Im zweiten Anlauf konnten sich nun also die Grünen auf ihrer Bundesdelegiertenkonferenz in Nürnberg für ein neues Logo begeistern. Die Version mit offener Bildmarke hat von den Delegierten die meisten Stimmen erhalten. Ich lag mit dem an dieser Stelle geäußerten Tipp also ganz richtig. Es ist vielleicht nicht die bestmögliche aller denkbarer Versionen eines Grünen-Logos aber das neue Parteizeichen erzielte einen breiten Konsens. Vor allem in einer Partei ist dies nun einmal das alles entscheidende Kriterium.
Von den drei zur Auswahl gestellten Versionen ist es noch am nächsten am Vorgänger. Insofern ist das neue Logo kein revolutionärer sondern ein evolutionärer Schritt, der viel vom Bewährten mitnimmt. Gleichzeitig wurde aufgrund der Einheitlichkeit der Typo das politische Ungleichgewicht der verschiedenen Lager innerhalb der Partei weitestgehend aufgelöst. Schade ist nur, dass man es nicht hinbekommen hat aus “Bündnis 90 / Die Grünen” EINE Partei zu machen – “Die Grünen”. Ab Mitte März 2008 wird das neue Logo eingeführt.
[…] Die Grünen erfinden sich Ihr Logo Neu und haben damit jetzt eine offenere Bildmarke als vorher. Alles weitere findet Ihr beim Design Tagebuch. […]
[…] eine Schrift für deutsche Parteilogos schon überverwendet ist, dann die Futura. Aber bei manchem basisdemokratischen Prozess steht dann doch eher die relative Schriftgröße im […]
Also ich fand das zweite am besten…
Ich fand das alte Logo irgendwie um längen besser als alle neuen Vorschläge. Vor allem die Typo wurde in den neuen Vorschlägen recht lieblos behandelt.
[…] Design Tagebuch bezeichnet Achim Schaffrinna das neue Logo der Grünen als “evolutionärer Schritt, der viel vom Bewährtem […]
Besser als das alte Logo ist aufjedenfall. Trotzdem finde ich es für mein Verständnis der Grünen immer noch ein wenig altbacken.
endlich..eine einheitliche typo und eine sauberere blume!
[…] bei CDU/CSU und diversen Rechtsrandparteien dynamisch aus), auch Fontblog geht u.a. darauf ein und das Designtagebuch betont die Nähe zum Vorgänger und sieht darin „vielleicht nicht die […]
@Nick: Hehehe, netter Wortwitz. Fehlt nur noch der Zander, was? ;)
Zum Thema: nun ja, Designentscheidungen basisdemokratisch zu fällen, hat meiner Meinung nach bisher sehr selten zu sehr guten Ergebnissen geführt. Meist sind die demokratisch gefundenen Lösungen die, die am meisten verwaschen und am charakterlosesten sind. Klar, denn sie treffen eben den Mainstream und schwimmen in der Masse mit.
Das Logo sieht daher für mich auch zu sehr nach 90er Jahre aus – und nicht nach zukunftsweisender Familien- und Energiepolitik! Schade, denn Vorschlag Nr. 2 sah viel mehr danach aus…
Was soll an Entwurf 2 denn besser gewesen sein? Die Typo? Sie ist starr, wie die Denke eines Kaczynski. Die Bildmarke? Die geschlossene Form steht kurz vor der Beliebigkeit. Googelt doch einmal nach Sonnenblume. Es gibt tausende Motive einer geschlossenen Sonnenblume. Die offene Sonnenblume in Kombination mit der kursive Typo aus Entwurf 1 ist, so weit ich weiß, einmalig. Stefan, deshalb schwimmt es ganz und gar nicht in der Masse mit.
Was heißt denn schon “verwaschen”? Ein Entwurf, der bei den meisten der Delegierten Zuspruch gefunden hat und zudem formal alle Kriterien erfüllt, kann nur aus einer Sichtweise als “verwaschen” gelten, nämlich aus der eines Designers. Genau darin liegt aber die möglicherweise größte Herausforderung eines Kommunikationsdesigners. Die Aufgabe heißt nicht: Überführe Deine zukunftsweisenden Ideen in eine einzigartige Formsprache, sondern: Liefere unter Berücksichtigung der Vorgaben die bestmögliche Lösung FÜR DIE SACHE UND FÜR DEN KUNDEN. Das dies nicht immer die ausgefeilteste Gestaltung oder gar etwas Originäres entstehen lässt, ist nun einmal ein Umstand, mit dem wohl jeder Gestalter leben muss.
Ebenso wenig zu vernachlässigen ist das Symbolhafte des Logoprozesses bei den Grünen. Viel wesentlicher als die Frage welche Typo zum Einsatz kommt, ist der Umstand, dass es durch alle Gruppierungen und Verbände hindurch Zuspruch erhalten muss. Es muss von der breiten Masse “gemocht” werden. Darin sehe ich nichts Schlimmes. Es ist eine Vorgabe(und Herausforderung), der man als Designer Rechnung tragen muss. Was nützt einem denn als engagierter Designer eine ausgefeilte Form, wenn sich einige Ortsverbände aufgrund fehlenden Zuspruchs ein eigenes Logo basteln?
Eben genau WEIL es nicht zukunftsweisend in seiner Formsprache ist, oder bewusst anders als sein Vorgänger sein will (wie der Entwurf der Hirschen) hat es große Chancen die nächsten 20 Jahre zu überstehen.
@Achim: das wird es so wohl auch. Klar, du hast ja auch recht.
Aber: “die breite Masse” war eigentlich nie die Zielgruppe der Grünen. Und dass eine kursive Futura in versal weniger statisch ist als die Typo in Vorschlag 2, wage ich zu bezweifeln. ;) Und ja, ich gebe zu, meine Kritik wurzelt auf persönlichem Geschmack. Sorry.
Ich finds ja ziemlich fies, wie die Punkte vom Ü an die Zeile darüber stoßen und diese dann auch noch wie mit einer grünen Outline etwas vom I wegnehmen.
Die Grünen und ihre Logos…
Mich wundert fast, dass nicht ein UN-Beobachter kontrolliert hat, ob bei der Wahl beim Parteitag auch alles mit rechten Dingen zugegangen ist….
Ich frag mich die ganze Zeit, ob dieser grüne Kasten jetzt zum Logo dazu gehört, oder nur als Hintergrund gemeint ist. Was passiert mit dem Logo, wenn es zum Beispiel auf einem Foto steht…?
Hier die Antwort auf Deine Frage:
“Auch für die Anwendung auf unseren Materialien ist in der Regel ein grüner Hintergrund vorgesehen.”
siehe
https://www.gruene.de/cms/default/rubrik/11/11856.logo.htm
Es wird also standardmäßig immer auf grüner Fläche stehen. Einen “Kasten” gibt es daher nicht.
Gutes Design ist KEINE basisdemokratische Veranstaltung!
[Zitat]”Liefere unter Berücksichtigung der Vorgaben die bestmögliche Lösung FÜR DIE SACHE UND FÜR DEN KUNDEN. Das dies nicht immer die ausgefeilteste Gestaltung oder gar etwas Originäres entstehen lässt, ist nun einmal ein Umstand, mit dem wohl jeder Gestalter leben muss”[/Zitat]
Jawohl, das klingt so richtig und so schön nach Schulbuch – aber einmal mehr ist es das beste Rezept für kränkliches Mittelmaß. “Berücksichtigung der Vorgaben”… welche Vorgaben waren das?
Ich finde das neue Logo spröde, stumpf, altbacken. Was für ein Rückschritt.
Magst Du uns auch sagen warum es spröde, stumpf, altbacken und ein Rückschritt ist? Woran lieber ink, machst Du das “kränkliche Mittelmaß” fest? Was ist überhaupt in Bezug auf ein Logo für die Grünen “Mittelmaß”? Glaubst Du tatsächlich nur avantgardistische Lösungen erfüllen ihren Zweck?
Etwas nur “gut” oder “schlecht” zu finden, mag ja durchaus eine Berechtigung haben. Ohne eine Begründung oder einen Beleg erscheint solch eine Aussage aber eher kraftlos, findet Du nicht?
Also es ging mir hier wirklich um die Sache, nicht um das Abqualifizieren Deiner Meinung. Da hab ich nicht den richtigen Ton getroffen, Entschuldigung.
Das mit der “avantgardistischen Lösung” hast Du mir aber jetzt in den Mund gelegt. Von Avantgarde hab ich nicht gesprochen. Aber auch solides Handwerk sieht in meinen Augen anders aus.Welche Belege für die Mittelmässigkeit des Logos soll ich da bringen… da reichen doch zwei Augen, schaut euch das Logo an. Diese Typografie, lieber Himmel, die war vielleicht mal zeitgemäß als die Grünen noch mehr Bewegung und weniger Partei waren. Und von der Typografie lebt das Logo nun mal… die Positionierung der offenen (eigentlich schönen) Sonneblume reißt da auch nichts mehr raus. Dem Logo geht jegliches Profil, jeglicher Charakter ab, den das alte Logo in all seiner Unvollkommenheit wenigstens noch ein bisschen vorzuweisen hatte.
Du schreibst, dass das Logo auf breiter Basis Gefallen und Zuspruch erhalten muss. Ja, natürlich, das muss der angestrebte Idealfall sein. Das muss aber nicht bedeuten, dass deswegen die breite Masse dazu befragt und zur Abstimmung geladen werden soll. Das ist ein ganz grundsätzliches Problem und hat was mit Kompetenzen und Qualifikation zu tun. Diese ganze Logofindung erscheint mir als eine ziemlich verkorkste Angelegenheit.
Irgendwer schrieb hier, dass gutes Design keine Basisdemokratische Angelegenheit ist. So polemisch und überheblich das klingen mag, es ist wahr. Welches Selbstverständnis haben wir eigentlich noch von unserer Arbeit?
> jeglicher Charakter ab, den das alte Logo in all seiner Unvollkommenheit wenigstens noch ein bisschen vorzuweisen hatte
Klar, das neue Signet zeigt wahrlich nicht das Optimum aber hier noch einmal das alte “Logosammelsorium” hochzuhalten kann es ja auch nicht sein. Ich hätte es auch interessant gefunden, wenn man die alte Typo (Frankfurter Medium) in einem Entwurf fortgeführt hätte. Von wegen “Verlässlichkeit und Kontinuität”. Macht sich dann aber in den Präsentationen schlecht, wenn man den Schriftnamen nennt. “Futura” klingt einfach schöner… ;)
In NRW findet man dieser Tage häufig das Logo von B’90/DIE GRÜNEN aber mit einem vereinfachten Schriftzug. Statt des kompletten Namens steht nur GRÜNE auf dem Plakat.
https://www.gruene-nrw.de/mein-plakat.html
[…] Fällt es Ihnen auf? Keines der Plakate der Grünen zeigt das offizielle Parteilogo. Ein Novum. Zwar ist auf den Plakaten das typische Sonnenblumenmotiv, die Bildmarke des Logos zu […]
[…] bei Spiegel Online und auf der Grünen-Seite. Eine erste Kritik auch im Designtagebuch. Dort gibt es auch zwei Videos zum Thema Grünen-Logo. Wortfeld hat herausgefunden, dass sich […]
[…] Design. Die GRÜNEN wiederum hatten nach zähem Ringen 2007 ein neues Parteilogo eingeführt (dt berichtete). Warum eigentlich Magenta als neue Akzentfarbe? Für Christian Lindner ist Magenta die Farbe des […]
[…] erhalten, zumindest weitestgehend. Auch ohne signifikante Änderung des Parteilogos, das zuletzt 2007 für alle sichtbar verändert wurde, bringt das neue Corporate Design zahlreichen Änderungen mit […]