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„DESIGNED FÜR …“

In der aktuellen Kampagne für das 4er Coupé von BMW heißt es: „DESIGNED FÜR FAHRFREUDE“. Wenn, wie in der 1er-Kampagne vor einigen Jahren geschehen, offenkundig und auf kreative Weise mit Sprache und Typographie umgegangen wird, dann ist das eine feine Sache. Wenn aber schlicht und ergreifend schludriges Deutsch in Kampagnen Einzug hält, will zumindest bei mir so gar keine Freude aufkommen.

Es liegt im Trend, Design in der Werbung und der Kommunikation mehr in den Fokus zu rücken (siehe Microsoft, Apple, IKEA). Wer Designkompetenz beansprucht und vor hat, mit „Design Gefühle zu kreieren, Leidenschaft zu wecken – mit jedem Detail“, so PR-Text BMW, darf sich gerne die Mühe machen, es richtig zu schreiben.

Dieser Beitrag hat 46 Kommentare

  1. “Designed für Fahrfreude”. Aha! Mal von der schlechten, holprigen Sprache abgesehen (so was kommt wieder aus einem tollen Agentur-Hirn – Gruß an “For you. Vor Ort.”) – der Slogan weckt nix in mir. Im ganzen Spot scheint Sand im Getriebe zu sein. Da springt beim mir kein Funde über. Es fehlt eben genau die Leidenschaft und das “Adrenalin”. Ein wirklich sehr gelungenes Gegenbeispiel ist für mich der A-Klasse Spot “Spike”. Ganz ohne Agentur-Worte werden Emotionen geweckt und Fahrspaß vermittelt.

  2. Als durchaus toleranter Freund der deutschen Sprache finde ich aber auch “designt” nicht viel besser als “designed”. Beides tut irgendwie weh.

    Und der Duden hat schon lange die Deutungshoheit über meine Sprache verloren.

  3. Es müsste für mich nicht mal unbedingt der Design-Aspekt in den Slogan. “Geschaffen für Fahrfreude.” zum Beispiel drückt doch irgendwie das selbe aus. Oder “Für Fahrfreude gemacht.” oder “BMW. Fahrfreude garantiert.” oder … Ach, ihr wisst schon. ;)

  4. Wir bemängeln doch schon zu viele Anglizismen in der deutschen Sprache und Bindestriche die manchmal einfach verschwinden und jetzt auch noch Das. Schauen wir uns doch einfach mal die Suchergebnisse zu “Designed für” an. Sehr viele andere Unternehmen oder Produkte unterliegen diesem Fehler. Die Frage ist doch nicht “Weiß BMW nicht, dass es im Deutschen korrekterweise “designt” heißt”, sondern “Warum hat BWM den Fehler so stehen lassen?”, bzw. steckt eine Absicht dahinter, warum es so geschrieben ist?. So oft, wie das Wort im Laufe der Kampagne auftaucht, musste sich BWM darum Gedanken gemacht haben.

    Meine Meinung, warum es dennoch vorkommt: Ich glaub es Interessiert den Betrachter nicht (mehr) im Geringsten. Ich kann mir nicht vorstellen, das sich der Großteil der Zielgruppe in Zeiten, in denen das Wort “Best Ager” in den deutschen Duden aufgenommen wird, darum wirklich Gedanken macht, wenn er nicht gerade mit der Nase draufgestoßen wird. Das weiß BMW. Die Botschaft bleibt weiterhin verständlich.

    Den Punkt den Fabian anbringt finde ich auch interessant.
    “Designed für Fahrfreude” und das englische “Designed for Driving Pleasure” sind sich recht ähnlich im Satzbau.

    Für mich ist genug Adrenalin im Spiel. Und schaut man sich die Bilder zur Kampagne “Designed for Driving Plaesure” an (Fasterpiece, Roarrrdster, Aerodynamite etc.) wird auch wieder auf kreative Weise mit der Sprache umgegangen.

    https://images.thecarconnection.com/lrg/bmw-designed-for-driving-pleasure-advertising-campaign_100419534_l.jpg

    https://images.thecarconnection.com/lrg/bmw-designed-for-driving-pleasure-advertising-campaign_100419532_l.jpg

    https://images.thecarconnection.com/lrg/bmw-designed-for-driving-pleasure-advertising-campaign_100419531_l.jpg

  5. Werden Worte aus einer anderen Sprache in den deutschen Wortschatz aufgenommen hat das meist doch einen guten Grund. Zum Beispiel, dass dieses “neue” Wort etwas so treffend beschreibt, wie es mit deutschen Worten vielleicht nur schwer möglich wäre. “designed” steht so beispielsweise nicht nur für z. B. “gestaltet” sonder auch für er- oder geschaffen, produziert, vorgesehen, bestimmt, erdacht, entworfen, konstruiert, usw.

    Keines dieser deutschen Worte könnte alleine anstelle von “designed” in “Designed für Fahrfreude” stehen. Es würde der Aussage einfach nicht gerecht. (Das ist natürlich andersherum auch so. Worte wie z. B. Blitzkrieg, Doppelgänger, gemütlich oder Zugzwang wurden aus diesem Grund ins Englische übernommen.)

    Ein solches Wort ergänzt folglich die deutsche Sprache in bestimmten Punkten und kann so eine gewisse Wichtigkeit und Bedeutung erlangen, die zu einem eigenständigen Begriff führen kann. Ich denke auch, dass die Schreibweise “designED” auch in Deutschland definitiv die geläufigere sein wird. Egal, was beispielsweise der Duden sagt. Dafür taucht es in dieser Schreibweise viel zu selten auf und wir sind dafür auch einfach viel zu globalisiert und vor allem viel zu vernetzt.

    Und genau das ist hier auch, glaube ich, der Fall. Es geht nicht um das richtig oder falsch konjugierte Verb sondern vielmehr um die, im Wort “designed” zusammengefassten, vielfältigen Bedeutungen für die es steht. Aus diesem Grund hat BMW, bzw. die Agentur auch dieses Wort gewählt. Ein deutsches “gemacht” oder geschaffen” wäre hier leider viel zu plump und würde niemanden ansprechen. Ein “designt” würde nur irritieren und beim Lesen wohl bei vielen zum Stolpern führen.

    Ich finde den Slogan vielleicht nicht herausragend, aber dennoch gelungen.

    Das Wort “Fahrfreude” ist mir übrigens im amerikanischen Sprachgebrauch auch schon begegnet.

  6. Darf ich kurz daran erinnern, dass Urlaube neuerdings auch designt werden? Unter diesem Aspekt spreche ich noch eher Cindy das Privileg zu, auf der Hauptstraße in Castrop-Rauxel über ihrem kleinen Lädchen direkt neben dem Hundefrisör “Flohzirkus” in pinker Neonleuchtschrift (Comic Sans) die Worte prangern zu haben: Cindy’s Nail Design.

    https://www.tui.com/mein-urlaub/

  7. Wahrscheinlich hat es keinen Sinn mehr, sich gegen die Anglizismen zu wehren. Und wenn man sie schon benutzt, dann wenigstens richtig. Und ich denke, DESIGNED ist dann wenigstens noch richtiges Englisch, während DESIGNT ja nun wirklich zum Davonlaufen aussieht.

  8. Mal abgesehen vom “schlechten” Deutsch – das ist billig angelehnt an das “Designed in California” von Apple.

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