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„DESIGNED FÜR …“

In der aktuellen Kampagne für das 4er Coupé von BMW heißt es: „DESIGNED FÜR FAHRFREUDE“. Wenn, wie in der 1er-Kampagne vor einigen Jahren geschehen, offenkundig und auf kreative Weise mit Sprache und Typographie umgegangen wird, dann ist das eine feine Sache. Wenn aber schlicht und ergreifend schludriges Deutsch in Kampagnen Einzug hält, will zumindest bei mir so gar keine Freude aufkommen.

Es liegt im Trend, Design in der Werbung und der Kommunikation mehr in den Fokus zu rücken (siehe Microsoft, Apple, IKEA). Wer Designkompetenz beansprucht und vor hat, mit „Design Gefühle zu kreieren, Leidenschaft zu wecken – mit jedem Detail“, so PR-Text BMW, darf sich gerne die Mühe machen, es richtig zu schreiben.

Dieser Beitrag hat 46 Kommentare

  1. @Manuel:
    Design hört bei einem Auto ja nicht bei der Formgebung auf. Soundkulisse, Materialien und Oberflächen, Neuwagengeruch und sogar das Fahrgefühl: sämtliches “Nutzererlebnis” wird beim modernen Autobau einem Gestaltungsprozess unterworfen, beeinflusst von den Notwendigkeiten von Massenproduktion, Sicherheit, Funktion und Preisgestaltung.

    Vielleicht ist das deutsche Wort “Gestaltung” mit der darin enthaltenenen “Gestalt” ein wenig irreführend, weil man eben nur an Formgebung denkt. Gestaltung ist mehr als das – vielleicht wird auch daher das englische Pendant “Design” so inflationär verwendet.

  2. @Philip:
    Die Funktion des Autos wird durch alle Geräuschgestaltung, Materialien- und Oberflächenauswahl und sonstigen Schöpfungsprozesse an der Form des Wagens nicht beeinträchtigt oder verbessert. Gestaltung ist deswegen genau das richtige Wort, weil es sich auf die Form bezieht. Geräusche, Gerüche und die Haptik des Wagens dienen alle nur der Form, die den Kunden anspringen, wenn nicht sogar überfahren soll.

    Außerdem sollte Design nicht eben yuppiesk plakativ beworben werden, sondern durch die Wahrnehmung als Design auffallen. Wenn man auf ein Produkt “Designed!” draufkleben muss, weist das eher auf Durchschnittlichkeit als auf Innovation hin. Das Auto wird dagegen so mächtig, kraftvoll und aktiv präsentiert, dass das zurückhaltendere, neutralere Wort “Gestaltung” ein viel kontrastrierenderes Understatement bieten könnte.

  3. Hmm, um welches Design geht es hier? Das Auto oder dieser dominierende Ventilator? Der Bildausschnitt ist ungünstig gewählt und das Foto selbst wirkt wie ein schneller Lichttest vor der eigentlichen Aufnahme. Wenn der Ventilator weniger dominieren würde müsste man auch das Logo nicht so riesig einsetzen. Das Auto geht total unter und der Mensch rechts unten ist vollkommen bedeutungslos. Fahrfreude spüre ich nicht. Das sieht mir nach einer ganz schnellen und hingerotzten Arbeit aus.

Kommentare sind geschlossen.

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