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Deportivo Alavés mit neuem Vereinslogo

Deportivo Alavés Logo (2020), Quelle: Deportivo Alavés
Deportivo Alavés Logo (2020), Quelle: Deportivo Alavés

Deportivo Alavés Logo (2020), Quelle: Deportivo Alavés

Der spanische Fußballverein Deportivo Alavés hat sich, wenige Tage nach Ende der laufenden Saison 2019/20 , ein neues Vereinslogo zugelegt. Anlass ist das im kommenden Jahr anstehende runde Jubiläum.

Deportivo Alavés, 1921 gegründet, ist in Vitoria-Gasteiz beheimatet, der Hauptstadt des Baskenlands. In der von wenigen Tage zu Ende gegangenen Saison der Primera División 2019/20 belegt der Club Platz 16. Seit 2016 spielt der Verein nach 10-jähriger Abstinenz wieder in der LaLiga Santander, so der Sponsorenname der höchsten spanischen Spielklasse.

Das zuletzt Mitte der 1990er-Jahre überarbeitete Logo habe schon länger in verschiedenen physischen und digitalen Anwendungen zu Komplikationen geführt, wie es seitens des Clubs heißt. An der Schwelle zum 100. Geburtstag sei es nun an der Zeit das Logo zu überarbeiten, auch um so auf die Veränderungen, die sich in den letzten Jahrzehnten innerhalb der Gesellschaft vollzogen hätten, zu reagieren. Die Überarbeitung des Vereinssignets sei ein Bekenntnis zur Evolution, die die Vergangenheit respektiere.

Auszug der Pressemeldung

Schon immer hat sich der „Paseo de Cervantes“-Verein an Veränderungen angepasst, die der Lauf der Jahre der Gesellschaft auferlegt. Der in LaLiga Santander ansässige Verein kämpft Jahr für Jahr darum, sich neu zu erfinden. Infolgedessen und anlässlich seines hundertjährigen Bestehens ist es an der Zeit, das visuelle Erscheinungsbild des Vereins neu zu definieren. Der Schritt ist ein Bekenntnis zu Modernität und Geschichte, mit dem zum Ausdruck gebracht wird, was dieser Club für seine Fans bedeutet (und bedeutet hat).

Bei den Fans trifft das neue Logo auf geteiltes Echo. Während einige Anhänger dem neuen Logo im Vergleich zu vorher mehr Professionalität und eine gelungene Verbindung zwischen Tradition und Moderne attestieren, stören sich andere daran, wie so oft im Kontext Fußballsport, dass das Logo überhaupt modifiziert wurde. Dabei ist die Veränderung des Logos Teil der Geschichte eines jeden Clubs, wie die jeweilige Logo-Historie belegt. Auch das Logo von Deportivo Alavés hat im Laufe der Geschichte zahlreiche Redesigns erfahren (siehe Logo-Evolution).

Kritisch wird darüber hinaus die Ähnlichkeit mit dem früheren Logo von Hertha BSC bewertet. Der Bundesliga-Club aus der Hauptstadt nutzt allerdings seit 2013 die traditionelle Hertha-Fahne als alleinigen Absender, sodass die im Umfeld von Social Media wie auch in Teilen der Presse verbreitete Gegenüberstellung der beiden Logos nicht den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht.

Deportivo Alavés Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Deportivo Alavés, Bildmontage: dt
Deportivo Alavés Logo – vorher und nachher, Bildquelle: Deportivo Alavés, Bildmontage: dt

Seit je her ist eine blau-weiße Flagge (an einem goldenen Mast) das Erkennungszeichen von Deportivo Alavés. Das nunmehr kreisrunde Signet sei ein „vielseitiger und moderner Schild mit einer Anspielung auf das Original“, so die offizielle Erklärung. Bewusst habe man eine kreisrunde Form gewählt, um auf diese Weise alle Elemente kompakt einrahmen zu können. Der für die Identität des Vereins wichtige Wimpel hat im neuen Logo, der großen Bedeutung entsprechend, nun wieder eine zentrale Position. Bis in die 1950er-Jahre hinein nutzte der Verein immer wieder auch ein kreisrundes Signet.

Darüber hinaus beinhaltet das neue Erscheinungsbild des Clubs drei verschiedene Ausdrucksformen der Marke: das Logo, die freigestellte Fahne sowie das Monogramm „DA“, siehe Darstellung. Auf diese Weise könne man je nach Anwendungskontext für eine Vielzahl von Anwendungen eine jeweils optimale Darstellung ermöglichen. Im Zuge der Vorstellung des neuen Vereinslogos wurden zugleich die Trikots präsentiert, mit der die Mannschaft in die kommende Saison starten wird. Nach jetzigen Planungen ist der Beginn der Spielzeit 2020/2021 für den 12. September angesetzt.

Kommentar

Ein kluger Schritt und eine zeitgemäße vereinfachte Neuinterpretation der Fahnendarstellung. Das bisherige Signet mit seinen mit Pastellkreide gezogenen Strichen wirkt, gemessen an heutigen Standards, unbeholfen, überladen und wie aus der Zeit gefallen. Aufgrund der gewählten Einbettung in einen Kreisring verliert die Fahne, insbesondere von größerer Distanz aus betrachtet, allerdings an Ausdruckskraft – zumindest dann, wenn der Ring blau und der Untergrund weiß ist. Hier hätte man mit veränderten Proportionen zugunsten einer größeren Fahne entgegenwirken können.

Interessanterweise kommt auf den Trikots offenkundig eine leicht veränderte Signetdarstellung zum Einsatz: dort ist die im Binnenraum enthaltene blaue Linie deutlich dünner. Eine solche Abweichung sollte natürlich nicht vorkommen. Die Kritik hinsichtlich der Ähnlichkeit mit dem früheren Hertha-BSC-Logo halte ich für irrelevant, denn schließlich wird das betreffende Logo seit 2013 nicht mehr von den Herthanern verwendet.

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Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Na, das ist ja auf den ersten Blick schon mal viel besser als alles bisherige. Richtig überzeugend ist es aber auch nicht. Wenn man genau hin schaut erkennt man viele Merkwürdigkeiten:

    – Warum hat die dreieckige Fahne jetzt einen “Bügelfalten”-Knick?

    – Das ganze Logo wirkt sehr unruhig durch die extrem hohe Anzahl der Konturen. Zum Beispiel hätte man durch Weglassen der äußeren dünnen blauen Kontur und der inneren dünnen blauen Kontur das ganze beruhigen können.

    – Die Spationierung (besonders beim V und O) finde ich verbesserungswürdig.

    – Die Initiale DA ist ja sehr markant, geht aber auf der Fahne unter. sie ist zu klein. Hier raus hätte man mehr machen können.

    Das Endergebnis ist aber natürlich signifikant besser als die sehr an einen Yachtclub erinnernden “Kritzel-Kratzel”-Vorgängerlogos.

    1. Das vorherige Logo hatte sicherlich ein Update nötig, besaß aber zumindest einen Wiedererkennungswert.

    2. Die einzigen beiden Gemeinsamkeiten, die die verlinkten Logos haben, sind die runde Grundform sowie einen damit einhergehenden umlaufenden Schriftsatz. Davon abgesehen kann aufgrund der starken farblichen, stilistischen und inhaltlichen Unterschiede wohl kaum von Beliebigkeit die Rede sein, auch nicht beim DA-Logo. Ich würde vielmehr sagen, dass das DA-Logo “standardisiert” wurde, wogegen, bezogen auf technisch-funktionale Aspekte, auch nichts einzuwenden ist. Da allerdings der umschließende Kreisring sehr dominant ist, geht, wie auch bereits weiter oben von mir geschrieben, tatsächlich ein Stück weit an persönlicher Ausdruckskraft und Originalität verloren.

  2. Es ist generell schon eine Verbesserung, zumindest im Sinne von “zeitgemäßer Optik”. Die sehr spezielle, ja eigenartige (im positiven Sinne) Bildsprache des alten Logos geht aber leider verloren. Vielleicht hätte man auch eine ordentliche Grafik aus den ursprünglichen Elementen und Formen (Oval) machen können…

    Der oben genannte Begriff “Bügelfalte” trifft es ganz gut. Eine lässig im Wind wehende Flagge sieht anders aus. Für meinen Geschmack finde ich auch die Position des “DEPORTIVO” etwas zu weit links. Zum Ersten, da hier die Flagge näher am Text ist, aber auch weil der optische Ausgleich zwischen “D” und “O” sich etwas nach rechts verlagern sollte. Aufgeräumter und professioneller als das alte Logo ist es sicherlich, aber dafür büßt es deutlich an Charakter ein.

  3. Schön, das jemand die Fehler in der Spationierung auffallen. Unglaublich das sowas durchgeht!

Kommentare sind geschlossen.

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