Den Gamle Fabrik im neuen Design
Den Gamle Fabrik, Dänemarks größte Marmeladen-Marke, hat ein Redesign vollzogen. Sowohl das Logo wie auch die Etiketten der auch in deutschen Supermärkten weit verbreiteten Marke wurden modifiziert, und zwar in signifikanter Weise.
Seit 1979 wird die Marke „Den Gamle Fabrik“, deren Ursprung im Jahr 1834 liegt, für Marmeladenprodukte verwendet. Die Produktion der Marmeladen erfolgt nach wie vor, typisch für diese Marke, in offenen Töpfen ohne zu kochen. Seit vielen Jahren ist die Marke Teil des norwegischen Lebensmittelkonzerns Orkla. Nun wurde das Markendesign von Den Gamle Fabrik grundlegend modifiziert, ohne jedoch dass der Wechsel von Seiten des Konzerns mit einer Meldung gewürdigt würde. Lediglich auf dem Instagram-Profil von Den Gamle Fabrik wurde auf das neue Design eingegangen.
Das Redesign beinhaltet die Umstellung auf neue Etiketten, die sich laut Hersteller besser vom Glas lösen lassen. Damit soll die Wiederverwendung etwa als Einmachglas erleichtert werden. Von der Instagram-Community wird dies, ohne dabei allerdings explizit auf die Gestaltung einzugehen, mit Applaus-Emoticons honoriert. Während die deutsche Website der Marke (dengamlefabrik.de) aktuell noch den alten Look abbildet, wurde die dänische Website (dengamlefabrik.dk…
Ich finde das Redesign gelungen und sehr ansprechend. Und das neue Etikett zitiert ja doch auch das ‚gute, alte Oval’, ohne pseudo-handgemacht daherzukommen. Das finde ich durch den Oval-Ausschnitt ziemlich gut gelöst.
Interessanterweise trägt der Karton mit den neu gestalteten Gläsern auf Deinem Foto, Achim, noch das alte Logo.
Nach einem kurzen Schreck – huch, etwas sehr Vertrautes ist plötzlich anders! – gefällt mir die neue Gestaltung eigentlich ganz gut. Die positiven Aspekte: Die Typografie gefällt mir und ich mag auch die Rundung des Etiketts im oberen Bereich. Für die leichtere Ablösbarkeit der Etiketten gibt es auch von mir ganz großen Applaus! Die eher negativen Aspekte: Mir gefallen die Illustrationen der Früchte nicht! Die haben für mein Empfinden diese Aura der Neunzigerjahre-Stockbildkataloge, so eine idealisierte Airbrush-Anmutung. Mit den Illus werden die Gläser im Konfitüreregal eher weniger auffallen als bisher. Da hätte ich – gerade von den designaffinen Dänen – eine viel modernere Illustrationsauffassung erwartet. Und was ich auch schade finde, ist, dass das Etikett jetzt so viel mehr vom Glas verdeckt! Die hätte ich kleiner gehalten. Ich mochte am alten Design besonders, dass so viel von der im Glas befindlichen Konfitüre zu sehen war. Das hatte so etwas Reines, Pures. So wie selbstgemacht, wenn man die Gläser gerade frisch befüllt, saubergewischt und zum Abkühlen auf den Deckel gestellt hat … *schwelg*
Da schliesse ich mich doch zustimmend an:
Nicht so gut funktioniert auch in meinen Augen die..
– Größe des Ettiketts (auch die Binnengewichtung, die den Firmennamen so stark über die Fruchtsorte hebt)
– Illustration (wirkt wenig wertig…)
FDas Redesign macht mir erst bewusst, dass der alte Look der Etiketten nie wirklich funktioniert hat: irgendwo zwischen „handgemacht“ und „fabrikware“, unausgeglichene Gewichtung und Verteilung der Flächen etc. Das war ja gar nicht so toll! – auch wenn ich die etwas extravagante Type der Fruchtsorte vermissen werde – die war mir immer sympathisch
Für mich ist das eindeutig keine Verbesserung.
Die alten Etiketten hatten die Anmutung dieser Etiketten, die Hausfrau oder -mann nach dem Einkochen selbst auf die Gläser kleben, und ich dachte, das sei so gewollt. Die neuen wirken halt wie Etiketten aus der Lebensmittelindustrie.
Gegen die von Kathrin angesprochene modernere Illustration der designaffinen Dänen spricht ja die Marke schon als solche: Den gamle fabrik, die alte Fabrik, dazu passt kein modernes Design. Eher hätte ich Zeichnungen der Früchte wie aus alten Botanikbüchern genommen…
Aber genau auf dieser Schiene passt eben auch die neue Etikettform weniger.
Kaufen werd ich es weiterhin, und sei es in dankbarer Erinnerung an viele Dänemark-Urlaube, die es wohl in Zukunft nicht mehr geben wird.
Gutes ReDesign. Das Design greift das alte sehr gut auf und ist eine moderne uns solide Weiterentwicklung des Ursprungsdesigns.
„Gegen die von Kathrin angesprochene modernere Illustration der designaffinen Dänen spricht ja die Marke schon als solche: Den gamle fabrik, die alte Fabrik, dazu passt kein modernes Design. Eher hätte ich Zeichnungen der Früchte wie aus alten Botanikbüchern genommen …“
Gerade so etwas wie alte botanische Illustrationen wären in meinen Augen eine gerade jetzt zeitgemäße Art der Illustration, die dennoch klassisch wäre und in diesem Sinne auch zur neuen Typografie passen würde. Die in den Etiketten verwendeten Illustrationen sind jedoch weder handwerklich hochwertig gemacht noch zeitgemäß. Sie wirken, als sei ihr Mindesthaltbarkeitsdatum längst abgelaufen.