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Das große Eszett ist da

Versaleszett

Versaleszett

Im Zusammenhang mit der Frage: Was ist typisch deutsches Design? ist sicherlich auch der folgende Artikel und nachfolgende Link-Tipp interessant, die sich mit dem Eszett beschäftigen, DEM typisch deutschen Buchstaben. Der Großbuchstabe wurde nun in die internationalen Zeichensätze ISO-10646 und Unicode 5.1 aufgenommen.

Das bedeutet erst einmal Arbeit für viele Schriftgestalter, die nun ihre Fonts erweitern dürfen. Sofern dann ein Font auch die Majuskelvariante bietet, kann jeder Designer selbst entscheiden, ob er weiterhin SS als Großbuchstaben wählt, wie es auch nach der Normung die korrekte Rechtschreibregel bleibt, oder ob er lieber dem ß zu einem Comeback verhelfen möchte, was nicht nur grammatisch ebenfalls korrekt wäre sondern auch stilistisch, zumindest am Anfang der Umstellung, für einen Hingucker sorgen dürfte.

Mich hat schon immer die Widersprüchlichkeit der Rechtschreibreform in Bezug auf ein SS z.B. in STRASSE, MASSE oder in LITFASSSÄULE gestört, insofern freue ich mich sehr über die Wiederbelebung des großen Eszett.

Jetzt müssen nur noch die Tastaturhersteller nachziehen.

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Dieser Beitrag hat 84 Kommentare

  1. @Achim (34): Genau. Ich wollte auch, ich könnte im Job øfter mal so schøne, einzigÃ¥rtige und æsthetische Zeichen verwenden, wie sie z.B. Dænen und Schweden haben. DANN MACHT DER JOB GLEICH VIEL MEHR SPA…

    Her damit.

  2. Also, mich freut es auch wie dich, dass das großen Eszett wiederbelebt wird. Vorallem, weil ich auch selbst ein kleines in meinem Nachnamen habe :-)

  3. “SCHLOSSSTRASSE”

    –> lässt sich auch mit einer geringen Spationierung gliedern. Also “SCHLOSS STRASSE” (nur nicht so extrem, sondern ganz dezent, so dass es als ein Wort wahrgenommen wird, die Unterbrechung aber unbewusst zwischen SS und S stattfindet).

  4. Die Verwendungsmöglichkeiten für diesen Buchstaben sind aber ziemlich begrenzt, wer schreibt schon längere Texte in Majuskeln.
    Ich finde auch, es sieht “falsch” aus, und zu dem Argument bezüglich Skandinavien, seinen Buchstaben, und der “Formenvielfalt”, ist es doch so daß ein Buchstabe, der nur in Minuskelform verwendet wird noch mal Spezieller ist. Btw, das ð wird in Färöisch bloß in Minuskelform verwendet, es sei denn, Namen werden Versal gesetzt (sagt die Wikipedia), das wäre nun fast dasselbe wie mit unserm ß.
    Der Unterschied, oder die Bauchschmerzen, liegt darin daß das ß nun mal ne Ligatur von Kleinbuchstaben ist. Na? Ist doch schon ein bißchen absurd, aus reiner Bürokratiehörigkeit nen neuen Buchstaben an den Haaren herbeizuziehen.
    Denn die Verwendung dieser neuen Glyphe als Bestandteil von Eigennamen in amtlichen Dokumenten ist doch der einzige plausible Grund für eine Einführung.

    Aber vielleicht findet man (bloß so aus Interesse) einen Buchstaben (in anderen Sprachen), der eine ähnliche Geschichte hat?

  5. Kann denn jemand mal bitte an die Grabsteine denken! :)
    Familiennamen mit ß sind da echt arm dran…

    – Minuskel in Stein geht gar nicht.
    – Minuskel-ß zwischen Versalien noch weniger.
    – SS statt ß auch nicht.

    Bleibt, die Asche in den Wind zu streuen, oder ein Versal-ß zu verwenden.

    Das Ding soll ja in Zukunft nicht allgegenwärtig sein, es geht doch nur um die Möglichkeit, das Zeichen ohne technische Verrenkungen oder grafische Bastelei verwenden zu können wenn man es denn mal braucht. Dafür muss es codiert sein, und in den Unicode aufgenommen werden Zeichen, die es gibt. Dass es das Versal-ß gibt (und schon vor der Unicode-Diskussion gab) ist belegt. Es geht nicht drum wie oft das Zeichen vorkommt, sondern ob es ein Zeichen ist oder nicht.
    Anpassung der Rechtschreibung, Grundschüler die das Versal-ß “lernen” müssen, etc. halte ich für Quatsch, das ist viel zu weit gegriffen (und gefürchtet).

  6. @ sukisouk

    ß das ist schon einzigartig, denn die anderen europäischen Sonderbuchstaben sind eine Kombination aus Buchstabe (a) und Sonderzeichen (^). Ist im Skandinavischen mit d und D genauso.

    Im Aserbaidschanischen gibt es aber eine ähnliche Problematik wie im Deutschen. Das Aserbaidschanische ist eine Turksprache die vor den 90ern mit kyrillischen Buchstaben geschrieben wurde. Also wurde das lateinische Alphabet recht spät eingeführt. Es gibt im Aserbaidschanischen den Laut Schwa. Er wird als Kleinbuchstabe als ein e geschrieben, das auf dem Kopf steht. Der Großbuchstabe sieht genauso aus, nur größer. Ob der Großbuchstabe nur im Versalsatz existiert, weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist diese Lösung nicht schön anzuschauen und irritiert. Alternativ kann man im Aserbaidschanischen auch ä und Ä schreiben.
    Im Albanischen wird der gleiche Laut als ë und Ë geschrieben.

    Der Laut Schwa kommt auch im Deutschen vor. Es ist ein schwaches, schwebendes e. So wie in Mücke.

  7. Dass das versale “ß” dem “B” zu ähnlich ist sehe ich auch als Gefahr.

    Noch schlimmer ist für mich aber die Vorstellung, dass es künftig Unterlängen in Versalien geben könnte (siehe “Roßberg” im obigen Beispiel). Grauenhaft!

  8. “Noch schlimmer ist für mich aber die Vorstellung, dass es künftig Unterlängen in Versalien geben könnte. Grauenhaft!”

    So wie beim J oder beim Q in so mancher Schrift … Grauenhaft! ;-)

  9. Fluss, Floß, Fuß, Schuss, Abschluss

    Schaut man sich die Neue Rechtschreibung an und schaut ein wenig in die Zukunft, so bekommt man das Gefühl, DASS das EssZett immer weniger Bedeutung hat und es da ja genau richtig erscheint ein gestalterisches Revival einzuleiten.

    Ich persönlich mag den Buchstaben nicht, aber auch nicht unsere Groß- und Kleinschreibung. Nicht nur wegen der Verwechslung, sondern auch um der Tradition willen dass der Buchstabe ja immer als Versalie als falsch angesehen wurde ich stark davon abraten auch nur darüber nachzudenken das große Esszett zu nutzen.

    Immerhin gibt es noch FUßBALL, wie schön dass auch aussehen mag :)

Kommentare sind geschlossen.

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