Eine Stickerei auf den Sitzen des neuen Spezialfahrzeuges der Polizei Sachsen sorgt seit dem Wochenende für Aufregung. Zahlreiche User auf Twitter und Facebook assoziieren mit der Stickerei Abzeichen, wie sie im Dritten Reich von den Nazis verwendet wurden. Einmal mehr wird klar: Zeichen erzählen Geschichten und sind weit mehr als bloße Dekoration. Ein Kommentar.
Die Geschichte ist schnell erzählt. Kurz nach der Präsentation des neuen Spezialeinsatzkommando-Panzerwagens sieht sich die sächsische Polizei der Kritik von Seiten der Netz-Community ausgesetzt. Aufgrund der Formgebung und der verwendeten Schriftart weckt das Logo des Spezialeinsatzkommandos Sachsen bei vielen Betrachtern Assoziationen zum Dritten Reich. Die Polizei Sachsen weist die Vorwürfe, mit dem Logo solle Nähe zum Nationalsozialismus gezeigt werden, entschieden zurück.
Es geht um dieses Spezialfahrzeug:
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Und so sieht die Stickerei auf den Sitzen aus:
Das umstrittene SEK-Logo auf den Sitzbezügen bei der #Polizei #Sachsen soll entfernt werden https://t.co/xRowzTN882 pic.twitter.com/7tMRZNLcAa
— LVZ (@LVZ) December 19, 2017
Für viele User ist klar, dass hier eine Art Nazi-Symbolik zur Anwendung kommt. Viele andere Menschen hingegen sehen in der Darstellung keinerlei Problem. Wer gezielt danach Ausschau halte, so ihre Gegenkritik, könne in allem und jedem Nazi-Symbole erkennen. Ein häufig vorgebrachter Einwand, der im Grunde jeglicher differenzierten Betrachtungsweise den Nährboden entzieht. Wer in einem solchen Zeichen Nazi-Symbolik erkenne, so ein weiterer ziemlich plumper Einwand, solle sich mal Gedanken hinsichtlich der eigenen Gesinnung machen. Um den geschichtlichen Bezug herleiten zu können, muss man sich zunächst einmal mit der Geschichte befasst haben. Tut man dies, wird man recht schnell zu der Erkenntnis gelangen, dass bestimmte Symbole, Zeichen und Anmutungen fest mit geschichtlichen Ereignissen verknüpft sind und somit bestimmte Assoziationen wecken. Assoziationen, aufgrund derer kürzlich auch der kirchliche Radiosender Domradio in die Kritik geraten ist.
Von der Polizei Sachsen heißt es zur Entstehungsgeschichte des Stickerei-Emblems, es sei im Rahmen des Aufbaus des SEK Sachsen von der Polizei Baden-Württemberg übernommen worden. Das verwendete Emblem sei seit Gründung des SEK Sachsen im Jahr 1991 unverändert. Gleichwohl gab man zu, die Vorlage entspräche nicht dem Markenhandbuch. Man werde die aktuelle öffentliche Diskussion zum Anlass nehmen, die Verwendung des Logos in dieser Form kritisch zu prüfen. Gut so. Kritische Fragen und Einwände wurden und werden von einem, so mein Eindruck, engagierten Social-Media-Manager bereitwillig beantwortet. Auch das ist lobenswert.
Dass das Emblem seit Jahren unverändert sei, ist allerdings de facto falsch, wie sich beispielsweise anhand einer SEK-Vorführung (Link wurde entfernt) im Jahre 2011 leicht überprüfen lässt, wo auf den Uniformen der SEK-Beamten ein anderes Logo zu sehen ist. Es handelt sich hierbei um das folgende Abzeichen:
Wenn das oben abgebildete Abzeichen auf den Uniformen der SEK-Beamten prangt, warum dann nicht auch auf den Sitzpolstern des Fahrzeugs? Denn man fragt sich schon, wie es zu solch einem gestickten Sonderlogo samt gebrochener Schrift kommen konnte, auch weil es keinerlei Verbindung zum sonstigen Erscheinungsbild der Polizei Sachsen aufweist. Gestalterische Freiheit? Gerade hier dürfte es diese nicht geben.
Was die Frage aufwirft, wie denn ein Markenhandbuch-konformes Signet eigentlich aussehen müsste/könnte. Folgt man den Gestaltungsvorgaben zum Erscheinungsbild des Freistaates Sachsen (siehe CD-Manual-Sammlung), sähe das in etwa so aus:
Das sieht freilich weniger schmissig aus als das selbst ersonnene Stickerei-Emblem, das heroisch wirkt und aufgrund der verwendeten Insignien (Lorbeerkranz, Löwen, Krone und Adlerschwingen) Siegesgewissheit signalisiert. Bei der hierbei im Schriftzug verwendeten Schrift handelt es sich übrigens um die Old English, einer vom britischen Schriftgestalter William Caslon bereits 1760 gezeichneten Schrift. Sie zählt zu der Gruppe der gebrochenen Schriften. Die Nationalsozialisten hatten in ihrer Schriftpolitik gebrochene Schriften zunächst zur „Normalschrift“ erklärt, um schließlich 1941 die Abkehr von der von den Nazis als „Judenschrift“ titulierten Schwabacher – in Verkehrung der tatsächlichen Entwicklung dieser Schrift – zu vollziehen. Auf gebrochene Schriften folgte die Antiqua-Schrift. Gebrochenen Schriften als Nazi-Schriften zu bezeichnen, ist, da diese seit dem Mittelalter verwendet werden, falsch. Richtig ist, dass die Nationalsozialisten mit gebrochenen Schriften ihre Propaganda betrieben haben. Dieser Eindruck hat sich in den Köpfen der Menschen, über Generationen hinweg, eingeprägt.
Mit diesem Erbe gilt es als Gestalter verantwortungsvoll umzugehen, was keineswegs heißt, man dürfe oder solle keine gebrochenen Schriften verwenden. Wenn eine urige Gaststätte im Erzgebirge – oder im Schwarzwald – eine gebrochene Schrift auf dem Schild nutzt, um damit möglicherweise eine traditionelle Gastronomie zu betonen, ist das etwas völlig anderes als wenn eine solche Schrift als Erkennungszeichen einer staatlichen Einrichtung fungiert. Zumal, wie die Verantwortlichen auf Seiten der Polizei eingestanden haben, die Gestaltung losgelöst vom sonstigen Erscheinungsbild des Freistaates Sachsen ist. Würde sich der Freistaat Sachsen eine Fraktur als Hausschrift zulegen, um damit Broschüren und Dokumente auszustatten, gäbe es ganz sicherlich großen Protest. Insofern ist auch in diesem Fall, da sich das SEK der Polizei damit schmückt, der Protest verständlich und, wie ich meine, berechtigt.
Dass es sich bei diesem Stickerei-Emblem um ein höchst fragwürdiges Zeichen handelt, lässt sich an einem weiteren Merkmal erkennen: denn anstelle des offiziellen Landeswappens Sachsen ist in der Stickerei das Wappen des Königreiches Sachsen dargestellt, was den Eindruck vermittelt, man nehme es bei der Polizei Sachsen mit geschichtlichen Zusammenhängen eben nicht so genau. Ein Vorwurf, der vor dem Hintergrund einer seit Jahren immer stärker geführten Rechtsradikalismusdebatte in Sachsen besonders schwer wiegt. Wer in dem Stickerei-Emblem nur den dekorativen Charakter nicht aber die symbolische Bedeutung erkennt, sollte noch einmal genauer hinsehen*. Insofern war die Polizei Sachsen gut beraten, das Thema nicht zu bagatellisieren. Nun sollte man handeln und das Fahrzeug zur Revision zum Hersteller Rheinmetall schicken.
* Als Anregung hierzu sei das Buch Das Erscheinungsbild der Nationalsozialisten von Andreas Koop genannt.
Update 18:36: Vor wenigen Minuten meldet das LKA Sachsen:
Das Logo auf den Sitzen unseres #SurvivorR hat in den letzten Tagen Anlass dazu gegeben, die @PolizeiSachsen mit ungewollten, ideologischen Attitüden in Verbindung zu bringen. Das war nicht beabsichtigt. Das LKA hat sich entschlossen, das Logo auf den Sitzen zu entfernen. https://t.co/6384JLZt1N
– SMI Sachsen (@SMIsachsen) December 19, 2017
Und das kleine s in Sachsen ist das falsche Schluss-s!
das in “…einsatz…” auch!
Wer immer das gestaltet hat, hat sich zumindest nicht sehr viele gedanken gemacht.
Rotis semiantiqua in versalien wirkt übrigens ebenso befremdlich mit den einseitigen serifen ….
Es sei angemerkt, dass die Nazis grundsätzlich keine besondere Meinung zu den Schriften hatten, abgesehen davon dass gebrochene Schriften damals als die deutsche Schrift galten.
Tatsächlich mussten sie mit der Verwendung von gebrochenen Schriften aufhörten, weil im Ausland kaum jemand diese sinnvoll lesen und schreiben konnte. Das stand einer effizienten Besetzung und Ausbeutung sowie der Verbreitung von Deutsch als “Weltsprache” im Weg. Das mit den “Schwabacher Judenlettern” war nur eine vorgeschobene Rechtfertigung, die irgendwie in die Ideologie passen sollte.
An der Verbindung von gebrochener Schrift zur “früher war Deutschland besser”-Romantik, ob man sich heute an vor 78 Jahren erinnert oder vor 78 Jahren an vor 113 Jahren, ändert das nichts.
Seltsam, die FAZ, welche laut Wikipedia unter Journalisten seit langem als eines der deutschsprachigen Leitmedien eingestuft wird, der die Funktion zukommt, gesellschaftliche Kommunikation und Öffentlichkeit zu gestalten und zu prägen, verwendet die gleiche Nazischrift (?) als tägliche Überschrift und berichtete bereits am 18.12.2017 über gleiches Thema.
Es wird Zeit, die Affinität der FAZ-Redakteure zur rechten Szene in Deutschland zu prüfen.
Netter Versuch, aber laaaaaangweilig.
Zwei Möglichkeiten: Sie haben entweder den Kommentar oben nicht gelesen oder kein Wort verstanden.
Eigentlich ist der Einwurf zu platt, aber trotzdem mal eine Antwort, stellvertretend für die vielen Relativierungsversuche: Das vorliegende Emblem, dass diesen Trubel verursacht, ist eben nicht nur das, ein in Fraktur gesetzter Schriftzug: es ist ein komplexes Konstrukt unterschiedlicher Elemente. Flügel, Lorbeerkranz, Frakturschrift, Wappen – jedes dieser Elemente einzeln wäre zwar im Einzelfall immer noch fragwürdig bis fehl am Platz (Wappen, Frakturtypo in Einsatzfahrzeug), aber erst die bewusst herbeigeführte Kombination und Anordnung der Elemente erinnert an einschlägige Zeichensprache aus der Zeit des Nationalsozialismus und in ihrer fast naiven Ausprägung noch weit aus deutlicher an die Zeichensprache neonazistischer Szenen. Dies wird so eindeutig erfüllt, dass ein Zufall oder eine Unbedachtheit in meinen Augen mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann. Die Urheber dieses Emblems kennen die Symbolik und bewegen sich in ihr sicher.
So ein Polizei-Einsatz-Fahrzeug repräsentiert das Gewaltmonoplol eines demokratischen Rechtsstaates. Unsere Polizei hat sich hier wie überall jeder Form martialischen Auftretens, Militäromantik und im Besonderen Liebäugelei mit rechtsextremen Gedankengut zu enthalten.
Das ist ein politischer Skandal, und in Anbetracht der vielen relativierenden Meinungen die man online dazu lesen muss, ein weiterer Beweis für die desolate und völlig unzureichende ästhetische Bildung in diesem Land.
Sehr guter Kommentar, genau so sehe ich das auch. Danke dafür.
Das mag so sein, es wird aber ein wichtiger, bis der wichtigste Aspekt in der Diskussion (bewusst) nicht beachtet. In der Kommunikation ist immer nur das vorwerfbar, was der Sender sagen wollte und nicht was der Empfänger verstehen wollte. Das heißt, wenn jemand mit seinem Anliegen (hier das Logo des SEK) sich nicht als nationalsozialistische Vereinigung präsentieren will und dies auch mehrfach betont, ist es hinfällig darüber zu diskutieren, ob die Damen und Herren vom SEK eventuell Nazis sind. Jede Empörungs-Grenze die vonseiten des Empfängers gezogen wird, ist völlig willkürlich und nicht belastbar. Hier ein Beispiel: Warum darf die Polizei in Deutschland Autos der Marke Volkswagen fahren? Man könnte sich genauso darüber empören, dass eine Marke, die von den Nazis erfunden wurde, heute vom Staat genutzt wird. Diesen Vorwurf zu erheben wäre genauso sinnvoll oder sinnlos wie hier das Logo des SEK ins braune Licht zu rücken. Alle Elemente des SEK-Logos sind älter als der Nationalsozialismus im Gegensatz dazu ist das VW-Logo unter Nazi-Regie entstanden also eine originale Nazi Kreation, das empört aber niemanden. Ob es wie ein typisches Nazilogo aussieht ist dabei nicht erheblich, da die Herkunft ja nicht zweifelhaft ist.
@Fiffi Wie kommst Du darauf, dass “in der Kommunikation immer nur das vorwerfbar sei, was der Sender sagen wollte”? In der Kommunikationstheorie geht es u.a. darum, dass zwischen Sneder und Empfänger Botschaften auf mehreren Ebenen ausgetauscht werden und was der Sender zu sagen glaubt nicht unbedingt das selbe ist, was der Empfänger hört – ohne das einseitig zu Gunsten des einen oder anderen zu werten. Zumal hier ja nicht einmal klar ist was der Sender mit der Stickerei sagen will (und zu wem). Die jetzt angesichts des Skandals getätigten offiziellen Stellungnahmen kann man wohl kaum als unbezweifelbare Infomation über die damalige Intention des Logodesigners werten.
Ausgehend davon, dass es sich bei dieser Stickerei um ein Logo handelt, das bislang an keiner anderen Stelle in Erscheinung getreten ist, zumindest blieb es bis vor wenigen Tagen von der Öffentlichkeit unbemerkt, ist davon auszugehen, dass das Stickerei-Emblem, auch da es im Fahrzeuginneren angebracht wurde, ausschließlich die eigenen Beamten adressiert. Hier sollte das Lorbeer-bekranzte „Königswappen“ wohl einerseits das Wir-Gefühl stärken und gleichzeitig motivierend wirken (-> Siegesgewissheit vermittelnden Anmutung). Wenn sich Polizeibeamte in Deutschland tatsächlich mit dieser Symbolik identifizieren und ein Stück weit selbst definieren, wirft dies die Frage auf, ob die Ausbildung der Beamten nicht im Bereich der politischen Bildung gravierende Lücken aufweist.
@lab Wie kommst du darauf, dass es anders wäre? Der Sender ist für das Gesagte verantwortlich nicht für das Gehörte. Kommt es zur Störung verantwortet er eventuell den Fehler in der Form, nicht aber im Inhalt der Botschaft. Man kann den Verantwortlichen bei der Polizei in Sachsen vorwerfen hier unsensibel zu sein und sich der Geschichte nicht bewusst zu sein (Form) nicht aber, dass Sie Neo-Nazis sind.
Man stelle sich mal vor, ein Angeklagter vor Gericht wäre für das verantwortlich, was der Richter hören wollte und nicht für das was er sagen wollte. Der Willkür wäre Tür und Tor geöffnet.
Ich habe mehrfach gelesen, dass sich die Verantwortlichen der Polizei vom NS-Gedankengut distanzieren und liefern Begründungen, warum sie der Meinung sind, es handle sich nicht um Nazi-Logos. Was wäre denn noch vonnöten um zu Belegen, dass man kein Nazi ist? (Würden sich überzeugte Nazis von ihrer Ideologie distanzieren?). Hier wird der Skandal gesucht, wie so oft. Das Problem ist, ab einem gewissen Punkt, dass die Gesellschaft bei diesen Themen abstumpft und unsensibel reagiert, wenn tatsächlich ein Brauner am Werk ist. Dieser Reflex ist dann ein Ergebnis eines inflationären Umgangs mit dem Thema. Das Pulver wird bereits bei solchen Themen wie einer Autositz-Stickerei verschossen.
@Fiffi:
So einfach ist es ja nun nicht: Dem Sender kommt schon ein gutes Stück Verantwortung für seine Botschaft zu. „Unsensibel“ ist in meinen Augen ein geradezu haarsträubende Verharmlosung.
Die Polizei in Sachsen hat neben vielem Anderen täglich mit kriminellen Milieu der rechtsextremen Szene zu tun – Die Polizei in Sachsen sieht sich seit Jahren dem Vorwurf ausgesetzt von Sympathisanten des rechten Spektrums unterwandert zu sein – die Polizei in Sachsen begegnet im bundesdeutschen Vergleich einer der zahlenmässig stärksten kriminellen Gruppe Rechtsextremer und hat mit die meisten rechtsextremen Übergriffe zu bearbeiten.
Es ist schlichtweg unmöglich dass ein säschsischer Polizeibeamte, ob auf der Straße oder in der Verwaltung, angesichts eines solchen Zeichens keine einschlägigen Assoziationen hat. Dass diese dann nicht kritisch genug bewertet werden um sich ggfs. davon zu distnazieren ist das Wesen des Skandals.
Es gibt einfach kaum belastbare Anhaltspunkte die dem Zeichen innewohnende Symbolik von der Verwandtschaft zu neonazistischem Gedankengut freizusprechen.
Der verweis auf Militär-Übliche Zeichensprache ist ebenso unerträglich: Die Polizei hat sich von derlei Bestrebungen weit zu distanzieren. Polizisten, die Korpsgeist, Bewaffnung, Einschüchterung und martialisches Auftreten lieben sollten sich lieber beim Heer verpflichten – sie haben Ihren Beruf nicht verstanden.
Guter Einwand.
Dennoch, ich halte es nicht für belastbar genug, um deshalb ein bewusstes Handeln zu unterstellen. Keines der gezeigten Elemente ist eindeutig durch die Nationalsozialisten verwendet und damit vorbelastet worden.
– Der Lorbeerkranz ist völlig beliebig und kommt in zahlreichen westlichen und anderen
Kulturen als Symbol vor.
– Der Löwe kann so auch von Engländern oder der Stadt Jerusalem benutzt werden
– Die Schwingen winden sie in jedem Abzeichen eines Lufthansa-Piloten
– Eine Krone ist nichts nationalsozialistisches
– Die Typo nennt sich Old English.
In der Gesamtheit wirkt es altbacken, deutschtümelnd und gestrig, da gebe ich dir recht. Ich kann auch nicht ausschließen, dass es seinen Ursprung im rechten Gedankengut hat. Ich kann aber genauso wenig mit Bestimmtheit sagen, dass der Gestalter routiniert auf der Klaviatur rechter Ästhetik spielt, da ich die Möglichkeit, dass es nicht so ist, für nicht ausgeschlossen halte. Es reicht mir nicht aus, um hier einen Vorwurf zu kreieren, die Macher wären zweifelsfrei Nationalsozialisten mit allen sich daraus ergebenen Konsequenzen.
Niemand glaubt erwiesenermaßen an die Existenz unterschiedlicher menschlicher Rassen (und das ist der Kernvorwurf, wenn jemand als Nazi und damit Rassist bezeichnet wird) weil er ein altbackenes Logo verwendet. Es kann ein Anhaltspunkt sein, um zu forschen, ob die Gesinnung tatsächlich unseren heutigen Vorstellungen von Rechtsstaatlichkeit erfüllt. Daraus aber ein Urteil abzuleiten ist nicht angebracht, zumindest wenn man selbst an demokratische Grundsätze glaubt.
Mir geht schlicht die Vorverurteilung zu weit. Zumal auch nicht sonderlich differenziert wird. In der Diskussion ist von der Polizei in Sachsen die Rede. MMn ist diese aber auch pluralistisch wie ganz Sachsen. Die Vorverurteilung hat auch etwas Stereotypes (wie so oft, wenn es um Sachsen geht).
Auch wenn wir hier wohl nicht gleicher Meinung sind, ich wünsche dir und deinen Lieben ein frohes Fest!
************* dt-Hinweis:
Der Inhalt des Kommentars wurde entfernt, da dieser gegen die Netiquette verstößt.
****************
Ganz super erkannt und ein prima Beispiel geliefert, das der Autor sogar noch in den Text einbauen könnte. Sie haben hier nämlich (nochmals) sauber hergeleitet, warum es eben einen Unterschied macht, wo was wie eingesetzt wird. Eine Frakturschrift macht noch keine Nazisymbolik und eine Zeitung ist etwas anderes als ein Bundesland oder eine Behörde. Spitzenleistung! Vielen Dank.
Die FAZ bedient eben keine Dritte-Reich-Optik, da der Kontext ein anderer ist und lediglich ein einzelner Bestandteil aus dem “Fundus”, dem sich damals wie heute “Nazigestalter” bedienten, hier Verwendung findet. Eine Wappen- oder Adler-hält-Hakenkreuz-Optik hätte hier den Unterschied machen können. So ist es schlicht eine Fraktur.
“Manchmal ist eine Schrift nur eine Schrift.” — Siegmund Freud (überliefert)
Hmhmhm: Das kommt, weil dieses moderne Logodesign
mit seinen dünnen Linien und dünnen Serifen deutlich den Fakt unterschlägt, dass das Ding so für gewisse Anwendungen nicht stickbar ist. (Designer: ran!)
und daher nichts Sinn
stickendesstiftendes bereithielt …… dann
hat die freundliche rheinische Rheinmetall / MAN Stickerei aus Düsseldorf mit eigenen Motiv-Modulen aus ihrem Archiv ausgeholfen?hat wer dann geschichtsvergessen ausgeholfen?Ganz klar wird mir diese seltsame Sache nicht.
Wie sehen die Schulterklappen der SEK Sachsen aus?
Logo auf deren Website so:
Auch mit so Flügeln.
Gerade bei einer staatlichen Institution müssen Gestaltungs-Richtlinien und -Vorgaben eingehalten werden. Das durfte so nicht passieren. Punkt. Und gerade in Sachsen ist Rechtsextremismus ein Thema, weshalb man diesbzgl. besonders sensibel sein sollte.
Der Argumentation bzgl. der gebrochenen Schrift stimme ich Achim voll und ganz zu.
Die Kombination Lorbeerkranz und Schwingen haben zumindest in der Bundeswehr (beispielsweise Springerzeichen) ihre Berechtigung. Ob diese offiziell bei der Polizei auch so eingesetzt werden – dafür fehlt mir der Einblick. Aber auch hier bitte in Originalform und keine Abwandlungen mit gewollten oder nicht gewollten Assoziationen.
Ja sind denn alle Naziphob geworden?
Auch wenn es offensichtlich eine rethorische Frage ist: Ja, ich habe Angst vor Nazis. Und ja, ich finde es bedenklich, wenn ein Teil einer Institution wie die Polizei nach eigenem Gutdünken ein losgelöstes Design entwickelt.
Was die Fraktur-Schriften angeht, zählt für mich immer noch das, was die meisten Leute damit assoziieren. Ich als Designerin weiß, wann die Gebrochenen entstanden sind, aber die meisten Leute eben nicht. Für die ist die erste Assoziation mit gebrochenen Schriften eben Nationalsozialismus. Ich verwende sie trotzdem gerne, aber eben nicht für die Polizei.
Gut argumentiert, finde ich, Achim.
Das klingt, als wäre es etwas schlechtes, kein Bock auf Nazis zu haben.
So schnell gehts: Während ich beim Dom-Radio-Logo noch jeden Bezug auf die Nazizeit als unredlich titulierte, klingeln hier alle Alarmglocken.
Die Sache selbst finde ich schon tragisch genug, aber obendrauf kommt noch die Erkenntnis, dass so vielen Menschen völlig gleichgültig zu sein scheint wie es um die Polizei im Lande Sachsen bestellt ist:
So ein Detail, ein Handvoll Stickereien in zwei Einsatzfahrzeugen sind natürlich nur ein unwichtiges Detail, sie zeugen aber von weitaus bedeutenderem:
Entweder die sächsische Polizei ist in ihrer Verwaltungsebene von Sympathisanten der rechtsextremen Szene unterwandert.
Oder die Verwaltungsebene der sächsischen Polizei offenbart einen eklatanten Mangel an Fingerspitzengefühl, hat keinerlei Kenntnis ihrer kriminellen Stammklientel und fährt jede Öffentlichkeitsarbeit mit Karacho an die Wand.
Egal wie herum man das betrachten will, es bleibt ein Skandal…
Und ja, die kleinen “s” müssten als Lang-s geschrieben sein.
Sowohl im Einsatzkommando als auch bei Sachsen, worauf der erste Kommentator bereits hingewiesen hatte. https://de.wikipedia.org/wiki/Langes_s
Das sollte in einem Design- und Satz-Blog nicht unerwähnt bleiben.
Richtig beobachtet.
Jedoch: Ist es nicht zu nett, eine unkorrekte Sache in ihren ebenfalls falschen Details auch noch optimieren zu helfen? Da doch nicht für, oder?
Wo ich herkomme, sagt man zu solchen Fails, deren Detail man auch nicht mehr reparieren sollte: Wech mit Schadn! Oder: Aa scho wurscht!! ;-)
War mir auch gleich aufgefallen. Frakturschriften werden ja mittlerweile sehr häufig im Antiquasatz verwendet. Aber das ändert auch nichts an der Wirkung der gebrochenen Schrift.
Die Entschuldigung “Das wurde so vom Hersteller geliefert” ist eine der dümmsten, die ich jemals gelesen habe. Irgendjemand muss da doch genau diese Vorlage geliefert und jemand muss das so freigegeben haben. Ich habe noch keinen Dienstleister erlebt, der einfach mal so nach Gutdünken und ohne Absprache irgendwas macht.
@onlime Rein hypothetisch: Es könnte ja sogar so sein, dass der Hersteller das so entschieden hat. Es könnte ja sein, dass die Entscheidung zur Gestaltung nicht seitens der Polizei sondern seitens Rheinmetall fiel. Ob absichtlich oder unbedacht, ob SEK oder Rheinmetall, ob eine Einzelperson oder das komplette System, darüber kann man aktuell nur Mutmaßen. Wir waren wohl alle nicht dabei und das wird bestimmt aufgeklärt und dann entsprechend in den Medien breitgetreten werden. Aber vorab verurteilen und unterstellen, dass eine Begründung eine dreiste Lüge sein muss, ist sicher nicht der richtige Weg.
Wer schon einmal beruflich mit Behörden zu tun hatte, weiß, dass ein solcher Auftrag nie und nimmer ohne div. vorherige Abstimmungen an einen externen Auftragnehmer erteilt wird. Da haben also mehrere Beteiligte die Augen zugedrückt. Absicht? Vermutlich. Dafür spricht, dass das Zeichen nicht auf dem Fahrzeug steht, sondern nur – für Außenstehende nicht sichtbar – auf den Sitzen. Da frage ich mich auch, warum um Himmels Willen die Sitze überhaupt bestickt werden, wenn’s keiner sehen kann? Nur fürs Ego?
und vor allem: wer zahlt fuer dieses Ego? :(
Als “Normalbuerger” bekomme ich schon keine 88 (ok, kann man ggf noch nachvollziuehen), 888 (wtf) oder 8888 mehr auf’s Kennzeichen, weil irgendwer es ja verwechseln koennte… Mannmannmann, Hans-Josef kann meinetwegen sein HJ bekommen, muss dann halt vielleicht mit Spruechen oder auch mehr leben – aber wer’s will?! Warum wird WC nicht als anstoessig verboten? Ok, S-EX ist es ja wohl (genauso albern mMn), aber die 8 ist im asiatischen Kulturkreis eine Glueckszahl, je mehr auf dem Kennzeichen desto teurer… Aber in Doitschland muss ja wieder die Nazikeule geschwungen werden…….
Frohe Festtage!
Ach Gottchen! Ist schon armseelig, wenn man sich wegen jeder gebrochenen Schriftart aufregt.
Was so in unseren (westdeutschen) Großstädten abgeht, ist wohl nicht so schlimm?!
Schammhaar oder Kharma oder Gnade der späten Geburt? Es wird sich nicht wegen einer Fraktur aufgeregt, sondern über die Zusammenhänge.
So ein hochgeschaukel wegen eines Logos.
Wenn die Leute nichts besseres zu tun haben und überall nur Dinge sehen was nach Nazisymbolik aussehen KÖNNTE, na dann Gute Nacht.
Für mich völliger Blödsinn.
Da müsste man ja bei der Bundeswehr genauso gewisse Zeichen an der Technik und Uniformen infrage stellen.
Nicht das ich jetzt auch noch Nazi sein soll, nur weil ich dieses Logo nicht anprangere.
1. Es “könnte” nicht nur, es ist “Nazisymbolik”, zumindest “Neonazi”-Symbolik. Quelle: T-Shirt Prints auf jedem beliebigen Rechtsrockkonzert…
2. Die Polizei ist eben kein Militär – soweit kommts noch…
Der schreibst ein Datenmüll herrlich
Im Gegensatz zu dem Dreiecksvorwurf (der total lächerlich ist), sehe ich hier die Kritik schon gerechtfertigt, da es optisch und thematisch in die entsprechende Richtung geht und evtl. auch gehen soll. Hier hat man also eine Schnittmenge beim Thema, im Gegensatz zum kirchlichen Radiosender. Man hat so zwar nichts falsches gemacht, die Darstellung ist aber schon eher unpassend und unglücklich gewählt, gerade noch für ne Abteilung aus Sachsen.
Außerdem sind Abzeichen und Schrift (gerade Frakturschrift) was ganz anderes als geometrische Grundformen wie ein Dreieck.
Vor wenigen Minuten meldet das LKA Sachsen:
Und wieder wird “klein bei” gegeben.
Zeitgemäß würde ich behaupten, das Logo müsse ein rosa farbenes Einhorn sein, aber da gäbe es sicher auch wieder Diskussionen darüber.
So ein Blödsinn, man fragt sich bei solchen Kommentaren wirklich, was Dich auf diese Seite verschlagen hat, ist bei RTL2 Sendeschluss? Augenscheinlich ist Dir das nicht bewusst, aber Rücksichtnahme, Kompromiss- und Gesprächsbereitschaft sind kein Zeichen von Schwäche sonder von Zivilisiertheit.
Diese Verachtung gegenüber Allem aus der Zeit des NS Regimes wächst von Tag zu Tag. Es ist richtig über die Gräueltaten zu berichten, aber jede andere Facette dieser Zeit wird leider genauso verteufelt. Am besten sollte sich jeder, der sich hier empört und deutsche Vorfahren hat, tagtäglich und für einige Stunden geißeln; der 2. Weltkrieg ist zwar nicht Eure Schuld, aber ihr habt vermutlich stärkere Verbindungen zu dieser Zeit als die Bestandteile dieses Logos. Los, gebt Euch, gebt Euch hart.
“Es ist richtig über die Gräueltaten zu berichten, aber jede andere Facette dieser Zeit wird leider genauso verteufelt.” – Na was denn: die schicken Uniformen und die Autobahnen und dass es keine Arbeitslosen gab und man zusammengehalten hat? OMG
Genau!
War nicht alles schlecht im Reich! Es gab Geschäfte, Wochenmärkte, Kinos, Arbeit, immer was leckeres zu Essen und alle wurden mit Respekt behandelt.
Außer halt Juden, Sinti & Roma, Schwule, Behinderte, Kommunisten, Sozialisten, Geistliche, Menschen die versucht haben, Verfolgten zu helfen.
Genau solche Facetten wie ein Logo mit NS-Anmutung bei einem deutschen Sondereinsatzkommando müssen öffentlich diskutiert und verteufelt werden. Nazi-Symbolik gehört fest zum Nationalsozialismus und sie in unserer heutigen Zeit nicht zu geißeln bedeutet, die Zeit des Nationalsozialismus ein Stückweit zu relativieren und zu normalisieren.
Welche Facette des Lebens im Dritten Reich, die im Zusammenhang mit NS-Symbolik steht hättest Du denn gerne von der Verteufelung ausgeklammert? „Kraft durch Freude“, die Hitlerjugend, die Autobahnen, die „Vollbeschäftigung, die billigen Wohnungen (von denen es auf Grund der Deportationen ja reichlich gab)? Falls es da tatsächlich etwas gegeben haben sollte, würde ich mich über eine Antwort freuen, ansonsten war das wohl nur der übliche Geschichtsrevisionismus der neuen Rechten.
Wann hört eigentlich mal dieser linksgedraller Müll auf. Schaut in die Geschichte Links/kommunistisch oder Sozialistisch geführte Epochen oder Länder nach. Die nehmen sich nicht viel mit dem Nazionalsozialimus! Und übrigens entspring der Nazionalsozialimus na woher aus dem Sozialismus. Und wie sich eine Staatsform entwickelt richtet sich nach dem Regierungapperat und dem Interesse der Wirtschaftsriesen. Geschichte sollte objektiv belesen werden und jedem getöteten gedacht werden.
Die anseren sind auch nicht beser, ist kein Argument! Die Polizei soll auch keine Stasi-Methoden anwenden oder Stickereien mit Hammer und Sichel verwenden.
Der Staat muss sich gegen demokratiefeindliche Tendenzen wehren und sollte bei seinen eigenen Institutionen besonders scharf kontrollieren. Und mit der Staat meine ich auch uns Bürger.
Mal wieder ein schönes Beispiel für “Whataboutism” (“ja, mag sein, aber was ist mit…”). Und überhaupt: was zum Teufel ist linksgedraller Müll? Na, dann mal ran an’s objektive Belesen!
Ach was schreib’ ich…ist eh’ für die Katz.
Vergessen wir mal auch die jüngere Geschichte nicht – hier zu nennen wären die Gruppe Freital, die Anti-Antifa sowie Blood & Honour oder andere rechte Netzwerke (genauer gesagt, deren Symbole und deren Gestaltungsempfinden). Es ist zwar richtig, dass die Fraktur im dritten Reich als “Judenschrift” verschrien war, aber das hält ja die heutigen Nazis nicht davon ab, diese als Erkennungszeichen trotudem zu verwenden. Bekanntlich nehmen die es mit der Geschichte ja nicht so genau. Diese haben alleine am “traditionell” anmutenden Schriftbild Gefallen gefunden, zumal bei den neuen Rechten, wie den Identitären oder anderen Nazi-Hipstern, ja gerne mal der Bezug zum dritten Reich geleugnet wird und durch eine postulierte “deutsche” oder sogar “germanische” Identität ersetzt wird. Freilich sollte man dabei bedenken, dass das Kalkül ist, schließlich lässt sich schlecht Werbung für eine Bewegung mit dem Holocaust oder offen kommunizierter, grundloser Gewalt machen. Aber jemanden langsam an das von Hass zerfressene rechte Weltbild heranzuführen, über den Umweg “Verlust der Heimat”, diverse Feindbilder, “wir-gegen-die”-Attitüde, “Werte”, vor allem aber Ängste, das funktioniert.
Gerade deshalb, weil sich die Nazis heute so viel Mühe geben, angeblich andere Menschen als damals zu sein, sollte man weder die Gefahr von rechts unterschätzen noch ihnen Dummheit unterstellen. Etwas zynisch könnte man sagen, dass die rechte Attitüde heutzutage einem Rebranding unterzogen wird.
Das lässt sich übrigens sogar am vorher erwähnten Logo der Identitären nachvollziehen, das direkt an das Wappen der Spartaner im Kampf mit den Persern angelehnt ist. Kann sich noch jemand an die Vorwürfe an Frank Miller erinnern, der ja bekanntlich den Comic, der als Vorlage für “300” diente, gezeichnet hat? Damals hieß es bereits, der Film hat eine leicht rechts anmutende Botschaft von genetischer Reinheit, zumal der Verräter ausgerechnet als Buckliger, ja sogar Kranker dargestellt wurde. Ein gesunder Geist wohnt schließlich in einem gesunden Körper. Diese Diskussion erscheint heute absurd, weil fast artifiziell, dabei hat sie meiner Meinung nach damals wie heute ihre Berechtigung. Das ist nur ein weiterer Beleg für die Situation des Frosches im Kochtopf, in der sich auch unser Land befindet, dass solch eine Auseinandersetzung mit derart kleinteiligen Details gar nicht mehr wirklich stattfindet. Ob man jetzt in diesem Film etwas Rechtes entdecken mag, sei an dieser Stelle mal offen gelassen, wichtig ist mir persönlich eher, dass es zumindest die kritische Betrachtungsweise gab. Aber sicher ist, dass der große Erfolg des Films damals das martialische Männerbild, das dort gezeigt wird, eben auch die moderne Wahrnehmung von “spartanischer Ehre”, etc. geprägt hat. Popkultur ist nunmal wichtig und besitzt durch die enorme Exposition eine schier unbändige Kraft, gewisse Symbole, Wörter und Ideen mit Assoziationen aufzuladen. Woran würden die Leser wohl denken, wenn ich ein rotes V in einen Kreis zeichnen würde? Aus dem gleichen Film stammt bekanntermaßen die Maske der Anonymous-Bewegung.
Sieht man sich dann ergänzend noch an, aus welchem Erdteil die Perser stammen (und welcher Religion sie angehörten), wird schon ziemlich deutlich, dass auch ein Lambda nicht einfach nur ein Kreis und ein Winkel ist, und die Identitären sicher auch keine harmlosen “300”-Fans sind. Die von der Identitären geforderte “Reconquista” ist ganz linientreu ebenfalls eine krude Anleihe aus der Geschichte, sogar zurückgehend bis 1492, als die Spanier die Mauren vertrieben.
Alles in allem muss man sagen, dass die Argumentation mit dem Geschichtsbuch hier zwar notwendig ist, aber sicherlich nicht die einzige Komponente zur Deutung der von Rechten verwendeter Zeichen. Gerade die vermeintlichen Widersprüche sind es, die ihnen den Schutz bieten, sowas trotz Empörung nach außen als “harmlos” zu verteidigen, weil es eben nicht ganz das ist, was damals wirklich verwendet wurde oder worden wäre. Und in dieser scheinbar “harmlosen” Provokation steckt das Gift: Teenager WOLLEN und MÜSSEN provozieren, um ihre Grenzen kennenzulernen. Wer hat nicht mal Punk-Musik gehört und “Arbeit ist scheiße” gebrüllt, als er jung war? Nur um zu sehen, was passiert und wie weit man kommt? Selbstwirksamkeit und Konsequenzen sind die Kernthemen des Heranwachsenden. Gerade hier kann man die Jugend also super abholen, die viel Idealismus und Kraft, aber wenig gefestigte Ideen und Charakter besitzt. Eine holistische Ideologie, die den Zugriff auf Frauen, Arbeit und ein Land “wie aus der Kindheit” (ob wahr oder nicht) verheißt, das klingt doch verführerisch, wo Armut grassiert und Perspektivlosigkeit zur vorherrschenden Weltauffassung avanciert.
Rechts sein bedeutet in einer globalisierten Welt, in der das Internet etabliert ist und wir es gewohnt sind, die Geschehnisse aus den entlegensten Winkeln mitzubekommen, dass die Identität ebenfalls neu erfunden werden muss. Nationalismus ist einfach, ich gehöre dazu, du nicht, steht ja in meinem Pass. Wie funktioniert das, wenn wir alle vernetzt sind? Indem man es auf den KGN ein Level darüber hievt. Die “weiße Identität”, die man dann einfach annimmt. Problem gelöst, Lösung einfach, schon kann sich der Herr Wilders mit der Frau Le Pen treffen, ohne dass das jemand in der Zielgruppe sauer aufstößt, was bei purem Nationalismus auch nicht so ohne Weiteres ginge.
Wäre es das Ziel, alles genauso zu machen, wie es im dritten Reich üblich war, würden heute nicht weltweit rechte Netzwerke entstehen und Ukrainier, Russen und Amerikaner gleichermaßen den Hitlergruß zeigen. Bleibt wachsam und haltet eure Augen auf, die Manipulation ist alles andere als dumm, alles geschieht langsam und über eine lange Zeit, damit der öffentliche Diskurs möglichst erlahmt! Schließlich hat kaum jemand, dem diese Ideologie nicht schmeckt, die Kraft und den Willen, sich ausreichend mit den ständig im Wandel befindlichen Strömungen und Ideen Schritt zu halten. Das ist leider Teil des Kalküls, genauso wie es das Abstreiten von bösen Absichten ist. Was übrigens später sogar verinnerlicht und gelebt wird – every villain is a hero in his own mind.
Und das ist der Grund, aus dem ich verlange, dass man in einer staatlichen Behörde von vorne herein alles genau kontrolliert und steuert, sodass es gar nicht zu derlei Unschärfen kommen kann.
Es gewinnt niemand außer der rechten Bewegung an derlei Sperenzchen.
Also selbst, wenn nicht alles darauf hindeutet, dass hier rechte Ideologie im Spiel war, sollten sich alle Verantwortlichen einfach nur schämen.
Hut ab eine tolle Analyse. Die sophistik der Identitäteren ist, wie du es sagst, schleichend, subtil und gefährlich.
<3 Respekt! Genau so sehe ich das auch. Es bringt nur Hitze und kein Licht. Alleine dass sich alter Riten bedient werden muss, zeigt, dass es keinen intellektuellen Antrieb gibt, denn sonst würde man sich ja vorwärts bewegen und nicht zurück.
Ich würde gerne mehr von Dir lesen. Schreibst Du irgendwo?
Vielen Dank! Ich fühle mich geehrt, sowohl von eurem Zuspruch, als auch von der Auszeichnung! :)
@Steffi: Es freut mich sehr, dass Du gerne mehr von mir lesen würdest, leider habe ich bisher aber keinen Blog gestartet. Du hast mir aber Mut gemacht, mich mal mit dem Gedanken zu befassen!
Da keiner der vorherigen Kommentatoren das erwähnt hat: Fraktur ist gerade IN in den USA, bei jungen Designern, ja kommt sogar bei Kanye Wests Pullovern vor (und bei Kalligrafie-Liebhabern auf Instagram und Pinterest).
Wenn man das berücksichtigt kann man auch zu dem Schluß kommen, dass die Gestalter dieser Stickereien möglicherweise dachten es sei okay die Fraktur aus der Schublade zu holen und zu verwenden. Leider wurde eben nicht berücksichtigt, dass das in Deutschland jedem Bürger auffallen würde – und natürlich den Designern.
Deutschland ist halt auch das einzige Land, das nach so einer langen Zeit immer noch so massive Probleme mit der Thematik hat.
Das empfinde ich, ehrlich gesagt, als ok.
Bin selber Griechin, aber in Deutschland aufgewachsen. Ich finde die Selbstreflexion bezüglich der Kriegsgeschichten sehr aufgeklärt. Auch wenn es sogar mir manchmal aus den Ohren raushängt. Eine bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte finde ich wichtig, damit man nicht die selben Fehler wiederholt.
Diese Art der Selbstreflexion könnte sich das ein oder andere Land mal abschauen, anstatt selbstverliebt oder verklärt auf die Vergangenheit und das eigene Verhalten zu schauen.
Kurz bezüglich Fraktur+Design:
Ich denke es gibt heutzutage Möglichkeiten das zu verwenden ohne dass es negativ empfunden wird, aber eben nicht im politischen Kontext.
Nein – Deutschland ist ein Land mit massiven Problemen in seiner Historie, die auch nach so langer Zeit nicht zu lösen sind. Und die Sensibilierung und das Wissen darum, ist besser in vielen Köpfen verteilt! Wenn staatliche Organe sich nach gar nicht so langer Zeit mit einer solchen Symbolik schmücken und sich auch noch nicht mal schuldig fühlen, ist es eben eine Thematik, die an die Öffentlichkeit gehört.
Mann sollte heutzutage froh sein wenn Leute wie es das Sek gibt die immer mehr gebraucht werden und nicht über Stickereien sich aufzuregen wenn es hart auf hart kommt seit ihr froh wenn sie da sind und die Jungs können stolz auf ihr Zeichen sein
Nur mal so am Rande gefragt: warum muss der Sitz eines Panzerwagens bestickt werden? Gehörte das zur Standardausstattung des Herstellers oder stand es auf der Aufpreisliste?
Hat jemand von euch ein gesticktes Firmenlogo auf seinen Bürostuhl oder hat das schon mal jemand auf Bürostühlen in Finanzämtern oder anderen Behörden gesehen?
Hat sich der Bund der Steuerzahler in dieser Diskussion eigentlich schon zu Wort gemeldet?
Laut offizieller Meldung konnten die Sitze wohl “kostenneutral” mit einem frei gewählten Motiv ausgestattet werden und man hatte sich dazu entschieden das Angebot anzunehmen. In Verbindung mit der Identifikation mit der eigenen Truppe und der damit verbundene Stolz auf die Leistung (Spezialeinsatzkraft kann nun mal auch nicht jeder werden) finde ich eine Bestickung okay. Man könnte sonst wohl auch in Frage stellen warum es noch einzelne Wappen/Logos/Embleme in der Bundeswehr usw. gibt. Stärkt eben durch das Aufzeigen einer Zugehörigkeit den Zusammenhalt in der Truppe. Ich hätte wohl aber eher den Hersteller bei Nichtnutzung des Angebots um einen Preisnachlass gebeten…
Unglaublich, wie gut manche Kommentare sind (@Alexander bsw.)
Unglaublich, wie beängstigend und entlarvend manche Kommentare sind. Danke auf jeden Fall an Achim dafür, das Thema auf deinem Blog zu diskutieren/diskutieren zu lassen.
Fahrzeuge, Symbolik, Sachsen, VW – die Diashow
https://www.autobild.de/bilder/nazi-aufmarsch-bei-autotreffen-4233664.html#bild1
[…] Das Spezialeinsatzkommando des Königreiches Sachsen – Design Tagebuch […]
[…] Sitzen des neuen Spezialfahrzeuges der Polizei Sachsen sorgt seit dem Wochenende für Aufregung: Das Spezialeinsatzkommando des Königreiches Sachsen. Ja oaky, das war nicht so der Hit und wird nun wieder entfernt. Aber woher kam […]
Das erste, woran ich gedacht habe, als ich das Bild mit den Stickereien gesehen habe, war (völlig unabhängig von der Diskussion um die eventuelle Nazi-Assoziation), wie unpassend diese Verzierung im Wagen wirkt.
1. Ein Fahrzeug, das völlig offensichtlich rein funktional gestaltet ist und (absolut richtig bei extremen Einsatzfahrzeugen) auf Verzierungen und Verschönerungen jeglicher Art verzichtet (keine Seitenlinien-betonenden Seitensicken, keine Chromleisten, keine Designerfelgen, etc).
2. Ein Sitz, auf dessen Kopfstütze der Fahrzeugname in schörkelloser, kantiger Schrift eingestickt ist; dazu der nüchterne Innenraum, ebenfalls rein funktional und unaufgeregt.
Ergo: Eine Verzierung mit auf hübsch getrimmter Schrift und geschwungenen Linien und typischen Ornamenten wie dem Lorbeerkranz oder der Wappenform passt da einfach nicht. Für meinen Blick beißt sich das total! Die Bestickung müsste dem Gesamtbild entsprechen und ebenfalls ähnlich nüchtern und sachlich daherkommen. So jedoch wirkt das ähnlich widersprüchlich wie ein baroker Hochaltar in einem postmodernen, gläsernen Sakralbau oder wie ein Satz Georgia in einem Futura-Text.
Geht das nur mir so?
Klar beißt sich das formal, richtig fies sogar.
Ich vermute, dass die meisten, die hier schreiben, das sehen.
Polizei ist halt nicht: Feingeister mit Fokus auf sensible Ästhetik.
Aber Kommunikation – möglichst nicht mit den falschen Insignien – ist trotzdem wichtig, haben sie jetzt kapiert.
Auch wenn die Stickerei jetzt auf Ansage entfernt wird:
Ich fürchte, es wird sich dennoch bei rechten Ausrutschern in Bundeswehr oder Polizei nicht groß was ändern. Weil diese beiden “Branchen” rechte Law-and-Order-Charaktere tendenziell anziehen. Und die Führung (falls nicht selbst infiziert) großmütig wegschaut oder zu PR-Stunts neigt (Frau v. d. L.).
Offenbar ist niemanden § 86a Absatz 2 Satz 2 Strafgesetzbuch bekannt: Die Ähnlichkeit genügt. Und Unwissenheit schützt im Kernstrafrecht nicht vor Strafe. Erst recht Beamte, die eine Treupflicht zur Republik, nicht zum Königreich, haben. Mit Versetzen in den Innendienst ist nicht mehr getan: selbe Einheit paar Monate zuvor: https://www.vice.com/de/article/7xxgxz/sek-mann-tragt-bei-neonazis-beliebtes-symbol-wahrend-anti-neonazi-demo
Sowohl bei der Polizei als auch bei der Bundeswehr ist es durchaus üblich, dass (augenscheinlich) jede auch noch so kleine Einheit, Gruppe, sogar Lerhgang ihr eigenes Wappen hat. Dies ist in den wenigsten Fällen mit irgendwelchen CI-Vorgaben oder vorgesetzten Dienststellen abgesprochen. Dazu gibt es dann T-Shirts, auf dem dieses Wappen neben irgendwelchen wilden Sprüchen in schlechten Schriften heroisch dargestellt werden. Soldaten dürfen die Wappen sogar auf ihren Ärmeln tragen… Meist kreiert von einem jungen Mitglied der Gruppe, einem Familienmitglied oder “Ich kenn da einen, der einen kennt”. Viele haben sogar Ähnlichkeit mit der Stickerei des SEK Sachsen.
Die Wappen werden Typischerweise als low-res-img in einem Word-Dokument eingebettet an die Druckerei/Stickerei gegeben mit einem Notizzettel, auf dem der Text steht. Wenn der Auftraggeber nicht explizit eine der 9 Schriften auswählt, welche die Stickerei kann, wählt diese einfach eine in deren Augen passende. Das musste ich selbst schon auf die unangenehme Art erleben.
Das ist auch eine nette Sache, für das Gemeinschaftsgefühl in der Einheit, zur Belohnung der gemeinsamen erfolgreichen Teilnahme an einem Fallschirmjägerlehrgang oder zum Abschluss eines nervenaufreibenden Einsatzes. Aufgrund der unzähligen Vorschriften zur Kleidung, dem Auftreten in der Öffentlichkeit, den Fahrzeugen und und und.., ist es aber jedem klar, dass das ganze etwas internes ist.
Soweit meine persönlichen Erfahrungen, ich selbst habe drei Wappen für Einheiten der Bw erstellt, eins für eine Polizeieinheit.
Wie dieses Ding jetzt als Stickerei auf den Sitzen im Fahrzeug gelandet ist, ist mir absolut unklar. Die Erklärung, dass die Stickerei einfach diese Schrift genommen habe, stelle ich wegen meinen eigenen Erfahrungen überhaupt nicht in Frage. Nein, ich kann mir nicht erklären, warum dort überhaupt eine sein muss. Und wenn, warum dann diese Eigenkreation? Und wenn, warum hat man das nicht stillschweigend ausgebessert, wenn man doch so überrascht über das Ergebnis war, und es erst dann veröffentlicht?
Gerade in Sachsen, mit all den Problemen vor Ort und dem schlechten Bild, den man im Rest-Deutschland über diesen Staat hat, hätte man dieses Echo vorhersehen können.
Ich mag naiv sein, aber ich glaube hier nicht an fragwürdige Gesinnungen der Verantwortlichen, sondern an ein großes Maß an Unbedachtheit (Dummheit) und schlechten Geschmack!
Jeglicher Kommentar über irgendwelche Stickereien verbietet sich doch solange nicht ansatzweise darüber diskutiert wird, für was und warum die Polizei in Deutschland mittlerweile gepanzerte Fahrzeuge anschafft …
Ist auch ein sehr interessantes Thema! Beide sind aber parallel bearbeitbar (vielleicht nur nicht hier?).
… nun ist dies hier allerdings ein Fachblog, wo über Kommunikationsdesign gesprochen wird. Da wäre ein Kommentar mit entsprechendem Kontext schon hilfreich.
Bezogen auf die Panzerfahrzeuge: Viele Anwohner im Schanzenviertel (Hamburg) werden hier sicherlich anderer Meinung sein als beispielsweise die Bürger von Oberwiesenthal, sodass die Frage, ob eine solche Anschaffung denn notwendig ist, jeder anders beantworten wird.
Vermutlich, um bei potenziellen, überdurchschnittlich gefährlichen Einsätzen wie Terroranschlägen oder Amokläufen, besser geschützt zu sein.
Ist aber eine ziemlich gewagte These, gebe ich zu.
Ich bin ja auch kein Fan jeglicher Aufrüstung, aber wenn etwas die Sicherheit von PolizistInnen, wie meine Freundin demnächst eine sein wird, erhöht, finde ich es grundsätzlich nicht verkehrt.
Hoffen wir nur, dass wir solche Fahrzeuge nicht demnächst auf Demonstrationen erblicken müssen, auch nicht bei ausschreitenden G20-Protesten. Dann habe ich nämlich wirklich ein bisschen Bammel vor dem “Deeskalations”-Potenzial dieses Fahrzeugs.
Großartig finde ich diesen Auszug von https://sek-einsatz.de/spezialeinheiten-intern/sondergeschuetztes-fahrzeug-survivor-r-fuer-das-sek-sachsen/20994/2
___
Die Polizei macht sich angreifbar, da das Symbol nicht altsächsisch ist und etwa so eine Verbindung zur Historie herstellt, sondern das Symbol aus Baden-Württemberg übernommen wurde, wie man selbst mitgeteilt hat.
Insofern entbehrt sich hier vollkommen der Sinn zumal man in Sachsen ein festes Logo für den Bereich hat.
Ein Schelm ist, wer dann eine gewisse Absicht in Richtung 3.Reich vermutet und es bleibt ein Geschmäckle zurück.
Vielleicht sollte die Polizei mal dazu übergehen, an ihren Eisatzfahrzeugen die Deutschlandfahne anzubringen. DAS macht viel mehr Sinn !
Einfach nur vielen Dank für diesen Artikel. Es ist sehr erfrischend, dass sich jemand der Sache ohne Marktgeschrei und sachlich nähert.
Ein interessanter Artikel, danke dafür!
“Das Landeskriminalamt beauftragte die Sitzbestickung in Folge einer Offerte des Her-
stellers. Dem Auftraggeber wurde ein Tätigkeits-/Zugehörigkeitsabzeichen des sächsi-
schen Spezialeinsatzkommandos als Vorlage für die Gestaltung der Sitzbestickung zur
Verfügung gestellt.”
Stellungnahme des sächsischen Staatsministeriums des Inneren auf die Kleine Anfrage im Landtag: https://kleineanfragen.de/sachsen/6/11568-polizeipanzer-survivor-r-bestellung-auslieferung-ausstattung-einsatzbestimmung
Besten Dank für die Info Johannes!
Anscheinend befinden wir uns in einer Zeit, wo überall Nazis gewittert werden und sei es bei einer Schriftform, die lange vor den Nazis entstanden ist und von den Nazis verboten wurde. Wie
kürzlich von der ZDF-Journalistin Nicole Diekmann zu erfahren war, ist ohnehin jeder ein Nazi der nicht GRÜN wählt. Also was soll’s?
[…] von NS-Symbolik bzw. -Stilistik findet nicht statt. Allerdings: ließe sich beispielsweise das SEK Sachsen derlei Blitz-X-Zeichen auf die Rücksitze sticken, würde dies wohl erneut für landesweites […]
[…] Bezeichnungen tragen, bringen diese unerwünschte Konnotation zwangsläufig mit sich, siehe „Das Spezialeinsatzkommando des Königreiches Sachsen“. Auch wenn das neue Logo nicht jedem auf Anhieb gefallen mag, ich finde es übrigens […]
Die deutsche Frakturschrift ist K E I N E Nazischrift! Diese wurde durch Hitlers Sekrätär sogar 1941 verboten. Es wurde von 1941 ab in der Schule diese Schrift nicht mehr gelehrt.
Die Druckereien hatten aber alle noch diese Schriften im”Kasten”(Setzkasten).
Schlimm ist, daß die Regeln der “S”schreibung nicht beherrscht werden. Auch bei der Stickerei auf den Sitzen. Es gibt drei verschiedene “S”: Das s(auch langes s), das Schluß “s” und das “ß”.
Im Wort oder am Anfang des Wortes wird immer das(lange)s verwendet. Nur am Schluß eines Wortes, auch bei zusammengesetzten Worten, wird das (runde)s verwendet.
Wenn schon dann richtig!!!!!
Schade, das die Deutschen ihre Schrift nicht mehr beherrschen!
Übrigens wurde das Manifest von Karl Marx in London auch in Fraktur gesetzt veröffentlicht.