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Die Logotrends 2012

Logotrends 2012

Logotrends 2012

Bill Gardner hat in bewährter Manier die Logotrends 2012 in einer Sammlung zusammengetragen (Danke ysper für den Hinweis). In der Kategorie „Woven” (gewebt) machte sich natürlich das Baku-Logo auch noch gut. (Tassimo fällt in der Liste etwas heraus, da es bereits seit einigen Jahren im Einsatz ist, und nicht, wie die anderen, 2011 veröffentlicht wurde)

  • 2012 Logo Trends | logolounge.com

Dieser Beitrag hat 21 Kommentare

  1. @ Stefan:
    Ich gebe Dir recht, dass manche Logos nur im Zusammenhang mit dem Corporate Design Sinn machen oder sich erklären. Sonst gäbe es auch nicht eine Masse von Wortmarken, die keine Aussage über das Produkt oder die Dienstleistung treffen.

    Nur wenn ich ein Signet, also ein Zeichen bemühe, dann sollte dieses auch eine Bedeutungsebene haben. Diese muss nicht zwangsläufig das Produkt, die Handlung oder Dienstleistung darstellen. Es muss aber meiner Meinung nach einen Bezug, und sei er auch nur unterschwellig durch eine Anmutung oder Formsprache, zum Unternehmen haben.

    Dein Beispiel der Deutschen Bahn kann ich somit nicht teilen, denn der Betrachter kann sofort einen Zusammenhang zwischen dem Namen und den verwendeten Initialen im Signet herstellen. Sie sind ja eben nicht aus der Luft gegriffen. Ebenso muss ich nicht wissen, dass das Zeichen der Deutschen Bank für Wachstum und Stabilität steht – es reicht, wenn ich merke, dass es eine ansteigende oder aufstrebende Form ist. Somit ist die inhaltliche Verknüpfung ja schon da.

    Euer Beispiel von McDonald’s finde ich gut. Auch hier wird die Initialie M aus dem Namen verwendet, die früher mal in Werbespots golden blitzte und scheinbar eine Hochwertigkeit des Essens ausdrücken sollte. Man stelle sich vor, das Logo wären jetzt 45 Rauten in 10 Farben aus 4 Richtungen. Wie willst du sowas auf alle Produktverpackungen mit unterschiedlichen Materialien drucken, in einer Größe, die auch auf den Strohhalm passen muss?

    Zu 1: für mich sind die beiden Formen neben der Box überflüssig und nur eine grafische Spielerei, um Begriffe zu halten und den Multipliziereffekt anzuwenden. Wenn das Thema “innerhalb oder außerhalb von Boxen denken” ist, hätte man sich allein mit der Box beschäftigen können.

    Zu 2: Bevor ich wusste, dass es um einen Farbenhersteller geht, dachte ich, Taubmans wäre ein Forschungsunternehmen aus der Biochemie. Geht man auf Ihre Webseite, so stellen sie neben das Logo eine metallische DNA, weil die Botschaft sein soll, dass ihre Farben eigentlich Technologie sind. Warum? Weil sie für Asthmatiker gut sind und nicht abfärben. Für mich total weit hergeholt, das ganze.

    Wie ich eingangs schon sagte – ich finde viele der Logos gestalterisch ansprechend und schön. Ich bemerke aber auch bei eigenen Projekten, dass ich mich häufiger fragen sollte, ob ich diesen Ansatz fahre, weil ich Effekte einsetzen will und es mir einfach nur gefällt oder ob es wirklich Sinn macht. Da es hier um Trends geht, ist mein Fazit, dass es vor allem gestalterische Trends sind und keine der Markenführung. Diese wären für mich, dass eine Marke inzwischen in vielen Medien funktionieren muss, statt starr auch bewegt sein kann oder wie sich die Marke im Raum verhält.

  2. Nachdem ich mir Stefans Kommentar ganz durchgelesen hatte, muss ich ihm in vollem Umfang zustimmen – so hatte ich das noch gar nicht gesehen. Logos müssen erlernt werden, vom bloßen Hinschauen assoziiert man da wirklich nichts mit dem jeweiligen Geschäftsfeld, selbst bei alten, etablierten Logos. Als Beispiele fallen mir da ARAL (ein Wort, aber in Hinterindien kennt das niemand), LG (na ja, es lächelt irgendwie, aber tun wir das nicht alle manchmal?). Apple (Obstbauern oder was?) oder Starbucks (das kann für alles mögliche stehen, aber es ist dekorativ) ein.

    Stichwort “dekorativ”: ich denke, das ist die Intention der meisten der vorgestellten Logos. Und viele von denen machen ihre Sache wirklich gut, obwohl ich mich an den zusammen gelaufenen, bunten Farben langsam satt gesehen habe.

  3. @hendrik: Ich stimme voll zu, dass ein Signet eine Bedeutungsebene haben sollte. Nur muss diese auch auf den ersten Blick durchschaut werden oder ist es nicht vielleicht auch ganz interessant etwas geheimnishaftes an sich zu haben, neugierig zu machen?

  4. @ Hendrik #11

    Die Fragen, die du hier stellst, sind aus gestalterischer Sicht völlig richtig.
    Wenn du z.B. die Reproduzierbarkeit von detailreichen Logos in kleinen Größen bemängelst, stimmt das ohne Zweifel – nur wer sagt denn, dass es von den gezeigten Logos keine Versionen gibt, die auch bei kleinen Größen funktionieren. Nur weil die hier nicht dargestellt werden, heißt es ja nicht, dass es sie nicht gibt. Grad bei so einer Vereinfachung / Optimierung des Logos für kleine Größen geht es ja nicht darum, die Ganzen Details wieder zu erkennen, sondern lediglich um die Wiedererkennung des Logos. Im Normalfall sollte der erschaffende Gestalter da ja vorgesorgt haben.
    Auf der anderen Seite könnte es aber auch schlicht sein, dass einige Logos schlicht für diesen Einsatz nicht vorkommen werden. Ich hatte selber schon Projekte da wurde von vornherein gesagt, dass das Logo nur auf der Webseite und den Briefbogen kommt.
    Ich teile aber deine Ansicht, dass dies alles nur gestalterische Trends sind.

  5. Schöne Diskussion hier.

    Ich versuchs mal so: Logos haben immer eine Bedeutungsebene, unabhängig davon, wie sie aussehen, weil sie in Funktion eines Absenders für ein Unternehmen, eine Marke etc. stehen. Die Frage ist vielmehr, ob ein Logo selbstsprechend sein muss, also die Leistungen und Produkte, für das Unternehmen steht, erklären sollte.

    Meiner Ansicht muss es das keinesfalls. Das Apple-Logo ist, wie Martin ja richtigerweise anmerkt, ein gutes Beispiel dafür, dass ein Logo auch trotz fehlendem Bezug zu den Produkten funktioniert. Zwar ist es oftmals sinnvoll, wenn es sich selbst erklärte (Brezelform = Bäcker), zuweilen sind Unternehmen aber so breit aufgestellt, dass eine Verdichtung in dieser Form kaum möglich ist.

    Ein Logo muss deshalb nicht selbsterklärend sein, da es nur in ganz seltenen Fällen losgelöst von allen anderen Elementen des CDs erscheint, also ohne Corporate-Farben, Typo, Fotos, Stilistik, Raster, etc.. Zudem gibt es fast immer einen Kontext, eine Anwendung, in dem bzw. in der ein Logo in Erscheinung tritt.

    Beispiel: Selbst Menschen, denen Starbucks kein Begriff ist, werden bei Betrachtung des Logos auf einem Pappbecher richtig herleiten, dass es sich hierbei um eine (im weitesten Sinne) Getränkemarke handelt. Das Logo muss nicht erklären: sieh her, ich bin ein Getränk. Das macht bereits der Becher. Ähnliches lässt sich über die Außenwerbung sagen. Kein Mensch würde vermuten, dass es sich bei einem Starbucks-Café um eine Tankstelle handelt. Dank Corporate Design funktioniert das selbst dann, wenn man das Logo entfernte!

    Logos sind überbewertet. Corporate Design wird unterschätzt.

  6. Schöne Liste. Logos sollten natürlich zeitlos sein, doch Trends schauen wir uns, auch ich, immer gerne an :-). Es ist magisch, man ist wie ferngesteuert.

    “Logos sind überbewertet.”

    Daher werden sie oft von übereifrigen Designern mit Designschnörkeln überfrachtet. Und leider lieben viele Designkunden das auch noch. Da haben sich Topf und Deckel gefunden.

    “Corporate Design wird unterschätzt.”

    Ja. Es sind nicht wenige Designkunden die glauben, es genüge, wenn ihnen einer ein neues Logo-Bonbon über den Zaun schmeißt – der Grafiker sagt dann nur noch, wo es in welcher Größe rein soll und den Rest machten sie. Kostengründe (?). Versuche, da freundlich Überzeugungsarbeit zu leisten, dass man sich neben den anderen Vorteilen (höhere Erkennbarkeit im Zusammenspiel) sogar Kosten sparen könne. Diese verbale Schufterey erinnert mich jedoch oft an den einen seltsamen Griechen, der Steine den Berg hinaufrollte.

    Bin schon aus Projekten rausgeflogen, wenn ich den Sinn eines ordentlichen CD statt nur eines neuen Logos nur im Ansatz freundlich erwähnte. Gottseidank waren es nicht allzuviele, denn der kluge Designer filtert seine Anfragen. Es passiert aber doch ab und an, leider auch bei Großen.

    Kleiner Kunden-aus-der Hölle-Trip:
    Wer erlebt, dass Anfragende nach einer Broschüre auf meine Frage:”Haben Sie bereits ein festgelegtes Corporate Design?” erfreut gesagt haben: “Ja, wir haben da eine feste Farbe und einen hellblauen Balken!”, der weiß, was ich meine.

  7. Ja Logos erstellen erfordert mehr Arbeit als der Kunde denkt. “Ist doch nicht Viel Arbeit” Von wegen. Vielen Dank für den tollen Beitrag!

  8. Eine immer wieder spannende Übersicht, danke fürs publizieren!

    Ich fühle mich sehr auf Hendriks Seite.

    Zum Argument des “Erlernens” und “Wiedererkennens”: Genau diese bei einem Corporate Design sehr wichtige Geistesleistung kann (und sollte) ein Gestalter aber erleichtern oder provozieren. Wenn man, ganz im Trend der Zeit, ein weiteres nichtssagendes “multiplizierende Farbflächen auf Weiss”-Zeichen in die daran bereits mehr als gesättigte Welt setzt dann macht man es dem Rezipienten sehr schwer sich eines dieser sehr gleichförmigen Zeichen einzuprägen. Der Schlüssel liegt wohl daran neben den modischen Attributen dieser Zeichen (Farbe, Überlagerung) eine inhaltlich oder optisch ansprechende Form zu finden die im Angesicht der Marke Sinn gibt (und über kristalline Formen und abstraktes Blubberlutsch hinausgeht)

    Ein großer Teil der gezeigten Logobeispiele sehen aus als würden sie keine zwei Jahre überdauern können – da in schnelllebiger Zeit auch Firmenprojekte oftmals nur kurzfristig geplant und angelegt sind ist das eine stimmige Entwicklung, und, sie befreit die Gestalter von Sachzwängen, öffnet Räume für anarchischere und frechere Lösungen. Doof nur wenn dann so eine Organisation wie die “Ministry of Commerce of Perm region/great Tea Road” zu einem McDonalds oder Mercedes ihrer Branche werden… ;-)

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