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Die gruseligsten Seiten im Netz – Skoda.de

Skoda Spooky Award

Es gibt sie immer noch, diese Momente, in denen man sich beim Besuch einer Website fragt: „Wie kann das sein?“ Wie kann es sein, dass eine Automarke wie Skoda, die preisgekrönte Automobile hervorbringt und im Sport-Sponsoring, in Werbespots und in Anzeigen eine recht starke Präsenz an den Tag legt und zuweilen sogar sexy rüber kommen will, im Web jedoch seit 6 Jahren auf der Bremse steht und einen derart unmotivierten Webauftritt darbietet? Da das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie keine Prämie für die Verschrottung alter Websites aufgelegt hat, gibt es an dieser Stelle den Spooky-Award, gewissermaßen als kleinen Anreiz einen längst fälligen Relaunch anzugehen.

Nicht ganz sattelfest

Audi und etwa Ford bewegen sich im Netz. Opel lebt und Citroen führt gar einen kompletten Markenrelaunch durch. Skoda jedoch fährt seit Jahren hinterher, und zwar nicht nur im Portfolio des Volkswagen Konzerns sondern generell im Reigen automobiler Marken. Wie man einerseits als Sponsor Millionen in die arg image-beschädigte Tour de France steckt und anderseits die zunehmend wichtigste Informationsquelle links liegen lässt, will mir nicht in den Kopf. Klar, als ehemaliger Fahrradhersteller fühlt man sich der Tradition verpflichtet. Mir kommt es nur so vor, als ob man darüber hinaus die Zukunft – was heißt Zukunft – die Gegenwart vergisst. Ein Image lässt sich auch mit Hilfe digitaler Medien aufbauen. Im Fall Škoda ist es eher ein Negativ-Image.

Punkten mit Paul & Eddy?

Skoda Spooky Award

Der Webauftritt hält einige Basis-Informationen bereit. Exakt hier endet seine Leistungsfähigkeit. Der Umstand, dass ein Adventskalender, der Fabia-Bildschirmschoner und die Kuschelbären „Paul & Eddy” prominent vorgehalten werden, erzeugt eher unfreiwillige Komik denn eine spontane Markensympathie, geschweige eine Begeisterung. Die Präsentation der Modelle ist dröge und blutleer. Jedes Fahrzeug wird dank vollflächigem Hintergrund zur blaugrauen Maus, was es natürlich nicht einfacher macht sich von einem eher kühlem Image loszureißen.

Zittern statt twittern!

Die Optik und die Nutzerführung sind, mit Blick auf die Angebote der Konkurrenz, vollkommen aus der Spur geraten. Die Position innerhalb der Website wird mit Ausnahme der ersten Hierachieebene nur unzureichend kenntlich gemacht. Wirklich gruselig sind Tabellen, in denen die erste Spalte nicht über 160 Pixel hinauskommt. Aufgrund des Rollover-Zustandes wird die Fahrt mit der Maus, etwa über die Sitemap, zu einer Zitterpartie. Die Ruckelfahrt zieht sich durch den gesamten Auftritt. Schön schräg ist z.B auch die Ansicht “Extratour”, der Zeitung für Skoda-Freunde. Nichts für Ästheten.

Umsatteln

Irgendwie passt es auch zur Marke, dass man es offenbar nicht für wichtig erachtet, die Domain skoda.com in Händen zu halten. Die Tschechen nehmen mit skoda-auto.com vorlieb und überlassen skoda.com lieber einer im Osten der USA lebenden Familie namens Skoda. Statt die Markenführung im Bereich der digitalen Medien zu verbessern, wird Škoda wohl weiterhin lieber die Rolle einnehmen, die sie bei der Tour de France ausfüllt: als Begleitfahrzeug. An Mitbewerbern vorbeiziehen kann man in dieser Position allerdings nicht.

Herzlichen Glückwunsch zum Spooky-Award des Monats Dezember!

Dieser Beitrag hat 47 Kommentare

  1. Erstmal Hallo, weil es mein erster Kommentar ist :)
    Klar ist die Seite nicht wirklich zeitgemäß oder von guter Qualität.
    Allerdings verstehe ich nicht, warum so viele Leute hier nicht die ganzen FlashElemente sehen.
    Das sind mindestens fünf FlashElemente auf der Startseite.
    Also wirklich einfacher gestaltet ist das dort nicht in Bezug auf Ladezeiten usw.

    Schlecht reden ist die Aufgabe von schlechtgelaunten Kunstdozenten. Das passiert aber im Hörsaal und nicht öffentlich im Netz. Herr Schaffrinna wird hoffentlich gute Anwälte haben.
    Vor kurzem hatte ich die Geschichte mit Trainer Baade und der JAKO AG gelesen.

    Ich persöhnlich würde mir nie einen Skoda kaufen – unter anderem aufgrund der Webseite.
    Der Webauftritt zeigt mir als Kunde wie wenig Wert die Firma scheinbar auf Details legt oder auf eine gute Verarbeitung. Dann doch lieber garkein Aushängeschild als ein Auftritt der Käufer vertreibt.

    Mit freundlichem Gruß

  2. Mit Verlaub, was ich hier an Kommentaren zu den Autos lese ist nicht weniger erschreckend als die Website. Die Meinungen und Überzeugungen bezüglich der Produkte – die mehrfach die ersten mit neuen Plattformen waren wie z.B. bei der Einführung des Fabia – sind genau so überholt wie der in der Tat peinliche Auftritt im Web.

    Auch die grundsätzliche Einordnung als minderwertige »Billigmarke« mit Technik von gestern oder gar der Vergleich mit Kik sind adsurd, und zeugen nur von fehlendem Hintergrundwissen.

    Wer sich also Kommentare über die Markenkommunikation erlaubt, sollte sich zunächst einmal über die Marke informieren.

    Aber zurück zur Website:
    Die Website ist mir schon vor Jahren negativ aufgefallen, und es ist erstaunlich, daß sich da bis heute nichts getan hat. Es wird jetzt interessant zu beobachten, ob auf den Spooky eine Reaktion erfolgt.
    Wahrscheinlich sitzt da wirklich nur einer am passenden Punkt in der Hierarchie der das Web für eine kurze Mode die nur junge Nerds interessiert hält. Und schon klebt da jahrelang indiskutables im Web.

  3. > Schlecht reden ist die Aufgabe von schlechtgelaunten Kunstdozenten.
    Oha, jetzt kriegt Ihr Dozent wohl sein Fett weg. Ansonsten kann ich den tieferen Sinn dieser Aussage nicht entdecken.
    > Das passiert aber im Hörsaal und nicht öffentlich im Netz.
    Sind Hörsäle denn neuerdings von der Öffentlichkeit abgeschottet?

    Aber mal ganz im ernst. „Gute Anwälte“ habe ich nicht. Ich habe nicht einmal EINEN. Warum sollte ich denn Ihrer Meinung gleich mehrere haben? Der Vergleich zu Trainer Baade hinkt und spielt im Zusammenhang mit der Kritik, die an der Skoda-Website in diesem Artikel formuliert wurde überhaupt keine Rolle.

    Mir ist es immer wichtig, dass Kritik hart, fair und auf die Sache bezogen ist. Unternehmen, die z.B. Blogger verklagen, weil diese möglicherweise generell kritisch über das Unternehmen schreiben, bekommen ganz schnell zu spüren, was es heißt, wenn sich die „Internetgemeinde“ gegen sie wendet. Der neuerliche JackWolfskin-Fall ist ein Musterbeispiel dafür. Wer lieber Abmahnungen verschickt, als den Weg in einen Dialog zu gehen, der muss damit leben, dass sein Markenname nun auf Platz 5 bei Google steht und zwar in Kombination mit eben dieser „Abmahnung“. Mit einem kurzsichtigen Platzhirschgehabe kommt man doch gerade heutzutage nicht mehr weiter.

    Wer das Ansprechen eines Defizits, für das eigentliche Problem hält, der hat wahrlich ein Problem. Natürlich ist auch die Art und Weise des Ansprechens relevant. Trotz aller Kritik, die sicherlich bei den Spooky-Award-Besprechungen etwas „unterhaltsamer“ daherkommt, als bei anderen Website-Analysen, steht dennoch der Sachbezug im Mittelpunkt.

    > Ich persöhnlich würde mir nie einen Skoda kaufen – unter anderem aufgrund der Webseite.
    Klingt etwas trotzig, ist aber ja durchaus nicht ungewöhnlich. Seitenbacher-Müsli wird ganz offensichtlich von vielen Menschen nur deshalb nicht gekauft, weil die Werbung in ihren Augen mies ist. Auch die Seitenbacher-Website ist gruselig. Anders als Seitenbacher habe ich die Skoda-Mutter Volkswagen als eine Marke kennengelernt, bei der der Dialog mit dem Kunden immer eine wichtige Rolle gespielt hat und spielt. Auch deshalb, glaube ich, benötige ich keine Anwälte.

  4. …ich will ja als HOBBY coder nix sagen, und erlabe mir eijentlich (fast) nie nen urteil!
    AAAber, im quelltext ist schon das tag als angegeben….
    muss ich noch mehr sagen?
    cucu

  5. Ein weiterer Kandidat für den Sppoky-Award wäre http://www.lenovo.de. Erstaunlich, wie wenig professionell der Internetauftritt des Herstellers der vermutlich besten Profi-Notebooks wirkt. Sogar handwerkliche Fehler wie verzerrte Bilder und kaputte Ränder sind hier gang und gäbe.

  6. Wir haben uns dieses Jahr einen Skoda Octavia gekauft und sind äußerst (!) zufrieden.

    Bei der Suche nach einem Händler hatten wir allerdings auch Kontakt mit der Website. Ansprechend ist sie tatsächlich nicht und dämlich ist, dass man erstmal keinen Händler findet, weil der Menüpunkt “Partner” betitelt ist.

    Viel schlimmer ist aber der Auftritt so manches Skoda-Händlers im wirklichen Leben. In einem hässlichen Gewerbegebiet in einem Haus ohne Charme und in gemeinsamer Niederlassung mit einer peinlichen Automarke. Getoppt wird das durch die selbst vervielfältigten Farbkopie-Werbebriefe und eine peinliche Autohaus-Zeitung geschmückt mit Word-Art-Augenkrebs.

    Aber dennoch: Im Gegensatz zu Audi zahle ich wenigstens keine Autopaläste und solange das Auto preis-leistungsmäßig top ist und den Opel meines Bürokollegen in der Verarbeitung und Fehleranfälligkeit um Welten abhängt, bin ich äußerst zufrieden. Simply clever!

Kommentare sind geschlossen.

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