegwerfen… Neu machen.
Schade, wirklich schade! … Bin auch der Meinung das man das stilistisch anders hätte lösen können. Also die Fortführung kam bestimmt nicht aus der Kreativabteilung.
Die Lösungen erinnert mich stark an meine ersten Abstraktionen von Gebäuden. Mal schnell ein paar Linien ziehen und dann erkennt man jedes Gebäude wieder.
Der Versuch, eine Grundlinie beizubehalten war edel, die Umsetzung sieht nach einem Schnellschuss aus. Ich gebe Achim recht, wenn er das Ausgangslogo lobt. IDe Folgelogos hätte man mit einem ähnlichen Abstraktionsmut umsetzen müssen. So sind sie zu kleinteilig und jetzt fragt man sich plötzlich, warum das “Gesamtlogo” nicht die wirkliche “Skyline” abbildet, wenn es doch die verschiedenen Gebäude vereinigt.
Ich habe gerade erst ein Projekt durch die Stadt geboxt. Also Ein Projekt, das für eine Stadt war und jeder mitreden durfte. Sollte es bei dem Logoprojekt ähnlich abgelaufen sein, ist das Ergebnis gut. Hätte schlimmer sein können ;)
Wer wie ich ständig für Kommunen, Behörden, Städte . . . arbeitet, der kann mit dem Designer fühlen und weiß genau wie so etwas zustande kommt. Da redet jeder mit, jeder wird gefragt, jeder hat eine Meinung. Dann zieht sich so ein Auftrag gerne mal ein Jahr oder länger. Da bleibt die Grundidee irgendwann auf der Strecke.
“Kann man das kleiner machen, kann man das nach oben schieben, grün gefällt mir nicht, kann man das gelb machen, Herr Huber will die Linien dicker, kann man die Schrift doppelt so groß machen …”.
“Ja kann man, sieht aber scheiße aus” ;-)
An solchen Aufträgen kann man verzweifeln.
Denn am Ende entscheidet der Kunde.
Also ich schließe mich der kleinen Fraktion an, die das Logo als “gut geworden” ansieht.
Die Idee gefällt mir gut und die Umsetzung ist auch nicht die schlechteste…
Man hätte mehr Einheit erreichen können, wäre die Typografie gleich behandelt worden.
Den “Umständen” entsprechend sicherlich keine schlechte Darbietung, doch wirkt der detailreichere Zusatz im gleichen Hauptlogo an manchen Stellen schon etwas “wackelig”
Also ich finde die Logos und vor allem ihre Umsetzung in den verschiedenen Arten durchaus gelungen, was aber vielleicht auch daran liegt, dass ich als Lübecker die “original” Gebäude kenne. Aber über Geschmack und Design lässt sich durchaus vortrefflich streiten ;-)
Gruß aus Marzipan-Stadt
Ich finde den Ansatz sehr gut, da er sich von dem Einheitsbrei an “modernen Logos” unterscheidet und wundere mich, dass die Logoreihe hier so zerpflückt wird, wo doch viele Kommentatoren gerne schreien, wie langweilig dieses und jeness Logo(re)design sei. Aber vielleicht ist das Meckern hier im dt ja Pflicht.
Wie gesagt: Den Ansatz finde ich sehr interessant, an ein paar Details, wie z.B. der Typo könnte man natürlich noch arbeiten.
also ich finde den ansatz ja nicht schlecht. aber das ist es vielleicht, es ist nur ein ansatz, es fehlt der weitere weg. ich denke man hätte weitergehen müssen, gebäude abstrakter und die schrift gleich gesetzt.
Ich muss ausnahmsweise auch sagen, dass ich die Idee und auch die Umsetzung nicht schlecht finde. An der einen oder anderen Stelle etwas wackelig … aber nun gut: Man findet ja überall irgendwas, was man besser machen würde. Im Nachhinein immer sehr leicht zu sagen.
Was ich jedoch definitiv anders gemacht hätte, wäre eine einheitliche Typografie. Da muss ich Pascal Recht geben. Wobei man nun auch noch herausbekommen müsste, ob die Logos jemacls gemainsam irgdendwo in Erscheinung treten.
Jan, ich finde es bemerkenswert, dass eine Negativkritik relativ häufig als “meckern” abgewertet wird, zumal die Kritik auf einer sachlichen Ebene geschieht und belegt wird. Hingegen ein Gutheißen eines Entwurfs niemals das Etikett “durch die rosarote Brille betrachtet” angeheftet bekommt. Du hast aber recht wenn Du sagst, dass Kreative, auch hier im dt, in Bezug auf die Arbeit anderer eher ein Tadel aussprechen, als ein Lob. Das liegt in der Natur der Sache, wie es scheint. Die eigene Kreativität, der Geschmack und vor allem auch das Ego unterstützen diese Tendenz offenbar. Und zum Thema Typo möchte ich doch sagen, dass diese keinesfalls ein Detail für mich darstellt, sondern die Basis ist. Ein Entwurf, der bei der Typo durchfällt, hat (bei mir persönlich) fast keine Chance mehr insgesamt zu punkten. Bezogen auf den Umgang mit den Namen der Museen kann man leicht ablesen, dass es kein Konzept gibt, das in Richtung Konsistenz geht. Wie angemerkt wurde, sind Position, Größen und Schriftstärken einfach zu unruhig.
Ich lese regelmässig designtagebuch. Diesmal MUSS ich mich auch einmischen (posten) — beim Durchlesen der Kommentare musste ich mich ganz schön aufregen.
Man liest sicher gerne in einem Blog sog. “konstruktive Kritik”.
Was GAR NICHT geht, ist diese “Besserwisser”-Einstellung, als würde man alle Hintergründe kennen und daraufhin einen Urteil aufbauen.
Das passiert eben bei den meisten Kommentatoren, die durch absolut willkürliche Zusammenschlüsse (nach dem Motto, “Ich weiß, wie der Hase läuft…”) zu wissen scheinen, wie die Gestaltung dieses Corporate Design-Entwurf entstanden ist.
“Also die Fortführung kam bestimmt nicht aus der Kreativabteilung”
“…und weiß genau wie so etwas zustande kommt.”
oder auch “Das sieht mir sehr nach einer Kopfgeburt der Städter aus.”
Mit solchen Sätzen müsste man vorsichtiger umgehen — Das WISST ihr nämlich einfach nicht!
Zumal: alle Design-Ergebnisse sind ein Resultat einer Zusammenarbeit Designer / Auftraggeber. Also da sagt ihr echt nichts Neues…
Hintergrund: ich bin NICHT der Gestalter hinter dieser Logo-Reihe, weiß allerdings so ziemlich genau, wie das Ganze abgelaufen ist, da alles ein paar Meter weit von mir entstanden ist… Und ICH kann euch sagen, einige von euch, die soooo viel zu wissen scheinen und Urteile so schnell fällen, liegen so ziemlich daneben…
…und übrigens: ich find’s gut!
Sicher hätte man das auch anders lösen können. Ich glaube allerdings, dass eine rein farbtechnische Kennzeichnung der unterschiedlichen Museen auch sehr schnell kitschig. Ich bin mir nicht sicher, ob die Art der Illustration ein Stilbruch ist. Man hätte evtl. die Abstraktion noch ein bisschen weiter treiben können. Aber auch so finde ich die Lösung nicht schlecht. Zumal so auch der ortsunkundige Tourist eine gewisse Orientierungshilfe erhält.
Grundsätzlich gefällt mir die Lösung. Nur die Umsetzung… Das Orientierung-für-Touristen-Argument von pixmac finde ich absolut einleuchtend (hätte ich auch so gemacht). Rein Typografisch würde dies nicht so gut funktionieren. Der angesprochene Stilbruch von Grundform und Silhouette ist mir allerdings ebenfalls ein Dorn im Auge. Spontan würde mir eine Negativform in Grundform-Stil eher zusagen.
Bezüglich Schriftgrößen und -stärken glaube ich, wenn man die einzelnen Logos auf die einheitliche Größe ihrer Grundform skaliert, dürfte es die Diskussion darüber nicht mehr geben. Es ist in diesem Fall äußerst unglücklich, dass die jeweilige Website eines Museums eine feste breite für das Logo vorgibt. So entsteht womöglich dieser falsche Eindruck.
*eigentlich* finde ich die idee nicht schlecht…
und auch ohne farbcodierung auszukommen ist rein technisch bei diversen umsetzungen sicher einfacher und auch kostengünstiger zu machen… bei einigen museen gefällt mir die kombination mit der urspungsgrafik…. bei anderen finde ich sie zu naiv und unrund….
bei der immer unterschiedlich ausfallenden typo bin ich unschlüssig… einerseits bringt es eine gewisse abweichung und damit auflockerung, andererseits sieht es nicht zusammengehörig aus, da das gemeinsame grafikelement hinter manchen museen und der dazugehörigen großen und langen typo so in den hintergrund rutscht, daß man das verbindende element nicht mehr wahrnimmt…
deswegen: idee *eigentlich* gut, umsetzung leider nicht rund
@dankaspar
Entweder du hast die Einwände (die Vorposter wollten den Designer eher in Schutz nehmen) nicht verstanden oder der Designer hat Grütze abgeliefert. Sollte der Einfluss des Auftraggebers nicht hoch gewesen sein, was die Positionierung und Größe der Typo angeht, dann ist es einfach Müll, was der Designer abgeliefert hat.
Ich denke Franz hat es auf den Punkt gebracht. Sehr gutes Grundkonzept. Zu viele Entscheider. Zu viele unterschiedliche Wünsche. = Uneinheitliches, mittelmäßiges Ergebnis.
Der Designer hätte es sicher gerne anders gelöst!
Die Typographie ist mir zu unterschiedlich, aber die Illustrationen find ich ziemlich gut, wenn auch, wie schon gesagt, nicht ganz rund.
Ich muss gestehen, dass ich die Logoform nicht ganz verstehe. Im ersten Moment dachte ich: “Ach so, die Siluetten der einzelnen Museen bilden die Gesamtform” und im nächsten “Nee, Moment, das passt doch gar nicht…” Zumal Buddenbrookhaus und Katharinenhöhe an derselben Stelle sitzen. Die Form an sich hat zwar irgendwie was, aber die Häuser passen nicht da rein.
Gibt es vielleicht eine offizielle Stellungnahme “Wie das gedacht ist”?
Als Lübeck-Tourist fand ich die Idee mit dem einheitlichen Hintergrund und den verschiedenen Museumslogos sehr gut. Man kann gerade als Nicht-Eingeborener die Strukturen der Gebäude wiedererkennen und sieht auch auf den ersten Blick, daß die zusammengehören wenn man beispielsweise mit so einer Museumskarte unterwegs ist.
Furchtbar finde ich nur die verschiedenen Typographien, da wäre mehr Einheit schöner gewesen.
Ich hab mal eine ganz grundlegende, vielleicht ketzerische oder einfach nur naive Frage:
Wenn Designer aufgrund ihres Talents, ihres Wissens und ihrer Erfahrung Konzepte und Umsetzungen für gut oder schlecht bewerten und anhand dieser (fundierten) Einschätzung Designs entwickeln, wieso wird dann dem Kunden Möglichkeit gegeben, meist als Laie oder wie oben erwähnt mit tausend Meinungen im Rücken, in Designs reinzureden?
Rein logisch gesehen könnte man dann doch gleich Laien den Job machen lassen, denn wenn der Laie im Endeffekt sowieso beurteilt, ist das Ergebnis prinzipiell das Gleiche. Sicherlich versuchen Designer genau dagegen anzusteuern und es erfordert eine gewisse Portion Vertrauen des Kunden dem Designer gegenüber ihn einfach machen zu lassen, aber damit ist doch das System an sich schon auf den Kopf gestellt.
Ich mein, kein Häuslebauer wird einem Statiker reinreden, dass diese oder jene Wand doch bitte weg soll oder das das Haus ohne zusätzliche Stützen 30 Grad Schräglage haben soll. Mag sein, dass der Vergleich hinkt, aber ich will darauf hinaus, dass Designer bzw. generell Profis Wissen besitzen, dass der Auftraggeber nicht hat. Deswegen beauftragt er ihn ja. Trotzdem wird am Ende dazwischengequatscht.
Ist das sinnvoll?
Ich weiß, die Realität sieht anders aus und wird vielleicht auch immer anders aussehen. Die prinzipielle Frage stellt sich trotzdem.
@ Alex
Das ganze funktioniert so, dass der Kunde eine gewisse Vorstellung hat oder mit Hilfe des Designers seine Vorstellung formuliert. Ein Design sollte ja immer die sog. CI (Corporate Identity – meint Philosophie/Arbeitsweise) eines Unternehmens zum Ausruck bringen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass der Kunde mitredet, denn er weiß ja – oder sollte zumindest genau wissen, wo es hingehen soll bzgl. Unternehmensentwicklung, Zielvorstellung etc…
Der Designer hat den Job, wie der Architekt auch, diese Vorstellungen professionell umzusetzen. Ich denke die besten Arbeiten entstehen, wenn eine gute Zusammenarbeit zwischen Kunde und Agentur stattgefunden hat. Denn nur so können alle Beteiligten eine gute Zielvorstellung entwickeln.
… problematisch wird es dann, wenn keine Übereinstimmung stattfindet und der eine sich in die Arbeit des anderen einmischt, z.B. Details bestimmen will von denen er keine Ahnung hat. Das wäre überspitzt, wie Du schon sagtest, wenn bspw. eine Bank unbedingt eine Kinderpuppe als Logo haben will und davon nicht abweicht, oder der Häuslebauer die Wand partout weg haben will, was aber leider nicht geht, da sonst da Haus einkracht :-) In diesem Fall verabschiedet man sich besser frühzeitig, da die Zusammenarbeit einfach nicht passt, oder bringt neue Ansprechpartner ins Spiel.
Ich hoffe ich konnte etwas Klarheit schaffen.
Grüße
Till
@ Till
Das grundlegende Prinzip ist mir klar und der Ansatz sich möglichst gut auf die prinzipiellen Bedürfnisse und Identität einzustellen ist ja sowohl absolut notwendig wie auch sinnvoll.
Aber bei obigem Beispiel scheint es ja doch auch um die konkrete Umsetzung zu gehen und da sehe ich die größten Probleme. Schließlich passiert es offensichtlich nicht gerade selten, dass gute Ansätze vorhanden sind, die dann im Detail zerstört werden weil der Kunde “die Linie gerne dicker” hätte oder “vielleicht noch eine bildliche Darstellung des Hauses im Stil XYZ” will.
Was ich mich frage ist, (da ich gerade im Berufseinstieg stehe und mit ziemlicher Sicherheit mit solchen Problemen konfrontiert werden werde) sollte man da die harte Linie fahren und nach dem Motto “Take it or leave it” agieren oder sich seine Arbeit um der Kundenbeziehung willen kaputtquatschen lassen?
Nicht gerade wenige Agenturen scheinen ja nach letzterem Prinzip zu handeln und am Ende steht dann halbgarer Mist mit Soße. Aber das kann’s doch nicht sein, oder? Vielleicht bin ich da (noch) Idealist, aber auf Dauer birgt das doch nichts weniger als den totalen Frust.
Von der persönlichen Seite mal abgesehen ist es auch in gewisser Hinsicht Geldverschwendung, wenn Designs aufgrund von einmischenden Kunden nicht so effektiv oder vielleicht sogar gar nicht so funktionieren wie sie es eigentlich sollten.
Gibt es Designer oder Agenturen, die sich – in Vertrauen auf ihre Arbeit – die Maxime “Take it or leave it” angeeignet haben und damit erfolgreich fahren? Das wäre mal interessant zu erfahren…
vorweg erstmal: mir gefallen die logos.
verstehe nicht was hier alle an der typo zu bemängeln haben?
sind doch alles einheitliche schriftgrößen – wenn man (wie fabdoa bereits erwähnt hat)
alle logos auf die gleiche grundshilouettengröße skaliert…
@ Alex
Das kommt wohl auf einen selber und auf die Auftragslage an. Im Prinzip gehts immer darum den Kunden glücklich zu machen und Leben muss man auch. Dann ist der Auftrag eben nichts fürs Potfolio, aber hoffentlich was für die Kasse. Muss man dann wohl abwägen und dem Kunden sagen was man davon hält, ist ja auch schade wegen der eigenen Arbeit. Nach meiner Erfahrung kommt nach so einen Auftrag ohnehin keine längere Zusammenarbeit zustande weil man schon innerlich keine Lust hat. D.h. ein Auftrag und weiter, schließlich hat man seber nach bestem Gewissen gearbeitet – was der Kunde dann letztendlich tut, dafür kann man nichts …
@ Alex
Wenn du ein Grundkonzept entwickelst, hat das ja Hand und Fuß und ist erläuterbar, warum das so ist, wie es ist. Es kann natürlich immer mal sein, dass für den Kunden ein ihm wichtiger Aspekt noch nicht stark genug zum tragen kommt, und selbst Vorschläge macht. Greif die Kernaussage auf und sei diplomatisch. Du möchtest dir natürlich nicht dein Konzept “vermiesen” lassen und argumentier vielleicht in die Richtung, dass in deiner fachmännischen Meinung, eine xyz-Einbindung/Änderung ein nicht unerheblicher Eingriff ist und du die Idee dafür auf jeden Fall aufgreifst. Ich sage niemals einem Kunden “ja das mache ich so”. Damit nehme ich mir selbst die Glaubwürdigkeit, denn es würde ja bedeuten, das er es auch gleich hätte selbst machen können.
Ich schreibe mir alle Änderungswünsche auf und brüte die im Büro dann aus. Ergo gewinnst du Zeit, mußt dich nicht festlegen und verdienst noch daran. Kann ja sein, dass die Entwürfe und konzeptionellen Änderungen auch dir zusagen, dann paßt es ja eh alles. Wenn nicht kannst du sie trotzdem präsentieren und deine Bedenken äußern. Du solltest ja auch genug Zeit haben diese für dich selbst zu formulieren. Defakto hast du eine bessere Basis und Aufmerksamkeit falls die Komposition wie vom Kunden gewünscht gar nicht geht.
Nicht unwichtig! Schicke lieber keine Abschlussentwürfe per E-Mail, sonst hast du eine schlechterer Diskussionsgrundlage, weil du nicht weißt was intern besprochen wird und kannst nicht vollwertig präsentieren.
Seltener sage ich schon mal “Take it or leave it”, wenn mir der Kunde alzu bauernschlau daherkommt. Meistens bekommt man ja eh die “Geister” die man ruft. Aber auch etwas nicht ins Portofolio zu stellen ist eine Message.
Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.
Gruß
BigWhoop
Schade. Der Ansatz ist super. Das ursprüngliche Logo hätte aber schon die Konturen aller Museen enthalten müssen, so dass sie dann nur noch von Museum zu Museum “freigeschaltet” werden. Dafür hätten sie natürlich einen einheitlichen Illustrationsstil und Typo finden müssen.
Das ist eben das Problem, mit solchen “Kleinstädtern”. Die halten sich alle für sehr wichtig und es gibt keinen, der wirklich das sagen hat, auch wenn er so tut. Studio Andreas Heller hätte bei der Präsentation des Konzeptes schon darauf bestehen müssen, dass die anderen Museen dabei sind und die Entscheidung mittragen. Dann hätte man zwar am Anfang mehr Absprachen und Zirkulationen benötigt, aber am Ende wäre sicherlich was runderes raus gekommen. Schade.
Das ist das Beste, was ich in Sachen Corporate Identity seit langem gesehen habe. Die, die generative Ansätze heute noch als “spannend” und “experiementell” betrachten, selbst aber Corporate Design fast als eine Art Uniform einsetzen, kann ich nur wiedersprechen. In der Vielfalt liegt die Kraft, eine individuelle Typografieanwendung finde ich konsequent und sympathisch, das Verändern von Standpunkten in einer künstlerischer Darstellungsweise finde ich richtig und eine Logosammlung dieser Art, die in der Masse die Wirkung ihrer Ursprungsidee noch verstärkt statt wie sonst leider so oft zu verwässern, finde ich gelungen. Das macht meinen Augen Spaß, das versteht man, das ist echt. Und grade in einer Museenlandschaft finde ich Gewichtung eher Richtig als Falsch, eine Hervorhebung ohne “Alleinstellung” eher angenehm, statt verwirrend und eine Sympatische Abstraktion auf Piktogrammbasis eher erfrischend als abgelutscht. Ist für mich gelungen. Die Implementierung würde ich gerne sehen.