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DFB präsentiert Marke „Die Mannschaft“

Der DFB präsentiert ein neues Logo für die deutsche Nationalmannschaft. Aus markenstrategischer Sicht wird damit eine Lücke geschlossen, denn nun wissen Fußballfans und -Reporter weltweit, wie sie das Team rund um ihren Kapitän Bastian Schweinsteiger nennen sollen: Die Mannschaft!

Der Name „Die Mannschaft“ sei keine Eigenkreation, wie es Manager Oliver Bierhoff im Rahmen der heutigen Presseveranstaltung erläutert, sondern folge dem weltweiten Sprachgebrauch, der sich insbesondere im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die WM im letzten Jahr in Brasilien etabliert habe. Ähnlich wie in Frankreich mit „Equipe Tricolore” und in Italien mit „Squadra Azzurra“ verfügt der DFB damit über einen Markennamen, der fortan im Zusammenhang mit der Fußball-Nationalmannschaft der Herren Anwendung findet.

DFB – Die Mannschaft Wortbildmarke

In der offiziellen Pressemeldung heißt es hierzu: „In dieser Titulierung drückt sich der Respekt vor der größten Stärke der Nationalmannschaft aus. Die Mannschaft hat herausragende Individualisten, Weltklassespieler mit überragenden technischen und taktischen Fähigkeiten. Schlüssel für die größten Erfolge und größten Siege war aber immer, dass sich alle Spieler der Mannschaft untergeordnet und ihre Fähigkeiten für das Team eingesetzt haben – für “Die Mannschaft”.“

Indem der DFB den Namen als Markenkern definiert, fungiert „Die Mannschaft“ wie (ein weiteres) Marken- bzw. Erkennungszeichen und wird somit Bestandteil der Markenidentität. Das neue Logo ist eine Kombination des bestehenden Nationalmannschafts-Logos und dem Abzeichen, wie es auf den Trikots der deutschen Nationalmannschaft zur WM 2010 zu sehen ist. In einem Video wird die Herleitung des Zeichens dargestellt (siehe Link unten). Die Wortmarke, gesetzt in fetten Lettern in einer grotesken Schriftart, vermittelt Souveränität und das Selbstbewusstsein eines Weltmeisters. Zumindest die gekappten Querbalken der beiden „A“ vermitteln eine gewisse Dynamik.

Entwickelt wurde das Logo in Zusammenarbeit mit der Agentur MILK.

Damit das Markenbild komplett ist, müssten sich jetzt nur noch Fans umstellen: Hier ein paar Vorschläge für neue Fan-Gesänge:
„Auf gehts MANNSCHAFT schieß ein To-o-or…“
„MANNSCHAFT“ 3 x Klatschen „MANNSCHAFT“
„MANNSCHAAAAFT, MANNSCHAAAAFT, MANNSCHAAAAFT, MANNSCHAAAAFT …”
„Steht auf, wenn Ihr (ne) MANNSCHAFT seid“

Schau’n mer mal, ob es beim Testspiel gegen die USA am Mittwoch schon entsprechende Kreationen gibt.

 

DFB – Die Mannschaft Logo

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Dieser Beitrag hat 53 Kommentare

  1. Da fällt mir nichts mehr ein. Harte Manndeckung zwischen S und C. Und freies Spiel zwischen DIE und dem Wappen.

  2. DIE Mannschaft.
    (DAS Auto.)

    Wie unpersönlich kann man noch werden.
    Wenigstens UNSERE Mannschaft hätte das als Marke heißen können müssen.

    Diese Vier auf dem Hintergrundfoto (Key visual?):
    Sehr angestrengt, sehr viel Mühe, keiner schaut her.

    Wie soll man bei einer solchen IDENTITÄT als Betrachter emotionale Bindung an diese Marke bekommen.

    1. Markenstrategisch ist dies der Versuch der Besetzung eines Gattungsbegriffs. „Tempo“ als Synonym für Papiertaschentuch ist gewissermaßen der höchste Status, den eine Marke erreichen kann: ein Markenname verselbstständigt sich und wird Teil allgemeinen Sprachgebrauchs. Danach streben viele Marketer. „Das Auto“ ist Ausdruck von Besitzanspruch und ebenfalls der Versuch, eine Gattung zu besetzen. Auch Apple verfolgt mit der „Apple Watch“ die gleiche Strategie. Die Abkehr von der einleitenden „i“-Kennung ist ebenfalls Ausdruck größtmöglichen Selbstbewusstseins. Nach dem Motto: Seht her, wir haben DIE Watch, nicht irgendeine. Mit „Apple Music“ möchte man nun nicht nur einen weiteren Streaming-Dienst starten, sondern die Art und Weise, wie wir MUSIK konsumieren (ein weiteres Mal) revolutionieren. Nun gut. Als Marktführer respektive amtierender Weltmeister kann eine solche Positionierung, können derlei eine Gattung beschreibende Markennamen durchaus dazu beitragen, die eigene Stellung zu festigen. Mehr als Weltmeister geht nicht.

      Bei einer Marke, die lediglich Mitläufer ist oder einer Mannschaft, die in der Vorrunde einer EM/WM ausscheidet, kann sich die Namenswahl auch sehr schnell ins Lächerliche umkehren. Insofern ist der Name verpflichtend. „Les Bleus“ beispielsweise ist da deutlich weniger problematisch, weil dieser Name keinerlei (zusätzlichen) Druck aufbaut.

      Problematisch ist „Die Mannschaft“ auch deshalb, weil es grundsätzlich der Einstieg in eine Mehrmarkenstrategie bedeutet. Denn was ist mit Profilen wie twitter.com/dfb_team oder facebook.com/DFBTeam? Müsste es denn nicht konsequenterweise entsprechende „Die Mannschaft“-Accounts geben? Ist man jetzt „die Nationalmannschaft“, „das Team“ oder eben „Die Mannschaft“? Ich denke, dass man beim DFB die Konsequenzen, die die neue Marke mit sich bringt, nicht in Gänze beleuchtet hat. Den positiven Effekt – über das DFB-Team wird weltweit berichtet – nimmt man gerne mit, die negativen Aspekte könnten sich zu einem Klotz am Bein entwickeln. Davon abgesehen bescheinigt der deutsche Artikel „DIE“ im englischen Sprachraum der Mannschaft einen schnellen Tod.

      1. Was man damit besetzen will, ist mir schon klar.
        Das DIE soll die Alleinstellung aussagen und markieren.

        Und in der Tat wird es nur noch blöd, wenn diese generische Alleinstellung nicht gehalten werden kann.

  3. Der “Markenname” ist, wie im Artikel bereits erwähnt, keine Eigenkreation, sondern ein seit Jahren genutzter Begriff. Besonders im Ausland wir er als Synonym für die deutsche Mannschaft verwendet.

    Deshalb ist das “warum?” hier in meinen Augen nicht die entscheidende Frage, sondern das “wie?”.

    Auch da kann ich mich im Grunde dem Artikel nur anschließen, aber als Fazit ist es doch unspektakulär und wenig emotionalisierend. Allerdings stören mich die Unterbrechungen im A mehr, als das die mir Dynamik vermitteln.

    Das Bild mit den 5 Weltmeistern ist auch Klischee hoch 10 und ausgelutscht. Da hätte man sicherlich mehr daraus machen können (zu erwähnen sind hier die Fotos, die zum gleichnamigen Film entstanden sind).

    https://www.paulripke.de/photo/paul_ripke_portfolio_people_sports_die_mannschaft/1

    Interessant wird sein, wo das Logo überall auftaucht.

    Eine Anmerkung zum 2. Bild (nur das horizontale Logo): Der Anstrich vom D sieht im Verhältnis irgendwie schmaler aus als auf den anderen Fotos. Geht das nur mir so?

  4. In welchem Land werden die Deutschen “die Mannschaft” bitte genannt?

    Ich als Fussballfan finde das ganze sehr öde und werde die Deutschen sicher nie so nennen.

    1. Bereits seit der WM 2006 wird die Nationalelf (pardon, “Die Mannschaft”) in den internationalen Berichten, z.B. in der Berichterstattung auf der offiziellen FIFA-Website so genannt “The Mannschaft”.

      1. Wenn’s nach unserem Spitznamen im Ausland ginge müßte es doch eigentlich “DIE PANZER” heißen, oder?

        ;-)

  5. “Die Mannschaft”? Recht allgemein, sagen die meisten Leute nicht eher “Nationalelf”, “Nationalmannschaft” oder “DFB-Elf”?

  6. Also ich finde das Logo durchaus ansprechend und gelungen. Es kommt wirklich sehr selbstbewusst daher.

    Im Ausland ist der Name absolut gebräuchlich. Man muss sich nur mal einen englischen Kommentator mit einem “Bastian Sweinsteiger and the Mannschaft” zu Gemüte führen.

    Eine emotionale Bindung ist bei diesem Sport ohnehin gegeben und muss nicht unbedingt forciert werden, wie es die oben genannten Beispiele „Equipe Tricolore“ und „Squadra Azzurra“ im Ausland zeigen. “Unsere Elf” weckt bei mir persönlich ohnehin direkte Assoziationen zu einem Hopfensaft – der Werbung sei dank!

    Auch das Key Visual, sollte es denn dieses Bild tatsächlich sein, kommt sicherlich nicht von ungefähr. Die Mannschaft ist unter Profis und um Ausland nicht für ihre Einzelspieler bekannt, sondern für ihren Teamgeist und vor allem das “Ackern”, das Arbeiten für den Sieg. Dies kommt auf dem Bild wunderbar zur Geltung. Ein direktes Anschauen mit Zahnpasta-Lächeln halte ich da für ungeeignet und nicht authentisch.

    Klasse Arbeit!

  7. Auch wenn der Begriff sehr passend ist, widerspricht er sich mit den fünf ausgewählten Stars im Hintergrund. Ein Mannschaftsfoto, auf dem alle Spieler in gleicher Größe gleichberechtigt abgebildet sind, würde die Aussage “Mannschaft”, mit welcher sich die Nationalmannschaft von anderen Teams mit einzelnen sehr guten Spielern abgrenzt, deutlich besser unterstreichen.

    1. Ja aber, dass ist ein recht verkopfter Ansatz. Alles immer gleichgewichtet ist ja meist das große Problem beim Thema gute Gestaltung. Erkennen und hervorheben, was für den Betrachter wichtig ist. Ich kenne nicht mal einen der 5 Spieler mit Namen, für mich wären kleine Namen noch hilfreich gewesen. Naja Millionäre beim Ballspielen sind offenbar für viele sehr unterhaltsam.

      1. Es stimmt natürlich, dass bestimmte Dinge hervorgehoben werden müssen. Für den Betrachter sollten aber in diesem Fall nicht einzelne Stars wichtig sein, sondern das Team. Spanien kann mit einzelnen Spielern werben, Argentinien ebenfalls. Deutschland sollte hingegen (wie in dem Zitat “Brasilien hat Neymar, Argentinien hat Messi, Portugal hat Ronaldo – und Deutschland hat ein Team.”) zeigen, dass “Die Mannschaft” gemeinsam etwas erreicht.
        Für mich sah das Bild eher aus wie: Diese 5 Spieler sind DIE MANNSCHAFT

  8. Jetzt hätte ich gerne noch ein Logo für DAS CATERING, DAS MANAGEMENT und DIE SPIELERFRAUEN.

    1. DIE SPIELERFRAUEN finde ich klasse. Mindestens als begleitende Aktion wäre das witzig.

  9. hierzu sei auf die Welt-kolumne “ein mann, ein wort” verwiesen:

    > https://www.welt.de/kultur/article133102049/Dafuer-muss-Deutschland-den-Franzosen-dankbar-sein.html

    speziell

    “[…] Ähnlich wie in Frankreich mit „Equipe Tricolore“ und in Italien mit „Squadra Azzurra“ verfügt der DFB damit über einen Markennamen, der fortan im Zusammenhang mit der Fußball-Nationalmannschaft der Herren Anwendung findet. […]” (dt)

    vs.

    “[…] Es ist ein bisschen so, als würden die Franzosen und Briten selbst nun anfangen, ihre Nationalteams L’équipe tricolore oder Three Lions Team zu nennen – zwei Spitznamen, die in den betreffenden Ländern keiner benutzt und die nur in Deutschland üblich sind. […]” (emew)

    scheint interessant zu sein.

    CU TOM

Kommentare sind geschlossen.

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