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Die Host-City-Logos zur FIFA Fußball-WM der Frauen 2011

Nachdem das Poster zur FIFA-WM der Frauen 2011 Ende letzten Jahres gekürt wurde, schauen wir heute noch einmal etwas zurück, um einen Blick auf die Host-City-Logos zu werfen, mit denen sich in diesem Sommer neun Städte schmücken dürfen. Augsburg, Berlin, Bochum, Dresden, Frankfurt, Leverkusen, Mönchengladbach, Sinsheim und Wolfsburg sind die WM-Spielorte und als solche sind sie mit Rechten und Pflichten ausgestattet. Zu den Pflichten gehört etwa die Einrichtung einer Festmeile an exponierter und prominenter Lage sowie die Dekoration der Stadt.

Im Gegenzug dürfen die Ausrichterstädte nicht nur die offiziellen FIFA-Logos verwenden, im Rahmen der Vermarktung erhält jede Stadt zudem ein eigenes Poster sowie ein „Composite-Logo“. Gestaltet wurden diese Logos und Poster im Auftrag der städtischen WM-Büros zumeist von jeweils ortsansässigen Agenturen. So entwarf etwa die Agentur Karma das Plakat für Wolfsburg und in Augsburg setzte sich unter 42 Einreichungen team m&m mit seinem Entwurf durch.

Die Host-City-Logos

Die Composite-Logos gibt es in einem Hoch- und einem Querformat. Auf der rechten Seite befindet sich stets das WM-Logo der FIFA. Überraschend dabei: Das Host-City-Logo von Bochum ist, anders als alle anderen Logos, verlaufsfrei. Die linke Hälfte der Logos fungiert als Absender der jeweiligen Ausrichterstadt. Die sehr großzügigen Vorgaben der FIFA ermöglichen ein vergleichsweise uneinhheitliches Gesamtbild. Während etwa die Signets der Austragungsorte zur Fußball EM 2008 in der Stilistik und im Duktus gleich sind, ist die Vielfalt in den FIFA-Zeichen deutlich größer. Während zum Beispiel die Absender und FIFA-Logos bei Augsburg und Bochum als Einheit angelegt sind, nutzen Städte wie Berlin, Dresden und Frankfurt die linke Hälfte lediglich dazu, ihr Stadtlogo vollflächig abzubilden. Der Gemeinsamkeit ist dies nicht sonderlich förderlich, schließlich handelt es sich um EINE Veranstaltung, die an neun unterschiedlichen Spielorten statt findet.

Welches Host-City-Logo ist am gelungensten?

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Host-City-Poster

Auch in Bezug auf die Host-City-Poster hatten die Städte relativ freie Hand. Natürlich gab es grundlegende, verbindlich Vorgaben, an die sich jeder Gestalter halten musste, aber weder wurden Vorgaben stilistischer Art formuliert, noch wurde Wert auf einen gemeinsamen visuellen Auftritt gelegt. Einzige Gemeinsamkeit ist das unten rechts platzierte FIFA-WM-Logo sowie der in Frutiger gesetzte Text im oberen Bereich. Beides wird jedoch im Nachgang von der für die FIFA arbeitenden (Haus)Agentur vorgenommen. Die 9 Host-City-Poster sind höchst unterschiedlich, sieht man mal von dem Motiv einer in der Luft gegen den Ball tretenden Spielerin ab, wie sie nicht nur im offiziellen WM-Poster zu sehen ist, sondern auch in drei der hier aufgeführten Poster.

Welches Host-City-Plakat ist am gelungensten?

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Dieser Beitrag hat 53 Kommentare

  1. Anlässlich der hier vorgestellten Logos der Gastgeber-Städte der Fussball-Frauen-WM 2011 frage ich mich mal wieder, ob es heutzutage nicht zu oft zu einem “grafischen Overkill” kommt. Viele Veranstaltungen (hier: jede WM) haben ihr eigenes Logo, hinzu kommt oft das Logo des Veranstalters (hier FIFA) und etwaiger Sponsoren. Und jetzt auch noch die von den Veranstaltungsorten, teilweise mit eigens dafür gestalteten Logos. Hätte es hier nicht ausgereicht einfach “Host-City xy” neben das Logo der Frauen-Fussball-WM zu setzen? In anderen Bereichen lässt sich der übermäßige Einsatz von Bildmarken m.E. auch feststellen, etwa wenn man in vielen Städten neben dem Stadtwappen als offizielles Signet der Stadtverwaltung noch ein eigenes Logo für das Städtemarketing hat (vom Logowirrwarr wie in Erfurt ganz zu schweigen). Daneben haben heutzutage auch Weltkulturerbe-Stätten und Regionen ein eigenes Logo. Hinzu kommen noch häufige Logoänderungen gerade im kommerziellen Bereich, wenn das betroffene Unternehmen mal wieder von einem anderen übernommen wurde (siehe primacom). Muss dann immer ein neues Logo schaffen? Nur weil das Unternehmen einem anderen gehört? Auch in sehr überschaubaren Bereichen, wie z.B in der Universität Mainz gibt’s schon (zu) viele Logos: Neben dem für die Uni gibt’s oft eines für eine Unterabteilung, wie z.B. das Historische Seminar. Der Sonderforschungsbereich “Historische Kulturwissenschaft” hat auch ein Logo. Die Veranstaltungen des studium generale, einer Vorlesungsreihe für alle Interessierten, hat ebenfalls ein grafisches Erkennungszeichen (über die Qualität dieser “Logos” möchte ich jetzt nicht sprechen).

    Insgesamt habe ich den Eindruck, dass allzuoft für irgendetwas gleich ein eigenes Logo kreiert – von welcher Qualität auch immer – wird und das dazu führt, dass es zu einer grafischen Reizüberflutung kommt, in denen der Konsument/Nutzer/Bürger außer wenigen großen Marken eigentlich nichts mehr wirklich wahrnimmt. Man sieht diesen Trend ja auch hier im Blog sehr oft, wenns wieder heißt, das Logo x sähe so aus wie Logo y oder z. Wirklich originell können nur noch sehr wenige Sachen sein. Manchmal wäre es vielleicht besser, man würde auf ein neues Logo verzichten und würde sich stattdessen an ein bestehendes Logo/CD “dranhängen”…

  2. @ Tobias Retschke

    ich bin kein augsburger und komme nicht aus bayern, aber mir ist augsburger hohes friedensfest (8. august) wohl bekannt. augsburg hat übrigens höchste anzahl der feiertage in deutschland.

    bitte sich informieren, bevor man was sagt, sonst wirkt es echt anmaßend.

  3. Bei den Logos gewinnt ganz klar der Versuch, eine angepasstes Bildmarke neben das nicht eben aufgeräumte Fifa-Logo zu stellen. Das Bochum-Logo gewinnt zudem dank seiner Schlichtheit: der klare Gewinner.
    Augsburg und Wolfsburg kriegen den Anschluss hin, für mich ist Wolfburg da ein wenig gefälliger. Leverkusen schafft es wenigstens farblich, schade dass die Schwünge der Logos nicht zusammenpassen. Gladbach übernimmt den kruden Schwungstil – ziemlich mißlungen finde ich. Woher Sinsheim die Stimmen hat ist mir ein Rätsel, die Sinsheimer schaffen es dem überladenen Fifa-Logo eine Bildmarke zur Seite zu stellen, die trotz völliger Unabhängigkeit genauso überdetailliert wirkt.

    Dresden, Berlin und Frankfurt sind natürlich recht einfallslos, bleiben aber zumindst Ihrem Corporate Design treu. Dabei kommt eine flächige Lösung wie Dresden gar nicht so verkehrt, Frankfurt und Berlin scheitern mit Ihren Positiv-Logos auf weiß, die bestimmt nicht von ungefähr wie billig reingebastelt wirken. Be Berlin passt außerdem vom Format her gar nicht rein.

    Bei den Plakaten fällt auf, dass die Texte und Logo unlesbar klein geraten sind. Ansonsten gibt es zahlreiche Missgriffe:
    – Die Augsburger Farben erinnern micht irgendwie an Ungarn, nicht an “Deutschland 2011”
    – Berlin: Perspektive-Fail
    – Bochum sieht aus wie Obama-Kampagne + Airbrush,
    – Dresden: Frauenkirche + Kussfleck sind irgendwie so gar nicht fußballerisch
    – Frankfurt und Leverkusen machen noch das beste draus
    – Mit Gladbach kann ich mich trotz der ollen Bilderleiste arrangieren
    – Sinsheim liegt in Deutschland eher unten, so auch der Schwerpunkt dieses Plakats.
    Die Farben: brrr. Aber am fiesesten sind die “Kalligrafie”-krakel im Hintergrund
    – Und in Wolfsburg gibt es ein Spaßbad, die Blubberblasen sind nur etwas fleckig …

    Ich wollte eigentlich gar nicht lästern.

  4. @Bene: Wie kommst Du darauf, daß das Wappentier von Berlin ein männlicher Bär sei? Das ist eine Bärin! Schau Dir mal genau das Wappen von Finnland (ein Löwe) an, und vergleiche mit dem Berliner Wappen, dann siehst Du es.

  5. Ich bin sehr enttäuscht von den “Stadtlogos”. Hier wurden mal wieder jede Menge Chancen verpasst wichtige Informationen zu transportieren. Man erkennt zwar Ansätze, letztlich bleiben aber bei allen Logos Lücken die man mit besser hätte füllen können. So zeigt z.B. Augsburg (das in dieser Reihe noch eines der besseren Zeichen darstellt) zwar sein Logo im Logo, stellt heraus das es die “City of Peace” sei (untermalt mit einer süßen Friedenstaube) und bringt noch die Stadtfarben unter. Trotzdem bleibt der das schale Gefühl, die Fläche wäre besser nutzbar gewesen um z.B. noch das Gründungsjahr, eine Silhouette des Augsburger Doms und ein Portrait von Bert Brecht abzubilden.
    Völlig unbegreiflich wie man diese einmalige Chance, die Vorzüge der Stadt zu propagieren, vernachlässigt!

  6. Bis auf das Wappen von Bochum, das sich in der ohnehin überfüllten Logovorgabe, recht fein aber trotzdem effektiv zurückhält finde ich alle gezeigten Gestaltungen von den Logos bis hin zu den Plakaten wirklich weing überzeugend.

    Die Idee einfach das Stadtwappen in die Logofläche einzufügen, halte ich allerdings grundsätzlich für gar nicht so schlecht. Das könnte dann durch den Stadtnamen in der “FIFA-Schrift” ergänzt werden. Wenn alle das so machen würde, wäre die “Host”-Fläche im Logo eindeutig definiert und das Logo würde nicht durch zusätzliche “Gestaltungsideen” überfrachtet werden.

    Um die Stadt kreativ zu repräsentieren gibt es ja dann die Plakate, die von ihren Gestaltungsvorgaben ja tatsächlich recht frei sind und viel Raum für gute Gestaltung bieten könnten. Was dann aber dabei raus gekommen ist, ist fast schon eine Frechheit. Es sieht so aus als hätte sich wirklich niemand mit dem Thema länger als 5 min auseinandergesetzt: z.B. Wolfsburg: “Machen wir doch einfach eine Tänzerin / Jogalehrerin auf das Plakat, Frauen sollten sowieso kein Fussball spielen”. Es macht wenig Sinn noch viel darüber zu diskutieren: Ich sehe bei den Plakaten keine gute Idee und auch keine gelungene Umsetzung.

  7. Zu den Plakaten: Was genau sollen diese Plakate eigentlich aussagen, transportieren?
    Sollten Sie die Faszination Fussball zeigen? Oder die Vorzüge der jeweiligen Austragungsorte?

    Die Gestaltung kann diese Frage nicht beantworten ich sehe da weder irgendeine attraktive oder reizende Städte-Präsentation noch auch nur einen Funken Faszination Sport. Da ist einfach nix, nur eher mässige bis wirklich schlechte Flickschusterei auf dem Niveau der Fussballrasenkante. Selbst Augsburg, die sich wenigstens etwas haben einfallen lassen, nutzen für das Plakat ein Foto das sich so gar nicht von dem üblichen 95ct-Stockphoto-Trash unterscheiden mag.

    Eieiei, das ist sehr traurig und in der Reihung fast schon dramatisch!

  8. https://www.dfb.de/index.php?id=500014&tx_dfbnews_pi1%5BshowUid%5D=22346&tx_dfbnews_pi4%5Bcat%5D=167

    hier findet man alle plakate in groß.

    wäre beim dresen-plakat das gras und der fußball realistischer gelungen, fände ich das ein sehr gelungens plakat. mir gefällt die aufteilung der einzelnen elemente – hat sicher auch ne gute fernwirkung.
    ich finde die auswahl der elemente passend.

    frauenkirche – dresden
    fußball – fußball
    kuss – frau

    das plakat von bochum finde ich in der vergrößerung gelungen. wäre der ball im goldenen schnitt platziert, würde ich es noch besser finden. es strahlt energie aus. nimmt vllt. dem frauenfußball sein fades image.

  9. Ich stimme #21 Stefan zu:

    Bevor man sich auf diesen optischen Overkill einließ, hätte man sich bei den Logos von Anfang an besser auf eine einheitlich gestaltete, reduzierte Version “Stadtname plus FIFA-Logo” festlegen sollen – maximal noch ergänzt durch ein reduziertes Icon analog der Bochumer Variante (also Silhouette Frauenkirche, Brandenburger Tor, Sinsheimer Acker, etc.).

    Oder man hätte den Teilnehmerstädten zumindest ein vernünftiges Briefing geben und auf dessen Einhaltung achten sollen. So macht es jedenfalls wenig Sinn.

  10. Ich schäme mich für meine Stadt Frankfurt. Hoffentlich verwechselt keiner eine Fußballveranstaltung mit dem Einwohnermeldeamt.

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